3888 s. d. DII4N. Lllchiandil. «künftig erscheinen»« Bücher. ^ 199, 13. September ISIS. OerTürmer Herausgegeben von Z. E. Freiherr« von Grotthuß ?it dem Gktoberhest tritt der Türmer in seinen 22. Jahrgang. So grausam herbe dis Enttäuschungen der jüngsten Vergangenheit, so trüb verhangen und sorgenschwer der Ausblick in die nächste Sußunst — es wäre nicht Türmerart, die Flints mutlos ins Korn zu Wersen! Für ihn heißt es das Höchste einzusetzen, jetzt, wo die erhaltenden Kräfte mit den sessellossn Gewalten um die Seele unseres armen Volkes ringen. Es gilt, dis geistigen Bausteine kür den Miederausbau zujammenzutragen. Kaum jemals seit seinem Bestehen hat der Türmer ein so vielseitiges und ausgedehntes Programm vorgesehen, wie sür den kommenden Jahrgang. Eins Fülle gesellschaftlicher, politischer, wissenschaftlicher, religiöser und künstlerischer Probleme harrt der Lösung, und es ist Sorge getragen worden, daß sin Stab auserlesener Mitarbeiter aus allen Gebieten des handelnden und schauenden Lebens in einheitlichem Zusammenwirken wahrhaft positive Werte zutage sördert. Eine Ausgabe aber soll uns wie ein Flammenzeichen voranleuchten: dem neuen Deutschland ein neuer Geist, ein neues Geschlecht! And doch der alte? Der Geist, der in den Besten und Größten unseres Volkes gelebt und gewirkt hat und den wir uns nur wiedererringsn sollen. Der Gusll, den wir nur verschüttet haben, der ^lungbronnen, in dem wir Alten unsere kampsesmüden Glieder zu neuem Bingen stählen wollen, aus dem unsere Jugend austauchsn soll, als ein neuer Siegsried — ohne das Lindenblatt, das alte, unselige! Anbekümmert um die Ansschtungen derer, dis sie zu sürchtsn haben, wird die freie Kritik, an welcher Stelle immer sie auch nötig sei, weiter geübt werden. Der Türmer will gelesen werden, aber er verschmäht es, um die Gunst der Massen zu buhlen. Seine völlige Unabhängigkeit von allen Klicke«, Klüngeln und selbstsüchtigen Interessentrngruppen ermöglicht SS ihm, auch andere als oje von ihm vertretenen Anschauungen zu Gehör zu bringen, wosern sie nur aus ehrlichem Herzen kommen. Bückhaltlose Aussprache von Mensch zu Mensch, persönliche Fühlung mit der Leserschaft — das allein ergibt die rechte Dodsnmischung, in der sich der Samen des Türmers zur Frucht entwickeln kann. Ein hartes Bingen steht uns bevor. Aber in diesem mühseligen Kamps um dis Neugestaltung unseres in seinem Argrunde erschütterten Volkstumes darf das Gemüt nicht vergessen worden. Hier gerade gilt es, Wundewzu