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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1906
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- Erscheinungsdatum
- 03.01.1906
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- Deutsch
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7« Nichtamtlicher Teil. 2, 3. Januar 190k. der deutschen Schulprogramme künftig durch Kolumnentitel und Beifügung von das Ganze der Sammlung umfassenden Titelblättern und Registern die Form einer alljährlich erscheinenden mehrbändigen Zeitschrift gegeben werden möge.« Jn der Tat ist. wie auch Schnorr von Carolsfeld er wähnt. bei dem jetzt fast durchgehend gleichen Format der Schulnachrichten ein wesentliches Hindernis für die Verwirk lichung seines Vorschlags hinweggeräumt; unter den Beigaben kommen jedoch, wie oben ausführlich geschildert worden, so viele Arten und Formen, noch soviel in Oktav statt in Quart vor. daß es energischer Maßregeln von höher« Stellen bedürfen wird, um das verwirklichen zu können, was Schnorr von Carolsfeld wünscht. Er wünscht die Vereinfachung auf die Weise herbeigesührt zu sehen, daß die nach wie vor an den verschiedensten Orten gedruckten, mit Kolumnentiteln ver sehenen Schulschriften — Schulnachrichten und Beigaben ungetrennt — unter einem Gesamttitel erscheinen, der Inhalt jedes in eine Reihe von Bänden zerfallenden Jahrgangs nach den Landesteilen Deutschlands geordnet würde und in jedem Jahrgang die einzelnen Schul programme in der Reihenfolge der ihnen schon nach gegenwärtiger Einrichtung aufgedruckten Nummern und ebenso aufeinander folgten, wie sie das Teubnersche Verzeich nis der Programme aufführt. Deren Verteilung könnte erfolgen wie bisher Das Neue wäre nur das, daß nach Abschluß eines jeden Jahrgangs der Programme Bandtitel und Inhaltsverzeichnisse ausgegeben würden, nach denen zu ordnen und zu binden wäre. Register müßten alphabetisch geordnete Verzeichnisse der in den Bänden vertretenen Orte, ebensolche Verzeichnisse der Verfasser von Schulnachrichten und Beigaben, endlich Repertorien über die in den Ab handlungen je eines Jahrgangs behandelten Themata sein. Alle zehn Jahre wäre ein Gesamtregister beizugeben. Ich glaube, man könnte noch weiter gehen: die Bände wären in einer Buchbinderei vor der Verteilung zu heften oder steif zu broschieren, so daß arme Bibliotheken sie unter Umständen nicht erst noch binden zu lassen oder in Kapseln, die bei der großen gebrauchten Menge größere Kosten verursachen, aufzuspeichern hätten. Solche Bibliotheken, die die Hefte einfach bisher auf Haufen gelegt und so dem Verschmutzen. Zerrissenwerden und Ausderreihcgeraten ausgesetzt haben, würden durch Lieferung in Bandform zur Ordnung gezwungen werden, und das, was Varges in den Jahrbüchern für das klassische Altertum als vorkommend bezeichnet, das Verloren gehen einzelner Hefte, würde sehr erschwert. Aber angesichts dessen, daß vielen Anstalten nur an den Beigaben gelegen, an den Schulnachrichten nicht, läßt sich das Verfahren der Zusammenstellung in Bandform noch in andrer Weise denken. Man stelle die Bände nicht nach Landschaften, sondern nach Gebieten der Wissenschaften zu sammen, also etwa eine theologisch-philosophische, historisch geographische. naturwissenschaftliche, pädagogisch-didaktische usw. Abteilung. Dadurch würde erreicht, was bei manchen gelehrten Gesellschaften längst erreicht ist, daß das Gleichartige, und zwar vieles in einem Bande, vereinigt würde, und nicht nur Schulen, sondern öffentliche, große und kleine, vor allem Vereins- und Fach-Bibliotheken würden auf einzelne Abteilungen dieser eigenartigen Zeitschrift abonnieren, so daß die wirklich notwendige Auflagenhöhe be kannt würde, während jetzt eine Unmasse Makulatur gedruckt wird und bei der vorher vorgeschlagenen Form wohl nur größte Bibliotheken alles nehmen würden, die kleinen aber, besonders die Schulbibliotheken sich des Ballastes der für sehr viele gleichgültigen Schulnachrichten nicht einmal mehr entledigen könnten. Jetzt können sie