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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1919
- Strukturtyp
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- 1919-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1919
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- Deutsch
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bibliothek. Einen bedeutenderen Erfolg hatte Peter Dörf lers (1878 geb,) »Als Mutter noäf lebte«. Ganz neu sind: Eduard Bernsteins »Ans den Jahren meines Exils, Er innerungen eines Sozialisten« (1918), R, Braun-Artarias »Von berühmten Zeitgenossen« (1917), Lu jo Brentanos »Elsässer Erinnerungen« (I9l7), Max Grubes »Jugcnder- innerungen eines Glückskindes« (1917), Martin MandlÄ »Ein deutscher Arzt am Hofe Kaiser Nikolaus I, jipn Rußland« (1917), E d u a r d S u e tz ', des Naturforschers » (1916), Dann schließt sich hier selbstverständlich no gewaltige Weltkriegserinncrungsliteratur an, die ab! nicht übersichtlich darzustellcn ist. Wir wollen hiev die »Erinnerungen« des Pressechefs R, Hamman Hertlings »Erinnerungen aus meinem Leben«, burgs und Ludendorffs »Erinnerungen«, L' Vorbecks »Erinnerungen aus Ostafrika«, die zum schienen, zum Teil aber erst angezeigt sind, erwähner reits vor liegen Houston Stewart Chamber »Lebenswege«, die nicht eigentliche Biographie, sonder» Wegbetrachtungen nach bestimmten Gesichtspunkten sind, ab? Selbstbiographie voll ersetzen. Die Übersicht, die ich hier gegeben habe, erhebt, wie zu Anfang gesagt, überhaupt keinen Anspruch auf Vollstäiidig- keit, aber sie zeigt, auch mit den Lücken, die sie zweifellos hat, den ungeheuren Reichtum an eigenen Lebensdarstellungen, den die Literatur eines Volkes nach und nach aufweist. Wenn ich noch ein junger Mann wäre, würde ich mir nun Mühe geben, die hier gebotene Übersicht zu vervollständigen, dann vielleicht alles Genannte lesen und eine Geschichte der deutschen Selbst biographie geben, die Genaues berichtete und charakterisierte. Aber ich bin nicht mehr jung und an andere Arbeit gebunden. Vielleicht reizt diese meine Arbeit aber einen jüngeren Ge lehrten, sich die große Aufgabe zu setzen. Vielleicht schüfe dann dieser auch die Einführung in die deutsche Geschichte und Kul turgeschichte durch Ausnutzung der Selbstbiographien, von der oben die Rede war, einen größeren Freytag, vielleicht 20 statt der Freytagschen 5 Bände, Möglicherweise ließe sich auch von einem eifrigen Buchhändler eine große »Bibliothek der deutschen Selbstbiographie« schassen, die alles wirklich Wertvolle vereinte. Es würde so etwas wie eine notwendige Ergänzung der »>lonu- inenta kiermanias bistorion« sein, der »Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit« (die, nebenbei bemerkt, auch noch mehr ins Volk gebracht werden müßten). Vielleicht ließen sich genügend Abonnenten auf die sicher notwendigen 200 Bände <L 3 etwa) gewinnen, vielleicht gewährte der Staat Unterstützung, Was das »Ooi'pus inseriptivnum« erhielt, könnte die nationale Selbstbiographien-Bibliothck auch verlangen. Wir Deutschen werden uns nach der großen Niederlage ja überhaupt wieder mehr auf »Kulturdinge« legen müssen, um unser nationales Leben würdig zu gestalten — es fragt sich nur. ob wir die Mittel dazu noch haben werden. Aber der deutsche Buchhandel war immer sehr rege und auch praktisch, und ein bestimmtes Ausfllhrungsgebtel werden wir nach dem Kriege ja zweifel los wieder gewinnen, Rur solide Arbeit mutz von jetzt an geliefert werden, geistig solide; die bloße Bllchermacherei mit dem einzigen Zweck, dem Publikum das Geld aus der Tasche zu ziehen, muß aushören, Bücher schreiben und Bücher drucken ist von Natur nationale Arbeit und verliert ihren Zweck, wenn man hinter dem Publikum herläuft; das Publikum muß hinter den Büchern herlausen! Weimar, 15, November 1918 (ergänzt Juli 1919), Kleine Mitteilungen. Der Allgemeine Deutsche Buchhandlungs-Gchilfen-Verband hielt um 6. und 7. September 1919 in Leipzig seine Hauptversamm lung ab. Die Tagung war gut besucht, wenn auch wegen der be stehenden Vcrkehrsschwierigkeiten einige Vertrauensmänner der weiter entfernt liegenden Kreise nicht anwesend sein konnten. Die Tages ordnung war ziemlich reichhaltig und enthielt mehrere wichtige Punkte. Neben der Neuwahl des Vorstandes handelte es sich um eine Er höhung der Verbandsbeiträge sowie um einen Antrag des Vorstandes: »Die Hauptversammlung wolle den Vorstand beauftragen, einer innerhalb von 6 Monaten einzuberufenden außerordentlichen Haupt versammlung Vorschläge über eine zeitgemäße Umgestaltung des Verbandes zu machen, entweder, unter grundsätzlicher Beibehaltung der bisherigen