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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. Zur Papierbewirtschaftung. An das Reichswirtschaftsministerium Berlin. Dem Unterzeichneten Vorstand des Börsenvereins ist Kenntnis gegeben von der am 13. August erfolgten einstim migen Beschlußfassung der Mitglieder des Beirates der Kriegswirtschaftsstelle, nach welcher zunächst für das kommende 4. Vierteljahr 1919 die Bewirtschaftung des Werk- und Zeit- schriften-Druckpapicrs und die damit zusammenhängende Kon tingentierung des Verbrauchs durch den beteiligten Verlags- buchhandel ausrecht zu erhalten ist, unter der Voraussetzung, daß die Durchführung der Verordnungen über die Bfeldepflicht soweit als möglich zu mildern sei. Der Vorstand des Bör senvereins unterstützt diesen Beschluß aus den nachstehend zu sammengezogenen Gründen: Die Bewirtschaftung des für den Verlagsbuchhandel not wendigen Papiers durch die Kriegswirtschaftsstellc hat seiner zeit, als dis Not auf dem Papiermarkte sich immer mehr gel tend machte, infolge Antrags der buchhändlerischcn Körper schaften staltgefunden. Wenn auch verschiedene Kreise des Buchhandels, von Anfang an und auch während der Zeit der Bewirtschaftung durch die Ariegswirlschaftsstelle bis zum heu tigen Tage in dieser einen unangenehmen Zwang empfanden, der der freien Verfügung oft sehr lästig wurde, und namentlich zu der Zeit, als die Papiernot immer stärker in die Erschei nung trat, so ist auch nicht zu verkennen, daß die Bewirtschaf tung selbst für den wesentlichen Teil des Verlagsbuchhandels, besonders die kleineren und mittleren Geschäfte, die Möglich keit gegeben hat, während der schweren Zeit des Krieges den Betrieb, wenn auch nur beschränkt, doch anfrechtcrhalle» zu können. Jedenfalls müssen wir anerkennen, daß das Be streben der Kriegswirtschaftsstclle während ihrer ganzen Tä tigkeit für den Verlagsbuchhandel dahin gerichtet war, die mit jedem Schematismus entstehenden Härten auszugleichen und dem Verlagsbuchhandel zu helfen. Der Leiter der Kriegs wirtschaftsstelle hat mit Verständnis für die Bedürfnisse des Verlagsduchhandels es ermöglicht, soweit als das nur irgend angängig war, dem Buchhandel bei der Beschaffung des not wendigen Papiers zu helfen, und wir erkennen ferner dankbar an, daß auch von seiten des Herrn Dezernenten im Reichs- wirtschaftsministerlum alles getan worden ist, was möglich war, um dem Buchhandel das nötige Papier zuzuführen. Wir sind davon unterrichtet, daß infolge der Kontingentierung des buchhändlerischen Verbrauchs es ermöglicht worden ist, daß von der beschränkten Zellstoffabrikation ein Teil zur ausschließ lichen Herstellung von Werk- und Zeitschriften-Truckpapier stchergestellt werden konnte. Wir wissen, daß die beteiligten Kommissionen durch die Kontiligentierung die Handhabe Hal len, dem Kohlenkommissar die Zuteilung von Kohle für Werk druckpapierfabriken zu empfehlen; wir sind unterrichtet, daß die Kriegswirtschaftsstellc durch entsprechende Anträge bei der Eisenbahnverwaltung Wagengestellung für Papiersendungen ermöglichte, und wir haben keinerlei Beschwerden erhalten, aus denen erkenntlich wäre, daß die von der Nriegswirtschafts- stelle an die Papierfabriken weitergegebenen Bestellscheine aus Werkdruckpapiere von den Papierfabriken nicht beliefert wor den wären. Würde im gegenwärtigen Augenblick, wo mit Sicherheit anzunehmen ist, daß die Kohlennot und die Roh stoffnot für die Papierfabrikalion Zustände auf dem Papier markte herbeisührcu werden, wie sic schlimmer während des ganzen Krieges nicht bestanden haben, die planmäßige Bewirt schaftung des Werkdruckpapiers aufgehoben, so sehen wir die Gefahr für den Verlagsbuchhandel vorliegend, daß das we nige Papier, das in der nächsten Zeit zur Abfertigung kommen kann, andern Papiervcrbrauchern zufließtmls dem Verlags buchhandel. Wir fürchten, daß mit der Aushebung der Kon tingentierung die Zellstoffverteilungs-Kommission nicht mehr in der Lage ist, den seither für den Verlagsbuchhandel be stimmten Teil des Zellstoffs diesem zuzuführen; wir fürch ten ferner, daß jede Einflußnahme aus die Köhlenzuteilung für Werkdruckpapierfabriken, sowie die Einwirkung auf Wa gengestellung nicht mehr möglich ist, und wir sehen Zustände entstehen, die zu den schwersten Erschütterungen für den ge samten deutschen Verlagsbuchhandel führen müssen. Unter diesen Umständen begrüßen wir den Entschluß des Beirats der Kriegswirtschaftsstelle und bitten das Reichs- wirlschaftsministerium, dem Beschluß des Beirats zustimmcn zu wollen, wobei wir es als selbstverständlich ansehen, daß sobald als die wirtschaftlichen Verhältnisse dies zulassen, die Bewirtschaftung des Werk- und Zeitschriften-Druckpapiers und damit die Kontingentierung des Papiers für den Ver- lagsbnchhanüel in Wegfall zu kommen hat. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. gez. Karl Sie gismund. Zweiter Vorsteher. Grundlagen zur Berechnung der Druckpreise. lF-ortsetzung z» Nr. 178.) Daß im Zeitalter des Drnckpreistarifs zudem noch alle Tage die grellsten Preisunterschiede für ein und dieselbe Arbeit zu verzeichnen sind, ist gar nichts Neues und für den Fachmann durchaus erklärlich. Der »Typograph«, Organ der christlich organisierten Buchdruckergehilfen, (Nr. 24 vom 13. Juni, letzte Seite) brachte kürzlich die der »Frankfurter Volksstimme« ent nommene Mitteilung, daß bei Vergebung der Drucklegung des Haushaltsplans der Stadt Oberursel die Forderungen zwischen 8900 .kk und 1365 vlk für 100 Exemplare schwankten. Die beiden Druckereien in Oberursel hatten 44V0 bzw. 600t> ge- fordert. Ten Zuschlag erhielt «ine Druckerei in Limburg a. L., die die Arbeit für 1365 ^fk ausführte. Schon die Spannung zwischen 6090 ,/k und 4490 .,/k von zwei Druckereien ein und desselben Ortes ist eine außerordentlich hohe, und trotzdem hat auch die Druckerei an dem Preise von 4499 auf alle Fälle noch verdienen wollen. Wie hoch sich die Druckkosten nach > einer streng preistariflichen Berechnung stellen würden, steht > vielleicht noch auf einem ganz anderen Papier. Sehr wahrschein- ^ lich würden da 6009 nicht einmal genügen. 721
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