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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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13Z, 28. Juni 1919. Redaktioneller Teil. Börsenblatt t. d. Ddchn. Dnchbandel. Einreisebewilligungen für die Schweiz. — Ter schweizerische Bun- -esrat hat zum Zwecke der Erleichterung der Reise in die Schweiz einige Anordnungen getroffen, wonach die schweizerischen Gesandt schaften und Konsulate im allgemeinen von sich aus Einreisebewil ligungen für beschränkte Dauer erteilen können. Die schweizerischen Gesandtschaften in den europäischen Staaten sowie gewisse Konsulate find ermächtigt, Angehörigen des betreffenden Staates für die Dauer von höchstens zwei Monaten Bewilligungen zur Einreise in die Schweiz zu erteilen. In allen anderen Fällen wird die Bewilligung der Ein reise nur mit Zustimmung der Zentralstelle der Fremöenpolizei in der Schweiz zugclassen. Buchbinder-Fachausstellung in Berlin. — Im Jahre 1920 besteht die Berliner Buchbinder-Innung 325 Jahre. Aus die sem Grunde findet der 39. Verbandstag des Bundes Deutscher Buch- binder-Jnnungen in Berlin statt. Anläßlich dieser Tagung und des Jubiläums ist eine große Ausstellung geplant, die nicht nur das ge samte Buchbindereigewerbe, sondern auch die verwandten Geschäfts zweige umfassen soll. Die Ansstellung soll ein den Zeitverhältnissen entsprechendes, möglichst lückenloses Bild über den Stand von Hand werk, Handel und Industrie geben, das heißt soweit das graphische und speziell das Buchbindercigewerbe in Frage kommt. Es ist erfreulich, daß namentlich in Handwerkerkreisen sich das Bestreben geltend macht, die Qualitätsarbeit zu heben und Deutschland wieder zu besseren wirtschaftlichen Verhältnissen zu verhelfen. Personalnalyrt-len. Eintritt in den Ruhestand. — Nach 43jähriger Tätigkeit in der Buchhandlung Franz Ohme in Leipzig, während deren er drei Genera tionen der Familie Ohme (seit 1876) als tüchtiger und zuverlässiger Mitarbeiter treu gedient hat, zieht sich jetzt Herr Prokurist Emil Syrbe in Leipzig in den wohlverdienten Ruhestand zurück. Vor 12 Jahren in Anerkennung seiner Verdienste um das Gedeihen der Firma zum Prokuristen ernannt, hat er vor allen Dingen während der Kriegszeit bei Abwesenheit des Besitzers das Geschäft selbständig geleitet und es immer verstanden, sich durch seine großen buchhänd lerischen Kenntnisse die Gunst des Publikums zu erwerben und zu er halten. Gestorben: am 21. Juni Herr Edmund Mangelsdorf, Inhaber der Jirma Trowitzsch K Sohn in Berlin. Geboren zu Leipzig am 5. Mai 1856, übernahm der Verstorbene »ach mehrjähriger Tätigkeit bei den Firmen Justus Naumann und I. C. Hinrichs in Leipzig, David Nutt in London, I. Talp in Bern,. Theodor Ackermann in München, und nachdem er den technischen Druckereibetrieb bei Poeschel L Trcpte in Leipzig kennen gelernt hatte, im Jahre 1883 die Franz'sche Hof-Buch- und Kunsthandlung in Mün chen. Im November 1888 hatte er dann, zusammen mit seinem Vetter Or. O. von der Pfordten, die Berliner Firma Trowitzsch L Sohn er worben und 1892 in den alleinigen Besitz übernommen. Seiner nim mermüden Arbeit verdankt die Firma, deren 200jähriges Bestehen er am 21. November 1911 feiern durfte, nicht bloß die Pflege des über nommenen Kalenöerverlages — den inneren Wert eines volkstümlichen Kalenders kennzeichnet Julius Stindes treffliches Wort: »ein Ka lender ist eine.Art Kanzel« —, sondern der heutige umfangreiche Buch verlag der Firma in seiner ansehnlichen Erweiterung ist haupt sächlich sein Werk. Zu einem sorgsam ausgewählten Jugcnd- schriftcnverlag vereinigte er eine große Anzahl guter Bü cher, die die Jugend mit Begeisterung liest; gleich sicher in der Wahl, schloß er ihnen mit belletristischen Bänden von Frida Schanz, Luise Koppen, Fritz Pistorius usw. Bücher voll edlen Frohsinns an. Ten theologischen Verlag der Firma erweiterte er in christlich treuer Gesinnung. Mit großer Hingebung pflegte er den Schulbücherverlag, der Lehrbücher für höhere Lehranstalten, Mittel und Volksschulen umfaßt, darunter solche für Gesangunterricht, die sich als bahnbrechend erwiesen haben. Mit weitschanendem Blick für die Bedeutung unserer Landbevölke rung hatte Edmund Mangelsdorf 1893 die Zeitschrift für soziale und geistige Wohlfahrt »Das Land« in seinen Verlag ausgenommen, die der ländlichen Wohlfahrtspflege den Weg bereitet hat; den hohen Wert dieser Wohlfahrtspflege erweist die Gegenwart. Glühende Vaterlandsliebe beseelte ihn; sie schien ihm auch den her ben Verlust seines fürs Vaterland gefallenen, zu großen Hoffnungen berechtigenden zweiten Sohnes überwinden zu helfen. Sein anteilnchmendes Empfinden für die Mitwelt, insbesondere für die Standesgenossen, war es auch, das den so unermüdlich Tätigen stets bereit fand, seine Kraft in den Dienst gemeinsamen