Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190722
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191907221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190722
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-07
- Tag1919-07-22
- Monat1919-07
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M 153, 22. Juli MS. Redaktioneller Teil. tk 28.— Fraa-Jda Ranschburp i. Fa. Gilhofer L Naiischburg, Wien, „ 28.— Hans Moeller i, Fa. Deutsche Berlagsgcsellschaft f. Politik u. Geschichte m. b. H., Charloltenburg, 28.— Erwin Magnus i. Ka. Nyt Nordist Forlag, Kopenhagen, „ 8.— Richard Cohn, Frankfurt a. M., „ 8.— Kri. Anna Brandt, ., 3.— Fri. Frida Briege, „ 3.— Fri. Lucie Buisterman, „ 8.— Karl Bunzei, „ 3.— Fri. Jda Dörfer!, „ 3.— Erich Dressei, „ 3.— Fri. Charlotte Eibe, „ 3.— Fri. Maria Fichier, , 3— Fri. Eüsabeth Fisch, „ 3— Fri. Maria Grevenhorst, „ 3.— Hellmuth Hartmann, „ 8.— Paul Hientzsch, „ 3.— Etiar Horncmann, „ 8.— Johannes Johannsen, „ 3.— Fri. Frida Kluge, >, 3.— Frau Irene Kositzky, „ 3.— Fri. Erna Kuhnert, „ 3.— Fri. Grete 5kriiger, >, 3.— Fri. Marie Kusig, „ 3.— Fri.Margareic Lange, „ 3 - Fri. Elisabeth Marggraf, „ 3.— Fri. Gertrud Marianski, „ 3 - Erwin Matihcs, j. H. Ricoiaische Buchh. „ 3.— Fri. Frida Münkc, (Borsteii L Reimarus), Berlin. „ 3.— Hans Moßncr, „ 3.— Fri. Helene Otto, „ 3.— Woifdicirich Partei, „ 3 — Kurt Rensch, „ 3.— Rudolf Riedel, „ 3.— Fri. Gertrud Sabiowskp, „ 3.- Fri. Eise Schade, „ 3.— Fri. Erna Schild, „ 3.— Fri. Käthe Schimnttng, „ 3.— Fri. Elisabeth Schulz, „ 3.— Fri. Martha Schwarz, „ 3.— Georg Schwendiand, „ 5.— Herrmann Siernbcpg, ,, 3.— Fri. Wanda Strauchmann, „ 3.— Kri. Gertrud Swilajeki,- „ 3.— Fri. Charlotte Taudien, „ 3.— HanS Heinr. Tiiigner, „ 3.— Fri. Flora Thormann, „ 3.—Fri. Margarete Thormann, „ 3.- Fri. Gertrud Waschischek, „ 3.— Fri. Erna Weniger, „ 3.— Edgar Winkler, „ 3.— Fri. Elisabeth Woikowitz, „ 1V — H. Diekmann, Halle a. S. HI. An Geschenken gingen ein: -/k58.— G. Eggers i. Fa. Ameiangsche Buch- u. Kunsthdlg., Chariot- tcnburg: »Aus besonderer Veranlassung». Etwaige Veränderungen der Firmen oder Stellungen bitte dem Unterzeichneten mitzuteilen, da hierdurch die Führung der Mitgliederliste wesentlich erleichtert wird. Berlin, den 3ll. Juni ISIS. W. 38, Poisdanierstr. 41a. Max Schotte, Schatzmeister. Der geistige Weg zur Masse. Von Friedrich Wagner. »Ter Buchhandel muß grundsätzlich die große Masse der sogenannten ungebildeten Volksgenossen mit a!s Objekt seiner Arbeit empfinden. Der einfache Mann muß aus neuen Wegen gesucht und gewonnen werden.» Karl Robert Langewiesch« (Aus Füns- undzwanzig Jahren). Trotz aller Volksbildungsbestrebungen in Form von Bil dungsvereinen, Lesehallen, Volks- und Leihbiblioiheken und ähn lichen lobenswerten Einrichtungen ist jenen geistigen Schöpfungen unserer Dichter und Denker, die wir unter den Begriff »Schöne Literatur« entleihen, der Weg zur Volksmasse noch lange nicht genügend geebnet. Niemand weiß dies besser als wir Buch händler, die wir als Kulturmittler mit den schönsten Perlen unserer Literatur an der Grenze unseres Arbeitsgebietes stehen und verzweifelt, sehnsüchtig in das unerforschte Land der »Masse« blicken und nach Wegen zu ihr suchen. Zahlreiche bcr- legerische Unternehmungen versuchten auf eigene Weise die Auf gabe zu lösen, sei es durch billige Ausgaben (Reclam) oder auf dem Wege der Massenverleihung (Scherls »Emporiesebiblio- thek«). Und wenn es Reclam gelungen ist, Bresche zu legen in die literarische Gleichgültigkeit der breiten Massen, so ist aller dings Scherls Versuch als gescheitert zu betrachten. Erst schien es, als ob der unselige