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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1919
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X° 200, 15. September 1919. wertvoller Anregungen zur unmittelbaren praktischen Verwendung empfangen. Mit Genugtuung kann festgestellt werden, daß die Aka demie offensichtlich bemüht gewesen ist, Fäden herüber zum Buchhan del zu spinnen. Unter den Vortragenden befinden sich Namen wie Robert Voigtländer, Or. Volkmann nnd Or. Zeitler, unter den Vor trägen Themen wie »Das Buch als Kunstwerk« und »Die Knlturauf- gaben des Verlagsbuchhandels«. Eins allerdings fehlt: eine in engem Rahmen gehaltene Einführung der Kursteilnehmer in das Wesen des Buchhandels, insbesondere in die Eigenart seiner Verkehrs- nnd Ver tricbsformen, deren Kenntnis für den Buchgewcrbler nötig ist, n, er den Bedürfnissen seiner Auftraggeber nicht nur nach der künsll' scheu, sondern auch nach der materiellen, geschäftlichen Leite hin vollem Umfange gerecht werden will. Vielleicht könnte dies Wiederholungen des Kursus in folgenden Jahren berücksichtigt werden Die Ankündigung der Hrinzipalsknrse im Buchgewerbe, über die ein Prospekt bei der Kanzlei der Akademie, Leipzig, Wächtcrstr. 11, zu haben ist, läßt aber noch aridere Gedanken aufkommen. Sollte das, was dort möglich ist, nicht auch innerhalb des Buchhandels nützlich, ja sogar nötig sein? Für unser» Jnngbnchhandel wird ja jetzt in mannigfacher Weise gesorgt. Fachklassen, Fachkurse nnd Vorträge bieten Gelegenheit zu Aus- und Weiterbildung. Für den älteren, er fahreneren Buchhändler fehlt aber die Möglichkeit, sich innerhalb ver hältnismäßig kurzer Zeit, also vielleicht während eines etwas reichlich bemessenen Urlaubs, in gewisse Spezialgebiete des buchhändlerischen Fachwissens den tieferen Einblick zu verschaffen, den selbst gute theore tische Vorbildung und vielseitige praktische Erfahrung für gewöhnlich nicht zu vermitteln vermag. Hier einzngreifen, wäre vor allem die Leipziger Buchhändler-Lehranstalt berufen. Sie könnte neben ihrem in erster Linie für jüngere Leute bestimmten einjährigen »Fachkurs« und ihren für die Gehilfenschaft eingerichteten »Fortbildungskursen« sehr wohl alljährlich auch einen »Prinzipalskurs« von kürzerer Dauer abhalten. Das Bedürfnis danach besteht zweifellos, der Erfolg würde also auch nicht ausbleiben. Karl Illing. Besetzte Gebiete. — Für die französische Zone des be setzten Rheingcbiets — mit Ausnahme der Rheinpfalz, von Elsaß-Lothringen nnd des Brückenkopfs von Kehl - ist die Veröffent lichung und Einfuhr aller Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren nnd Bücher ohne vorherige Prüfung oder Genehmigung gestattet worden, insoweit nicht ein ausdrückliches Verbot einzelner derartiger Druck werke bereits besteht oder später ergehen wird. Der Bezug der hier nach freigegebenen Zeitungen usw. darf jedoch nur durch Vermittlung von Buchhandlungen und Zeitungsagenturen im besetzten Gebiet nnd ihre Versendung aus den« unbesetzten in das besetzte Gebiet nur in Postpaketen oder als Drucksache erfolgen. Den Postaustalten ist der Vertrieb französischerseits ausdrücklich untersagt. Indessen ist der Postzeitungsvertrieb nach den hier in Betracht kommenden Orten des Nheingebiets auch fernerhin für solche Zeitschriften (einschl. Fachzeit schriften) gestattet, deren Bezug bis zum 20. August französischerseits genehmigt worden ist. Für die Nheinpfalz verbleibt es zunächst bei den bisherigen Bestimmungen. weg mit Personenzügen befördert werden, die infolge Überlastung und dadurch hcrvorgernfener häufiger Zugverspätungen vielfach ihre An schlüsse nicht erreichten. In solchen Fällen blieben die Sendungen nicht nur bis zum nächsten auf der gleichen Strecke verkehrenden Postzuge zurück, sondern sie mußten häufig auch über andere Strecken geleitet werden, wodurch Verzögerungen von acht Tagen und mehr vorgekom- mcn sein dürften. In erhöhtem Maße wirkten die angeführten Ver hältnisse und ungünstigen Erscheinungen vlrkehrserschwerend auf die Beförderung der Pakete. Tie geringe Zahl der für ihre , ortschaffung zur Verfügung gebliebenen Züge und ferner ng der Eisenbahnverwaltung, in den einzelnen Zügen je ",en Bahnpostwagen zur Postbenutzung zuznlassen, rief viet- erartige Ilberfiillung dieser Fahrzeuge hervor, daß einer- ^Znrückbleibcn, anderseits Verschleppungen von Paketen in len nicht zu vermeiden waren. Hierzu kommt, daß die Post- g auch jetzt noch gezwungen ist, weniger geübtes Hilfsperso- Ersatz und zur Ergänzung des geschulten Berufspersonals zu Mit der seit einiger Zeit eingetretenen allgemeinen Be- es Geschäftsverkehrs mußten sich die während