Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190909
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191909097
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190909
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-09
- Tag1919-09-09
- Monat1919-09
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>6 195, 9. September 1919. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchbandel. versaht von ihm selber« — sie hat mächtige Partien und ist öfter gedruckt worden. Ein anderer Theolog, der Gothaische Gene- ralsuperintendent Karl GotllicbBretsch neider <1776 —1848), hinterlieh gleichfalls eine Selbstbiographie, »Ausmeinem Leben« <1851). Auch den Dänen Adam Oehlenschläger <1779—1850) muß man hier erwähnen, da er seine »Lebens- crinnerungen« <1850) auch deutsch erscheinen ließ. — Der preu ßische General Friedrich August Ludwig von der Marwitz <1777—1837) verfaßte eine Selbstbiographie, die in dem Bande »Aus dem Nachlaß« 1852 zutage trat. Nur einen Teil seiner Erlebnisse hat der schon bei Goethe genannte Kanzler Friedrich von Müller <1779—1849) behandelt, indem er »Erinnerungen aus den Kriegszeiten 1806—1813« <jetzt in der Hamburger Hausbibliothek) schrieb. Seine »Erleb nisse in Krieg und Frieden« schilderte auch der Sondershäuser Landrat August Blumröder <1776—1860). Eine berühmte Selbstbiographie ist wieder die von dem Nalurphilosophen Gotthils Heinrich von Schubert <1780—1860), die den merkwürdigen Titel »Der Erwerb aus einem vergangenen und die Erwartungen von einem zukünftigen Leben« <1853—56) führt. Schubert hat auch die »Erinnerungen aus dem Leben der Herzogin Helene Luise von Orleans«, einer Mecklenburgi schen Prinzessin und seiner ehemaligen Schülerin, veröffentlicht, die acht Auflagen erlebt haben. Ob man Adelbert von Chamissos <1781—1838) »Reise um die Welt« auch mit zu den autobiographischen Wer ken rechnen soll, ist mir etwas zweifelhaft — das Gebiet würde, wie schon angedeutet, Wohl zu umfangreich, wenn man alle auch eigene Schicksale behandelnden Reisebcschreibungen hcran- ziehen wollte. »Lebenserinnerungen und Briefwechsel« ver öffentlichte <1861) der Geschichtschreiber Friedrich von Raumer <1781—1873), der Verfasser der »Geschichte der Hohenstaufen«. Sein Bruder Karl von Raumer, Geolog, Geograph und Pädagog <1783—1865), schrieb auch sein »Leben« <1866 erschienen), und aus ihm hat man dann <Voigtländers Ouellenbücher) zum Jubiläum der Freiheitskriege die »Erinne rungen aus den Jahren 1813 und 1814« einzeln herausgegeben. Die deutschen Erinnerungen an die Napoleonischen Kriege und die Freiheitskriege sind überhaupt sehr reichlich — ich ver zeichne, was in den neueren Memoirenbibliotheken und dem Volckmarschen »Systematischen Lagerverzeichnis« enthalten ist: die Lutzsche Memoircnbibliothek hat F. M. Kircheisen <»Mit Napoleon«, 1806—15), H. v. Roos <»Mit Napoleon in Ruß land«), W. Krim er <»Ertnnerungen eines allen Lützowers); die »Bibliothek wertvoller Memoiren«: »Erinnerungen aus den spanischen Freiheitskriegen« <von wem?) und »Der Tiroler Volksaufstand des Jahres 1809, Erinnerungen des Priesters Do nah«, auch Ktrcheisen; eine besondere Sammlung von Berichten aus der napoleonischen Epoche, die sich »Aus ver gilbten Pergamenten« nennt, hat u. a. O. v. Odeleben, K. v. Suckow, C. Geißler,CH. v. Marlens, V.Wachholtz; Einzelwerke, die zum Teil erst zum Freiheitskriegjubiläum her vorgetreten sind, sind Carl Bodo von Babenhausens »Tagebuch eines Ordonnanzoffiziers« <1912), W. v. Eber hardts »Aus Preußens schwerer Zeit« <1907), F. v. Furten - bachs »Krieg gegen Rußland«, Th. Goethes »Aus dem Leben eines sächsischen Husaren« <1912), I. v. Grabow skis »Erinnerungen eines Ordonnanzoffiziers Napoleons l. aus den Freiheitskriegen« <wird Wohl ein Pole sein), K. A, Köhlers »1813/14, Tagebuchblätler eines Feldgeistlichen« <1912), K. Litzmanns »Freiwilliger Jäger bet den Totenkopfhusaren« <1909), E. v. Löwen st erns »Mit Graf Pahlens Reiterei gegen Napoleon« <1910), M, PreIls »Erinnerungen aus der Franzosenzeit in Hamburg 1806—14« <mit denen auch gleich die Erinnerungen von Wilhelm und Agnes Perthes in der Hamburgischen Hausbibliothek genannt seien), Karl von Röders und seiner Brüder Aufzeichnungen (»Standhaft und treu«, 1911), Eduard R ü p p e l l s »Kriegsgefangen im Herzen Rußlands 1812—14« <1912), des Prinzen Augustvon Thurn und Taxis »Erinnerungen aus drei Feldzügen« <1812—15), I. I. Wachsmuths »Geschichte meiner Kriegs gefangenschaft in Rußland« <1910), Chr. L. von De lins »In Rußland 1812« <1910). Auch der Österreicher Joseph von Hormayr <1782—1848) wäre hier mit seinen »Lebens bildern aus dem Befreiungskriege- <und zugleich mit den »Ane monen aus dem Tagebuch eines alten Pilgermannes«) zu nennen. Dazu kommt noch allerlei aus Schaffsteins grünen Bändchen und anderen billigen Bibliotheken, wie die »Erlebnisse des sächsischen Landpredigers Ludwig Schlosser, Förster Flecks »Erlebnisse in Rußland« u. a. m, — man sieht, am deutschen Buchhandel hat es nicht gelegen, wenn der Geist von 1813 für diesen Weltkrieg nicht hinreichend lebendig geworden ist. — Die von K. Träger herausgegebenen »Lebenserinnerun gen« des Grasen KarlvonWedel reichen von 1783—1858. Der General Oldwig von Natzmer <1782—1862) hinterlietz Denkwürdigkeiten, die unter dem Titel »Unter den Hohenzollern« herausgegeben wurden. In die Re gion Goethes kommen wir mit der Selbstbiographie von Sulpiz Boisseröe <1783—1852) zurück, die seine Witwe 1862 herausgab. Auch Bettina von Arnim, geb. Brentano <1785—1859) führt dorthin: zu einer wirklichen Selbstbiographie ist sie nicht gelangt, aber all ihre Bücher stecken voll von Autobiographischem. Auch Fürst Hermann von Pückler-Muskau <1785—1871) hat im Grunde Weiler nichts als Autobiographisches gegeben. Die »Jugendwandcrun- gen« und »Semilassos vorletzter Weltgang« seien besonders genannt <was hinter den in der von H. Conrad herausgegebenen »Lebenskunst« enthaltenen zwei Bänden »Ironie des Lebens« steckt, weiß ich nicht). Die »Memoiren meines Lebens« von dem Wiener Ignaz Franz Castelli <1781—1862), die 1861 zuerst erschienen, haben in Lutz' Memoirenbibliothek als »Aus dem Leben eines Wiener Phäaken« eine Auferstehung erlebt, und des Schauspielers Heinrich Anschlltz <1785 —1865) gehaltvolle »Erinnerungen« sind sogar in die Universal bibliothek geraten. Dagegen sind eines anderen Wieners, Adolf Bäuerles <1786—1859) »Memoiren« <1858) ziem lich verschollen, obgleich sie sehr viel interessante Erlebnisse schildern. — Der Berliner Oberhofprediger Friedrich Strauß <1786—1863) nannte seine Erinnerungen »Abend- glockentönc« <1868). Eine ausgeprägt norddeutsche Natur ist der Brandenburger Karl Friedrich von Klöden <1786— 1856), dessen »Jugenderinnerungen« sein Enkel Max Jähns 1874 zuerst herausgab. Nun sind sie im Insel-Verlag, und man kann leicht an sie, die nicht nur sehr viel zur Zeitcharakteristik beitragen, sondern auch das unermüdliche Bildungsstreben eines Sohnes des Volkes zeigen, heran-. Pädagog wie Klöden warsein Lands mann WilhelmHarnisch <1787—1864), der »Mein Lebens morgen« schrieb, und ferner der aus dem Oldenburgischen ge bürtige Gerd Eiters <1788—1863), der es bis zum Vortra genden Rat im preußischen Kultusministerium brachte. Seine »Wanderung durchs Leben« <1856—61) umfaßt sechs Bände. Auch Franz Passow, Professor in Weimar und Breslau <1786—1833), dessen »Leben und Briefe« A. Wachlcr herausgab, wäre hier Wohl zu erwähnen. Die Süddeutschen sind unter dieser Generation vor allem mit Justinus Kerner <1786—1862) vertreten, dessen »Bilder buch aus meiner Kuabenzeit« <1849) zu den klassischen deutschen Selbstbiographien gehört. Kerners Landsmann Uhland hat nichts Autobiographisches hintcrlassen, aber seine Frau Emilie Uhland geb. Bischer hat ein »Leben« von ihm aus seinem Nachlaß und eigener Erinnerung zusammengestellt, das hier Wohl so gut genannt werden muß wie das der Witwe Her ders. Die Selbstbiographie des Schlachtenmalers Al- brecht Adam aus Nördlingen <1786—1862) veröffentlichte 1888 H. Holland. Friedrich Wilhelm Gubitz <1786— 1870), aus Heines Leben bekannt, schrieb »Erlebnisse« <1868); der Hamburger Ratsherr Martin Hndtwalcker <1787- 1865) gab »Ein halbes Jahrhundert aus meiner Lebensge- schichte«, der Kaufmann V. Nolle »Fünfzig Jahre in beiden .Hemisphären« (1853). Der Herzog Eugen von Württemberg <1788—1857) hat außer »Erinnerungen aus dem Feldzug des Jahres 1812 in Rußland« auch Memoiren hinterlassen, die <1862 erschienen) wichtiges Material über russische Verhältnisse bringen. »Erinnerungen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder