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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1919
- Strukturtyp
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- 1919-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1919
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- Deutsch
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X» 197, 11. September 1919. Redaktioneller Teil. Börsen«»» s. d, Dlschn. Buch«»nd-I. sehen haben ihrerzeit die »Erinnerungen aus meinem Leben« von Wilhelm von Chezy (1806—1865) gemacht, da in ihnen die Mutter des Dichters, Helmina von Chezy, die Ver fasserin des Textes zu Webers »Euryanthe«, wie H. Kurz sagt, »in wahrhaft empörender Weise« behandelt wurde. Es war freilich, wie auch aus Grillparzers Selbstbiographie hervorgeht, eine seltsame Person. Die »Erinnerungen aus dem Leben« des Politikers Hans Viktor von Unruh (1806—1884) hat der bekannte Bismarck-Schriftsteller H. von Poschinger 1895 hcrausgegeben. Bei den Erinnerungen »Ans meinem Biihnen- leben« und »Komödienfahrten« der Schauspielerin Karolinc Bauer (1807—1878) war der Schriftsteller A. Wellmer be teiligt. Er gab dann auch noch »Aus dem Leben einer Ver storbenen« und »Verschollene Herzensgeschichten« von ihr und geriet mit ihrem sie überlebenden Manne, dem Grasen von Broel-Plater, in «inen Prozeß. — So ziemlich als vollständigen Gegensatz zu diesen Büchern kann man di« »Lebenserinne- rnngen« der Hamburgerin Elise Averdieck (1808—1907) betrachten, deren zweiter Teil »Als Diakonissenmutter« heißt. — Jetzt wenig mehr bekannt ist der treffliche Reiseschriftsteller Johann Georg Kohl (1808—1878), der so ziemlich ganz Europa und Nordamerika in Reisebüchern geschildert hat. Sein autobiographisches Werk heißt: »Aus meinen Hütten oder Ge ständnisse und Träume eines deutschen Schriftstellers« (1850). Der Geschichtschreiber Alfred von Reumont (1808— 1887) gab »Biographische Denkblätter nach persönlichen Erinne rungen« (1878). Auch Georg Weber, der Verfasser der bekannten »Weltgeschichte« (1808—1888), hat mehrere autobio graphische Schriften veröffentlicht. Das »Leben« des als Begründer einer Misstonsanstalt bekannten Pastors in der Lüneburger Heide Louis Harms (1808—1865) schrieb sein Bruder Theodor Harms — man kann es also zu den Selbstbiographicn stellen. — Nicht unangefochten sind die »Erinnerungen aus meinem Leben« von dem sächsischen Staatsminister Richard von Friesen (1808—1884) ge blieben, die Dresden 1880 erschienen. U. a. hat auch sein ehe maliger Kollege Graf Friedrich Ferdinand von Beust (1809—1886) in den »Erinnerungen zu Erinnerungen« (1881) gegen ihn polemisiert. Beust schrieb selbst die Denkwürdigkeiten »Aus drei Vierteljahrhunderten« (1887), denen man aber keinen hohen Wert beilegt. Ob sich das 1906 erschienene Buch »Im Kampfe für Preußens Ehre« von Graf A. v. und A. Bernstorff von dem preußischen Staatsmann Grafen Albrecht von Bernstorfs (1809-1873), dem unmittelbaren Vorgänger Bismarcks, herschreibt, vermag ich nicht zu sagen. Von dem Generalseldmarschall Grafen von Blumenthal (1810 —1900) haben wir Tagebücher aus den Jahren 1866 und 1870/71. Eine dreibändige Selbstbiographie »Denkwürdigkeiten aus meinem Leben« hinterließ der Schweizer Rechtsgelehrte Johann Kaspar Bluntschlt (1808—1881). Ob man die »Indiskretionen« Wollheims da Fonseca (1810— 1884) ernst nehmen kann, weiß ich nicht. Der Politiker P. Reich ensperger (1810—1892) schrieb »Erlebnisse eines alten Parlamentariers im Revolutionsjahre 1848«. — Felix Mendelssohn-Bartholdh (1809—1847) ward schon unter ^Eduard Devrient genannt, der Erinnerungen an ihn geschrieben, wie ferner Ferdinand Hiller und S. Hensel in dem bekannten Buch »Die Familie Mendelssohn«. Er selbst ist ja als Briefschreiber berühmt. — Von Fritz Reuter (1810—1874) kann man »Ut Mine Festungstid« na türlich als autobiographischen Roman bezeichnen, und auch das hochdeutsche »Meine Vaterstadt Stavenhagen« ist selbstverständ lich autobiographisch. Karl Gutzkow (1811—1878) gab als Selbstbiograph zunächst das hübsche Buch »Aus der Knaben zeit« und später noch die weniger erfreulichen »Rückblicke auf mein Leben« und sehr vieles Kleinere, das nun alles im 10. bis 12. Bande der von H. H. Houben herausgegebenen »Ausge wählten Werke« Gutzkows (bei Hesse) gesammelt ist. Volle sechs Bände hat Fanny