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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
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8486 vörsenblatt f. d. Ltschn. vuchhandrl- Fertige Bücher. Xr 197, 11. September 1919. Zwei Persönlichkeiten aus dem Nylandkreis Vor wenigen Monaten erschienen: A Karl Bröger Z Jakob Kneip Der lebendige Gott Erscheinungen, Wallfahrten, Wunder gcb. M 9.50 u. 20»/« Zuschlag Der Held im Schatten Roman br M 5.—, gcb. M 6.50 u. 20°/> Zuschlag .Wer ist Karl Bröger? Bröger hat sich als Arbeiterdichler, als Künder jenes stolzen herzenzündenden Bekenntnisses von Deutschlands ärmsten Sohn, der auch sein getreuester war, weit aus der Masse des Proletariats hinausgehoben. Aber wo kam er her, wie ging sein Weg? Er kam aus tiefstem Proletarierelend, sein Weg ging über Schuld und Ge fängnis und endete in reifem Menschentum und tiefem Verstehen. Unsere Literatur erschöpft sich in Psychologie und Wortkunst, dieses Buch zeigt in spröder, keu scher Bescheidenheit, wie ein Charakter wird. Rheinisch-westfälische Zeitung: Sein männlich kraftvolles Bekenntnis zur Zucht und Selbstzucht, zur angestrengten, verantwortungsschweren Tätigkeit im Dienste der Gesamtheit — wie bitter not ist es der zerfahrenenen schwäch lichen Gegenwart. Volkswille Hannover: Es ist in einer ungemein dingfesten Sprache geschrieben, die das Wesentliche, das, worauf es ankommt, ohne unnötiges Beiwerk, in konkretem Ausdruck und in flottfließendem Satzgefüge anschau lich und fesselnd wiederzuspiegeln versieht. Da« neue Buch: Karl Brögers, des Arbeiterdichters erstes Prosawerk ist ein er schütterndes autobiographisches Bekenntnis. „Der Knabe im Zwinger", wie der Dichter das erste Kapitel seines Buches über schreibt, geht durch alle Tiefen irdischen Lebens, schmachtet hinter Gefängnismauern, findet eine verstehende Seele und erkennt all mählich sein Beruf: Zu sein der Dichter der Schaffenden Ihre Sehnsucht, das Lungern des in Großstadtmauern eingepferchten Elends nach Sonne, Wald und Wiesen formt Ernst Löhner alias Karl Bröger zu Versen voll ergreifender Innerlichkeit. Ein durch die Eigenart seines Charakters zuweilen bedrohtes, aber doch nicht wankendes Eheglück beseelt ihn zu Lymnen auf die Mutter schaft, die zu dem Schönsten gehören, was deutsche Dichter zum Preise des Weibes geschaffen haben. Mit dem Beginn des Krieges, der Ernst Löhner zwingt, Gattin und Kind sich selbst zu überlassen, endet das Werk, aus dem eine in vielen Stürmen zu hoher Reife geläuterte Persönlichkeit spricht. Bröger hat, wenn auch die eingestreuten Verse seine besondere Bedeutung als Lyriker aufs neue erhellen, durch seinen „Leld im Schatten" bewiesen, daß er auch als Prosaschriftsteller Großes zu geben hat: Aus tiefstem Erleben geborene, packend gestaltete Bekenntnisse eines Menschen, der zur Sonne strebt. La ns Gäfgen. br M 7.- Wer ist Jakob Kneip? Kneip ist ein Äunsrücker Bauernsohn. Vom Pflug kam er zum Pfarrer in die Lehre. Aber aus dem katholischen Priestersem nar trieb es ihn wieder in die Welt hinaus. Er versuchte es mit verschiedenen Wissenschaften, er ging nach Frankreich und England, und schließlich gelang es ihm wider Erwarten, ein philologisches Examen zu be stehen. Lind wurde nun: Ein Dichter der Llninittelbar- keit, des jubelnden Gsttfrohsinns, der Sonnen- und Blumenbruderschaft jener unbekannten Sänger und Seher der frühdeutschen Christenlegenden. Karlsruher Tageblatt: Man möge sich Jakob Kneip merken — ein Franziskus von Assissi, der ein deutscher Bauernsohn aus Westfalen ist und einige Jahr- Hunderte später geboren, aber naturnah und fromm wie jener. R. G. Laebler. Literarisches Echo: Nur ein geborenes dichterisches Naturell vermochte solchermaßen hineinzugreifen in diesen fast ungenützten Vorrat der Bilder und Vorstellungen. Was an ihnen entzückt und bezwingt, ist vor allem dieFülle undGewalt des Konkreten. Ernst Lissauer- Koblenzer Zeitung: Kneips Ausgang ist die Natur, die sonnige, duftige von Kirchen- andacht durchwehte Bergnatur. Aus zarten Bildern erblühen wundersame Visionen mit Ewigkeilsperspektiven. Darin unter- gegangen, erwacht das eigene Ich zum Bewußtsein und gestaltet die großen Beziehungen zum All. Der Grundzug dieser Dichter seele ist tiefe Religiosität. Es gilt für Kneip die menschgewordene reine und unverfälschte Kraft der Berge zu gestalten. Will Gott aus seinen Ewigkeitssphären zu seinenMenschen herniedersteigen, dann muß er sie alle mitbringen aus dem Bauernhimmel, Sankt Peter, Sankt Lambert, Sankt Wendelin und wie sie alle heißen, sie müssen sprechen mit Gott Vater von Dorfbrand, Ernte u. Vieh, der frommen Feste sich freuen und hilfreich in allen Nöten beistehen, als Bauern unter Bauern wohnen. So will es die heilige Erde. Der Tag: Kneip ist ein starker Gestalter, vollblütig, breit, laut, elementarisch, ungcbändigt. Seine Sprachkraft ist unverbraucht, ihm strömt alles zu, er hat da- zwingende Wort für das Knacken der Zweige und das Brausen der Orgel für die Ängste der Menschenseele und Gottes Gnade und Zorn. Die Quellen seiner Phantasie, kommen aus der Tiefe des Volkstums, seine individuellcErkenntnis bringt ungeschiedene Neste uralten Volksglaubens mit herauf. Ich kann nur noch bar liefern! (Vorzugsangebot siehe Verlangzettel) Eugen Diederichs Verlag in Jena
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