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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1894
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- Deutsch
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Amtlicher Teil. 72, 30. Mürz 1894. zu decken, ohne unfern Bestand anzngreifen, sondern wir würden auch bei unfern oft nicht leichten Einschließungen sehr viel freiere Hand gehabt haben. Darin liegt also der Beweis, wie notwendig und zweckentsprechend die beschlossenen Aenderungen waren und wie sehr es im Interesse des Vereins zu bedauern ist, daß die mangelnde Bestätigung der Behörden uns bither verhindert hat, die Wohlthaten der Aenderungen unfern Be dürftigen zukommen zu lassen. Während im Jahre 1892 die Gesamtsumme der Unter stühungen bereits 52 266 ^ betrug und damit, von dem ab normen Jahre 1888 abgesehen, der höchste Stand der Unter stützungen seit Bestehen des Vereins erreicht war, haben wir im vorigen Jahre noch 1314 ^ mehr, also im ganzen 53 580 ^ an 355 Personen verteilen müssen. Bon dieser Gesamtsumme wurden 10 681 also etwa r/z, zu einmaligen Unterstützungen an 147 Personen, 55 Prin zipale und 92 Gehülfen oder deren Familien, verwendet, und da dieser Betrag um 827 gegen den des Vorjahres zurück geblieben ist, so entfällt a/b aller Eingänge, und zwar 42 899 und damit eine Mehrausgabe von 2141 ans die fort laufenden Unterstützungen, welche an 208 Personen, 120 Prinzipale und 88 Gehülfen oder deren Familie», zur Ver teilung gelangten. Diesen sehr bedeutenden Ausgaben standen in der Ein nahme gegenüber: 1) an laufenden Beiträgen von 2008 Prin zipalen 18 465 50 H und von 1281 Ge hülfen 4416 ^ 50 ^ zusammen 22882 2) an Zinsen 16870 „ 3) an Geschenken für den beweglichen Fonds, einschließlich der regelmäßigen Bei träge des Börsenvereins, der Corporation der Berliner Buchhändler und des Vereins der Oesterreich-Ungarischen Buchhändler in Wien 15 767 „ zusammen im ganzen also 55 519 Von diesem Gesamtbeträge der Eingänge im beweglichen Fonds blieben aber in Wirklichkeit, nach Avzug von 10°/y der Beiträge für den Reservefonds und nach Bestreitung der Unkosten, nur! 51 972 ^ zur Verfügung des Vorstandes, während, wie oben bereits angegeben, 53 580 ^ zu Unterstützungen ver-> wendet, also 1608 ^ aus dem Bestände von 1892 ent-E nommen werden mußten. An Geschenken für den Reservefonds hatten wir die Freude 8300 ^ entgegenzunehmen. Hierzu sind noch 50 ^ an Rückzahlungen und 10"/g der Beiträge hinzugekommen, so daß der Reservefonds, bei Berechnung der Effekten zum Kurse vom 30. Dezember 1893, im vorigen Jahre um 13 419 ^ zu-^ genommen hat und das Gesamtvermögen des Vereins, ein? schließlich der dem Unterstützungsverein überwiesenen Stiftungen! in Höhe von 56 218 ^ am Schluß des Jahres 1893? 427 823 betrug. ! Vergleicht man die Einnahmen im beweglichen Fonds mit denen von 1892, so ergiebt sich, daß die Summe der Bei-! träge leider wieder etwas zurückgegangen ist und 182 (101 von Prinzipalen und 81 von Gehülfen) weniger? als im Vorjahre betragen hat. Dagegen sind an Ge? schenken 178 und an Zinsen 533 mehr eingegangen, so daß die Einnahmen im ganzen 529 ^ höher als im Jahre 1892 gewesen sind. Der Personenstand des Vereins ist im vorigen Jahre nachstehenden Veränderungen unterworfen gewesen. Es sind ausgeschiedcn 100 Prinzipale und 68 Gehülfen, von elfteren 13, von letzteren 6 durch den Tod. Das laufende Jahr begann, einschließlich 110 lebender immerwährender und 8 lebensläng licher Mitglieder ohne jährlichen Beitrag, mit 3407 Mitgliedern. Die Zahl der immerwährenden Mitglieder ist von 293 auf 307 gestiegen. Da sich unsere Hoffnung auf eine Vermehrung der Ein nahmen durch Steigerung der regelmäßigen Beiträge im vorigen Jahre leider nicht erfüllt hat und die Zahl der beitragenden Mitglieder um 130 (91 Prinzipale und 39 Gehülfen) gegen das Vorjahr gefallen ist, so läßt sich nach diesen Erfahrungen an nehmen, daß die laufenden Einnahmen im allgemeinen wohl die bisherige Höhe behalten, aber sich schwerlich bedeutend steigern werden. Dagegen ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die An sprüche an den Verein von Jahr zu Jahr wachsen werden, und es ist demnach nur folgerichtig, wenn uns die geplante Vermeh rung der regelmäßigen Einnahmen für den beweglichen Fonds als eine unbedingte Notwendigkeit erscheint. Indem wir uns nunmehr, wie alljährlich in unserm Be richt, insbesondere zu den zahlreichen Geschenken wenden, Welche der Kassenbericht in chronologischer Reihenfolge aufführt, so geht aus der langen Reihe der einzelnen Zuwendungen, welche der Unterstützungsverein wieder den verschiedenartigsten Veranlassungen geschäftlicher und privater Natur verdankt, die hocherfreuliche Thatsache hervor, daß der deutsche Buchhandel stets des segensreichen Wirkens unseres Vereins eingedenk ist und uns mit seiner Hülfe zur Seite steh'. Wenn wir daher für alle Zuwendungen im vergangenen Jahre auch an dieser Stelle noch einmal unfern wärmsten Dank im Namen des Vereins zum Ausdruck bringen, so sind wir sicher, daß Sie sich diesem Dank voll anschließen werden. Wir haben ferner die Freude, auch in diesem Jahre den regelmäßigen Gönnern des Vereins, Herrn Ferdinand Flinsch in Berlin, für kostenfreie Neserung des Papiers zu unfern Drucksachen, Herrn Hugo Bernstein in Berlin für kostenfreie Herstellung derselben, der Firma C. W. B. Naumburg in Leipzig für kostenfreien Abdruck unserer Ausforderungen im Wahlzelle!, besonders aber der Firma F. Volckmar in Leipzig für die mühevolle Vertretung unseres Vereins und allen Freunden im Buchhandel, welche uns mit Rat und That gefördert und geholfen haben, im Namen des Vereins ebenfalls den herzlichsten Dank an dieser Stelle aus zusprechen. Da unser Bericht einen Rückblick auf das ganze vergangene Jahr ergeben soll, so können wir denselben nicht schließen, ohne auch hier noch einmal des schweren Verlustes durch das Hin scheiden unseres Kollegen und langjährigen Vorstandsmitgliedes Carl Röstell zu gedenken, der unserm unvergeßlichen Bern hard Brigl so bald in die Ewigkeit gefolgt ist. In der außer ordentlichen Versammlung vom 16. Juli 1893 sind seine großen Verdienste um unfern Verein bereits in gebührender Weise hervorgehobcn worden, und die Versammlung hat das Andenken des treuen Freundes unseres Vereines geehrt. Es möge uns gestattet sein, hier noch kurz über seine Thätigkeit im Vorstande zu berichten Carl Röstell wurde 1871, an Stelle von George Winckelmann, welcher sein Amt niederlegte, in den Vorstand gewählt und hat bemselben zuerst 3 Jahre als Sekretär und dann ununterbrochen 19 Jahre bis zu seinem Hinscheidcn als Prüfungs-Kommissar angehört. Röstell's Herzensgüte, sein freundlicher, milder Sinn, sowie seine sich stets für die gute Sache in Arbeit und Mühe aufopfernde Gewissenhaftigkeit be fähigten ihn ganz besonders für dieses Amt, und seine treue Hin gebung wird ihm in unserm kleinen Kreise und ebenso im ganzen deutschen Buchhandel unvergessen bleiben. In den Annalen des Unterstützungs-Vereins aber lebt sein Andenken für alle Zeiten weiter in der Carl Röstell-Stiftung, welche 1884 zu Ehren seines 25jährigen Jubiläums der Selbständigkeit gegründet und 1885 von ihm selbst zu ihrer jetzigen Höhe erweitert wurde. Ehre seinem Andenken!
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