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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1919
- Strukturtyp
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- 1919-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1919
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X: 195, 9. September 1919. eines österreichischen Veteranen an die italienischen Kriege von 1848 und 1849« gab der österreichische Feldzeugmeister Karl von Schön hals (1788—1857). Neuerdings wieder recht bekannt geworden sind die Denkwürdigkeiten des Frank furters Johann Konrad Friederich (1790—1858), die unter dem Titel »Vierzig Jahre aus dem Leben eines Toten, hinterlassene Papiere eines französisch-preußischen Offiziers« zuerst 1848/49 gedruckt wurden und dann auch als »Casanovas Nachfolger oder Abenteuer, Liebschaften und Erlebnisse eines galanten Offiziers« erschienen. In der Tat liegt der Vergleich mit Casanova bei diesem jetzt von Ulrich Rauscher im Verlag von Egon Fleische! L Co., Berlin, neu herausgegebenen Buche nahe, doch wirkt es nicht allzu Pikant und enthält sehr bedeutsame Beiträge zur Zeitgeschichte. Die neue Ausgabe ist etwas zusam mengestrichen, und zwar, wie die Verfasser des kürzlich erschie nenen Werkes über Friederich, Ebrard und Liebmann behaup ten, auf Kosten des Kulturhistorischen. Man darf Wohl erwarten, daß die ursprüngliche Fassung wiederhergestellt wird. — In die Zeit der Romantik und die Napoleo- nische Zeit führen auch noch die erst 1911 bekannt gewordenen »Erinnerungen aus meinem Leben« von Ludwig Emil Grimm, einem Bruder von Jakob und Wilhelm Grimm (1790—1863), der in Kassel als Maler und Radierer lebte. Wir erfahren bei ihm manches über die Brentanos und über das Leben in Kassel zur Zeit Jörömes, auch nahm er an den Freiheitskriegen teil. Ein Landsmann von L. E. Grimm war der Romanschriftsteller Heinrich König (1790—1869), der bekanntlich den Roman »König JörSmes Karneval« geschrieben hat. Er gab zwei nicht un interessante autobiographische Werke: »Auch eine Jugend« (1852) und »Ein Stillleben« (1861) heraus. Einen autobiogra phischen Roman »Eugenius Severus« verfaßte der Literarhistori ker Joseph Hillebrand (1788—1871), »Erinnerungen aus meinem Leben in kleinen Bildern« die aus Hebbels Leben be kannte Amalie Schoppe (1791—1858). (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Schiedsspruch im Streik der Leipziger Buchhändlcrmarkthelfcr (vgl. Nr. 192). — Die Verhandlungen zwischen der Ortsgruppe Leip zig des Arbeitgeberverbandes und dem Deutschen Transportarbeiter- Verband Leipzig am 3. September vor dem Schlichtungs-Ausschuß nahmen folgenden Verlauf: 1. Die Parteien erklären, daß sie mit der Besetzung des Schlich tungs-Ausschusses, insbesondere mit den beiden Herren unständigen Vertretern einverstanden sind. 2. Die Parteien erklären übereinstimmend, daß heute lediglich über Punkt 0 der am 31. 7. 19 außer Kraft getretenen Tarifverträge verhandelt werden soll. 3. Ferner erklären sich die Parteien darüber einverstanden, daß für den Fall einer Einigung über Punkt 6 die übrigen Bestimmungen der am 31. 7. 19 außer Kraft getretenen beiden Tarifverträge ein schließlich der neuen Lohnvereinbarungcn bis zum 28. Februar 1920 sinngemäß Geltung haben sollen. 4. Die Parteien bitten übereinstimmend, einen Schiedsspruch zu fäl len, und erklären ausdrücklich, daß sie sich diesem Schiedsspruch unterwerfen werden. 5. Es wurde folgender Schiedsspruch gefällt: a) Den von den Mitgliedern der Ortsgruppe Leipzig des Arbeit geber-Verbandes der Deutschen Buchhändler beschäftigten Markthclfern (männlichen und weiblichen Arbeitern) ist unbe schadet der ihnen gegenwärtig gezahlten Löhne mit Wirkung vom 1. 9. 19 ans die unter 0 der am 31. 7. 19 abgclaufenen Tarifverträge enthaltenen Lohnsätze ein Zuschlag von 30 vom Hundert zu gewähren mit der Maßgabe, daß den über 25 Jahre alten Arbeitern und Arbeiterinnen die Höchstlohnsätze nach Ziffer 0 der vorgenannten Verträge znstehcn. k) Gemäß den übereinstimmenden Erklärungen der Beteiligten er folgt die Wiedereinstcllung nach Maßgabe der Beschäftigungs möglichkeit und auf Grund einer Verständigung zwischen den Parteien. Die Parteien haben sich weiter darüber einverstanden er klärt, daß Maßregelungen aus Anlaß der Arbeitsniederlegung nicht stattfinden dürfen. e.) Den Parteien wird aufgegeben, über die noch streitigen Punkte des abzuschließenden Tarifvertrages umgehend in Verhand lungen cinzutreten und diese bis zum 6. 