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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktion«!!» Teil. 159, 28, Juli 1919, Preß in 2 Teilen auf Pergament in kostbaren Maroquinbändcn von Paul Kersten für »/< 8750,— ; schließlich ein reichhaltiger Katalog 282 über Goethe und Schiller, herausgegeben durch von Zahn L Jaensch in Dresden <1499 Nummern), Auch eine Reihe wissenschaftlicher Kataloge, zum Teil sol cher von hoher Bedeutung liegt vor; so von der Buchhand lung Gustav Fock in Leipzig ein Verzeichnis ohne Num mer, das auf 40 Seiten allerhand Handapparate und Samm- lungen von Dissertationen und Programmen auf dem Gebiete der Medizin und Zoologie verzeichnet, und Ant,-Katalog N, 491 mit medizinischen Zeitschriften und Sammelwerken auf 94 Sei ten; er sieht schmächtig aus, »hat's aber in sich«, wie man so sagt; denn er enthält auf jeder Seite zwanzig oder mehr <im ganzen also an 750) in- und ausländische Zeitschriften und Werke, deren Preise oft hoch in die Tausende von Mark gehen. - Der Bücher-Katalog 384 vonD ttoHarrassowitzinLeipzig »Romanische Sprachen und Literaturen« <2339 Nummern) bringt die Bibliothek des Professors Ad, Rambeau, Berlin. — Die Kataloge 46k und 467 von Karl W, Hiersemann in Leipzig beschäftigen sich mit »Architektur« und enthalten n, a, die Bücherei des Geh, Baurats Heinrich Kapser, Berlin, während Kat, 469 derselben Firma »Militaria« benannt ist, die zum Teil aus der Sammlung des Majors Hans von Weller stammen <1123 Nummern); Kat. 470 enthält: Genealogie und Heraldik <1032 Nummern), — Kat, N, F, 7 von K, F, Koch- lers Antiquarium in Leipzig bringt »Memoiren, Biographien, Autobiographien etc.« <2824 Nummer»), - Ganz zeitgemäß greift Edmund Meyer in Berlin in seinem Katalog 49 auf die »Revolution 1848 mit ihrer Vorgeschichte und ihren Ausläufern« <1391 Nummern) zurück. In der Haupt sache ist es eine geschlossene Sammlung von Original-Flugblät tern, Plakaten, Einblattdrucken und solchen Augenblicks-Zeitun gen und -Zeitschriften, wie sie in bewegten Zeiten, dem Unkraut vcrgleichlich, sich in rasender Schnelligkeit vermehren, Doppel stücke davon sind auch einzeln verkäuflich, und an diese Ein tagsfliegen schließt sich dann eine ganze Literatur an, die in näherer oder fernerer Beziehung z» dem Titel des Kataloges steht. Mit den in der Zwischenzeit vergangenen B ü cherver st e i g c r n n g e n sich zu beschäftigen, ist nicht notwendig. Ganz interessant aber ist es, zu erwähnen, daß kürzlich Bände aus der Sammlung »Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben« (Stuttgart: Deutsche Verlagsanstall) in ihren roten »Original- Pracht leinenbänden« <so nennt man das jetzt) bei Lepke in Berlin mit Preisen bezahlt worden sind, die zwischen 50,— und »Ä 170,— schwankten. Die früheren Ladenpreise betrugen ,/< 6,— bis ,/< 15,-1 8-mWiitl -nt Auch ans den besetzten Gebieten sind Auktionskataloge hier cingctroffen, Angesichts ihrer Zensurvermerkc <»Von der Zensur der 4, Zone genehmigt« — »^utorlse pe>r I» censara cka In 4- roae») bieten sie einen An laß, als Ausläufer bestehenden Kricgssammlnngen angegliedert zu werden. Auch das Französisch, das darin verbrochen wird, macht sie zu Sammelgegenständen, Wenn die Gelegenheit nicht gar so traurig wäre, könnte man daran eine Veranlassung zum Vergnügen suchen; so kann man sich nur damit trösten, daß cs so herzlich ungeschickt ist. Das gibt der Hoffnung Raum, daß man es als verhaßte Unbequemlichkeit alsbald und gründlich wieder abzustreifen bemüht bleiben wird. Wie es vorauszusehcn war, ist die Versteigerung der illu minierten Handschriften aus dem Besitze von Henry Dates Thompson, die am 3, Juni bei Sotheby, Wilkinson L Hodgc in London vor sich ging, eine der hervorragendsten gewesen, die bisher je stattgefnndcn haben, Ihr Gesamtergebnis hat weit über L 50 000,—, also nach alter Rechnung über eine Million Mark betragen, und das bei nur dreißig Nummern! Das teuerste Manuskript, das die Welt bisher gesehen hat, ist das Stundenbuch der Königin von Navarra, Jeanne II,, ge- wesen; denn es hat ohne die üblichen Aufschläge einen Preis 641 von L 11 800,— oder fast eine Viertelmillion Mark gebracht. Eine persische Handschrift des 15, Jahrh, mit 