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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1919
- Strukturtyp
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- 1919-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 164, 4. August 1919. bringe«. Bringt er nichts, gut, wird ein zweites, ein drittes, ein viertes Exemplar auf die Kundschaft losgelassen. Des halb wird der Anzeigenvertreter nicht ernst genommen, und deshalb gibt sich der richtige Fachmann nicht zur Anzeigenbertretung her. Dieser Krebsschaden ließe sich Wohl ändern, wenn die Mehr zahl der Verleger sich entschließen könnte, die Vertretung als einen integrierenden Teil des Geschäfts anzuerkennen und zu unterhalten. Es macht bei der inserierenden Kundschaft einen durchaus schlechten Eindruck, wenn alle Augenblicke ein neuer Vertreter auf der Bildfläche erscheint und die inserierenden Firmen vom finanziellen Zusammenbruch, von Provisionsdiffe renzen und allerhand anderen Unliebsamkeiten hören müssen. Also: Fachleute heraus, die mit Fachleuten auch fachmännisch reden können und solide Lebensbedingungen für diese schaffen! Dann wird auch der Anzeigenvertreier ernster genommen! Reklame in Büchern. Von Verlagsbuchhändler Walter Thielemann, Berlin. Angesichts der in kurzer Zeit trotz der harten Friedensbe dingungen Wohl mit Sicherheit zu erwartenden Hebung unseres Handels und unserer Industrie ist es zweckmäßig, auf alle die Arten der Reklame hinzuwcisen, die einem Betriebe zum Vorteil gereichen können. Der Reklamesachmann muß bei dem einsetzen den friedenswirtschaftlicheu Erwerbskampfc der Führer und Helfer sein, das ist eine unerläßliche Forderung des Tages. Wir Buchhändler können nun nicht in dem Maße, wie das in anderen Berufen geschehen kann, für unsere Ware Reklame machen. Wir sind auf die drei wichtigsten Arten der Reklame, die Zeitungsreklame, die Reklame durch das Plakat und die direkte Reklame durch Verzeichnisse und Prospekte angewiesen und können bei ihrer geschickten Anwendung und Ausnutzung gewiß gute Erfolge erzielen. Nun gibt es aber noch ein anderes Reklamemittel, dessen sich der Verlagsbuchhandel eigentlich recht wenig bisher bedient hat, und das doch ein sehr wirksames sein kann, nämlich die Reklame in Büchern. Von den Umwälzungen, die das Reklamewesen auf dem Zeitungsmarkt verursacht hat, ist das Buch so gut wie ganz verschont geblieben, wenn man von Adreßbüchern, Reisebllchern, Kursbüchern, Kalendern und Jahrbüchern absieht. Diese Bücher sind aber, mit Ausnahme der Reisebücher, im Grunde genommen eine Art Zeitschriften, sie erscheinen regelmäßig in bestimmten Zeiten immer wieder. In diesen Büchern finden wir An zeigen aller Art, und man kann allgemein sagen, daß die inse rierenden Firmen mit den durch diese Anzeigen erzielten Ge schäften zufrieden sind. In andern Büchern findet man in der Regel nur Buchhändler-Anzeigen, meist Ankündigungen der Werke des eigenen Verlages. Woran liegt es nun, daß mau zur Reklame sich nicht in weit stärkerem Maße des Buches be dient hat? Einmal haben die Verleger eine Abneigung gegen die Aufnahme von nichtbuchhäudlerischen Anzeigen in ihren Bü chern, dann, und das ist Wohl das wesentlichste, bei einem Buche läßt sich niemals mit Sicherheit Vorhersagen, wieviele Bezieher es haben wird. Weiterhin aber würde das Buch nur für solche Anzeigen in Frage kommen, die über den Tag hinaus Wert haben, denn ein Buch gelangt oft erst lange Zeit nach seinem Erscheinen in die Hände des Käufers. Hieraus erhellt, daß das Buch als Gelegenheit zur Anzeige gegenüber der Zeitung erhebliche Nachteile,hat. Diese Nachteile werden jedoch durch eine Reihe Vorteile wieder aufgehoben. Die Zeitung hat nur eiu kurzes Leben; ge lesen, fällt sie der Vernichtung anheim. Das Buch dagegen wird aufgehoben, der Besitzer nimmt es oft zur Hand, Freunde und Bekannte lesen mit, es wandert in Bibliotheken und Leih bibliotheken, kurz, das Buch ist ein Wcrtobjekt, während die gelesene Zeitung sofort veraltet und wertlos ist. Dieser Vorsprung des Buches vor der Zeitung erscheint so bedeutend, daß es Wohl lohnend sein dürfte, das Buch als Gelegenheit zur Reklame ein mal näher zu erörtern. Für manche Bücher ist ja nun freilich ein Jnseraten- Anhang nicht möglich. Hierher gehören Bibeln, Er« 662 bauungsbücher u. dgl. Aber