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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redakttoneller Teil. 113, 4. Juni ISIS. zu Leipzig eingerichtet. Sie soll einen überblick über die auf dem Markte befindlichen Musikalien bieten nnd den Verkehr mir der Kundschaft erleichtern und beleben. Wir laden zur Besich tigung der im Zimmer 10 des Deutschen Bnchgewerbehanses nntergebrachten Ausstellung ein. Leipziger Messe der Musikalienhandels. In den Tagen der buchhändlerischen Ostermesse zn Kantate ISIS, vom 17. bis 20. Mai, stellen wir einen Raum im Buchgewerbe- Hause in der Zeit von S bis 2 Uhr zu einer Leipziger Messe der Musikalienhandels kostenlos zur Verfügung nnd laden alle Mnstk- verlcgcr und Musiksorttmenter zu recht reger Beteiligung ein. Den Musikalienhändlern, die zu Kantate nach Leipzig kommen, soll hierdurch Gelegenheit zum Abschluß günstiger Geschäfte nnd zum persönlichen Verkehr zwischen Verleger und Sortimenter ge geben werden. Wir hoffen, daß dieser Versuch zu einer dauern den, nutzbringenden Einrichtung der deutschen Musikalienhan- dcls werde» wird! Unbeirrt um die noch immer andauernde Feindschaft der Genossenschaft Deutscher Tonscyer« haben die von uns einge richteten Unternehmungen zur Verwertung der Aufführungs« nnd mechanischen Rechte weiterhin fleißig und erfolgreich gear beitet. Den verheißungsvollen Geschäftsbericht der »G e »> a« konnten wir bereits veröffentlichen. Auch die »Ammre«, deren Lage bekanntlich infolge des Krieges recht schwierig war, macht günstige Fortschritte und konnte mit der Rückzahlung ihrer Verbindlichkeiten beginnen. Die Leitungen beider Gesellschaften blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Wir schließen den Geschäftsbericht dieses Unglücksjahres in der Hoffnung, daß der deutsche Musikalienhandel in der Organisation unseres Vereins die feste Grundlage finden möge, um neu aufzubauen nnd das Verlorene in der Welt wieder einzuholen! Vom Antiquariatshandel. 17. <1 siche Nr. 40.) Ausland und Inland. Die Zeit, die wir als ein ziemlich »geschlossener Handels staat« haben zubringen müssen, scheint sich allmählich ihrem Ende zu nähern. Wir haben uns damit abgefnnden; in gewissem Sinne haben wir »ns sogar hineingelcbt und sind ernstlich be müht gewesen, der Lage ihre guten Seiten abzugewinnen. Was wir dabei gelernt habe», brauchen wir nicht wieder zu vergessen; aber — Hand aufs Herz — es ist Wohl keiner unter uns, der diesen Zustand verewigt wissen möchte, keiner, der sich nicht daraus freute, aus dem Engeren wieder ins Weite wirken zn können, er müßte denn verblendet sein und glaube», der deutsche Buchhandel könne seine einstige Größe sich bewahren und be halten, selbst wenn er immer hinter Schützengräben läge. Daß dem aber nicht so ist, daß vielmehr der Wunsch, das zeitweise oerlorengegangene Gelände wiederzugewinnen, allgemein ist, das sicht man ja auch daraus, daß sich eine Gesellschaft für Aus- landbuchhandel gegründet hat, in die neben dem Verlag auch das Antiquariat und der Exportbuchhandel ihre Vertreter ge schickt haben. Es ist ohne weiteres klar, daß besonders die beiden letzten Zweige des Buchhandels für die Rückeroberung von ge radezu ausschlaggebender Bedeutung sein werden, und daß man ihnen nicht nur Gelegenheit geben muß, mitzuraten und -zu- taten, sondern daß ihnen gerade in dieser Zeit alle nur denk baren Erleichterungen zu gewähren sein werden. Denn die Be ziehungen, die das Antiquariat im Ausland gehabt hat und die wiederznerlangcn im Interesse des ganzen Buchhandels liegen muß, sind so weit verzweigt nnd verästelt, daß es sehr kurzsichtig wäre, wenn man sic nicht für die Wiedcranfrichtung in weitestem Maße benutzen wollte. Auch während des Krieges haben wir die Verhältnisse im ausländischen Buchhandel, soweit das möglich war, weiter be obachtet und haben trotz aller Hindernisse, die uns eine ganz begreifliche Zensur in den feindlichen Ländern und eine oft ganz unfaßbare hier in den Weg gelegt haben, es doch ferliggebracht, manches politisch und militärisch wichtige feindliche Buch zu unserem Nutzen den maßgebenden Stellen zuzuführen. Wir haben 45k gesehen, wie sich der aufgepcitschtc, blinde Haß mancher englischen