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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1919
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- 1919-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1919
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Redakttonelltk Teil. X- 197, 11. September 1919. benSgcschichte« gab 1890 A.Dove heraus. Gelobt wird die Selbst, biographie des Musiktheoretikers Adolf Bernhard Mar; (1795—1866), die unter dem Titel »Erinnerungen ans meinem Leben« 1865 erschien. Nicht ohne Reiz ist auch die des Jugend schriftstellers Gustav Nieritz (1795—1876), die Leipzig 187! hcrvortrat. Kurze »Memoiren« schrieb auch M. G. Saphir (1795-1858). Karl Jmmermanns (1796-1840) »Me- morabilien« räumt man im allgemeinen klassische Geltung ein — leider sind sie nicht einmal bis zu den Freiheitskriegen ge diehen. Die Selbstbiographie des Balladenkomponisten Karl Loewe (1796—1869) hat C. H. Bitter bearbeitet. Nur noch wenig bekannt ist die »Autobiographie« des Orien talisten Peter von Bohlen (1796—1840), der als Schneidergeselle, Diener und Kommis eine harte Jugend hatte. Dagegen hat des Weimarer Schauspielers Eduard Genast (1797—1866) vielbändiges Werk »Aus dem Tagebuche eines al ten Schauspielers« (zuerst 1862—66) in Lutz' Memoirenbiblio- thck eine Neuausgabe erlebt. Heinrich Heine (1797—1856) hat seine »Memoiren« bekanntlich als Drohmittel gegen seine zahlen sollende Verwandtschaft benutzt; was von ihnen endlich ans Tageslicht kam (es ist jetzt bei Reclam), enttäuschte all gemein. Ein Haupt- und Standwerk der ganzen deutschen Memoirenliteratur sind aber wieder Karl von Holteis (1798—1880) »Vierzig Jahre«, die zuerst 1843—50 erschienen und vier Auflagen erlebt haben, mit vollem Recht, da sie ein abwechslungsreiches Leben mit liebenswürdiger — Ungeniert heil, möchte ich sagen, schildern. Sie sind, soviel ich weist, noch nicht in Lutz' Memoirenbibliothek. Der Breslauer Lands mann Holteis Willibald Alexis (Georg Wilhelm Hein rich Häring, 1798—1871) hat sein Leben sozusagen in Bruch- stücken beschrieben, die zum Teil in den »Erinnerungen von Willibald Alexis«, hg. von M. Ewert, Berlin 1900, gesammelt sind. Die Universalbibliothek bringt von ihm »Als Kriegs freiwilliger nach Frankreich, 1815«. — Ein gcknzes, sehr aus führliches »Leben« haben wir von Hoffmann von Fal lersleben (1798—1874). Es kam zuerst 1868 in sechs Bän den heraus und ist in den »Gesammelten Werken« Hoffmanns, hg. von vr. H. Gerstenberg, auf 2 Bände, in der Hoffmann- Ausgabe der Hesseschen Klassiker auf 2 Bändchen gekürzt worden. Für die Zeit der politischen Dichtung und auch die zweite Wei- marlschc Blüteperiode unter Karl Alexander ist es nicht un wichtig. — Inwieweit Harro Harrings, des Revolutio närs (1798—1870), »Rhonghar Jarr, Fahrten eines Friesen« (1828) hierher gehören, vermag ich nicht zu sagen; Goedekc nennt sie eine romanhafte Selbstbiographie. Eine wirkliche Selbstbiographie hat wieder Harrings schleswig-holsteinischer Landsmann Heinrich Smidt (1798—1867), der »Deutsche Marryat«, gegeben, indem er »Mein Seeleben, Wahrheit und keine Dichtung« (1837) schrieb. Der Begründer des Krimi, nalromans I. D. H. Temme (1798—1881) verfatzte »Er innerungen« (1883). Ernst Münch, Professor zu Freiburg und dann Geh. Hosrat zu Stuttgart (1798—1841), gab »Erinne- rungen und Studien aus den ersten 37 Jahren einer deut schen Gelehrten« (1836—38), die ganz unterhaltend sein sollen, der bekannte Historiker Heinrich Leo, Professor zu Halle, (1799—1878) das vortreffliche Buch »Aus meiner Jugendzeit« (1880). Der vomHambacher Fest her bekannte Politiker Johann Georg August Wirth (1798—1848) schrieb »Denkwürdig keiten aus meinem Leben« (1844), die aber nur seine Jugend umfassen. Der Reichsminister von 1848 und später badische Bun destagsgesandte Robert von Mo hl (1799—1875) hinter ließ zwei Bände »Lebenserinnerungen«. Politiker war auch C. H. A. Pagenstecher, dessen »Lebenserinne- rungen«, die drei Teile: »Als Student und Burschen schaftler in Heidelberg«, »Als Abgeordneter in Frank furt im Jahre 1848«, »Revolutionäre Bewegungen im Rhein lande« in sich schließend, unter Voigtländcrs Qncllenbüchern sind. »Aus dem Leben eines Priesters« betitelt sich die Selbst biographie des Konvertiten Ferdinand Herbst (1798 —1863). Hier sei dann gleich noch des bedenklichen Ferdi- nandJohannWit, genannt v. Döring (1800—1863) »Lebensgeschichte«, die H. H. Hauben 1912 neu herausgegeben 796 hat, angeschlossen. — Nach Berlin führen uns Ernst Lud wig von Gerlachs, des Freundes Friedrich Wilhelms IV., (1795 1877) »Aufzeichnungen aus seinem Leben und Wirken« (1903), des Altertumsforschers Gustav Parthey (1798 — l872) >907 herausgegebene »Jugcnderinnerungen« (Privat- druck), des Romanschriftstellers und Musikkritikers Lud- wtg Rellstab (1799—1860) »Aus meinem Leben« (1861) und das »Lebensbild« von Hedwig von Olfers, geb. v. Staegemann (1799—1851). Des grasten Feldherrn Helmuth von Moltke (1800—1891) »Gesam melte Schriften und Denkwürdigkeiten« enthalten, wie es der Titel ja anzeigt, auch Autobiographisches, wenn man auch die »Briese über Zustände und Begebenheiten in der Türkei« und Verwandtes nicht dazu rechnet. »Aufzeichnungen aus den Jahren 1848—50«, wo er in Schleswig-Holstein eine Rolle spielte, gab der Prinz Friedrich von Noer (1800 —1865) heraus. — Eine allgemein bekannte Selbstbiographie sind wieder des Theologen Karl von Hase (1806—1890) »Ideale und Jrrtümer«, die u. a. die burschenschast- liche Jugend des Verfassers darstellen und bis zu seiner Übersiedlung nach Jena (1830) reichen. In wenigstens sechs Auslagen erschienen, werden sie durch »Erinnerungen an Italien« und »Annalen meines Lebens« ergänzt. — Ein be rühmtes »Buch der Kindheit« (1847) schrieb der Wcstpreuße Bog u mil Goltz (1801—1870), später auch noch »Ein Ju gendleben« und »Ein Kleinstädter in Ägypten«. »Wenn es je mals einen Dichter gab, der den Pfad zum Paradies der Kind heit zurückfand, so ist es Goltz«, meinte Hebbel. Fast noch be rühmter als Goltz' Buch und allgemein verbreitet sind die »Ju genderinnerungen eines alten Mannes« von Wilhelm von Kü geigen (1802—1867), die 1870 zuerst herauskamen. Sie schildern bedeutsame geschichtliche Ereignisse, wie Napoleons Aufenthalt in Dresden 1812, haben aber vor allem kulturhisto rische Bedeutung und in der Darstellung neben religiösem Sinn auch Humor. — Der bekannte Theaterleiter Eduard De« vrient (1801—1877) hat »Erinnerungen an Felix Mendels sohn« geschrieben, eine bemerkenswerte Selbstbiographie aber haben wir in den »Jugenderinnerungen« seiner Frau The rese Devrient, die 1908 die 3. Auflage erlebten und in denen auch der junge Heinrich Heine vorkommt. Große poli tische Bedeutung können die 8 Bände »Aus dem Leben« des preußischen Diplomaten Theodor von Bernhardi (1802 —1887) beanspruchen, und auch der Mitarbeiter Bismarcks und Moltkes Albrecht von Roon (1803-1879) hat »Denk- Würdigkeiten« (1892 veröffentlicht) hinterlassen, wie ferner Otto Theodor von Manteuffel, der preußische Mi nisterpräsident (1805—1882), »Unter Friedrich Wilhelm IV.«. Großen literaturgeschichtlichen Wert haben unbedingt die Me- moiren des Lustspieldichters Eduard v. Bauernfeld (1802 —1890) »Aus Alt- und Neuwien«: kaum eine Berühmtheit Alt österreichs, die nicht durch sie hindurchschritte. Sie sind in der Hesseschen Ausgabe der Werke Bauernfelds enthalten. Die nach- gelassenen Papiere des unglücklichen österreichischen Feldherrn Ludwig August von Benedek (1804—1881) hat H. Friedjung zu einer Biographie verarbeitet. Auch die Memoiren des österreichischen Generalstäblers W. Gründorf von Zebegeny (Lutz) führen bis 1866. — Fast so beliebt wie Kügelgens Jugenderinnerungen sind die »LebenSerinnerungen eines deutschen Malers« des mit ihm befreundeten Ludwig Richter (1803—1884), und auch des Dresdner Bildhauers Ernst Rietschel (1804—1861) »Jugenderinnerungen« (1881) haben noch immer ihre Freunde. Der bekannte Literatur historiker und Politiker Georg Gottfried Gervinus (1805—1871) hat sein »Leben« (bis zur Hausgründung) 1860 geschrieben, es ist aber erst 1893 erschienen. Ein sehr fleißiger Selbstbiograph war der jungdeutsche Theaterleiter Heinrich Laube (1806—1884), und er wußte Wohl, warum: Nachdem er zunächst Werke über »Das Burgtheater«, »Das norddeutsche (Leipziger) Theater«, »Das Wiener Stndttheater« verfaßt, die man einfach als Apologien bezeichnen kann, leitete er seine »Ge sammelten Schriften« mit »Erinnerungen 1810—1840« ein und schloß sie mit »Erinnerungen 1841—1881«. Unliebsames Auf-
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