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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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«q-ubl-lt s. » Ltschn. Buchhand-I. Redaktioneller Teil. X- 143. 10. Juli 1919. Wirtschaft und das deutsche Schrifttum in der schwersten Gefahr, sind. Der heute zu seiner Hauptversammlung zu- sammengetretene Deutsche Verlegerverein ist entschlossen, die entschiedensten Maßnahmen gegen ein Fortschreiten auf dieser Bahn zu ergreifen und lieber vorübergehend Opfer zur Abwehr zu bringen, als den dauernden Niedergang des Gewerbes mit zu verschulden. (Lebhaftes Bravo.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvcreins, Hosrat I>r. Arthur Mciner-Leipzig: Wir fahren fort: Papier- Preise. — Wirtschastlichc Vereinigung Deutscher Buchhändler. — Gesetz zur Bekämpsung der Geschlechts krankheiten und Gesetz gegen die Verhinderung von Geburten. — Verpachtung von Bahnhofsbuchhand lungen. — Unterstützungsverein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülsen. Erster Vorsteher des Deutschen Verlegervcreins Or. Georg Paetel-Bcrlin: Meine Herren, namens des Unter stiitzungsvercins und namens aller der Bedürftigen unseres Standes, die der Unterstützungsvcrcin unterstützt, habe ich Ihnen den Dank ausznsprechen für die Hilft, die Sie durch den Börsenvcrein und aus sich selber heraus dem Unterstützungsverein bisher haben zuteil werden lassen. Ich hätte heute nicht das Wort ergriffen, um die ohnehin knappe Zeit nicht noch zu verkürzen; aber ich muß Ihnen sagen, das; dem Unterstützung-Verein ein ganz neues Arbeitsfeld zugcfallen ist durch die schweren Friedensbcdin- gungen, die uns unsere Feinde auferlegen und die uns vielleicht durch das weitere Vorrücken und das Besetzen deutschen Gebietes noch erwachsen werden. Es sind eine Menge von deutschen Buchhändlern aus den besetzten Gebieten in ganz kurzer Frist aus- gewicscn worden, und dem Unterstützungsverein liegt die Ehrenpflicht ob, diese Opfer des Krieges und des Deutschenhasses, den unsere Feinde gegen uns hegen, zu unterstützen. Ich kann zu meiner Freude feststellen, daß gestern abend nufere traditionelle Sammlung bei Ackcrlcin besonders im Hinblick auf diese Aufgaben, die dem Unterstützung-Verein Zufällen, das Resultat von 13000 Mark ergeben hat. (Bravo!) Ich bitte aber, trotz dieser hohen Summe nicht nachzulassen in Ihren Gaben. Ich bitte Sie auch besonders, sich nicht etwa beirren zu lassen durch irgendeine Mißstimmung, die bei Ihnen hcrvorgerufen werden kann durch die teilweise unerhörten Forderungen der Arbeit nehmer. Meine Herren, der Untcrstützungsverein ist ja kein Verein, der nur Arbeitnehmer unterstützt; er unterstützt in gleicher Weise auch Arbeitgeber, und unsere Arbeitnehmer sind ja doch nur zum kleinsten Teile Leute, die nicht selber einsehcn, wie es den, Buchhandel wirklich ergeht. Machen Sie nicht etwa den größten Teil unserer Gehilfen verantwortlich für den unverantwort lichen Leichtsinn ihrer Führer und Drahtzieher. (Bravo!) Also lassen Sie nicht das Gefühl der Verärgerung in dieser Beziehung bei sich anfkommen. Ich bitte Sie, auch weiter Ihre Unterstützung dem Unterstützungsvcrein Deutscher Buchhändler zukommcn lassen zu wollen. (Lebhaftes Bravo.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hosrat l>r. Arthur Meiner-Leipzig: Das Erholungsbeim für deutsche Buchhändler E. V. — Ostermeßabrechnnng. — Das Permanente Büro des Internationalen Ver- legerkongresses. — Buchhandels- und Werbeamt des Börsenvereins. Meine Herren, das Buchhandels- und Werbcamt des Börscnvereins war uns durch Herrn vr. Ehlcrmann, den damaligen Zweiten Vorsteher des Börsenvercins, bereits vor zehn Jahren, im Jahre 1909, angekündigt worden. Leider konnte es in den abgelaufenen Jahren seine Tätigkeit »och nicht beginnen. Wir haben aber jetzt eine Persönlichkeit dafür gewonnen, von der wir hoffen, daß sie das Werbe- und Wirtschastsamt kräftig entwickeln wird, sodaß es anfangen kann, das zu sein, was wir alle erstreben. Ich bitte den Vertreter des Amts, Herrn Or. Ackermann, das Wort zu nehmen. vr. jur. cd rer. pol. Ackermann: Meine