Ein Ltrieil über Artur Landsberger Wie Satan starb Professor vr. C. Fries in Berliner Mittags-Zeitung: Ich habe selten ein Buch mit solchem Genuß gelesen. Artur Landsberger ist ein Dichter und verdient einen Ministerposten im Staat! Wäre er doch in der Negierung; reiner Beseligung. Ich liebe Margot Nosen. Sie ist die Heldin. Diese blasiert-snobistische Bankiersenkelin und Gcsellschaftsblüte, diese geziert-affektierte Modedame, dies widerwärtige Klischee Pfauengefieder von unsagbarer Schönheit. Zertreten unter ihr liegt der Hausrock, das Hemd der Bourgeois, die worttriefende, netzhohle Phrase, und Margot Nosen entsteigt der Berlin-W.-leidigen Hölle, wandelt sich, da sie im Gefängnis den Unschuldigen Balsam, den Halbschuldigen Brot der Tröstung, den Schuldigen Heimweh zur Güte bringt, wandelt sich zu der in dieser Welt leider nur einmal im Jahre blühenden Victoria Negia des Ich-fernen Menschentums. Landrat von Moll ist ein Meisterwerk der Satire. Das Abenteuer mit dem Kaninchen lese der schwermütigste Hypochonder; er wird mit gelachten Tränen dem heilenden Dichter danken. Wo Frau Julie oder andere Durchschnittsmenschen reden, ist der Stil und die Darstellung nicht ganz so frisch wie sonst, nicht so naturwahr wie in der Satire oder im Zorn der Predigt. Unter lebende Gestalten drängen sich da einige Nomanfiguren, die in gestellten, gewollten Redensarten sprechen. Selbst Peters eigen tümliche Krankheit, sein ewiges Phantasieren und Lamentieren muten übertrieben, fremd artig an. Sonst sind alle „lebendig", alle blutvolle Eigenwesen, der stramme Oberst, die wundervolle Gesellschaft um Priester u. Co. und im Hause Nosen. Wenn doch die köstliche Gestalt der Frau Fanny und überhaupt das Buch dramatisiert oder verfilmt würde, damit Nosa Valetti in der Nole mich von neuem entzücken könnte! Das Buch ist unendlich reich an Aitz und prickelnder Kaustik; es gehört aber zu den ernstesten Büchern, die mir je vorgekommen sind. — Das Buch stellt eine Galerie von scharfgetroffencn Charakterköpfen dar. Sie hängen am Galgen oder stchen am Pranger. Im Himmel aber lacht die Sonne der Weltenliebe so laut, so lauter, daß unS die Augen übergehen und wir dem Dichter unsere stammelnden Dankgefühle für soviel NeineS, Wahres andächtig cntgegengetragen. Professor Or. C. Fries. Diese Kritik liefern wir in originalgetreuer Wiedergabe zu besonderen Propagandamaßnahmen in genügen der Anzahl un» wir bitten die Herrn «Sortimenter mit beiliegendem Bestellzettel die Kritik zu verlangen