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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1919
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- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X° 206, 22. September 191.9. Nachnahmesendungen. Eine brauchbare Vereinfachung. lVgl. Bbl. Nr. 194.) Welcher Verleger hätte bei der Posterledignng nicht schon gestöhnt über die vielen^kleinen Krenzbandbestellnngen mit ihrem »Vorfaktur über Leipzig«! Eine Beglcitrcchnnng, eine Barrechnung über Leipzig, die Bestellkarte, die er eigentlich behalten müßte, hübsch angeklebt, den Avis an den Kommissionär usw. und am Ende, trotz aller Arbeit, doch noch kein Geld. Daß dieser Geschäftsgang für unsere Zeit nicht nur zu viel Ar beit macht, sondern auch an Papierverbrauch zu teuer ist, wird niemand bestreiten. Ich erledige solche Bestellungen von jetzt an nur noch mit Hilfe des nachstehend abgebildeten Aufklcbezettels durch Nachnahme ans Postscheckkonto. ttellmulli Wollermann, Verla§8buc1i1i3ndlun§ 7)«cru/n^e/r /.50 ^.25 plo., Ver-p. L. lAQc^r^ >l -.55 1t.L»63lSll'-U^g v. /9 IAl-....„ /.S5 zu der Einsicht aufraffen, daß die neue Zeit keinen Raum für ver altete Einrichtungen läßt, am wenigsten aber für sogenannte »Bar konten«! Al lenste in, 11. September 1919. Köppe'sche Buchhandlung. Unhaltbare Zustände. Jeder Sortimenter, der nach vierjähriger Abwesenheit endlich wieder in seine gewohnte Tätigkeit zurückgekommen ist, wird nur mit Entsetzen sich in die babylonische Preisverwirrnng gefunden haben, die noch immer durch tägliche Veränderungen von heute auf morgen syste matisch vergrößert wird, sodaß niemand tatsächlich mehr weiß, was ein Buch kosten soll. Und doch scheint die schlimmste Verwirrung jetzt durch die von manchen Verlegern geforderten Zuschläge fürs Ausland entstehen zu sollen, die in gewohnter Weise von den verschiedenen Ver legern in verschiedener Höhe und verschiedener Art (z. B. durch Er hebung eines Nettozuschlages mit Ofsenlassnng des Ladenpreises) er hoben werden sollen. Immer wieder muß man mit Bedauern fest- stellcn, daß den meisten Verlegern der Betrieb eines großen Sorti ments oder Exportgeschäftes gänzlich fremd ist und sie sich nie an den Gedanken gewöhnen können, daß dort der Verkehr mit dem Käufer und nicht mit dem Verleger die Hauptsache ist. Hat doch das Ans- zeichnen der Bücher und die Expedition an die Kunden meist von Lehrlingen oder untergeordneten Kräften zu erfolgen, denen man eine genaue Kenntnis aller Bestimmungen gar nicht znmnten kann. Aber auch für das ältere Personal eines Exportgeschäftes wird es bald zur Unmöglichkejt werden, die sämtlichen Wünsche der Verleger im Kopse zu behalten, sodaß selbst beim besten Willen Kehler der verschiedensten Art zur Tagesordnung gehören werden, woran auch die schon üblich gewordenen Drohungen der Verleger nichts ändern können. Doch dürfte es das Schlimmste sein, daß der deutsche Buchhandel durch die andauernden Änderungen, verbunden mit vorkommenden Fehlern, noch mehr den Nus seiner Neellität im Auslande einbüßen wird, als eS schon der Fall ist. Gegen eine einheitliche Regelung dürfte sich nur wenig sagen lassen, diese wilden Zuschläge aber sind auf das schärfste zu verurteilen und werden in Kürze eine heillose Verwirrung bringen. Ein Gehilfe im E x p o r t b n ch h a n d e l. Schleuderet im Ausland. Dieser Weg bietet eine bedeutende Vereinfachung an Arbeit und Papier, und er wird für den Empfänger kaum teurer. Der Anfklebe- adreßzettel sagt dem Sortimenter sofort, was die Sendung enthält und wann der Inhalt bestellt wurde. Er ist gleichzeitig genügende Rech nung und genügender Kassenbeleg. Ein kleiner Schönheitsfehler ist die Angabe des Verkaufspreises, doch den kann man unauffällig anbringen. Braun schweig, den 13. September 1919. Wilh. Mans. Zu dem Sprechsaal-Artikel in Nr. 194 betr. Nachnahmeerhebung auf direkte Sendungen gestatte ich mir, den Herren Verlegern wie den Herren Sortimentern folgenden sehr praktischen Modus zu empfehlen: Ans die Vorder(Adreß)seite schreibt man, rechts oder links unten, kurz die Rechnung auf, d. h. Inhalt, Porto, Verpackung, Spesen, und der