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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X 208, 24. September 191S. seren GeisteLherocn hat nicht der hochherzige Verleger gefehlt, sondern das Publikum, das sie beizeiten als solche erkannte. Solange Schopenhauer und Nietzsche lebten, waren sie auf un seren Universitäten verpönt. Die etwaige Anlehnung des Zen tralverlags an die Universität (mittels der Lekloren) bietet also keinerlei Gewähr dafür, daß ungewöhnliche Talente freier zur Entfaltung kommen, als es bei dem individualistischen Verlags system der Fall ist — im Gegenteil. Haben sich unsere gelehrten Volkswirte in der jetzigen Wirtschaftskrisis als Führer unseres Volkes erwiesen? Während heutzutage jeder Laie aus wirt schaftlichem Gebiete darüber redet, wie unsere Wirtschaftsform sein sollte, geschieht seitens der berufenen Volkswirte mittels des schriftlichen Wortes wenig, des mündlichen säst nichts, um den Volksbeglückern, die den Massen aus neuen Wirtschafts formen goldne Berge verheißen, das Handwerk zu legen und dieses Götzenbild zu zertrümmern. Eine Organisation der gei stigen Arbeit im großen Siil ist geradezu ein Nonsens. Dem deutschen Volke fehlen eben jetzt die wirtschaftlichen Güter, nicht die Form, wie sie seiner Bedürfnisbefriedigung dienstbar gemacht werden können. Durch die Organisalionssucht werden Tausende der besten Kräfte der eigentlich Produktiven Arbeit eni- zogen, und im Theorctisieren über die ideale Wirtschaftsform ver siegt unser Wirtschastssloff immer mehr. Wenn im Felde die Munition knapp wurde, wurde die Front mit Zählungen und Anweisungen überschwemmt, aber sie lechzte nach Munition, nicht nach Befehlen und Verhaltungsmaßnahmen. So braucht auch unser Volk jetzt körperliche und geistige Nahrung, aber unter der geistigen Arbeit für Wirischafissragen keine Utopien, sondern greisbare positive Vorschläge. , 6. Gesetzt nun aber, die Sozialisierung des Buchwesens führe wirklich zu einer nennenswerten Verbilligung der Bücher (auch dies mutz indes bestritten werden), so würde doch ein solcher Vorteil den Mihstand einer zunehmenden Arbeitslosig keit sicherlich nicht auswiegen. Zwar wird regelmäßig diejenige Produktions- und Vertriebssorm als die rationellste anzucr- kennen sein, die den billigsten Preis ermöglicht. Wenn aber in jetziger Zeit auf solche Weise eine große Zahl arbeitswilliger Menschen brotlos wird, so ist eben die anscheinend rationellste Form in Wahrheit solange nicht die zweckmäßigste, als nicht auch ein Weg gewiesen wird, wie die überzählig werdenden Kräfte anderweit Beschäftigung finden sollen. Denn die zunehmende Arbettkentwöhnung muß unser Volk völlig ruinieren. Wie schon eingangs hervorgehoben, läßt Or. Borgius die wesentliche Frage offen, wie denn eigentlich der Weg von der jetzigen Organisation zu der »sozialistischen« zu finden sei, selbst wenn die letztere die überlegenere Ordnung unserer Wirtschaft sein sollte. Der Versuch, alle selbständigen Unternehmer etwa mit Gewalt unter das kaudinische Joch des Zentralverlags zu beugen, wäre eine seltsame »Freiheit«, und es wäre eine Tragik ohnegleichen, wenn die deutsche Revolution mit einer solchen Versklavung enden würde. Freiwillig wird aber der Buchhandel zu einer Selbstentäußerung nur bereit sein, wenn er in solchen Zielen nicht nur ein Neues, sondern auch ein für die deutsche Kultur Besseres erkennt. Dies mutz aber mit aller Entschieden heit bestritten werden. So fruchtbar alle radikale Skepsis an den bisherigen Grund lagen unserer Wirtschaft sein mag, so birgt sie doch in revo- lutionären Zeiten ihre großen Gefahren. Sie erhöht im Volke den Zweifel an der Richtigkeit und Zuverlässigkeit des Funda ments, auf dem wir bauen, sic gaukelt ihm ein Trugbild vor, dem ohne Zweifel hohe idealistische Tendenzen zugrunde liegen, das aber keinem gründlichen Nachdenken über Wesen und Wurzel der Wirtschaft standhallen kann. Kann doch die Frage nur lau ten: Gelingt es uns, die privatkapitalistische Wirtschaftsordnung durch die gegenwärtige Krisis hindurch am Leben zu erhalten, oder kehren wir zu ihr erst aus ihren Trümmern und auf den Trümmern der kommunistischen zurück? Denn die privatkapita listische Wirtschaftsordnung ist unbeschadet der Richtigkeit zahl- sicher auf Gemeinschaftsarbeit gerichteter genossenschaftlicher Bestrebungen in ihren Fundamenten eine Denknotwendigkeit. WökhentUcbe Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 15.