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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1919
- Strukturtyp
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- 1919-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. M 113, 4. Juni 1919. Verband der Buchhändler Pommerns. In der 17. Hauptversammlung am 29. Mai 1919 wurden nach erfolgter Neuwahl in den Vorstand gewählt: Vorsitzender: Wichard von Koppelow i. Fa. Friedr. Nagel, Stettin, Kassierer: Hans Meyer i. Fa. Dannenberg L Co., Stettin, Schriftführer: Otto Thiele, Prokurist d. Fa. L. Saunier, Stettin, Beisitzer: Max Negelein, Anklam, „ I. P. Maxeralh i. Fa. Dich L Maxerath, Kolberg. Zuschriften sind zu richten an Herrn von Koppelow i. Fa. Friedr. Nagel in Stettin, Kl. Domslr. 7. Stettin, den 30. Mai 1919. Der Borstnnd des Verbandes der Buchhändler Pommerns. Wichard von Koppelow. Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig. Geschäftsbericht des Vorstandes über das Vercinsjahr 1918/1919. Erstattet in der ordentlichen Hauptversammlung Montag, den 19. Mai 1919, nachm. 3 Uhr, im Sachscnztmmer des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig. Die Gefühle, die uns beseelten, so oft wir uns während der vier Kriegsjahre in Leipzig zu unseren Hauptversammlungen zusammenfanden, waren die der festen Hoffnung und des sicheren Durchhaltens, der unbeirrbaren Zuversicht und des freudigen Stolzes. Es ist anders geworden: der Krieg ist zu Ende, aber er ist verloren! Der Frieden steht vor der Tür, aber er ist vernichtend! Die Revolution hat gesiegt, aber sie zerfleischt uns! So treffen wir uns dieses Mal in liefbcdrilcktcr, ernstester Stimmung, voll Trauer um das gesunkene Vaterland, in schwerer Sorge um unsere Zukunft. Aber zweierlei kann uns nicht genommen werden: die unauslöschliche Dankbar keit für die Heldentaten des Heeres und der deutsche Mut, auch in schwärzester Stunde aufrecht zu bleiben. Mögen diese beiden Empfindungen uns in unserer diesjährigen Tagung voranleuchten! Die Musik erfreut und begeistert die Menschheit in guten Zeiten; in grauen Tagen vermag sie mit wunderbarer Zauber kraft zu trösten, zu stärken, aufzurichten. So kommt es, daß das deutsche Volk, je trauriger seine Lage wurde, um so gieriger nach der Musik die Hände ausstreckte, und daß insbesondere die heimkehrenden Krieger nach langer Entbehrung der Tonkunst sich zuwandten. Daraus entsprang ein Erblühen des Musikalienhandels in ungeahnter Weise, obwohl jener Musikhunger eigentlich nur in beschränktem Matze gestillt wer den konnte. Denn der schon früher sehr empfindliche Mangel an Waren hielt an und nahm zu. Man denke, daß viele wert vollste Werke der Klassiker noch heute kaum wieder zu haben sind! An die Stelle der Kriegsmusik, die völlig verschwand, ist — wie stets nach großen Kriegen — die leichte Mnsik ge treten, fast im Übermaß blüht die Tanzmusik, und der Musi kalienhandel nützt die günstige Lage zielbewusst aus. Die großen Schwierigkeiten, die durch den Personalmangel und durch die Ungeübtheit der Ersatzangestellten während der letzten Kriegsjahre in allen Musikalienhandlungen bestanden, wurden durch das Zurückströmen der Kriegsteilnehmer bald we sentlich erleichtert, ja vielfach trat das Gegenteil ein, und aus der überzahl der Angestellten ergaben sich starke Belastungen, die aber aus vaterländischen Gründen gern getragen wurden. Die Angestelltenfrage machte neuerdings ernste Sorgen. Die Gehälter sollen den neuen Verhältnissen angepaßt werden, und es gilt, die Forderungen der Angestelltenverbände mit der geschäftlichen Lage in Einklang zu bringen. Der Vorstand be schäftigt sich auf das ernsteste mit dieser Angelegenheit und hat dafür gesorgt, daß im »Arbeitgeberverband des Deutschen Buch handels« und in der »Arbeitsgemeinschaft des Leipziger Buch handels« besondere Vertreter unserer Sache walten. 