der Kriegsjahre Erscheinung getretenen Schwierigkeiten der Postbefördernng cmüß sehr vermehren. Was die Klagen in bezug auf den Fern- hdi e n st angeht, so haben diese im wesentlichen in dem ganz cwöhnlichen Anwachsen des Verkehrs in diesem Tienstzweig ihre che, denn der Verkehr des Jahres 1914 wird zurzeit bereits um 35 v. H. überschritten. Insbesondere hat die Zahl der dringenden Gesprächsanmeldungen derart zugenommen, daß nach großen Verkehrs orten während der verkehrsstarken Zeiten gewöhnliche Gespräche über haupt kaum mehr vermittelt werden können. Gegen die Benachteiligung der Presse. — Der württembergische Zeitungsverleger-Verein hat in einer Entschließung sein tiefstes Be dauern ausgesprochen, daß in der neueren Zeit die Presse eine weitaus geringere Berücksichtigung findet als in der früheren, daß namentlich die Sonderbestcuerung der Anzeigen und die überstürzten Verordnungen geradezu unerhört seien. Die höheren Postbestellge- bührcn bekunden ein mangelndes Verständnis für die Aufgaben und den Einfluß von Zeitungen. Die wttrttembcrgischen Zeitungsvcrlegcr ersuchten alle zuständigen Stellen um Erleichterungen. Neuerungen im Postvcrkehr. Vom 1. Oktober ab wird das Neichspostministerium nichtamtlich ausgegcbene, also im Privatwcge hergestellte Postkarten, die in Form und Papicrstärke nicht wesentlich von den amtlich ausgegebcncn abweichen, für den inneren den l- schen Verkehr bis zur Größe der Paketkarten (15,7X 10,7 cm) und bis zum Gewicht von 8 g zugelassen. — Ferner dürfen vom 1. Oktober ab gedruckte Empfangsbestätigungen über Geldbeträge, wenn darin der Betrag der Postanweisung, Zahlkarte usw. handschrift lich eingetragen ist, gegen die Drucksachengebühr befördert werden. Sprechfaul. Die Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit im Postvcrkehr. Mehrere sächsische Handelskammern haben, wie das »Leipz. Tageblatt- mitteilt, bei den Oberpostdirektionen auf die nachteiligen Folgen hin- gewiesen, die sich für Handel nnd Industrie ergeben, wenn die Leistun gen der Post nicht wieder auf ihre frühere Höhe gebracht werden sollten. Von der Sicherheit und Schnelligkeit der Post sei die Tätigkeit der Geschäftswelt znm großen Teil mit abhängig. Versage der Postbetrieb, so werde mit Notwendigkeit die Abwicklung des Geschäftsverkehrs ge fährdet. Demgegenüber bedürfe die heimische Volkswirtschaft mehr denn je einer ungestörten und reibungslosen Entwicklung, wenn sie wieder leistungsfähig nnd in die Lage versetzt werden solle, Werte zu schaffen, die vor allem für die Wiederaufnahme der Handelsbeziehun gen mit dem Anslande unbedingt erforderlich seien. Am Wiederauf bau des Wirtschaftslebens müßten alle Kräfte Mitarbeiten. Deshalb sei es unumgänglich, daß auch die Post in der Erfüllung des ihr ob liegenden Anfgabenkreises nicht weiter versage. Die Oberpostdirektionen haben hierauf den -Handelskammern fol genden Bescheid erteilt: Nach dem Ergebnis der stattgehabten eingehen den Erhebungen haben die von den Handelskammern zur Sprache ge brachten Verzögerungen in der Postbeförderung ihren Grund haupt sächlich in den besonders seit der Demobilmachung cingctretenen wesentliche» Einschränkungen im Zugverkehr sowie in de» leider nur zu häufigen Verkehrsstockungen infolge politischer Unruhen. Durch den Wegfall der meisten Schnellzüge mußte die Briefpost fast durch H,n«r«r und Verleger-Teuerungvzuschlag. Der Kommissions-Verleger nimmt ein Werk znm Vertrieb, 50"/» vom Ladenpreise jedes tatsächlich verkauften Exemplars sind dem Autor abznliefcrn. Nun wird das Werk seit einiger Zeit mit einem Teuerungszuschlag zum Ordinär- und Netto-Preise ausgeliefert. Ist es berechtigt, wenn der Verfasser verlangt, auch an dem Tenerungs- zuschlag mit 50"/, teilzunehmen? Der Tenerungszuschlag ist als Ersatz fiir die derzeit außergewöhnlich hohen Geschäftsunkosten eingeführt worden und wird hierfür voll verbraucht. Um Aussprache wird ge beten. ?. Kalkulati«». Die Bücher- und vor allem die Zeitschriften- und Jnseratpreise, die wir laut Börsenblatt noch haben, zeigen, daß im Verlagsbuchhandel nicht genau mit den heutigen Herstellnngs- und Vertriebspreisen ge rechnet wird. Ein interessantes Beispiel war mir dieser Tage im eigenen Betrieb die Feststellung, daß ein Agitationsbrief (mit kleiner Drucksachenbeilagc), de°r in Maschinenschrift vervielfältigt wird, ein schließlich Drncksachenporto und Pcrsonalspesen auf 17 Pfg, und nach den neuen Aufschlägen fiir Druck, Papier, Personal, Porto usw. vom 1. Oktober an auf mindestens 20 Pfg. für das Stück zu stehen kommt. Der Buchhandel muß also lernen, genauer zu rechnen. W. K.
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