38 Miniaturen, für Isländer, den Enkel Timurs, hergestellt, ist mit L 5000,- <— ,/t 100 000,—) bezahlt worden, ein LvanqsUstarum Orascum des 12. Jahrhunderts mit 34 Miniaturen mit L 3450,— <— 69 000,—) usw. Besonderes Interesse für uns mag ein Martyrologium des 12, Jahrhunderts haben, das vermutlich ans dem italienischen Kloster Montecasstno stammt; denn der Be sitzer der Sammlung, die jetzt allmählich versteigert wird, hat es vor 26 Jahren in Deutschland, von Joseph Baer L Co, in Frankfurt am Main, gekauft; recht billig gekauft, wie er sagt. Weder der Verkäufer noch der Käufer wären sich seinerzeit des hohen Wertes dieser Handschrift bewußt gewesen. Sie ist für tz 1600,— <— 32 000,—) fortgegangen, — Von den beiden gedruckten Büchern der Sammlung hat das eine: HmoceNi, Uesiocki otc: Opera <Venedig: Aldus 1495) auf Pergament und ans Pirkheimers Besitz, dessen Miniaturen Albrecht Dürer zn- geschrieben werden, ,v 260,— <— ./< 5200,—), und das andere, »das prächtigste Buch der Welt«, der Pergamcntdruck eines Aristoteles <Vcnedig: Andreas de Asola 1483) mit herrlichen Miniaturen, L 2900, <— ,/< 58 000,—) gebracht. Das ist von den Preisen, die von den ersten Druckwerken Gutenbcrgs erzielt worden sind, nicht mehr allzuweit entfernt. Hinter solchen Ergebnissen für 30 Nummern einer Samm lung verschwinden die Summen, die z, B, für die Huth-Col- lection gezahlt worden sind. Sieben Teile mit 7182 Nummern sind davon bisher unter den Hammer gekommen, und ihr Ge samterlös hat rund L 250 000,^ oder 5 Millionen Mark be tragen, Wenn die Versteigerung der Handschriften Thompsons vorüber sein wird <zwei Drittel stehen davon noch aus), dann wird sie mit ihren 100 Nummern alle bisher stattgefundenen Versteigerungen lvcit hinter sich gelassen haben, wenn man den Durchschnittspreis für die einzelne Nummer berechnet. In- zwischen findet in London gerade in den Tagen, an denen dieser Artikel geschrieben lvird, vom 8, bis zum II, Juli, der Ver kauf des achten Teiles der H n I h - S a m m l u n g statt. Der Katalog umfaßt die Buchstaben 1 bis v und die Nummern 7183 -7842, Er enthält wieder einige Drucke von Caxton und seinen unmittelbaren Nachfolgern: Virgilius: i'bs Soll« »l lln^cko,», Caxton 1490; Jacodns de Voragine: Um Mlckan l.«- qeoil, Westminster: W, Caxton 1493 <zweifelsohne von Wynkyn de Morde gedruckt; denn Caxton ist 1491 gestorben); vn»* Vati-UI», Westminster: Wynkyn de Morde 1495 und noch eine andere Ausgabe von Jacobus de Voragines Oolcken lli-xsiut, London: Wynkyn de Morde 1527, Eine reichhaltige Sammlung von Handschriften und Ausgaben des Neuen T e st a m e n t s ist darin vertreten; darunter ein Manuskript des griechischen Textes aus dem 12, Jahrhundert; ein ebensolches des lateinischen Textes aus dem 14, Jahrh.; die erste gedruckte Ausgabe in griechischer Sprache <Basel: Froben 1516, 2°); die erste Ausgabe der Lutherschen deutschen Übersetzung <Wittcn- berg 1522, Sept, 2°); sehr zahlreiche und seltene Drucke ver schiedener englischer Übersetzungen; die erste Ausgabe in Fran zösisch <Lyon: Barth, Buyer, um 1474, 2°); die erste Ausgabe in Spanisch (Antwerpen: St. Mierdman 1543, 8") usw. Andere Drucke haben wegen ihres deutschen Ursprungs Interesse für uns; z, B, ein lateinischer Tercntius (SIraßburg: Jo hannes Grnninger 1496, 2°) mit vielen Holzschnitten: Ja cobus de Theramo : llelial <Lat, Augsburg: Joh, Schüß- ler 1472), 2") und dasselbe Werk in deutscher Übersetzung (Augs burg: Bämler 1473, 2") mit 39 Holzschnitten; Joh, de Thwrocz: Ollrooica Unnqai'ornm (Augsburg: Ratdolt 1488, 2°); H, Tücher : Wallfahrt und Reise in das gelobte Land (Augsburg: Johann Schönsperger 1482, 2°); Melchior Pfintzing: Der Thcuerdank (Nürnberg: Johann Schönsperger 1517, 2") in zwei Exemplaren, auf Papier und auf Pergament, mit den herrlichen Illustrationen von Hans Schäufelein und Bnrgkmair, und der gleichzeitig entstandene, aber erst gegen Ende des 18, Jahrhunderts gedruckte Marx Treitzsauerwein : Der Weißkunig (Wien 1775, 2") mit seinen nicht minder schönen Abbildungen, — Wie gewöhnlich nehmen die Amcricana einen breiten Raum ein, und auch hier sind es die in Deutschland ge-
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