Buchhändler sogar bis in die Anmerkungen in Antiquariäts- katalogcn verirrt hat — Herr Sotheran ist darin nicht der einzige geblieben. Aber wir werden uns sehr hüten, uns in ähnlicher Weise lächerlich zu machen. Es gibt nichts Schlimmeres nnd auch nichts Dümmeres, als diesen Fluch auf sich zu laden. Sehr viele Nachrichten sind uns bedauerlicher-, aber ganz er klärlicherweise erst so spät zugegangen, daß wir sie nutzbringend nicht verwerten konnten. Wir haben das tragen müssen. Manche andere haben wir nur deshalb nicht veröffentlicht, weil die Papiernot uns zu Kürze nnd Beschränkung zwang. Das alles wird sich nun Wohl Schritt für Schritt ändern, und wie früher werden wir in Zukunft den Ereignissen des aus ländischen Antiquariats auch im Börsenblatt wieder Anfmerk samkeit widmen müssen. Vor allen Dingen werden uns dabei die Versteigerungen interessieren, bin ich doch wegen der Be merkung, daß das deutsche Antiquariat für die Preisbildung ans englischen Versteigerungen nicht so maßgebend gewesen wäre, wie cs die amerikanischen Liebhaber sind, sogar von zwei Seiten aus persönlich berichtigt worden. Ich sage darob: pstorl pscesv. Daß die Londoner Auktionen auch für uns sehr wichtig sind, steht außer Zweifel; daß eine solche aber auch für die Wissen schast von ganz hervorragendem Werte sein kann, das lehrt eine der kürzlich staltgcfundenen, in der eine im 18. Jahrhundert an gelegte Sammlung früher englischer Theaterstücke unter den Hammer gekommen ist, die dem Lord Mosthn gehörte. Von seinen Vorfahren Sir Thomas und Sir Roger Mostyn gegründet, muß sie ein recht verstecktes Dasein geführt haben, sonst wäre es bei der eingehenden Beschäftigung der englische» Gelehrter, mit der Dramatik der shakespeareschen und vorshakespcareschen Zeit nicht erklärlich, daß sich hier zwei Theaterstücke hätten sin den können, die bis jetzt ganz unbekannt geblieben sind. Das eine: -7'ulgous rmck Isu-ros« (NM 1520 gedruckt) ist von Henry Med wall, von dem man bisher nur eine Moralität -kisturo kannte, in der nach der Art dieser Stücke allegorische Personen wie Stolz, Zorn, Geiz u. a. auftretcn, während das ncngefundcne seinen Stoff aus dem klassischen Altertum nimmt und wirkliche Personen einführt, also an der Wende von der alten zur neue» Zeit in der dramatischen Kunst steht. Dementsprechend ist es auch gewertet worden; cs hat .6 3400.— <nach altem Kurs ge rechnet, ./k 68 000.—> gebracht. Das zweite neugcfundenc Stück: - lnougk ,8 SS goock SS s lasst (1560—65) ist von William Wäger, dem Verfasser zweier anderer Spiele »Ido langer tbou livest, Nie more loats tbou srt« und »Ibe eruell vedtter«. Es ist für t! 2600.— ftkk 52 000.—) verkauft worden. — Ein drittes Stück -Deckels sack kortamo (1585), von dem man, aber wohl nicht mit Recht, sagt, daß es die Grundlage für Shakespeares t'rvu gsnttsme» ok Vsrons bilde, war bisher nur in einem UN vollständigen Exemplar bekannt. Das vollständige der Mostpn Eollection ist mit L 3020. - (./( 60 400.—) bezahlt worden. Das macht für die drei Quarlbändchen schon ein recht nettes Ver mögen aus. Im ganzen umfaßte die Sammlung 364 Nummern, ausschließlich Theaterstücke des 16. und 17. Jahrhunderts, und das Gesamtergebnis ihrer Versteigerung hat L 40 897.- de tragen oder 817 940.—, wenn man den Shilling gleich einer Mark setzt. 'Nach dem jetzigen Geldstande wären es freilich fast mehr als zwei und eine viertel Million. Von den sonstigen Preisen wären noch die folgenden zu nennen: (,// MMN.—>. ^ n ,. z; tz 1300.— u. L lttnn.— (,/k 24000.— m '.'/t 20 000)^' "^'"' klrarsftas (um 1560): 1 510.— (.// 10 200.—). Impstrsrrt govarft (o. 4.): tz 610.— (.// 12 200.—). 4selr 4ugglsr- (um 1562): 1 870.— 0// 17 400.—). 4seob sack blssu (1568); rrvor dtxomptsro: T 640.— u. T 630 — (,./( 12 800.- u. .K 12 600.—). Hast ok Irossuro (1567): 1 630.— ).// 12 600.—). Voutb (um 1550): L 700.- 14 000). N. Olroono: Kolimus (1594): L 525.— (../( 10500.—). llkirckoirson: 'lim kortunsts isle» snck tbsir UINOU <o 4 ) - T 6««.— <./k 12000.—). 6. Pool 6 : 'I'Iio srsz-gnomtzirt ok ?gr>8 (1584): L 500 — (.^ 10 000.-). R. tVever: llusft juventus (o. 4.): L 790.— (.z; 15800.-):
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