454 Infolge der unaufhaltsamen Steigerung aller Unkosten hat der Vorstand den Sortimentszuschlag von 10°/«, der im Buchhandel durch die Notstandsordnung des Börsenvereins be reits vor Jahresfrist cingeführt war, im Herbst auch aus Musi kalien ausgedehnt. Er traf diese Maßregel ohne besondere Be fragung der Hauptversammlung und wird deren Zustimmung jetzt nachträglich einholen. Die Entwicklung der Verhältnisse dürfte die Notwendigkeit dieses Zuschlages bewiesen haben. Wir werden bald auf neue Mittel sinnen müssen, um den Musi kalienhandel lebensfähig zu erhallen. Nicht unbeachtet darf dabei bleiben, daß Neugründungen von Musikalienhandlungen sehr zahlreich sind. Der Vorstand prüft die zahllosen Ausnahme gesuche mit aller Sorgfalt und ist besorgt gewesen, den soliden Handel vor ungeeignetem Wettbewerb zu schützen. Der Vorstand hält es für eine seiner wichtigsten Aufgaben, die guten Beziehungen zwischen Verlegern und Sortimentern in jeder Weise zu fördern. Nachdem die Vorstandsherren des »Deutschen Musikalien - Verleger - Vereins« nunmehr glücklich aus dem Felde hcimgekehrt sind und die Lei tung ihrer Vcreinsgeschäslc wieder tatkräftig übernommen haben, hat sofort eine rege und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Vereinsvorständen begonnen. Wichtige Satzungsänderungen, Neugestaltungen, Vorbereitungen für Zu kunftspläne sind etngeleitet, die unsere Hauptversammlungen be schäftigen sollen. Wir begrlltzcn dieses erfreuliche Zusammen wirken auf das wärmste und erhoffen davon reichsten Nutzen für die Allgemeinheit! In den Beziehungen zum Verbündeten und neutralen Auslande, die bis zum Oktober 1918 einen so verheißungs vollen Aufschwung genommen hatten, sind große Wandlungen eingctretcn. Die Fäden nach dem Balkan, nach den früher rus sischen Ländern, nach vielen Teilen Österreich-Ungarns sind zer rissen; andererseits benutzen die neutralen Länder den liefen Stand der deutschen Valuta zu umfangreichen Einkäufen. Die vom Vorstand angeregte Lösung der Valutafrage scheiterte lei der, weil sich die Erhebung eines einheitlichen Valutazuschlags als undurchführbar erwies. Der Vorstand hat Vorbereitungen getroffen, um nach Öffnung der Grenzen den Geschäftsverkehr mit dem Auslande zu fördern und zu erleichtern. Soweit uns bekannt geworden, sind im Kampf um das Vaterland unter unseren Vereinsmitgliedern keine neuen Ver luste eingetreten. Hingegen haben noch zahlreiche Angestellte des Musikalienhandels ihr Leben für die Heimat geopfert. Ihre Namen wurden regelmäßig in unserer Zeitschrift veröffentlicht. Der Vorstand hat beschlossen, die Namen aller Helden unseres Berufs, die im Weltkriege gefallen sind, auf einer Ehren tafel zu verewigen, die in unserer Geschäftsstelle angebracht werden wird. Wir wollen unseren gefallenen Brüdern allzeit ein heiliges, dankbares Andenken bewahren! — Mit ehrenvollen Kriegsauszeichnungen sind viele Mitglieder des Berufs ge schmückt worden. Soweit wie möglich hat unsere Zeitschrift darüber berichlet. Der Verein blickt voll Stolz auf die Kriegs leistungen seiner Berufsgenossen. Der Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig besteht zurzeit aus 145 ordentlichen, 358 außer ordentlichen Mitgliedern und 5 anerkannten Vereinen, also ins gesamt aus 508 Mitgliedern mit 520 Firmen, gegen 446 Mit glieder mit 453 Firmen im Vorjahre. Durch den Tod schieden aus unserer Mitte die Herren Edmund Astor, Leipzig, Rudolf Fischer, Berlin, Ludwig Gurck- haus, Leipzig, Marlin Wolfs-Röder, Leipzig, Hermann Schmidt, Heilbronn a. N., Carl Simon, Berlin, Hermann Erler, Berlin. Die Feier ihres 200jährigcn Bestehens konnte am 27. Ja nuar 1919 die Firma Breilkopf L Härtel, Leipzig, begehen und Herr Geheimrat vr. Oskar von Hase am 26. April I91S auf eine 50jährige Berufstätigkeit zurückblicken. Vor 25 Jahren gründeten und sind heute noch Inhaber ihrer gleichlautenden Firmen die Herren Max Brockhaus, Leipzig (1. Mai 1918); Carl Heins, Berlin <1. Oktober 1918); Henry Vrtes, Köln a. Rh. s15. März 1919). Inhaber bzw. Teilhaber ihrer Firmen sind seit 25 Jahren die Herren Geheimrat Henri Hinrichsen, Fa. C. F. Peters, Leipzig (I. Januar 1919); Karl Hochstein, Fa. Karl
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