Weltkrieg wenigstens das eine Gute im Gefolge hoben würde, daß er in vielen, die sonst dem Buche fremd gcgenübersianden, die Liebe zu diesem dauernd erweckt hätte. Und obwohl dies in zahlreichen Fällen auch zu trifft, diese schönsten BegleiterscheMungen des Völkermordens werden aller Voraussicht nach bald ausgeschaltet sein angesichts der Steigerung' der Herstellungskosten und der dadurch bedingten Erhöhung der Bücherpreise. Und es werden wieder dem Buche nur jene Kreise treu bleiben, die »sich's leisten können«. Und da das Ende dieser Entwicklung vorläufig noch nicht abzusehcn ist, scheint dem Buchhandel der Weg zur Masse verschlossener denn je. Um so anerkennenswerter ist es deshalb, daß sich trotzdem aus unserem Kreise immer wieder Männer erheben, die aus Liebe zum Volke und zur Ehre unseres Berufs als erste Forde rung für Gegenwart und Zukunft des Buchhandels die Er schließung der breiten Massen als Bücherkäufer verlangen. Hier wirkt wohl auch das instinktive Gefühl im Unterbewußtsein mit, daß es eine» segensreichen Einfluß auf die sozialen Kämpfe der kommenden Zeit haben müßte, wenn das immer noch in Klassen getrennte Volk wenigstens eine höhere Warte hätte, auf der es sich, unabhängig vom Tagcskampfe, zusammenfinden könnte. Und Wohl auch d i e Hoffnung mag mitbestimmend sein, daß das Lesen geistvoller, gedankenreicher, belehrender Bücher seitens der unteren Schichten die Klassengegensätze wenigstens geistig mil dern und also die Formen ihrer Austragung veredeln könnte. Trotzdem — es wäre töricht, wollten wir uns dem Glauben hingeben, der Weg zur Masse ginge auch nur zum nennenswerten Teil über buchhändlerisch-geschäftliche Möglichkeiten! Wenn auch nicht geleugnet werden soll, daß einzelne buchhändlerische Unter nehmungen durch geschickte Werbcmaßnahmen die erhoffte Wir kung bei der großen Masse der Literaturfremdcn erzielen können, aber Erfolge, die kulturell ins Gewicht fallen, kann der Buch handel allein nicht haben. Zu viele Umstände wirken mit, die außerhalb des Einflußkreises des Buchhandels liegen. Der erste ist Wohl die für das geistige Verständnis unserer besten Literatur zu tief stehende Vorbildung der Massen. Alle unsere Erzeugnisse bildender Kunst und der schönen Literatur sind von vornherein auf ein Publikum zugeschnittcn, das in der Schulbildung den breiten Massen gegenüber etwas voraushat. Dadurch kamen diese in geistige Vereinsamung. Diese Entwicklung ist leider noch nicht abgeschlossen (manche Bücher »Moderner« wandeln in solch »geistiger« Höhe, daß auch der Durchschnittsmensch inner lich unberührt von ihnen bleibt, weil er sie nicht versteht), sodaß aus dieser geistigen Vereinsamung schon längst geistige Ver armung geworden wäre, wenn nicht bescheidenere Literaturpro duzenten und Volksliteraturverleger, die sich vor nicht langer Zeit in einem Verlegcrverein zusammengeschlossen haben, dem Bedürfnis der leschungrigen unteren Schichten entgegengekom men wären. Aber nicht diese in riesigen Mengen verkauften billigen Romanhefte allein decken den Bedarf. Unzählige Courths-Mahlcr- und Anny Wothe-Nomane, die selbst in kleinen und kleinsten Stadt- und Dorfzeitungen zum Abdruck gelangen, werden außerdem noch verschlungen. Diese geistige Vereinsamung der breiten Volksmassen in Verbindung mit der sozialen ist der Schlüssel zur Pshchologie der Gegenwart. Wie sich im politischen Leben diese ihre eigene Weltanschauung schufen (ich behaupte eben durch die geistige und soziale Vereinsamung seitens der Gesellschaft), so haben sie auch für ihr literarisches Bedürfnis ihre eigene Literatur. Und man CIS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder