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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1919
- Strukturtyp
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- 1919-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1919
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- Deutsch
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Börsenblatt I. ». «««». vt,««-ndrl. Redaktioneller Teil. 197, II. September 1919. scheu, besonders des Stuttgarter Verlages, während mau mit Rücksicht auf die politischen und Verkehrsverhältnisie eine stärkere Beteiligung Wiens Wohl kaum erwarten konnte. Was das Innere des Bugra-Meßhauses anbetrifft, so ver fügt es zwar nicht über die Kostbarkeit mancher anderen, noch aus glücklicher Vorkriegszeit stammenden Metzpaläste, wie z. B. Specks oder Stentzlers Hof, zeigt aber in der Anlage durchaus zweck mäßige Formen. Sehr wesentlich ist die Einrichtung des stets an den Ausgangspunkt zurückfiihrenden Rundganges, der den Be sucher zur Beachtung aller Stände und Kojen zwingt. Hell«, hohe und luftige Räumlichkeiten mit guter natürlicher und künst licher Beleuchtung bilden den Rahmen der Bugra-Messe. Mehr kann man unter den gegenwärtigen Umständen nicht verlangen. Mochten die Handwerker, die bis zum Augenblick der Eröffnung an der Einrichtung arbeiteten, die Spuren ihres Wirkens in dem bekannten Geruch nach frischem Anstrich hinterlassen haben, moch ten die Holzteile der Inneneinrichtung noch des Farbanstriches entbehren — diese bis zur nächsten Frühjahrsmesse vollstän dig behobenen Mängel störten nur wenig. Die Hauptmacht des Verlagsbuchhandels (einschließlich Mu sikalien- und Kunstverlag) hatte sich im zweiten Stockwerk ver sammelt. Teils auf offenen Verkaufstischen mit anschließender Wandsläche, teils in abgeschlossenen Kojen, die durch Glasfenster den Ein- und überblick über die Auslagen gestatteten, hatten die einzelnen Firmen ihre Ware aufgelegt. Im allgemeinen richtete man sich nach der Forderung der Zweckmäßigkeit, das Vorhan dene in möglichst günstigem Lichte zu zeigen. Einige Firmen hatten ihre aus der Bugra 1914 stammende Einrichtung wieder zum Vorschein gebracht. Viel weniger allerdings als damals spielte der dekorative Gedanke eine ausschlaggebende Rolle. Im zweiten Stockwerk fiel die Koje der Firma Reclam wegen ihrer geschmackvollen, in den Farben fein abgestimmten und vortrefflich beleuchteten Ausstellung allgemein angenehm auf. Hier sah man deutlich, in welchem Grade durch eine entsprechende Umgebung ein so schlichter und dekorativ wenig sagendes Objekt wie die Universal-Bibliothek »gehoben« werden kann. Auch die Klassiker- Ausstellung der Firma Hesse L Becker war in der Farbengebung sehr wirkungsvoll und gewann durch geschickte Aufstellung einer Goethebüste erheblich. Wie immer genossen die Kunstverleger die besonderen Vorteile der dekorativen Wirkung ihrer Verkaufsob jekte. Vielfach merkte man, daß der Aussteller sich auf der Messe noch fremd fühlte und Tastversuche machte, um die richtige deko rative Wirkung und Raumausnutzung zu finden. Der Eindruck des Ganzen war dabei bereits entschieden ein guter, zum minde sten ein verheißungsvoller. Hier und da konnte man beobach ten, daß sich mehrere Verleger zu einer Gruppe zusammenge schlossen hatten, so in der Ausstellung »Das schöne Buch«, wo die Firmen Julius Bard-Bcrlin, Bruno und Paul Cassirer- Berlin, Delphin-Verlag-München, Eugen Diederichs-Jena, Flei sche! L Co.-Berlin, Fritz Gurlitt-Berlin, Hyperion-Verlag-Ber- lin, vr. Werner Klinkhardt und Klinkhardt L Biermann-Leipzig, Literarische Anstalt Rütten L Loening-Frankfurt a. M., Metz- lersche Verlagsbuchhandlung-Stuttgart, Piper L Co.-München, Otto Reichl-Darmstadt, Schuster L Loeffler-Berlin, Tempel-Ver- lag-Leipzig, Kurt Wolfs Verlag-Leipzig ausgestellt hatten. Der Besuch der Veranstaltung war ein sehr guter. Wenn auch das Ergebnis bei den einzelnen Firmen verschieden ausge fallen ist, so kann man doch sagen, daß es im allgemeinen zu friedenstellend war. Einige Verleger haben sogar ganz über raschend hohe Verkaussziffern erreicht. Die Nachfrage nach Bil derbüchern und Jugendschristen, nach Gcschenkwerken und ande ren gut ausgestatteten Erscheinungen, besonders auch Liebhaber und Luxusausgaben, war dem allgemeinen Drange nach Quali tätsware entsprechend rege. Die von der Kundschaft sehr stark in Anspruch genommene Gruppe »Das schöne Buch« lieferte den besten Beweis dafür. Auch wissenschaftliche Literatur fand guten Absatz. Hierin können wir einen Fingerzeig für die nächste Zukunft des Buchhandels erblicken. Man hat die minderwertige Ausstattung gründlich satt bekommen und dürstet nach Qualitäts ware, wobei die Preisfrage augenblicklich scheinbar eine Neben rolle spielt. Freilich möchte man wünschen, daß die schönen Ge- wänder auch stets im Einklänge mit dem Inhalte der Bücher 7»4 ständen. Leider geht es aber den Büchern noch wie den Men schen: Kleider »machen« Leute. — Bei meinem Besuche in den Meßhäussrn »Großer Reiter« und »Stentzlers Hof« konnte ich bemerken, daß dort die Verleger zum Teil nach der Bugra-Messe abgewandert waren. Einige hielten noch den einmal bewährten Platz, andere hatten vorsichtigerweise an beiden Orten ausge stellt. Man hatte den Eindruck, als ob sich der Buchhandel künftig in der Bugra-Messe zentralisieren würde. Die vom Verlagsbuch händler Felix Dietrich aus dem Neumarkt eingerichtete »Bukma« (Ausstellung des Buch«, Kunst- u. Musikhandels) bestand daneben mit 25 Ausstellerfirmen weiter. Ob sie sich in ihrer Abgelegen heit von der Papier- und Bugra-Messe Hallen wird, mutz die Zeit lehren. Auch sonst fand man in anderen Meßpalästen hier und da den Buchhandel vertreten, jedoch meist nur dort, wo er mit der betreffenden Branche in engerer Verbindung stand, z. B. Bil derbuchverleger unter Spielwarenfabrikanten usw. Die Aussichten des deutschen Verlagsbuchhandels für die nächsten Leipziger Messen müssen als günstig bezeichnet werden. Besonders kann wohl auch damit gerechnet werden, daß die bis herige zaghafte Haltung des Sortimentsbuchhandels einer immer stärker werdenden Anteilnahme Platz machen wird. Sehr be deutsam für das Sortiment ist ein Beschluß des Meßamtes, auch ausländische Fabrikanten aus den Leipziger Mustermessen als Aussteller künftig zuzulassen. Dadurch ergibt sich für den ausländischen Verlagsbuchhandel die Möglichkeit, seine Erzeug nisse in Leipzig auszustellen, und für den deutschen Buchhändler Gelegenheit, ausländische Literatur unter gleichzeitiger Inaugen scheinnahme in Leipzig einzukaufen. Bei alledem ist noch die Frage, ob sich die Beteiligung für den Verlagsbuchhandel nicht auch gelohnt hätte, wenn sich das Ergebnis nicht in entsprechend hohen Ziffern ausdrücken ließe. Die Gelegenheit, persönliche Beziehungen zwischen Verlegern und Sortimentern anzuknllpfen, kann gar nicht hoch genug be wertet werden. Dabei treten bei der Besprechung der Bedarfs frage oft sehr wertvolle Anregungen für den Produzenten in Er scheinung. In dieser und anderer Beziehung sind die mittelbaren Auswirkungen solcher Veranstaltungen vielfach ebenso wertvoll wie die unmittelbaren. Dann soll, obwohl zur diesjährigen Herbstmesse das Aus land als Aussteller noch nicht vertreten war, die künftige inter nationale Bedeutung der Bugra-Messe nicht außer acht gelassen werden. Bietet die neue Werbeform doch eine brauchbare Ge legenheit, die Fäden des Verkehrs mit dem Auslände wieder fester zu knüpfen und dort einzüsetzen, wo die Bugra von 1914 aufhören mußte, d. h. durch regeren geistigen Austausch auf eine vernünftige Verständigung der Kulturvölker untereinander hin zuarbeiten. Der Gedanke, künftig dem Qualitäts-Moment bei der Zulassung der Aussteller stärkere Aufmerksamkeit zu schenken, dürfte zur Erreichung dieses Zieles das Seinige beitragen. Dann dürfte es auch gelingen, dieser wieder aufgegriffenen buchhändlerischen Verkehrsform jenen festen inneren Halt zu geben, der nötig ist, wenn sie eine der neuen Tragsäulen für die Bedeutung Leipzigs als Mittelpunkts des Buchhandels werden soll. Zur NeichsveimöaenSabaabe. Von Adelbert Kirsten, Leipzig. Nach dem Gesetzentwurf über die Reichsvermögensabgabe sind als steuerpflichtig u. a. genannt: 1. die Angehörigen des Deutschen Reichs, an vierter Stelle inländische Aktiengesellschaf ten, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften m. b. H., Genossenschaften usw. Die Abgabepflicht umfaßt das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen (Grund-, Betriebs-, Kapital-Vermögen). Davon sind abzuziehen die Schulden und Lasten, ausgenommen Haushaltschulden; die unter 4 genannten Gesellschaften können außerdem noch den Betrag des Grund- und Stammkapitals und die Rücklagen für Wohlfahrtszwecke abziehen. Für die Ermittelung der Vermögenswerte und die Steuerpflicht ist der 31. Dezember 1919 maßgebend. Abgabe pflichtig ist nur der den Betrag von 5900 «ss übersteigende Teil dos Vermögens, dies gilt jedoch nicht für die unter 4 bezeich- neten Gesellschaften. Die Abgabe beträgt für diese 10"/» des
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