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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1918
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 291. 17. Dezember 1918. zeigte I. 8. Bohne »einem geehrten Publicum« an, das; er eine Leih und Lese-Bibliothek errichtet habe, neben der er sich auch »dem Ge schäft des Buchhandels« widmen wolle. In einem an den Buchhandel gerichteten Zirkular vom 1. Januar 1819 nennt er dies Geschäft schon genauer eine Sortiments-Buchhandlung. Das; schon Bohlst; diesem Be triebe einen Verlag zngescllt hat, ist anzunehmcn, da sich Werke mit Jahreszahlen 1829, 1844 usw. im Verlagstatalog vorfinden. Nach dem Bohne 32 Jahre lang sein Geschäft mit Fleiß und Umsicht ge führt hatte, nahm er in der Jubilate-Messe 1850 seinen Gehilfen E. A. Frcyschmidt aus Tcmplin als Prokuristen ans, »bis dahin, wi es mir gelungen sein wird, meinen ältesten Sohn von der ihm be vorstehenden Militärpflichtigkeit zu befreien, um an ihm, so Gott will, eine Stühe in vorgerückteren Jahren zu finden«, heisst es in in dem Zirkular weiter. . Dieser Wunsch scheint nicht in Erfüllung gegangen zu sein, denn am 1. November 1850 verkaufte Bohne sein Geschäft an seinen Prokuristen Freyschmidt und schied aus dem Buch handel aus. Fr. behielt die alte Firma mit Hinznfiignng seines Namens bei, bis er diesen 1861 allein als Firma weiterfiihrtc. Er war ein tüchtiger Buchhändler, der das Sortiment sehr gehoben und daneben den Verlag ausgcbaut hat; unter anderen sind die belieb ten und bekannten 43 Kinderlicder von Hoffmann von Fallersleben bei ihm erschienen. Nachdem er 37 Jahre lang das Geschäft geführt und es zu großem Ansehen im Buchhandel und in weiten Kreisen Cassels gebracht hatte, raffte ihn im Herbst 1893 der Tod hinweg. Seine Frau verkaufte die alte Firma im März des folgenden Jahres an Herrn Georg Dufapel ans Neustrelitz, der bestrebt war, den Ver lag weiter anszubancn, und sich 1903 auf diesen Zweig zurückzog, während er das Sortiment an Herrn N. Friedrich Junghenn ans Cassel verkaufte. Ausfuhr von geschäftlichen Drucksachen. — Auf die Eingabe des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstags vom 16. Sep tember betr. Ausfuhr geschäftlicher Drucksachen erteilte der Staats sekretär des Neichswirtschaftsamts am 18. November folgenden Be scheid: »Tie Frage, inwieweit das Ausfuhrverbot für Papier und Papicrwarcn infolge des inzwischen eingctrctencn Waffenstillstandes anfznhebcn sein wird, wird hier zurzeit geprüft. Im Zusammenhang hiermit wird auch über die von dort aus angeregte Befreiung geschäft licher Drucksachen und kaufmännischen Werbematerials vom Ausfuhr verbot mit möglichster Beschleunigung entschieden werden. Bis zum Ergehen der Entscheidung werden die beteiligten Firmen zweckmäßig auf den Weg der Sammclansfnhrbewillignngcn zu verweisen sein, die über eine größere Menge der in Betracht kommenden Waren, und zwar auch für verschiedene Empfänger, ausgestellt werden und auf Grund deren die Ausfuhr in Teilsendungen erfolgen kann, wobei die Tcilposten auf der Bewillignngsnrknnde abgeschricbcn werden.« Post-, Telegraphen- und Fernsprechverkehr mit den vom Feinde besetzte» deutschen Gebieten. — Nach einer Mitteilung des Neichspost- amts vom 15. November im Amtsblatt des Ncichspvstamts Nr. 77 vom 18. November bleibt der Post-, Telegraphen- und Fernsprechverkehr mit dem nach den Waffenstillstandsbcdingnngcn vom Feinde besetzten linksrheinischen Gebiet, den rechtsrheinischen Brückenköpfen und der neutralen Zone sowie mit Elsaß-Lothringen auch während der Zeit der Besetzung in vollem Umfang aufrechterhalten. Der dienstliche Verkehr mit den in diesen Gebieten gebliebenen Behörden und Postdienststellen findet