Herren! Die Wirtschastsstelle wild es als ihre Aufgabe betrachten, den Börsen verein in der Behandlung aller wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, die eine allgemeinere Bedeutung beanspruchen, zu unter stützen und die Interessen des Gesamtbnchhandels ini Einvernehmen mit dem Vorstande des Börsenvcreins und der Geschäfts stelle gegenüber dem Publikum, der Presse und den Behörden zu vertreten unter Fühlungnahme mit den großen Jntercssen- vereinigungen von Handel und Industrie. Die Wirtschastsstelle wird demnach bestrebt sein, den Buchhandel gegen etwaige Anfeindungen seiner Geschäftsgrundsätze und seiner Organisation und gegen alle seiner Entwicklung hinderlichen Maßnahmen der Regierung und der Gesetzgebung zu schützen. Sie wird sich hierbei auch der Veröffentlichung in der Presse — nicht nur im Börsenblatt — bedienen. Von der Wirtschastsstelle werden alle Anregungen, die den Gesamtbuchhandel berühren, geprüft, es werden dem Vor stände gutachtliche Äußerungen vorgelegt und ans dessen Wunsch grundsätzliche Einzclfragcn wissenschaftlich bearbeitet werden. Auch wird sie in die Lage kommen können, ihrerseits dem Vorstande Anregung zu geben, sobald sie über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen versügt. Kann doch mit dem häufigen Wechsel der Vorstandsmitglieder die Gefahr verbunden fein, daß durch die veränderlichen, jeweils bei den verschiedenen Persönlichkeiten vorherrschenden Gesichtspunkte die Jnnehaltung cincs cinheitlichen Arbeitsprogramm- erschwert wird. Die Wirtschaftsstelle vermag so vielleicht, was die Behandlung theoretischer Fragen anlangt, eine gewisse'Stetigkeit im Börsenverein zu gewährleisten. Für die wissenschaftliche Bearbeitung des Buchhandels sind umfangreiche statistische Ermittlungen unerläßlich. Die Schwie rigkeiten, die sich hier in den Weg stellen, sind groß; alle Erhebungen werden an die Mitwirkung jedes Einzelnen appellieren müssen. Aber die Statistik wird für zahlreiche praktische Fragen benötigt, sic wird von den Staatsbehörden gefordert, ihr Fehlen von den Universitäten gerügt, und zum Teil mit Recht. Bislang besteht nur eine zahlenmäßige Zusammenstellung der Bücherproduktion. Uber den Umsatz, den Export — uni nur einige besonders fühlbare Lücken zu nennen — fehlen alle Unterlagen. Natürlich werden hier nicht früher Erhebungen irgendwelcher Art angestellt, als bis sich die maßgeblichen Persönlichkeiten einen wirklichen Erfolg lnervon versprechen. Denn als Motto all unserer statistischen Arbeiten soll das Wort Goethes gelten: »Mir ist alles verhaßt, was mich bloß belehrt, ohne meine Tätigkeit zu vermehren oder mich unmittelbar zu be leben.« Andererseits aber wird vielfach zu engherzig über den Wert der Statistik geurteilt. Eine Feststellung, wie sich die Zahl der Ber- leger und Sortimenter zur Bevölkerungszahl und zur Absatzmöglichkeit verhält und wie sich dieses Verhältnis in einer bestimmten Zeit verändert, ob die Zunahme der eine hohe Angestelltcnzahl beschäftigenden Betriebe auf eine Neigung zur kapitalistischen Konzentration des Buchhandels schließen läßt, oder inwieweit die Steigerung der Bncherprcise mit der Steigerung der Preise sonstiger wirtschaftlicher Güter und mit der Veränderung der Kosten der Lebensführung gleichen Schritt hält, und unzählige Fragen dieser Art sind nicht nur von wissenschaftlichem Interesse. Auch unmittelbar praktische Probleme wie dasjenige der Be kämpfung des Auchbuchhandels oder das der Teuernngszuschläge schweben möglicherweise in der Luft, wenn auf alles'grund legende Zahlenmaterial verzichtet wird. Wollte heute jemand die Behauptung wagen, der Reingewinn des Sortimenters betrage 40^ des Umsatzes, oder cs gäbe im Vergleich zur Aufnahmefähigkeit des Marktes noch zu wenig Verleger oder Sortimenter, so kann dies der Börsenvcrein verein zwar sicherlich init gutem Gewissen bestreiten. Er kann es aber nicht im Augenblick durch statistisches Material widerlegen. Ist nun auch derjenige beweispslichtig, der so groteske Behauptungen aufstellen wollte, so muß doch der Börsenverein sofort SS6
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