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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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16k, 6. August 1919. Redaktioneller Teil. Lizenzen (Ergänzung: Entstehung einer Zeitung; Kartell lyrischer Autoren u. ä.>. Dauer des Schutzes. Ncchtsver- letzungen. — Das Ausland und die Ausländer. Die Berner Übereinkunft. Die Literaturverträge. 7 Stdn. 4. Das Verlagsrecht. Der wesentliche Inhalt des Ver- lagsdertrags. Vergleich zwischen den Bestimmungen des Verlagsgesetzes von 1901 und den Bedürfnissen der buch- händlerischen Praxis. Umfang der vom Verleger erwor benen Rechte (Verlagsrecht; u. U. auch Bearbeitungsrechte, Abdrucksrechl in Zeitungen usw.. Recht zur weiteren Ver wertung der Abbildungen, Recht zu Änderungen, Vorver- lagsrecht usw.). Höhe und Zahl der Auflagen. Das Manu skript (Beschaffenheit, Ablieferung, Abbildungen). Nach träglich« Änderungen im Manuskript. Korrektur. Neu auflagen. Vergütung (Höhe, Zeitpunkt, Freiexemplare). Ausstattung und Preis. Übertragbarkeit der Rechte seitens des Verlegers. Vorbehalte des Verlegers für den Fall der Behinderung. Die Auflösung des Vertrags durch besondere Umstände. — Die Zeitungsdeiträge. — Ausarbei tung typischer Verlagsverträge für verschiedene Fälle. 8 Stdn. 5. Zeitfragen des Buchhandels. Je nach den Ver hältnissen. 4 Stdn. Zu einzelnen Punkten des Gesamtlehrplans sei noch be merkt : Die Einschränkung des Rechen Unterrichts wird viel fach, besonders in den Kreisen der Pädagogen, Verwunderung und Widerspruch Hervorrufen. Ich verkenne die Bedeutung dieses Gegenstands nicht, bin jedoch der Meinung, daß hier, gerade wie im Deutschen, die Volksschule grundlegende Arbeit zu leisten hat. Zudem gehört jemand, der die vier Rechnungs arten nicht beherrscht und kein richtiges Deutsch sprechen und schreiben kann, überhaupt nicht als Lehrling in einen buch- händlerische» Betrieb. Sind die jungen Leute seitens der Volks schule genügend vorgebildet, so läßt sich in den angesetzten drei Rechcnstunden manches erreichen. Natürlich wird man auf die Behandlung gewisser kaufmännischer Berechnungen (fremde Wechsel) ganz verzichten, andere (Diskont-, Kontokorrent- und Wertpapierrechnung) kürzer als sonst abtun müssen. Die Haupt sache mutz die immer wiederholte Einübung der Grundrech nungsarten, der Prozent- und Zinsrechnung an der Hand von Beispielen aus der Praxis bis zur Erreichung vollständiger Sicherheit sein. Als ein wesenllicher Mangel wird vielfach auch das Fehlen der Kurzschrift im Lehrplan empfunden werden. Es er schien mir unmöglich, sie im Rahmen von 6 Wochenstunden, »nterzubringcn. Soll sie so betrieben werden, daß der Schüler wirkliche Fertigkeit erlangt, dann müssten ihr mindestens zwei Wochenstunde» zugestanden werden. Eine einzige Wochenstunde ist unbedingt zu wenig, dann lieber gar keine. Es bietet sich ja dem jungen Manne überall und jederzeit Gelegenheit, das Ver säumte nachzuholen. Was von der Kurzschrift gesagt wurde, gilt auch vom Maschinenschreiben. Ganz im allgemeinen ist zu dem Gesamtlehrplan noch zu bemerken, daß er eine Art Mindestmaß dessen darstellt, was in einer Fachklasse geboten werden sollte. In Orten, wo mehr Wochenstunden zur Verfügung stehen, werden Erweiterungen eintreten können. Dabei wären vor allem folgende Fächer zu berücksichtigen: Fremde Literaturen, Encyklopädie (Wissenschafts kunde), Kurzschrift, Rechnen, Verkehrskunde, Bllrgerkunde und Volkswirtschaftslehre, Fremde Sprachen, Maschinenschreiben und Kunstschrift. Die Stundenverteilung könnte dann etwa in fol gender Weise geschehen; bei 8 Wochenstunden: U. M. O. Deutsch und Literatur 2 2 2 Kaufm. Rechnen ,22 Buchhandelsbetriebslehre 2 2 1 Buchführung — 1 2 Buchgewerbekunde — — 1 Fremde Literaturen — — 1 Übertrag ^ 7 7 Encyklopädie Verkehrskundc Kurzschrift Vortrag 6 7 1 8 8 bei 10 Wochenstunden: Deutsch und Literatur Kaufm. Rechnen Buchhandelsbetriebslehre