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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1918
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- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. Xr 256, 2. November 1918. schreiten. Co werden solche Schriften, die Deutschland auflösen sollen, besonders Frachtscndungen bcigepackt, die von enteiitefeeundlichen Schivcizcr Verlegern auSgchcn. — Die Abwehr dieses planvollen feindlichen Angriffs verlangt dringend, das; jeder sein Augenmerl darauf richtet und die beabsichtigte Verbreitung hindert. Neugier, Cainuiclciser und der Wuuich, anderen intcrcuanlen Stoff mitzu- tcilcn, dürfen niemals davon abhalten, gegen Tenischland gerichtete, ihre feindliche Herkunft durch Inhalt oder Form verratende Druck- sachen durch Ablieferung an die Behörde sofort unschädlich zu machen. Herstellung von Kalcndcrblöckcu für das Jahr 1920. — Unter Bezugnahme auf die Veröffentlichung vom 12. März d. J.*j bringt die RcichSkommission zur Kenntnis aller beteiligten Kreise, das; die Kalcndcrblock-Kvnvention folgenden Beschluß gefaßt hat: »In Über einstimmung mit der Mehrzahl der Kalenderblvck-Herstcllcr sollen die diesjährigen Richtlinie» auch für daS n ä ch st c Jahr gelten, insbesondere auch hinsichtlich der zulässigen Größen«. Die Neichs- lommission fordert alle Firmen, die sich mit der Anfertigung vor Kalendern beschäftigen, erneut auf, die EinsparungSvorschriflen mi Interesse der notwendigen Papierersparnis genauestens innczuhalten. Berlin, Alcxandriucnstraßc 110. R e i ch S t o m m i s s i o n zur Sicherstellung deS P a p i c r b e d a r f s. Ter Vorsitzende: Flinsch. ttbergangsmaßnahmcu und Hochschulreform. — Die Übergangs zeit wird an unsere deutsche Technik und Industrie große Anforde rungen stellen: cS gilt den Betrieb auf die neue Friedenswirtschaft umzulciten und die Kricgscrfahrungcn wissenschaftlich zu verwerten. Hierfür sind vor allem wissenschaftlich gründlich durchgcbildete In genieure in größerer Zahl erforderlich; der akademisch-technische Nach wuchs erscheint jedoch sehr gefährdet, da eine ganze Anzahl von Stu dierenden aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen ihr Studium nicht vollenden kann. Um den daraus entstehenden Schädigungen ent- gcgenzuwirlen, müssen wir unseren Kriegsteilnehmern bei der Wie deraufnahme ihrer Studien alle zulässigen Erleichterungen gewäh ren, weil sonst der hohe Stand unserer deutschen Technik gefährdet wird. Diese Forderung vertritt der Deutsche Ausschuß für technisches Schulwesen, in dem die führenden Persönlich keiten der deutschen Technik und Industrie, wie auch die Hochschullehrer vereinigt sind, in einer an die Unterrichtsvcrwaltungcn gerichteten Ein gabe. Er hält cZ für besonders wichtig, daß den Hochschulen, um den wechselnden Bedürfnissen der Übergangszeit Rechnung tragen zu kön nen, bei der Handhabung der Prüfnngsbestimmnngcn möglichste Frei heit gewährt werde; er fordert hinreichende Geldmittel zum Ausbau des Lehrkörpers der Hochschulen und zur Gewährung reicher Stipen dien an begabte Studierende. Auch die Heeresverwaltung kann durch frühzeitige Entlassung, der Lehrkräfte und Studierenden die rasche Wiederaufnahme des Untcrrichtsbetricbs sichern. Wird den Hoch schulen nnd Bergakademien in der Übergangszeit eine freiere Hand habung deS llntcrrichtsprogramms und der Priifungsbcsttmmungen zugcstandcn, dann lönncn in dieser Zelt wertvolle Erfahrungen ge sammelt werden, die die Grundlage für die schon vor dem Kriege als dringend notwendig erkannte Reform des technischen Hochschulwesens bilden können. abge.vlesen. Ebenso hatte eine Beschwerde beim Stcllvcrtr. Genera! tommando wegen der Ergänzungsliste keinen wesentlichen Erfolg. Daraufhin erhoben sic Schadenersatzklage beim Amtsgericht, die außer dem noch auf Amtsanmaßung, groben Unfug und Verstoß gegen die guten Sitten lautete. Mit bemerkenswerter Schärfe wurde die Klage abgcwicscn. Auch das Landgericht Frankfurt a. M. als Berufungsge richt lam zu einer scharfen Abweisung. Besonders wichtig sind die Schlußsätze des landgerichtlichcn Urteils: »Ter Beklagte (Stadtschulin- spcttor) hat in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt, als er die seiner Leitung unterstellten Schulkinder vor schädlicher Lektüre schüßen wollte. Die Befugnis, den Schulkindern das Betreten von Läden zu verbieten, in denen anstößige Schriften vertrieben werden, ergibt sich auS dem dem Beklagten den Schülern gegenüber zustchcndcn Auf- sichtsrcrht«. Mithin kann heute jeder Lehrer den Kindern seiner Klasse, jeder Schuldirektor den Schülern seiner Schule, jede Schulbehörde den Kindern ihres Crhulaufsichtsbezirks ohne