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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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124, 18. Juni 1919. Redaktioneller Teil. des Reichstages, das Reichswirischaftsamt und das Reichs schatzamt. Als Vertreter in den »Fachausschuß für Papier, graphische Gewerbe, Verlag und Reklame wesen« bei der Handelskammer Berlin wurde der erste Vor steher, Herr vr. Georg Paetel, gewählt. Herr Hofrat vr. Ehlermann, der als zweiter Vorsteher des Deutschen Verlegervereins Mitglied des Verwaltungsrates und des geschäftsführenden Ausschusses der Deutschen Bü cherei war, ist von diesen Ämiern zurückgetreten. Auch an dieser Stelle wollen wir ihm noch einmal danken für die un ermüdliche, aufopfernde Tätigkeit, die er dieser Bibliothek des deutschen Buchhandels gewidmet hat, die ihm in erster Linie ihr Entstehen verdankt. An seiner Stelle hat der Vorstand den ersten Vorsteher, Herrn vr. Georg Paetel, in die Korpo rationen entsandt. Infolge der durch die Demobilmachung und die Revolution hervorgerufenen Umwälzungen wurde auch für den Buchhandel die Angestelltenfrage eine der brennendsten und die Grün dung von Arbeitgeberverbänden allseitig anerkannt, da ohne solche die Interessen der Arbeitgeber gegenüber den festgeschlossenen Arbeitnehmervcrbänden nicht mehr hinreichend gewahrt werden konnten. Nachdem am 30. November 1918 der »Arbeitgeberverband für die Papierverarbeitung« gegründet worden war, durfte auch der Buchhandel nicht länger mit der Organisation seiner Arbeitgeber zögern, die sich als Gruppe dem Kartell der Arbeitgeber für das Papiergewerbe angliedern sollte. Schon bei der Frage der Demobilisierung, in der die Regierung nur mit organisierten Arbeitgeberverbänden verhandeln wollte, bei der Frage der Löhne und der Arbeitszeit war es unbedingt erforderlich, daß den geschlossenen Gruppen der Arbeitnehmer eine geschlossene Gruppe der Arbeitgeber, die der Buchhandel bisher nicht kannte, gegcnüberstände. Im Dezember 1918 wurde deshalb auf Grund einer von einer Reihe von Berliner Buch händlern gegebenen Anregung unter dem Namen »Arbeitgeber verband der deutschen Buchhändler« ein Verband gegründet mit dem Zwecke, die Arbeitsverhältnisse im Buchhandel zu regeln. Die Verwaltung wurde zunächst in die Hände des Vorstandes des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig gelegt und Ortsgruppen für Berlin, Leipzig, München und Stuttgart vorgesehen. Die Berliner Ortsgruppe trat sofort zusammen und umfaßt zurzeit unter dem Arbeitgeberverband der deutschen Buchhändler, Ortsgruppe Berlin, fast alle in Betracht kommen den Berliner Firmen. Der Arbeitgeberverband Leipzig hielt am 12. April 1919 seine erste Hauptversammlung in Leipzig ab. Die Notwendigkeit dieses Zusammenschlusses zeigte sich beson ders bei den im April einsetzenden Streikbewegungen der Ber liner Gehilfenschaft, bei deren Forderungen neben den wirt schaftlichen Fragen in erster Linie die politische Forderung »des Milbestimmungsrechtes« auf dem Plan stand. Der Bücherbettel blühte auch im verflossenen Jahre. Besonders hervorstechende Fälle haben wir in den Mitteilungen abgedruckt. Die Fälle haben sich gemehrt, in denen die Verfasser, na- mentlich bei Erscheinen neuer Auslagen, an Stelle der ihnen zustehenden Freiexemplare, für die sie keine Verwendung haben, eine Geldentschädigung verlangen. Da dies ein fach eine Honorarerhöhung bedeuten und die Herstellungskosten des Werkes erhöhen würde, so sind solche Wünsche grundsätzlich in jedem Falle abzulchnen. Es empfiehlt sich, in dem Vertrage für weitere Auflagen eine verminderte Zahl von Freistticken vorznseh'n und zu sagen: der Verfasser hat Anspruch auf so undso viele Freistticke. Beansprucht er sie nicht, so fällt die Leistung weg. Noch größere Schwierigkeiten hat die Auslegung des Luxussieuergesctzes verursacht, und die Erörterung hierüber dürfte noch nicht abgeschlossen sein. Mit Rücksicht auf den Raum verbietet sich aber hier ein näheres Eingehen, und wir müssen unsere Mitglieder auf die eingehende Aus sprache über diesen Gegenstand im Börsenblatt verweisen. Nur wollen wir ausdrücklich nochmals darauf aufmerksam machen, daß die Steuer nicht abgewälzt werden darf. Wahlen im Börsenverein. Den Vorschlägen des Wahlausschusses haben wir zugestimmt, auch bezüglich der Wie derwahl des Herrn Geh. Hofrats Siegismund. Angesichts der überaus schweren Zeit, in der wir uns befinden, der Kämpfe, die auch dem Börsenverein aller Voraussicht nach bevorsiehen, glaubten wir die vor drei Jahren von uns vertretenen satzungs- gemäßen Bedenken, die der Sache nach auch heute bestehen, zu- rückstellen zu sollen. Die Weimarer Schriftstellerzeitung regte die Gründung einer gemeinsamen Schiedsgerichtes für Schrift steller und Verleger an, auf das sie alle ihre Bezieher verpflichten wollte. Wir haben im Prinzip einem solchen zu gestimmt, aber Bedenken gegen die Möglichkeit seiner Verwirk lichung und seine praktische Bedeutung geäußert, da eine Ver pflichtung unserer Mitglieder, das Schiedsgericht anzuerkennen, selbst auf dem Wege der Satzungsänderung nicht zu erreichen ist und die Frage offen steht, ob die Schrifistelleczeitung auch wirklich fast alle Autoren von Bedeutung vertreten wird. Es könnte also nur ein »fakultativer Schiedsgerichtshof« errichtet werden, aber ein solcher würde wohl nicht allzu oft bemüht werden. Das B a r s o r t i m e n t ist in vielen Fällen an den Verlag mit der Bitte um eine Verbesserung der Bezugsbe dingungen herangetreten mit der Begründung, daß es be reits im Frieden 11—12"/» Unkosten gehabt habe, die jetzt unge fähr 15°/» betragen müßten. Rechnet mau diese zu dem Sorti- mentcrrabatt hinzu, so verschlingt der Zwischenhandel selbst bei wissenschaftlicher Literatur schon 40—457», eine Verteuerung durch ihn, die zu denken gibt. Wenn das Barsortiment unter den gegenwärtigen Verhältnissen sein Auskommen nicht mehr finden kann, so wird es Verlag und Sortiment gegenüber mit neuen Forderungen kommen müssen. Der Verleger wird ihnen zustimmen, wenn er dazu in der Lage ist, je nachdem er die Ver mittlung des Barsorttments für seinen Verlag nötig zu haben glaubt oder nicht. Der Vorstand hat Sitzungen abgehalien am 28. und 29. April und am 3. und 5. Oktober 1918. Eine gemeinsame Be sprechung mit den Vorständen der anderen buchhändlerischen Vereine wegen der Ausnahmen der Notstandsordnung fand am 4. Oktober statt. Ferner war bei der Herbstversammlung der Vorsitzenden der Kreis- und Orisvereine am 31. August und I. September der Vorstand durch Herrn Hofrat vr. Erich Ehlermann -Dresden vertreten. Ebenso wie im Vorjahre wurden die durch dieGeschäfts - stelle zu erledigenden Arbeiten nur unter großen Anstrengungen bewältigt, obwohl es gelang, den Geschäftsführer und den im Januar 1918 angestelllen Gehilfen vom Militärdienst zu be freien. Mit dem Ausbruch der Revolution gestalteten sich je doch die Arbeiten in der Geschäftsstelle schwieriger, die durch Streiks, Licht- und Kohlenmangel mehrmals unterbrochen wer den mußten. Durch das Ableben unseres verdienten Geschäfts führers häuften sich natürlich die Arbeiten dermaßen an, daß sie nur unter Aufbietung aller Kraft von unserem Gehilfen be wältigt werden konnten. Inzwischen wurde ein neuer Geschäfts führer angestellt, der aber zwei Tage nach seinem Antritt, da er eine höher bezahlte Anstellung in der Schweiz anzunehmen wünschte, zurücktrat. Damit die umfangreichen Arbeiten für die Ostermesse, Frage- und Kreditliste usw., noch rechtzeitig er ledigt werden konnten, stellten wir vorerst zur Aushilfe und Unterstützung am I. April einen Gehilfen ein und betrauten unseren bisherigen Gehilfen, Herrn Wachs muth, vorläufig probeweise mit der Geschäftsführung. Das Ein- und Ausgangsbuch weist in diesem Jahre die Höhe von 9243 gegen 9523 Nummern im Vorjahre auf, woraus aber nicht geschlossen werden kann, daß die Arbeiten sich ver mindert hätten. In dieser Zahl ist ein ansehnlicher Teil der Ein- und Ausgänge, wie: Einzugs« und Mahnverfahren, Frage liste, »Mitteilungen«, Drucksachen usw., nicht mit enthalten. I» Würdigung der geleisteten Arbeit und mit Rücksicht auf die noch anhaltende Teuerung sind den Angestellten wieder holt Teuerungszulagen ausgezahlt worden. 497
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