Wohles zu stellen. Nahm er schon am beruflichen Vereinsleben jederzeit tätigsten Anteil, so entsprach es seinem innersten Wesen, daß er mit Hingabe für den Unterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs- Gehülfen, dessen Vorstand er seit März 1908 angehörte, eingetreten ist. Seines stets hilfsbereiten Wohlwollens werden nicht minder dankbar seine Angestellten gedenken. Möge dem Hause Trowitzsch L Sohn der Geist, den des Heimge gangenen nach allen Seiten gerichtetes rüstiges Schaffen ihm ausge prägt hat, erhalten bleiben zum weiteren Gedeihen und zum ehrenden Gedächtnis an den hervorragenden Berufsgenossen! Gestorben ferner: am 23. Juni Herr Buchhändler Theodor Fuendeling in Hameln, früher Inhaber der Sortimentsbuchhandlung Schmidt L Suckert und des Verlags Th. Fuendeling, daselbst. Der Verstorbene übernahm am 6. Januar 1880 die Buchhandlung von Schmidt L Suckert, deren Verlag er getrennt unter seinem eige nen Namen fortführte. Fuendeling hat nicht nur seinen Geschäften mit Umsicht und erfolgreichem Eifer vorgestanden, sondern sich auch der gemeinsamen Interessen des Berufs mit Hingebung und Auf opferung angenommen, wofür ihm der Dank noch über das Grab hin aus bewahrt werden wird. Im Vorstand des Buchhändler-Verbandes Hannover-Braunschweig hat er 25 Jahre lang das Amt des 1. Schrift führers bekleidet, wofür ihm die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes verliehen wurde. Im Börsenverein war er von 1893 bis 1899 im Wahl-Ausschuß tätig, davon die beiden letzten Jahre als dessen Vorsitzender. Im Jahre 1911 gab er seine blühenden Geschäfte in andere Hand und zog sich auch vom öffentlichen Leben zurück. Fuendeling war in früheren Jahren ein häufiger, stets gern gesehener Gast zur Ostermesse und hat oft in seiner temperament vollen Art das Wort zu wichtigen Vorlagen genommen und eifrig am Gedeihen des deutschen Buchhandels mitgewirkt. Die älteren Kollegen werden sich gerne seiner erinnern und die Nachricht von seinem Hin scheiden mit aufrichtiger Trauer vernehmen. Aulorrnhonorir und Geldentwertung. Der Akademische Schutzverein hat, wie es scheint, allgemein dem Verlagsbuchhandel ein Rundschreiben zugestellt, das uns von einer Vcrlagsfirma mit ihrer Antwort darauf zum Abdruck übersandt wor den ist, welchem Wunsche wir nachstehend Nachkommen: »Der Akademische Schutz verein gestattet sich im Hinblick darauf, daß der Buchhändlerstand im Streit um die Erhöhung der Ladenpreise wiederholt sowohl durch sein höchstes Organ, den Börsenverein, wie auch durch Stimmen einzelner seiner Vertreter ans die Notlage auch des Gelchrtenstandes infolge der unerhörten Preissteigerungen aller Bedarfsartikel hingewiesen hat, das Augen merk auf folgenden Gegenstand zu lenken: Unter der Teuer u n g haben auf dem Büche r m arkl zweifel los am meisten Bücher und Zeitschriften wissenschaftlichen In halts zu leiden. Ihr Abnehmerkreis besteht zum großen Teil aus Studierenden und Vertretern des Gelchrtenbecnfes, die auch während des Krieges nicht die Möglichkeit hatten, ihre Einkünfte erheblich zu erhöhen. Auch können wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften nicht durch aktuellen Inhalt die Aufmerksamkeit großer Abnehmerkreise auf sich lenken, wie es politische Schriften oder die schöne Literatur gerade in der Jetztzeit mit großem Erfolge tun. Die allgemeine Teuerung schränkt bei der Büchcranschaffung an erster Stelle den Kauf wissen schaftlicher Bücher ein. ' Dies soll voransgeschickt werden, um allen diesen Argumenten von vornherein bei der nachfolgenden Betrachtung entgegenzutreten. Denn es bleibt trotz allem die Tatsache bestehen» daß sämtliche an der Herstellung wissenschaftlicher Werke Beteiligten in der Lage sind, sich für die durch die Teuerung hervorgcrnfencn Mehrausgaben Mehreinnahmen zu sichern. Die Her steller des Buches oder der Zeitschrift erhalten höhere Löhne, die Unter nehmer setzen höhere Preise in Rechnung, der Verleger kalkuliert die höheren Herstellungskosten in den Ladenpreis, davon hat wieder der Sortimenter den Nutzen, der zudem noch 1 0<X, Teuerungszu- s ch l a g bezieht. Nur ein Beteiligter geht bei der allgemeinen Er höhung der Einkünfte leer aus, der eigentliche Urheber des Wer kes, der Verfasser. Er erhält keine höhere Entlohnung, die der Wertsminderung des Geldes nur einigermaßen entspricht. Auch hier kommt in erster Linie der wissenschaftliche Autor und der Heraus geber oder Mitarbeiter wissenschaftlicher Zeitschriften in Frage. Der Verfasser politischer oder zeitgemäßer Abhandlungen, sowie der Roman schriftsteller sind in der Lage, durch Beteiligung am Gewinn oder durch ein Entgelt, ausgedrückt in Prozenten des Ladenpreises, eine entspre chende Entlohnung ihrer geistigen Arbeit zu erhalten. Das Bogen- 531
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