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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1927
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- 1927-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1927
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- Deutsch
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Mitteilungen aus dem Antiquariat Diese Mitteilungen erscheinen unter alleiniger Verantwortlichkeit des Vereins der Antiquariats, und Exportbuchhändter 2. Jahrgang / Nr. 1 <1. Iahrg. Nr. W, siehe Äbl. E6, Nr. 2S3.) Bekanntmachung. Am 18. Dezember 1926 hat eine Vorstandssitzung stattgesun den, in der die Frage wegen des eigenen Organs in ausgiebiger Weise erörtert worden ist. Außerdem wurden verschiedene Rabatt- und Schleuderfragen behandelt, und wir werden unsern Mit gliedern über beide Angelegenheiten demnächst durch Rundschreiben nähere Mitteilungen machen. Leipzig, den 8. Februar 1927. Verein der Deutschen Antiquariats- und Export-Buchhändler E. V. Titelreime mit Buchanpreisungen aus der Triihdruckszeit. Ein Beitrag zur Geschichte des Titelblatts. Bon Oberbibliothekrat >vr. Karl Schottenloher, München. Das Titelblatt, heute der unentbehrlichste Bestandteil des Buches, hat bekanntlich nicht immer diesen Vorrang eingenom men. Weder die Handschriften des Mittelalters noch die ältesten Druckdenkmäler kennen die Titeleinrichtung. Erst als sich in den letzten Jahrzehnten des lü. Jahrhunderts zahlreiche Buchdrucker in regstem Wetteifer bemühten, ihre Werke immer zweckmäßiger und einladender zu gestalten, bürgerte sich rasch der selbständige, das Buch mit einem vollen Blatte eröffnende Titel ein, um seit dem Anfänge des 16. Jahrhunderts zum festen Zubehör des Buches zu gehören. Wie jede Gestaltung des menschlichen Geistes sollte auch die Formung des Titelblattes die verschiedensten Wand lungen in Wort und Schmuck durchlaufen, bis sie die uns heute geläufige Gestalt annahm. Wunderlich genug sieht so sin altes Titelblatt aus, gar häufig die Form eines Aushängeschildes dar stellend und in den lockendsten Worten zur Einkehr auffordernd. In einer Zeit, wo es noch keine regelmäßigen Anzeigen und Be sprechungen gab, mußte sich das Buch ohne solche Herolde seinen Weg durch die Welt erkämpfen. An ihrer Stelle kündigten und priesen häufig Vorreden, Widmungen und Empfehlungen die Neuerscheinungen an. Namentlich gaben die Humanisten, die versesrohen Schönredner und Nachahmer des Altertums, gerne ge reimte lateinische Anpreisungen bei. Was aber einmal dem ge lehrten Buche eigen war, blieb der volkstümlichen Schrift nicht lange vorenthalten, nur daß sich hier noch häufiger als dort der Reim das Titelblatt zum wirksamen Standort seiner Ausrufung erkor. Einige Beispiele sollen die Art und Beliebtheit dieser ge reimten Buchreklame veranschaulichen. Es ist ein hübscher Zufall, daß eines der ersten gereimten deutschen Titelblätter von einem deutschen Meister im Ausland, Erhard Ratdolt in Venedig, stammt, der im Jahre 1478 das »Calendarium« des Astronomen Johannes Regiomontanus mit Titclreimen herausgab. Ihre humanistische Herkunft aber be kunden diese Verse sehr deutlich darin, daß sie einfach aus der im gleichen Berlage erschienenen lateinischen Ausgabe ins Deutsche übersetzt sind. Sie lauten: »Das Büchlin behende du billich lernen sollt Und es achten für Edelgestein, Silber und Gold, Kalendarius geheissen zu latein, Lehret dich der Sunnen Höh und des Mondes Schein Zwölf Zeichen und beider Lichte Finsternus Zeigt dir auf viele Jahre mit kurzer Gedächtnus Guldin Zahl, Mittelzeit zwischen Fasnacht beide Cyclon, Sonntagbuchstab, Ostern und Pfingsten schon Darzu erkennen Bruch und neuen Man Arznei pflegen und gute Zeit zu Aderlan Verkündet auch Tages und Nachtes Läng durchs Jahr, Darzu der Sunnen Auf- und Niedergang offenbar. Quadranten und Stundenmachen hösselich Allenthalb zebrauchen gewiß und meisterlich. Das hat gemacht Meister Hans von Königsperg genannt In teutschen und welschen Landen Wohl erkannt Zu Venedig gedruckt mit hübscher Vernunft und Fänden Als die nach geinelten Meister Wohl künden. 1478. Bernhart Maler Erhärt Ratdolt von Augsburg«. Ist hier versucht, den Käufer mit ausführlicher Inhaltsangabe anzulocken, so bemühten sich andere Verleger wieder mit möglichst kurzen Anpreisungen um die Gunst der Öffentlichkeit. Jakob Köbel strich vor allem den sittlichen oder wirtschaftlichen Nutzen seiner Schriften für den Leser heraus. Seine Tischzucht des Jahres 1492 schmücken die Ditelverse: »Tischzucht also bin ich genannt In allen Landen wohl erkannt Wer mich mit Züchten üben tut Der wird vor Schanden Wohl behüt«. Ein anderes Mal warnt Köbel den Leser mit folgendem Titel: »Hierin man von der Fledermaus liest Und was der Procuramus ist Darvor sich hllt arm und reich Daß er ihn nit erschleich Mit seinen bösen Listen Daß er ihm räum die Kisten». I
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