—20. September 1919. Vorhergehende Liste 1919, Nr. 204. ' —In baS Adreßbuch neu aufgenommene Ftrma. — B. —Börsenblatt. - H. — Handeldgerichtltche Eintragung (mit Angabe des Erjchetnungs- cagS der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Bach mann, I., L Co., G. m. b. H., Berlin. Das Kommis sionsgeschäft der Firma geht ab 29./IX. mit Akt. u. Pass, an eine G. m. b. H. über, die firmiert: Berliner Kommissionsbuch handlung G. m. b. H. sDir.) Barke meyer, I o h. Bernhard, Hamburg, ging 15./VIII. käuflich an Alfred Schulze über, der das Geschäft unter der Firma Thalia-Buchhandlung Alfred Schulze weiterführt. sB. 201.) ^Berliner K o m m i s s i o n s b u ch ha n d l n n g G. m. b. H., Berlin SW. 68, Schiitzenstr. 29/60. Seit 29./IX. 1919. Gegr. Scpt. 1850. Geschäftsf.: Eduard Westphal, Andreas Nöll, Georg Schneidenbach u. Max Spindler. Leipziger Komm.: Volckmar- (Dir.) *B e st e l l a n st a l t Frankfurter Buchhändler, Frank furt (Main), Schillerstr. 15. Gegr. Sept. 1919. Leipziger Komm.: Fleischer. )B. 202.) "Bircher, Ernst, Buch- u. Kunsthandlung, Anti quariat, Beru (Schweiz), Postfach. Gegr. 1./IX. 1919. Fern sprecher 6573. Postscheckkonto 2441. Suttgarter Komm.: Koch, Neff L Oetinger. Leipziger Komm.: Koehler. sDir.) Christiansen, Paul, Wolgast. Filiale Binz ging 15./VIII. ohne Akt. u. Pass, käuflich an Max Niegelmann über. sB. 201.) *C h r i st i a n s e n , Paul, Binz a. Rügen. Buch-, Kunst-, Mu sik- u. Paph. Gegr. Mai 1914. Inh. Max Riegelmann, s. 15./V1H. 1919. sB. 201.) Craz L Ger lach, Freiberg (Sachsen). Die Prokura des Walter Herrmann ist erloschen. (Dir.) *Cnrci, Fratelli, Neapel, Via Roma 304/5. Musik.- u. Mnsikinstrh. Gegr. 1870. Inh.: Cav. Pasqnale Curci e figli. Leipziger Komm.: Breitkopf L Härtel. sDir.) Detloff, Adolf, Frankfurt (Main), hat Postscheckkonto 45 093- jTir.j Deutsches Druck- u, Vcrlagshans, G. m. b. H., Berlin. Dem Heinrich Weidmann wurde Gesamt-Prokura erteilt. j.H. 18./IX, 191S.j «G r e i s-B n ch h a n d l » n g, Görlitz, Luisens». 18. Tort.- u. Verlagsb. Seit Scpt. 1818. Gegr. 1./VII. 1810. Inh.: Greif- Druckerei G. m. b. H., Greifscnberg (Schles ). Geschästss.: Arthur Kolley. Leipziger Komm.: Soehlcr. jDir.j Gronau, Wilhelm, Verlagsbuchhandlung, Chem nitz, siedelt 1./X. nach Jena, Humboldtstr. 15 über. Bankkonto jetzt: Thüringische Landesbank A.-G., Jena. sB. 201.j «G r o ß I e h r NI l t te l - A n st a I t Bertelsmann (Inhaber Heinrich Panik), Bielefeld. Seit 1./VII. 1818. Gegr. 1./I. 1880. Fernsprecher 778. Bankkonto: Gewerbebank. Post scheckkonto: Hannooer 28082. Leipziger Komm.: Volckmar. jDir.j «Haberbosch, F., Musikalienhandlung u. Piano- Magazin, Sigmartngen. Gegr. 1878. Inh.: Fra» Emma.Haberbosch. Leipziger Komm.: Brcitkops 6: Härtel. sDir.) Hanckcl, Bruno, Osnabrück, Krahnstr. 17/18. Buchh. Gegr. 1./10. 1818. Bankkonto: Osnabrückcr Bank. Leipziger Koma:.: Volckmar. jDir.j Haupt, Paul, Akademische Buchhandlung vorm. Max Drechsel, Bern (Schweiz). Fräulein Rösy Herren wurde Prokura erteilt. sDir.j «Hauser, Heinrich, München, Schellingstr. 18. Antiquariat Leipziger Komm.: Koehler. sDir.j «Iaites Buchhandlung, Stargard, (Pomm.). Schulbnchh., Buch-, Lehrm.- u. Musilh., Leihb., Journal- n. Blicher-Lesez. Seit Ang. 1818. Gegr. 1840. Fernsprecher: 517. Bankkonto: Städtische Sparkasse. Postscheckkonto: Berlin 24 880. Inh.: Ernst Jaite. Berliner Komm.: L. K. Abei L Co Leipziger Komm.: Brauns. j.H. 15./IX. 1818.1 Koch, Emil, Hamburg, verlegt sein Geschäft ab 1./X. »ach Hammerbrookstr. 80«. sB. 202.j 818
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