Buchführung Buchgewerbekunde Fremde Literaturen Encyklopädie Kurzschrift Verkehrskunde Bürgerkunde und Volks wirtschaftslehre 1 I 10 10 10 Stehen wöchentlich noch mehr Stunden zur Verfügung, so würden diese zunächst auf den Unterricht in einer Fremdsprache zu verwenden sein. Dann könnten Encyklopädie und Fremde Literaturen noch mit einer Wochenstunde bedacht werden, und schließlich wären noch Maschinenschreiben und Kunstschrift zu berücksichtigen. Unter der Räteregierung in Ungarn. Als ich am ersten Tage der Räterepublik das Geschäft« betrat, herrschte daselbst ein wirres Hin und Her. Außer den Chefs waren fast alle Angestellten, etwa 45 an der Zahl, vom Direktor bis zum Aus läufer, versammelt und erörterten lebhaft die neue Lage und den Befehl der Negierung, Arbeiterräte, bzw. ein Direktorium zu bilden. CS ging ziemlich bewegt zu. Endlich wurde ein fünfgliedriges Direktorium gewählt, bestehend aus 4 Herren und 1 Dame. Unter den männlichen Mitgliedern befanden sich der frühere Direktor, 2 frühere Prokuristen sowie ein Sohn des Chefs. Das Direktorium, das sofort die Leitung des Betriebes übernahm, war allerdings nur wenige Tage lebensfähig und mußte aufgelöst werden, da der Befehl der Negierung dahin er gänzt wurde, daß nur Lebensmittelgeschäfte, Trafiken, Papier- und Buchhandlungen offen zu halten seien und über die anderen Betriebe später verfügt werde. Diese Übereilung hatte für die Angestellten den momentanen Vorteil, daß eine große Summe Geldes unter sie verteilt wurde zwecks Verbesserung ihrer augenblicklichen Lage. Ein junger Angestellter erhielt z. B. 700 Iv, ein Fräulein, das mit leichten Arbeiten beschäftigt, aber schon 16 Jahre angestellt war, 1006 X. Die ses Geld mußte jedoch 4 Monate später wieder zurückgezahlt werden, oder richtiger gesagt, es wurde bei Gelegenheit einer Gchaltsregulie- rung abgezogen, was zwar nicht statthaft war, aber doch von den Ange stellten geduldet wurde. Nach einer Woche leiteten statt der Chefs, deren Gelder auf der Bank beschlagnahmt wurden, 4 Vertrauensleute den Betrieb, die auch die Kontrolle über alle Ein- und Ausgaben der Gelder unter sich hatten. Die Chefs waren von nun an Angestellte ihres eigenen Geschäftes und wurden mit 3000 monatlich bezahlt. Die Kauflust des Publikums steigerte sich inzwischen von Tag zu Tag. Alles Mögliche wurde gekauft. Das Buch wurde als eine Ware, die man einkauft, um Geld anzulegen, betrachtet. Unser Lager schmolz dahin. Der Nachschub stockte seit April vollends. Seit der ersten Revolution ließ der Ballen- und Paketverkehr alles zu wünschen übrig: es trafen nur Kreuzbänder ein. An den nachher eiugegaugencn Bar- sakturen konnte festgestellt werden, daß ein Drittel aller Postpaketsen dungen verlorengcgangen sein mußte. Viele Pakete gingen von der Grenze an den Absender als unbestellbar wieder zurück. Nachher bes serte sich der Nachbezug wieder. Wir bestellten alles als Kreuzband eingeschrieben, eine Maßnahme, die sich gut bewährte. Die Ballen von Leipzig, bzw. Postpakete, über Wien geleitet, trafen später regel mäßig ein. Da das Weihnachtsgeschäft 1918 glänzend gewesen, alles gekauft und jeder Preis dafür bezahlt worden war, so einigten sich die Buchhändler, um den Ausverkauf ihrer Geschäfte zu verhindern, dahin, daß sie die Läden nnr von 9—12 Uhr offen hielten. Drei Wochen später wurden alle Buchhandlungen geschlossen, da die Negierung die Geschäfte durch Kommissionen, zusammengesetzt aus Literaten, Künstlern, Lehrern und Lehrerinnen usw., besuchen ließ, um Bücher aus allen Gebieten zur Errichtung von Volksbibliotheken auf- zukausen. Inzwischen hatten in den meisten Geschäften die Chefs die Oberhand wieder erlangt und sich Vertrauensleute gesichert. Daß die früheren Inhaber natürlich keinen Grund hatten, auf ein solches Geschäft, daS größte vielleicht in ihrem Leben, einzugehen, liegt auf der 669
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