208, 24. September ISIS. Künftig erscheinende Bücher. Vlrs-Nll-It f. d. rts«n. Buchhandel 907 7 Vlll»-«>«l>»-«7>^l>»-«>»lll»-2c>»lll»^X>»lll»^X7»«lll»-«^lll»-«^lll»>2c>«lll»-»7>»lll»^2c>«ül»<X^«ll»-«>«ll!liU Anna Elisabei Weirauch, Der Skorpion illtliiiillii«il!lllllllllllllillllllllilliliillilliiilllli>illilililiiilllillll«llliliill>iillill!llilliiilll!limllilllillillll!illtllllllillillll!!l!,ll>illlllliililiiliiililiillllliillll> Llrteite der Presse: Berliner Lokal-Anzeiger: Ein englischer Schriftsteller, der manchmal beinah« ein Sichler ist, spricht gelegentlich von einem indischen Volksstamm, dem der Europäer gänzlich verständnislos gegeniiberstiinde. Vielleicht, meint er, würde einmal «in Sichter aus diesem Stamm auserstehen und durch ihn da« Seelenleben seines Volkes offenbar werden. Es war der Gegensatz, der mich bei der Lektüre des neuen Romans von Anna Elisabet Weirauch an dieses Wort de- Engländers denken lieh. Senn in ihm ist ein psychologisches Neuland von einer Außen seiterin erschlossen. Liebevollstes Einsühlen in ihr sremdartiger Menschen Seelen- und Sinneöleben, ein durch Mitleid Wissen schus den Roman. Kr behandelt die Liebe einer Frau zu einem jungen Mädchen, und das Such ist, trotzdem es ohne jeden verhüllenden Schleier arbeitei, -in durchaus reines Buch. Wer Sensationen- Kitzel darin sucht, wird nicht aus seine Rechnung komme«! wem es um eine Vertiefung seines Wissen« um Menschen zu tun ist, und wer künstlerisch unabhängig vom Stoff zu werten und zu genießen weiß, der lese da« Buch. B. Z am Mittag: Sas heikle Thema »on der gleichgeschlechtlichen Liebe, für häßliche Spekulationssensaiionenen gerade heut- so oft auSgenuht, verlangt zu seiner wirklichen künstlerischen Durchdringung vor allem stärkst- Kraft der Einsühlungsfähigkeit und ein vollendetes Bewußtsein der Sarsteliungsgrenze». Beide« besitzt Anna Eüsabei Weirauch in ihrem Frauenroman „Der Skorpion" in hohem Maße. Ser Fall der jungen Mette, die sich in die herbe Wildheit der willensbeherrschten Olga Rad» verstrick«, verläuft säst typisch sür diese von einer zarten Mildheit durchiränkten Begegnungen Wer heiße Lust und Teufeleien im „Skorpion" sucht, wird enttäuscht sein. Wer aber eine Dichterin, menschlich über Menschliche« sprechen hören will, empsängt hier viel. Mansred Georg. Berliner Tageblatt: Die Geschichte zweier Freundinnen, die sich lieben. Von Sympathie zueinander getrieben, wurden sie schließlich zur Sinnlichkeit glutvoll gerissen. Und wie aus Freundinnen Geliebte werden, das hat die so sehr begabte Versafferin mit unendlicher Feinheit und Klarheit zugleich geschildert. Man liest in den Seelen dieser beiden Menschen wie in einem offenen Buch, und der Roman der Weirauch ist ein neuer, sehr ge- schätzter Beitrag zu dem schon so ost behandelten Thma von der gleichgeschlechtlichen Liebe. Außerordentlich gut getroffen sind die andern handelnden Personen der Geschichte, und ihre Denkweise, ihr Handeln und ihr Haß wurden aus das beste begründet. Mit ein paar kräftigen Strichen zeichne« die Autorin die Scheinheilig, kett der Töchter aus guter Familie, die aller Welt in voller Unschuld Weiße erglänzen, deren Herzen und Seelen aber längst vergistet sind. Ein gute« und ein nachdenkliches Buch zugleich, das weit« Ausblick« öffnet aus Wege zum Verständnis jener Frauen, die anders find als die andern. Elegante Wett (Berlin). Die schon durch ihre früheren Romane „Sogno" und „Die klein« Dagmar" wie auch durch ihren Novellenband „Der Tag der Artemis" berühmt gewordene Versafferin schildert in ihrem neuen Roman „Der Skorpion" Werden und Vergehen einer ungewöhnlich schwärmerischen Liebe zwischen den beiden Heldinnen mit zartester Empfindsamkeit und zugleich mit einer geradezu verblüffenden Unerschrockenheit. Qual und Kamps, Glück und Seligkeit zeichnen den Weg, den diese beiden verirrten und überempfindlichen, aber doch durchaus liebenswerten Mädchen gemeinsam bi« zur unausbleiblichen Katastrophe gehen. Diese geistig und seelisch hochstiebenden zart weiblichen Naturen verdienen wahrhaftig nicht die Verachtung, mit der sie die konventionelle Meinung der bürgerlichen Umwelt bis zum End« verfolgt. Umsomehr werden sie das teilnehmende Interesse derer gewinnen, die ihre Geschichte jetzt in Elisabet Weirauch« Roman lesen. Askanischer Verlag ^ Berlin