9. 19 zum Abschluß zu bringen. Die Verhandlungen wurden am 4. September wieder ausgenom men und vollkommene Übereinstimmung in allen noch streitigen Punk ten erzielt. Post. — Von jetzt an sind wieder Postpakete ohne Wertangabe und ohne Nachnahme im Verkehr zwischen dem unbesetzten Deutschland n»o Großbritannien und Irland zulässig. Die Freigebühr beträgt bis auf weiteres 1.60 fiir das Paket. Nähere Auskunft erteilen die Post- anstalten. Französische Propagandaarbcit. — Die französische Pro paganda zur Verdrängung Deutschlands vom internationalen Büchermärkte geht unaufhaltsam weiter. Daß das »wahre Genie Frankreichs« an die Stelle der deutschen »Kultur« treten muß und die »weltpolitischen Pläne« (trotz des Zusammenbruchs?) Deutsch lands durchkreuzt werden sollen, ist uns längst nichts Neues mehr. Wie das anznfangen ist, verkündet Gaston Valran im Pariser »8oir«, wo bei er neben Bekanntem (Ausstellung des französischen Buches in Lon don, Gesellschaft für den französischen Ausfuhrbnchhandel, Fachvor- trägc, Erhöhung der Papierproduktion durch Anbau gewisser Pflan zen »wie in Deutschland«) auch einen neuen Vorschlag macht: größere Arbeitsteilung im Buchhandel und Entlastung des Buchhändlers durch Ausbildung weiblicher Reisender, »ckeleßuves«. Höhere Schulbildung, womöglich das Abgangszeugnis einer Handelshochschule, Stipendien von Ministerien und Handelskammern, her halbjährige Besuch der Buchhändlersachkurse in Paris (nach deutschen! Vorbild!) und eine kurze Volontärzeit in einem Pariser Verlagshanse sollen junge Mäd chen und Frauen, zumal Kriegswaisen und -Witwen, Befähigung und Reise zur Ausübung des nicht gerade leichten Berufes des internatio- imlen Buchhandlungsreisenden verschaffe». Bei aller Hochachtung für das weibliche Geschlecht und dessen hervorragende Leistungen wäh rend des Krieges dürfen wir diesem neuen Wettbewerb wohl gelassen entgegensetzen. Für die nachhaltige Bearbeitung des tschechoslowakischen Buchhan dels durch den französischen Verlag tritt der »Lxportateur kraiuMs« in seiner Nummer vom 3. Juli ein. Die französische Gesandtschaft in Prag und diejenige der Tschechoslowakei in Paris sollen Hand in Hand arbeiten, um den germanischen Einfluß, dessen Unterdrücknngsarbcit die junge Nation genügsam gefühlt habe, zu bekämpfen. Die französi schen Verleger, die hierin der vollen Sympathien des Prager Buchhänd lers Topic versichert sein könnten, sollen dem tschechischen Buchhandel vor allem durch Gewährung längerer Kredite und durch Erhöhung des Rabatts auf Zeitschriften entgegenkommen. Ter bis jetzt noch spärliche direkte Zugverkehr zwischen Paris und Prag soll verbessert werden: cs genüge nicht, daß der Orient-Expreß zweimal in der Woche einen Güterwagen nach Prag mitnehme. Zur Behebung eines anderen, ebenfalls gekennzeichneten Mißstandes, des Tiefstandes der derzeitigen Kronen-Valuta, weiß allerdings auch der Gewährsmann des »lüxpor- tateur« keinen Rat. Postvcrkchr mit Estland, Lettland und Litauen. — Das Postgebiet von Estland (einschl. der Inseln Oesel, Dago, Wormsö und Moon) liegt südlich des Finnischen Meerbusens. Seine Ostgrenze verläuft von Hnngerbnrg am Finnischen Meerbusen zuerst nach Südosten, dann — Narwa einschlicßenü — nach Südwesten, durch den Peipns- und den Pskowsee bis zum südlichsten Punkt des letzteren: die Südgrenze geht von da im Halbkreis nach Südwesten und Westen — Petschory und Walk einschließend — bis nördlich von Salismünde am Rigaer Meer busen. Das Postgcbict von Lettland umfaßt Kurland und Südlivland. Seine Nordgrenze bildet die Linie von Salismünde an der Südgrenzc Estlands entlang iiber Salisburg, Nujen, Ermes, Stackeln, Adsel, Oppekaln nach Marienburg: die Ostgrenze geht von da über Alt- schwanenbnrg, Kreuzburg, Jakobstadt nach Subat: die Südgrenzc läuft von dort an der südlichen Grenze Kurlands entlang bis Polangeu an der Ostsee. Die Grenzen des Postgebiets von Litauen verlaufen etwa fol gendermaßen: von der deutsch-lettischen Grenze bei Krottingen nach Nordosten und Osten an der lettischen Südgrenze entlang, die Orte Schkudy, Moscheiki, Shagory und Janischki einschließcnd, bis Radsi- wilischki, von hier im Halbkreis zuerst nach Südosten, dann nach Südwcstcn — cinschließend die Orte Abeli, Nzjany, Schirwinty, Koschedary, Olita, Sejny —, von da nordwestlich — Suwalki aus schließend — zurück zur deutschen Grenze in der Richtung auf Goldap.
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