nehmen wir beispiels weise die zahlreichen Jugendschriften. Hier können alle die Firmen, die Gelegenheit suchen, ihre Erzeugnisse gerade Kindern in bestimmtem Alter vor Augen zu führen, un beschadet Anzeigen in Auftrag geben, und diese Anzeigen werden sicherlich ihren Zweck erfüllen. Zugegeben, daß Romanbücher sich in seltenen Fällen zur Insertion eignen, bei den Fachbüchern ist dagegen eine Reklame angebracht. Ein Sport-Buch kann im Anzeigen-Anhang Sportartikel anzeigen, «in für den Kauf mannsstand bestimmtes Buch Kontor-Utenstlien u. dgl. mehr. Der Inserent muß hier in Betracht ziehen, daß er nicht wie bei den Zeitungs-Anzeigen die Gebühren mit Rücksicht auf alle Bezieher bezahlen mutz, sondern daß er durch seine Anzeige im Buche eine Möglichkeit hat, seine Artikel nur Interessenten an- zuzeigen. Wie oft kommt es vor, daß in einem Buche irgend ein Artikel empfohlen wird. Der Leser weiß aber nicht, woher er diesen beziehen soll, und so unterbleibt die Anschaffung. Der Käufer des Buches wäre aber in einem solchen Falle dankbar, wenn er im Anhang die nötigen Bezugsquellen fände. Tech nisch läßt sich ein Jnseraten-Anhang, der natürlich nicht zu um fangreich sein darf, gut durchführen. Wo es geboten erscheint, kann andersfarbiges oder dünneres Papier für die Anzeigen verwendet werden. Nun aber die Kosten dieser Reklame. Das nötige Adressen material kann sich der Verleger mühelos beschaffen. Wie aber kann der Inserent wissen, ob ein demnächst erscheinendes Buch zur Insertion für seine Zwecke sich eignet? Hier Ware es m. E. nicht anders zu machen, als daß eine Annoncen-Expcdition sich der Sache annimmt und zwischen Inserenten und Verlegern ver mittelt. Wenn diese Expedition über die Art, das Format und das Erscheinen neuer Bücher durch die Verleger unterrichtet wird, so kann sie es auch ermöglichen, die nötigen Inserate her- beizuschasfen. Der Vorteil einer solchen Einrichtung würde sowohl dem Verleger wie der Anuoncen-Expedition zugute kom men. Die Kosten bedürfen besonderer Vereinbarung. Fcstge- stellt müßte werden, in welcher Aufmachung und Auflage das Buch erscheint, was es behandelt, inwieweit die Leser für die Anzeigen Interesse haben dürften usw. Meine Zeilen sollen nur anregen. Ich bin mir bewußt, I daß es nicht in allen Fällen angebracht sein wird, Büchern An zeigen beizufügen. Unstreitig aber bietet sich bei der Reklame im Buch eine Gelegenheit, zum mindesten die Herstellungskosten > zu verbilligen und damit auch ein langsames Heruntergleiten! von den durch die Folgeerscheinungen des Weltkrieges erheblich 1 verteuerten Preisen für Bücher zu ermöglichen. Die Heran ziehung des Buches für Reklamezwecke bietet dem Verleger, Käufer und Inserenten Vorteile, die zu erwägen in erster Linie Sache des Verlegers und seines Rcklamebeiratcs ist. Sinnwidrige Bezeichnungen in Verlagsprospekten und Katalogen. Eine Mahnung an die Buchhändler und Verleger von Paul Kersten. Wohl zu keiner Zeit sind solche Mengen von Verlagsprospekten I und Katalogen in die Welt der Sortimenter und Bttcherliebhaber! gesandt worden wie in der jetzigen: aber auch noch nie hat man I so viele falsche, unfachmännische Bemerkungen, oft phrasenhafter Natur,! darin gefunden wie in der Gegenwart. Ausdrücke von erschreckender! Unkenntnis der verschiedenen Techniken und Materialien des Buches! und von einer Naivität, die erstaunlich ist, werden dem gutgläubigen! Publikum vorgetragen, und alles das betrifft Dinge, die jeder Bnch-^ Händler eigentlich genau kennen m ü s; t c ! Der Streit um den Unterschied von »Maroquin« und Saffian liegt nun glücklich hinter uns, nachdem der betreffende Verleger und! wohl auch dessen künstlerischer Berater durch den jüngsten Prospekt an-I erkannt hat, das; »Saffian« geringwertiger als »Maroquin« ist. Be treffender Verleger hatte irrtümlich in einem seiner Prospekte ein! Buch als in »Maroquin« gebunden angezeigt: ich bekam das Buch in! die Hände und fand, daß es nur »Saffian« war, weshalb ich in einem! Kachblatt dagegen auftrat, und in der danach entstandenen AuSein-1 andersetzung wollte man mir beweisen, daß Maroquin und Saffian! einunddassclbe, also gleichwertig sei. Ich stellte dagegen fest, daß in! Buchbinder- und Bibliophilen-Kreiscn ganz naturgemäß ein großer!
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