weiteres das Betreten von Verkaufsstellen der Schundliteratur verbieten. Ter Boykott de» Schundlitcratnrhändlcr ist als Ausfluß der Pflichten und Rechte eines Erziehers festgcstcllt. Außerdem darf der Kampf auch gegen die Hefte geführt werden, die zwar nicht auf der Liste Professor Brunners stehen, aber von andern Sachverständigen als Schundliteratur an gesehen werden. Ein ->Akadcmischer Kulturbund au der Universität Leipzig« wurde vor kurzem ins Leben gerufen. Der neue Bund erstrebt, nach seinen Satzungen, Mitarbeit an der werdende» Erncucrnng des deu.l- ichcn Lebens, im Bewußtsein derjenigen Mcnschhcitsgiitcr, die im deutschen Humanitätsidcal eine ihrer unvergänglichsten Ausprägungen gefunden haben. PeMalnachrichten. n. — Am l/^/vvember vollendet Jubiläum. - Am II^Novembcr vollendeten sich 25 Jahre, seit Herr Oscar Virch den alten, 184t) gegründeten Verlag von R. Kitl- !er in Hamburg übernommen hat. Er verlegte ihn zunächst nach Leipzig, dann nach dem der Büchcrzcntrale benachbarten Großbothcn und führt ihn unter der Firma N. KittlcrS Verlag (Oscar Virch). Im Kampfe um die Schundliteratur hat das Landgericht Frank furt a/M. eine Entscheidung getroffen, die besonders die Inhaber von Läden betrifft, in denen die bekannten Groschenhefte und andere »Vvlks«litcratnr verkauft wird. Dem Urteil liegt folgender Vor gang zugrunde: Ter Stadtschnlinspektor von Frankfurt a/M. ließ in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Frankfurter Verbands zum Schuß der Jugend gegen die Schundliteratur den Frankfurter Schulen und Verkaufsstellen der Schundliteratur einen Abdruck der amtlichen Schnndlitcraturlistc (sogen. Berliner Liste, von Professor I)»-. Brunner herausgcgcbcn) zngchcn, der er eine private Ergänzung der amt lichen Liste stark verbreiteter Schundliteratur« anfügte, da ihm viele Schriften, die nicht auf der Berliner Liste stehen, in gleicher Weise als untauglich für die Schulkinder erscheinen. Außerdem bedrohte cr die Verkäufer derjenigen Schnndhefte, die, wenn auch nicht auf der amtlichen Berliner Liste, aus erzieherischen Gesichtspunkten un bedingt als Schundliteratur bezeichnet werden müssen, mit dem Boy kott. Dieses Vorgehen bewog die betroffenen Händler und den Ver ein der Verleger für Voltslitcratur in Dresden (Theodor Remcrt), Beschwerde beim Kultusministerium einznlegcn. Diese ivnrde glatt *) Vgl. Dbl. 1918, Nr. 7N. Gestorben: am 26. Oktober nach kurzer Krankheit im blühenden Alter der erste Schriftführer des Vereins Dresdner Buchhändler, Herr Arthur Webe r. Nach mehrjähriger Cchilscnzeit übernahm er am 1. Juli 1918 die Firma JustuS Naumann's Buch- und Kunsthanolung und führte sie im Sinne seines Vorgängers mit großem Erfolge weiter. Seiner rastlosen Tätigkeit wurde durch den frühen Tod ein kurzes Ziel gesetzt Wir verlieren in dem noch jugendlichen Heimgegangenen eine» ideal veranlagten Menschen und arbeitsfrcudigen BcrufSgenosscn, wie nicht zuletzt einen treuen Freund. Sein hohes Streben nach allem Guten hat ihn uns stets lieb und wert gemacht, und so wird sein Bild Z immer erhalten bleiben. An allen beruflichen Fragen beteiligte er sich jederzeit mit eingehendem Interesse und wurde nie müde, zum Wohlc deS Buchhandels in engerem und weiterem Kreise zu wirten kn einer ans Selbstlose grenzenden Weise. Zu früh für unse ren Verein ist er von uns gegangen, war er doch dazu befähigt und anserseh-.n, dereinst die Führung zu übernehmen. Wir im Vorstände haben während der kurzen Spanne Zeit, die er dem Vorstände an- gehörtc, seine hohen Eharaktcrcigcnschaften kennen und schätzen ge lernt Kein Weg war ihm zu weit, keine Stunde zu kostbar, wenn cs galt, für die Allgemeinheit zu wirken. In unseren engeren Freundes kreis, den er stets gern besuchte, hat sein Tod eine fühlbare Lücke ge rissen; wir werden ihn schmerzlich vermissen. Als Mensch von lauter ster Gesinnung, als vorbildlicher Buchhändler als der Treuesten einer wird er uns in der Erinnerung bleiben. Möge ihm die Erde leicht sein' L. Gefallen: am 5. Oktober im Westen Herr Willy Männel, Sanitäts soldat, bis zu seiner Einziehung Buchhalter in Max Hesses Verlag in Berlin, dem er ein treuer, gewissenhafter Mitarbei ter war. Charles Lccocg s. — AnS Paris wird das Ableben de? greisen Komponisten Charles Lceocg gemeldet. Er war 1882 in Paris ge boren und ging als Musiker aus dem Konservatorium der Seincstadt hervor. Sein siegreicher Aufstieg begann 1868 mit der Overetie »I'Ieur cls < . Eine stattliche Reihe von Kompositionen ans diesem Gebiete, aus der nur »Ramsel! ^u^ot« und »Oirvklo-Oirokk»- ge nannt seien, schloß sich an den ersten großen Erfolg an. 660
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