Einrichtungen, durch Annahme der gewerkschaftliche» Formen und Aufnahme der Frauen, oder durch eine Betriebsge meinschaft oder Verschmelzung mit dem Angestellteu-Verband des Buchhandels, Buch- und Zeitschriftengewerbes (der bisherigen All gemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen), oder aber urch eine Verschmelzung mit der Deutschen Angestellten-Gewerk- 'lchaft, Neichsverband der Deutschen Angestellten in Handel, In dustrie, Landwirtschaft (bestehend aus dem bisherigen Verband Deut scher Handlungsgehilfen, Kaufmännischen Verein von 1858, Verein der Deutschen Kaufleute, Deutschen Privatbeamten-Vercin usw.). Die zur Durchführung dieses Auftrags entstehenden Kosten, insbe- j sondere für eingehende technische Prüfungen, werden von der Ver- > bandskasse übernommen«. Nach einer regelt Aussprache wurde folgender Beschluß gefaßt: »Die Hauptversammlung wolle den Vorstand beauftragen, einer innerhalb von 6 Monaten ei n z u b e r u fe n d e n, außerordentlichen Hauptver sammlung Vorschläge über eine zeitgemäße Um gestaltung des Verbandes zu machen. Die zur D u r ch f ü h r n n g dieses Auftrags entstehenden K o ste n,, i n s b e s o n d c re für eingehende technische Prüfungen, werden von der Verbandskasse Uber- n o m m e n«. Dem Vorstände wurde dabei aufgegeben, zu erwägen, inwieweit eine nähere Verbindung, vielleicht Arbeitsgemeinschaft, mit dem End ziel der Verschmelzung mit dem »Angestellteu-Verband des Buchhan dels, Buch- und Zeitschriftengcwerbes« schon in absehbarer Zeit mög lich ist. Den modernen Fragen der Angestelltenbewegung soll in Zu kunft mehr Beachtung geschenkt werden. Die vom Vorstände bean tragte Erhöhung des Mitgliedsbeitrages wurde einmütig beschlossen. Zu Vorsitzenden des Verbandes wurden gewählt die Herren Richard Hintzsche, 1. Vorsitzender, Herr Edgar Pilz, 2. Vorsitzender. Die bisherige Tendenz des Verbandes ist damit erhalten geblieben, wenn auch ein frischerer Zug in der neuen Leitung wehen wird. Die rein gewerkschaftliche Form fand keine Zustimmung, da man be sonders die Aufnahme weiblicher Mitglieder wie auch sonstige gewerk schaftliche Einrichtungen ablehnt. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß der bisherige 1. Vorsitzende Herr Otto Carlsohn, der bisherige 2. Vorsitzende (jetzt 1. Vorsitzende) Herr Richard Hintzsche sowie das Vorstandsmitglied Herr Richard Hohlfeld dem Vorstände 25 Jahre lang aagehörtcn und durch eine Blumenspende geehrt wurden. Prinzipalskurse «n der Akademie für graphische Künste und Buch gewerbe zu Leipzig. — An der Leipziger Akademie wird vom 20. Ok tober bis 20. Dezember 1919 ein Prinzipalskurs abgehalten, der für die Fortbildung solcher buchgewcrblichen, industriellen und in ver legerischen oder graphischen Betrieben und Druckereien tätigen Per sönlichkeiten bestimmt ist, die sich über den Stand des Buchgewerbes und der Reprvduktionsgraphik in möglichster Kürze unterrichten wol len oder in buchgewerblichen Betrieben selbst führende Stellungen ein- zunehmcn gedenken, auch ohne technisch tätig zu sein. Der Kurs, der besonders auch für Kriegsteilnehmer nutzbringend sein wird, ver mittelt eine zusammcnfassendc Übersicht über sämtliche Gebiete des modernen Buchgewerbes und der Reproduktionstechniken, sowie des Geschmacks nach dem gegenwärtigen Stand. Im Zusammenhänge mit dem Unterricht in den Werkstätten selbst ist eine größere Reihe von Vorlesungen vorgesehen, darunter auch Einzelvorträge von führenden Kräften des Buchgewerbes und der Buchdruckkunst. Mit der Einrichtung dieser Kurse (der erste fand im Sommer 1919 statt) hat sich die Leipziger Akademie zweifellos ein großes Ver dienst nm das deutsche Buchgewerbe erworben. Es unterliegt keinem Ziveifel, daß bei restloser Durchführung des reichhaltigen und äußerst geschickt zusammengestellten Programms den Teilnehmern wirklich etwas Gediegenes und, trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit, auch etwas Abgerundetes geboten werden kann. Dafür bürgen auch die Namen der Vortragenden und die Tatsache, daß nur eine beschränkte Zahl von Hörern angenommen wird. Wie wir hören, haben sich bis her auch einzelne Herren aus dem Verlagsbuchhandel zur Teilnahme angemeldet. Man darf dies aufrichtig begrüße». Nichts ist geeigneter, das dringend nötige Handinhandarbeitcn zweier auf Gedeih und Ver derb miteinander verknüpfter Gewerbe mehr zu fördern, als eine über die landläufigen Begriffe hinausgehende wechselseitige Kenntnis der Arbeitsverhältnisse. Zudem wird der selbständige Verleger und der in gehobener Stellung im Verlagsbuchhandcl Tätige eine Fülle 811
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