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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X- 230. 20. Oklober l91g. Je nach der buchhändlerischen Tätigkeit des Angestellten wird der Bestellzettel mehr oder weniger richtig ausgefüllt. Ich dringe darauf, daß auch meine nicht ordnungsgemätz gelernten Arbeitskräfte, wie die beim Kundcnbedienen sehr tüchtigen Fräu lein, unbedingt die ersten zwei Zeilen, die erste Querspalte, die Anzahl und die Angabe, ob gebunden oder geheftet, sowie die Bemerkungen über Vorausbezahlung genau ausfüllen. Wird das Buch eilig gewünscht, so schreibt die mit dem buchhändle rischen Verkehr nicht vollständig vertraute Kraft in die beiden Linien links von »Verleger« eine kurze Bemerkung, ob der Auf trag eilig ist, bzw. bis Wan» er spätestens abgeliefert sein sollte. Alle Bestellzettel, gleichviel, ob sie vollkommen oder nur teilweise ausgefüllt sind — das teilweise betrifft in diesem Falle mangel hafte Angabe, namentlich des Verlegers und der Art des vorge- schriebenen Bestellweges —, kommen in das Bestellfach. Das Bestcllfach ist dreiteilig. In das erste Fach kommen alle von den einzelnen Angestellten oder aus den einzelnen Abteilungen eingehenden Aufträge. Der Besteller sieht dieses Fach so oft wie möglich, täglich mindestens jedoch nach Eingang der Haupt post morgens, sofort nach der Mittagspause und ein« Stunde vor Geschäftsschluß durch. Et prüft jeden Zettel und stellt fest, was auf dem einzelnen Zettel nicht ausgefüllt ist. Vergeßlich keitsfehler werden durch Rückfrage bei dem Schreiber des Zettels erledigt. Wo der Titel und Verleger ungenau oder letzterer gar nicht angegeben ist, muß der Besteller berichtigen und er gänzen. Bei dieser Durchsicht streicht er den Versandweg genau an. Alle auf diese Weise durchgearbeiteten Bestellungen kommen in das zweite Fach. Sie sind fertig zum Bestellen. Das Be stellen geschieht täglich, und zwar werden jeden Tag alle Be stellungen ausgeschrieben, die unmittelbar beim Verleger durch Karte oder Brief aufzugeben sind, außerdem sollen auch die über Leipzig gehenden Zettel ausgeschrieben werden. Nur an eiligen Tagen bleiben die Zettel für den Leipziger Brief unaus geschrieben. Ich sehe jedoch darauf, daß diese Ausnahmen mög lichst wenig Vorkommen. Die ausgeschriebenen Bestellkarten wer den sofort in das Bestellbuch eingetragen und bekommen ihre Nummer. Die Art des Bestellbuchs ergibt sich gleichfalls aus der beifolgenden Zeichnung. Ni. Verlag N Fest-Bar^ HZ KZ deS Werkes Besteller Wiederholte Ä Die über Leipzig gehenden Zettel werden, wenn sie aus geschrieben sind, in das dritte Fach gelegt, in dem auch schon der Umschlag für den Leipziger Brief liegt. In den Umschlag werden sofort alle über Leipzig zu sendenden Geschäftspapiere wie Abschlußzettel usw. hineingetan. Voraussetzung ist, daß die Zettel nicht ins Bestellbuch cinzutragen sind. Am Tage des Ferttgmachens des Leipziger Brieses werden, nachdem alle Zettel des mittleren Faches erledigt sind, die Be stellungen restlos ins Bestellbuch eingetragen. Nachdem auf Grund der Bestellzettel die Bestellungen ausgeschrieben sind, wer den die Kundenzettel nach den Namen des Bestellers geordnet abgelegt. Für diese Kundenzettel habe ich drei Mappen. Die erste Mappe enthält alle Aufträge, die ich beim Bar sortiment bestelle. Die zweite Mappe enthält alle Aufträge, bei denen ich aus Lieferung seitens der Verleger in spätestens vier Wochen rechnen kann. Die dritte Mappe enthält alle Bestellungen, über die vom Verleger Bescheid kam, daß das Buch augenblicklich fehle, ver griffen sei usw. Ich gab früher dem betreffenden Kunden den gleichen Bescheid, den ich vom Verleger erhielt, und bat um Mitteilung, ob ich nach Neuerscheinen liefern dürfte. Durch die jetzigen Verhältnisse bin ich dazu übergegangen, die Nachricht des Verlegers dem Kunden weiterzugeben mit dem Bemerken, daß das Buch auf alle Fälle geliefert wird, sobald ich es be schaffen kann. Die dritte Mappe ist leider durch die Verhältnisse sehr um- S2t fangreich geworden, macht viel Arbeit, bringt aber bei richtiger Führung auch allerlei Nutzen. Das schwierigste Kapitel beim ganzen Bestellbuch ist das Er