Lewald (1811—1879) zu ihrer »Lebens- geschichtc« gebraucht: Hebbel nannte sie »Herz- und phantasie los«, dazu eine »Wichtigthuerei sondergleichen«. Sie gab dann auch noch den Band »Zwölf Bilder nach dem Leben, Erinnerungen«, 1888. Nicht uninteressant sind manche Rciseschriften der Lewald, u. a. ihre »Erinne rungen aus dem Jahre 1848«, wenn man sie »richtig« lesen kann. Aus dem Jahre 1848/49 hat auch der österreichische Diplomat Joseph Alexander Graf von Hübner (1811—1892) Erinnerungen hinterlassen, »Ein Jahr meines Le bens« (1891), und dann noch »Nenn Jahre der Erinnerungen eines österreichischen Botschafters in Paris unter dem zweiten Kaiserreich, 1851—59« geschrieben, die Berlin >904 erschienen. Ins zweite französische Kaiserreich führen auch die »Erinne rungen alter und neuer Zeit« des Grafen Ferdinand Eck brecht von Dürckheim-Montmarti» (1812—1891), die Stuttgart 1887 herauskamen und bis jetzt 4 Auflagen erlebt haben. Des Leipziger Professors Karl Biedermann (1812 bis 1901) Selbstbiographie heißt »Mein Leben und ein Stück Zeitgeschichte« und führt im besonderen in die 1848er Zeit, wo Biedermann im Frankfurter Parlamente war, ein. Der Oberbayer Ludwig Steub (1812—1888) schrieb in jungen Jahren »Bilder aus Griechenland« und gab dann bekanntlich auch viele Schilderungen aus den Alpen, zuletzt aber verfaßte er noch eine wirkliche Selbstbiographie, »Mein Leben« (1883). (Fortsetzung folgt.) Hirth: Zensur-Anekdoten. ru..8°. 240 S. München, Georg Müller. Ladenpreis 3 gcb. 5.50 Dieses Büchlein berührt sich inhaltlich zum großen Teil mit dem des Pros. Or. H. H. Houben: »Hier Zensur — wer dort?«, das seinerzeit an dieser Stelle besprochen worden ist, aber wahrend Houben den Stoff oerarbcitet hat, bietet Hirth mir bas Rohmaterial, das er ans Zensuraktcn und verschiedenen älteren Werken znsammen- gcstclit hat. Zudem berücksichtigt er nur Österreich, während über die Zensur in Deutschland nur wenige Notizen abgedrnckt werden. Der Wert liegt hauptsächlich in den mitgcteilte» Auszügen aus de» öster reichischen Zensurakten von 1848—1848, die sich im Nachlaß des Re dakteurs I. S. Edersberg erhalten haben. Doch bieten auch diese dem Kenner der Zensurgeschichtc nichts wesentlich Neues. Weitere Kreise, denen die älteren Werke nicht zur Verfügung stehen, werden das Büchlein ans alle Fälle mit Interesse lesen. Der Titel »Zensur- Anekdoten« ist allerdings nicht ganz zutreffend, da nur ein Teil des Anhalts aus eigentlichen Anekdoten besteht. Ta das Manuskript vor der Revolution abgeschlossen wurde, mutet uns heute die Bemerkung in der Einleitung, die (österreichische) Regierung sei »durch ein histo risches Ereignis von der überwältigenden Größe unseres Krieges er starkt und gehoben worden«, wie eine unwillkürliche Ironie an. Ein zelne Geschichten sind doppelt abgedruckt (Seite 10g und 178, S. 178 und 179), ein Beweis, daß das Büchlein etwas flüchtig znsainmenge- stellt wurde. Tony Kellen. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 1.—6. September 1919. Vorhergehende Liste 1919, Nr. 192. ' — In das Adreßbuch neu ausgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. - H. — Handelsgertchtliche Eintragung (mit Angabe des ErschcinungS- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. ^ Direkte Mitteilung. Anton, A., L C o., B e r l i » „. L e i p z i g. Die Prokura des Al fred Hirsch ist erloschen. Den Ludwig Alfred Kröbc u. Richard Georg Göriitz wnrde Ges.-Prokura erteilt. jH. L9./VIII. 19i9.j Balkan-Verlag G. m. b. H., Berlin SW. 48. Der Sitz der Gesellschaft wurde nach Berlin-Friedena» verlegt. sH. 2./IX. 19.j »Brettrcich's Buchhandlung, I., Zeitz, Brüderstr. 10. Buch-, Musik.- n. Papier,vH. Gegr. Okt. 1919. Inh.: Johannes Brettrcich. Leipziger Komm.: Fleischer. jDir.j -Bnchgcwerdehaus Wien G. m. b. H., Wien, Herrengasse 18. Sortiment, Verlag, Theater-Verlag u. -Vertrieb, wissenschaftl. n. mod. Antig, Lehrmittel, Kommissionsbuchhandel, Zeitnngsocriag u. Mustkalien. Gegr. 1./IX. 1919. Geschäfts?.: Michael Stern. Leipziger Komm.: G. E. Schulze. jB. ISS.) Cavetti, N-, 8- Co., G 0 ssau (Schweiz). Dem Kommanditär itr. Leo Eavciti wurde Einzelproknra erteilt. sH. I./1X. tvlg.j *D i e tz, Adolf, Spandau, Bahnhofstr. 1. Uuchh., Musikverl. Gegr. 1986. Leipziger Komm.: Hug L Co. (Dir.j 797
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