es, indem sie eben wegwerfen, was sie nicht mögen. Was aber die jetzige Ver wertung der wissenschaftlichen Beigaben für die Wissenschaft betrifft, so kann man mit Varges getrost die Frage, ob diese Abhandlungen so, wie sie es verdienen, bekannt werden und Verwertung finden, mit -Nein« beantworten. Wie sollten sic auch? Welcher Gelehrte oder Schriftsteller einer andern als einer großen Stadt mit einer gut katalogisierten Bibliothek, die entweder systematisch aufgestellt ist oder Realkataloge besitzt, erfährt von dem Vorhandensein von solchen Arbeiten, die für die seinen von größter Wichtigkeit sein können? Würden die Beigaben bandweise vereinigt und ihr Inhalt durch Register der Bände brauchbar gemacht, so würden sie, wie alle andern Zeitschriften-Aussätze, in die verschiedensten Fachbibliographien ausgenommen und auf diese Weise der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Varges schreibt, es gehe zwar alljährlich den einzelnen Anstalten — öffentliche Bibliotheken sind wohl auch mit ge meint — von der Versandstelle der Programme, der Ver lagsbuchhandlung B G. Teubner in Leipzig, ein Verzeichnis der im kommenden Jahre erscheinenden Jahresberichte und Abhandlungen zu, aber dies Verzeichnis sei nicht einmal allgemein zugänglich und zweitens nicht genau. Die Titel der Beigaben können nämlich manchmal zur Zeit des Drucks noch nicht bestimmt angegeben werden, einzelne Abhandlungen müssen ausfallen, wegen Krankheit des vorgesehenen Ver fassers oder sonstiger Behinderung, dafür erscheinen dann Ersatzarbeiten, oder auch gar keine, z. B. dann keine, wenn nicht irgend ein Mitglied des betreffenden Lehrerkollegs einen Artikel auf Lager hat. lind wieviele sind im Laufe der Jahre erschienen, die bei dem Verzeichnis nicht angemeldet waren, deren Abfassung und Beigabe erst nach Aufstellung des Teubnerschen Verzeichnisses beschlossen wurden! Daß die nachträglich eingetretenen Änderungen alljährlich den be teiligten Kreisen von B. G. Teubner in Form von Nach trägen bekanntgegeben werden, ist dankend anzuerkennen; für die Verwertung der Beigaben durch Gelehrte ist aber immerhin wenig damit gedient, um so weniger, als die An gaben des Verzeichnisses sich mit dem Titel der Ab handlung oft nicht einmal decken. Doch daran sind natür lich nur die schuld, die die Angaben für das Verzeichnis lieferten. Varges schlägt, um dem obenangeführten Übel stande abzuhelfen, vor, im Januar oder Februar ein Verzeichnis der zu Ostern erscheinenden Abhandlungen auf zustellen, da um diese Zeit jeder Bearbeiter den Titel seiner Arbeit bestimmen könne und zu gleicher Zeit entschieden werden könne, ob eine Arbeit zu Ostern erscheine oder nicht. Dieses Verzeichnis müßte dann im April im Buchhandel er scheinen und die Abhandlungen nach der Provinz und der Art der Anstalten, nach dem Stoff, nach dem Namen der Verfasser und nach dem Titel der Aufsätze geordnet aufführen. Varges schildert recht erbaulich, wie mit den Jahresberich ten — und ihren Beigaben — in den Schulbibliotheken um gegangen wird. »An der einen Anstalt werden sie einfach Jahr für Jahr auf einen Haufen gelegt und bilden so mit der Zeit wahre Gebirge von Fleiß und Wissenschaft, an andern Anstalten werden sie nach Provinzen oder zu Hun derten säuberlich in Fächer gepackt, wo sie stets in größte Unordnung geraten, sowie ein Jahresbericht gesucht wird. An einzelnen Anstalten wird jeder höher« Lehranstalt ein Fach für ihre Jahresberichte und Abhandlungen zugewiesen, was nicht unzweckmäßig erscheint, da dann die Abhandlungen leicht zu finden sind. Bei allen diesen Arten des Aufbewah- rens wird nie zu vermeiden sein, daß einzelne Abhandlungen in Verlust geraten.« An einzelnen Anstalten würden Jahres berichte und Abhandlungen eingebunden; da man aber viel fach die Anordnung nach Provinzen und Anstalten beibehalte, so müsse einer, der zwei aus verschiedenen Provinzen stam mende Abhandlungen über denselben Stoff benutzen wolle, zwei große Folianten mit sich schleppen.
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