ledigen der eingehenden Sendungen. Sofort nach Eingang der Morgenpost, die gewöhnlich ein paar Stöße Kreuzbänder und eine Anzahl Postpakete bringt, werden die Sendungen ausge packt und ausgezeichnet. Die Rechnungen bleiben zur Prüfung des richtigen Auszeichnens entweder an den Büchern oder sie werden zusammengelegt, bis der Besteller die Bestimmung aller Bücher ermittelt. Rach dem Auspacken und Auszeichncn lege ich die Bücher nebeneinander, sodatz ich den Titel möglichst gut übersehe. Ich beginne dann das Bestellbuch von der letzten Ein tragung an rückwärts durchzuseheu. Was eingetroffen ist, wird abgestrichen. Aus dem Bestellbuch ersehe ich den Namen des Be- stellers und suche mir dann aus meiner Mappe der unerledigten Bestellungen die Bestellzettel heraus. Mit diesem Zettel gehl dar Buch sofort zum Versand. Nachdem der Hauptteil der ein gegangenen Sendungen abgestrichen ist, bleiben meist noch ein paar einzelne Bücher übrig, bei denen sich weiteres Suchen nicht lohnt. Der Besteller weiß jedoch zumeist, wo der Auftrag ein- getragen ist, und sucht danach den Zettel heraus. Bei Büchern, die scheinbar nicht bestellt sind, muß gegebenenfalls noch ein mal die Begleitrechnung herausgesucht werden, um danach die Bestellnummer oder den Tag der Bestellung sestzustellen. Jeden falls wird grundsätzlich auch der kleinste Büchereingang restlos aufgearbeitet. Es darf nicht Vorkommen, daß ein Buch, das im Bestellbuch nicht gefunden wird, »der Einsachheit halber« in einer Ecke liegen bleibt. Beim Eintreffen größerer Sendungen, namentlich der Leip- ziger Ballen, geschieht das Verfahren des Auslegens sinngemäß in der gleichen Weise. Im Anschluß an das Auslegen werden alle inzwischen eingegangenen Zettel wegen fehlender, vergrif fener oder überhaupt nicht zu liefernder Bücher in der gleichen Weise erledigt. Handelt es sich um sehr wenige eingehende Bü cher oder Zettel, so wird das Bestellbuch nicht durchgesehen, son dern auf Grund der Bücher und Zettel abgestrichen. Jede Mit teilung des Verlegers wird dem Kunden, damit dieser nicht ver geblich auf das Buch wartet, sofort weilergegeben. Bücher, die wahrscheinlich in den nächsten drei oder vier Wochen nicht geliefert werden, sind aus dem Bestellbuch als zur zeit nicht lieferbar zu streichen; sie werden in einem besonderen Teil des Buches hintereinander als alte Bestellung eingetragen. Der Zettel dafür kommt aus der Mappe der laufenden Bestel lungen in die der alten Aufträge. Die große Kunst des Be stellers ist es, daß er seine Unerledigtmappen und die im Be stellbuch offenen Posten in Übereinstimmung hält. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß bei guter Führung des Bestellbuches meine Einrichtung die wenigste Arbeit macht. Bei oberfläch licher Arbeit wird dagegen sehr leicht eine vollständige zeit raubende Prüfung des ganzen Bestellbuches mit genauer Ver gleichung aller unerledigten Kundenzettel notwendig, was meist eine verlorene Nachtruhe bedeutet. Grundsätzlich lege ich für alle im Bestellbuche eingetragenen Aufträge einen Bestellzettel an. Für jeden Lagerauftrag wird also auch ein Bestellzettel geschrieben. Auf diesen Lagerzettel schreibe ich die Vorzugsbedingungen, unter denen der Auftrag gegeben wurde, genau auf, damit ich die Lieferung prüfen kann. Die erledigten Bestellzettel werden gleichfalls sinngemäß aus- gefüllt. In dem Kasten »Geliefert« trage ich den Tag der Liefe rung ein, hinter »belastet« die Buchungsnummer. Ich habe früher die Bestellzettel mit dem Durchschreibverfahren hergestellt. Das Verfahren bewährte sich nicht, weil ich mit dem einen Kundenzettel vollständig ausreichte. Nach erfolgtem Versand kommt der nunmehr erledigte Be stellzettel in den Kasten der »erledigten Bestellungen«; die Zettel liegen auch hier im Alphabet der Besteller. Mahnt ein Kunde ein bestelltes Buch an, so habe ich durch meine Ablege der uner ledigten und erledigten Aufträge schnell eine sichere Antwort, ob und wann das Buch kam oder warum ich noch nicht liefern konnte. Ich habe versucht, das Bestellbuch abzuschaffen, verlor da durch jedoch die Übersicht und führte es wieder ein. Auch
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