Empfänger sieht sofort, was er bezahlt und was er erhält. Er ist im Augenblick in der Lage, zu prüfen, ob die Berechnung für Porto usw. in Ordnung geht, und kann die Nachnahme ohne weiteres einlösen. Da mit diese Form auch wirklich dnrchgeführt wird, habe ich mir einen Stempel anfertigen lassen, den ich meinen Bestellkarten aufdrucke und dessen Text diese Anordnung fordert. Die Zahlung der Nachnahme spesen (10 Pfg.) lehne ich ab, für Einzahlungsgebühren sind 5 Pfg. (nicht 25 Pfg.) zu zahlen, da Einlösung vom Postscheckkonto erfolgt, und ich chabe zu meiner Freude hiermit bereits sehr erfreuliche Resultate erzielt. Es wird natürlich auch Absender geben, die diese Vorschrift durchaus nicht zu erfüllen vermögen; denen kann man helfen, indem man einmal eine nnvorschriftsmäßige Sendung znriickweist. Der betr. Expedient wird dann schon eine gebührende Lektion erhalten. Die Verleger sparen hierbei noch die Ausfertigung einer Faktura, im besten Falle hätten sie die kurze Berechnung doppelt ausznfertigen, aber dies muß ja beim Leipziger Inkasso zumeist ebenfalls geschehen. Besser noch ist freilich die Vermeidung von Nachnahmen überhaupt. Die gegen wärtige Lage hat es mit sich gebracht, daß die direkten Zahlungen zu KV'/« erbeten werden, ein Beweis, daß der Weg gangbar ist. Verhin dern die Herren Kollegen vom Sortiment durch pünktliche Einzahlung der Beträge, daß der Verlag hierbei schlechte Erfahrungen sammelt, dann ist ein großer Schritt vorwärts getan. Dem Postzahlnngsver- kehr gehört die Zukunft; er ist billiger als alles andere, darum sollten sich die wenigen Firmen, die heute noch abseits stehen, ebenfalls endlich Bei einer Reise in der Schweiz konnte ich n. a. feststellen, daß es deutsche Buchdrucker gibt, die den Schweizer Verlegern billigere Druck preise machen als den deutschen und auch das Papier zu einem sehr mäßigen Preis dazu liefern. Sie erleichtern also dem Ausländer die Konkurrenz und ermöglichen ihm, da die schweizer Verleger für die Schweiz einen höheren Ladenpreis als in Deutschland haben, einen be deutenden Valutagewinn. Der betreffende Verleger, den ich sprach, war erstaunt über die Billigkeit. Er hätte ohne weiteres das Doppelte bezahlt und märe dabei immer noch billiger weggekommen, als wenn er sein Buch in der Schweiz gedruckt hätte. Ich sah ferner die Faktur einer Leipziger Firma, die Ende August offenbar noch nichts von 10"/o Tenerungszuschlag wußte, denn sie berechnete ihn nicht. Eine andere reichsdeutsche Firma schrieb ans eine Reklamation eines schweizer Ge lehrten wegen der 10°/y, sie hätte den Betrag ausnahmsweise gestrichen. Weiter wurde mir von einer glaubwürdigen Persönlichkeit versichert, daß sie Meyers Konversationslexikon für 500. ans Deutschland angeboren erhalten hätte. Wenn man weiß, wie wenig bei den Ein kommensverhältnissen in der Schweiz Fr. 125.— — ./i 590 — bedeuten, wird man eine derartige Schlenderei aufs tiefste bedauern und sich fragen, wie es kommt, daß der deutsche Sortimenter einen weiteren Teuerungszüschlag braucht, wenn er gleichzeitig derartige Auslands preise macht. Im übrigen: muß denn der Deutsche seinen Ruf als Prcisdrücker auch nach dem Kriege noch weiter anfrechterhalten? H. Z- Bereit sein! Von verschiedenen Seiten ist an uns die Bitte gerichtet worden, ans die Notwendigkeit einer möglichst raschen Herstellung der Herbst- neuigkeiten und frühzeitigen Deckung des Bedarfs Hinzumeisen. So nie5rig auch Prophezeiungen heute im Kurse stehen mögen, seit alles so ganz anders, als wir cs erwarteten, gekommen ist, so wird man doch wohl kaum in der Annahme fehlgehen, daß die heute schon be stehenden Verkehrs- und Transportschwierigkeiten auch den Winter über anhalten, ja sich noch erheblich verschärfen werden. Es dürfte daher keine unangebrachte Vorsicht sein, wenn der Verleger schon jetzt mit allen Kräften an die Fertigstellung der Hcrbstnenigkeiten heranginge und der Sortimenter sich minder Ergänzung seines Weihnachtslagers be schäftigte, um nicht von den Ereignissen überrascht zu werden. Bei' der Unklarheit der Verhältnisse ist bereit sein alles. 832
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