ungehindert statt, aber vermutlich unter der Kontrolle des Feindes. ^ Sprechsaal. Die Vereinheitlichung der Sortimenter-Prospekte. Die vom Verleger dem Sortimente-»: gelieferten Prospekte zun, Vertrieb von Büchern sind häufig — ich möchte sagen meistens - un zweckmäßig eingerichtet, und cs liegt vielleicht im beiderseitigen Inter esse, an dieser Stelle einmal eine Anssprache über die zweckmäßigste Einrichtung hcrbciznführen, um eine Grundlage für alle kommenden Fälle zu schaffen. Ich verwende in meiner Vcrsandbnchhandlung sehr rstele Pro spekte »nd habe mich fast immer über zweierlei zu beklagen. Erstens ist kein genügender oder doch kein geeigneter Raum zum Eindruck mei nes Firmenstempels vorhanden. Und doch ist es für die Zugkraft der Prospekte, die ich zum Versand bringe, eins der wichtigsten Mo mente, meine Firma so deutlich hcrvorznhcbcn, daß der betr. Kunde oder der cs erst werden soll, auch nicht einen Augenblick im Zweifel ist, wohin er seine Bestellung zu richten hat. Nun ist cs bei der Ver schiedenheit der Sortimcntsstcmpcl für den Verleger nicht leicht, einen genügenden Raum dafür frcizuhalten, denn für den einen Stempel ist er bei weitem zu groß, für eirrcn anderen wird er auch nicht annähernd ausreichcn. Zur Beseitigung dieses Ubelstandes möchte ich einen Vorschlag machen, der, von mir als Einzelperson ausgehend, vielleicht Anklang, aber nicht Befolgung finden würde, und den sich der Deutsche Ver- legcrvcrein zu eigen machen müsste, »venu die vorgeschlagcne Verein heitlichung zu allgemeiner Durchführung gelangen soll. Als Normal-Firmcnstempclgröße möchte ich etwa 2X7)4 ein an- uehmcn und Vorschlägen, für einen Stempel in dieser Größe einen Raum von 3X9 ein freizulasscn. Sache des Deutschen Ver- legervcrcins wäre cs, sich über die Größe dieses freizulasscnden Rau mes zu einigen, wie auch meine nachfolgenden Vorschläge eines Vcr- cinsbcschlnsses bedürfen, um allgemein in die Praxis umgesctzt zu werden. Als ein zweiter Fehler wohlbeachtet: vom Cortimeisterstand- pnnkte! — ist auzuschcn, daß die Vcrlegcrfirma auf den Sortimcntcr- prospcktcn viel zu sehr in den Vordergrund gestellt ist. In fetter wuchtiger Schrift prangt sic häufig am Kopf mit voller Adresse, Straßcnbczeichnung und Hausnummer, während der Sortimente-»: an irgend einer untergeordneten Stelle, oft nur am Rande seine Firma anbringen kann. Hier müsste Wandel geschaffen werden, und zivar im eigensten Interesse des Verlegers. Ich wenigstens verbreite grundsätzlich Pro spekt nicht, bei denen die Verlegeradressc genau l"'it Straße und Hausiiummer) angegeben ist, weil ich mir sage, daß dann 50 Prozent der Bestellungen dem Verleger direkt zugchcn und, da ein Teil der Besteller erfahrungsgemäß bei einer Konkurrenzbuchhandlnng bestellt, der Verleger das Fett abschöpfcn würde, während ich die Kosten der Prospektverbrcitnng zu tragen hätte. Manche Verleger sind so naiv, mir auch znznmutcn, auf meine Kosten Prospekte zu verbreiten, auf denen — meist am Schluß zwischen zwei Händen oder sonst irgendwie hervorgchobcn — zu lesen steht: »Zn beziehen durch jede Buchhandlung!« Glauben diese Verleger ivirklich, daß der Sortimenter irgend ein Interesse daran hat, solche Prospekte zu verbreiten, auf denen geradezu aufgcfordert wird, bei der Konkurrenz zu kaufen? Soll ich arbeiten und mir die jetzt so enor men Versandspesen machen, damit ein anderer, der vielleicht die Hände in den Schoß legt, Geschäfte macht? Schließlich sollten die Verleger noch auf die Viclgeplagtheit des Sortimenters Rücksicht nehmen. Er hat doch ohnehin so viel Klein kram zu erledigen, daß ihm unnötige Arbeit erspart werden sollte. Ich meine damit die unpraktische Einrichtung des Bestellzettel- Vordruckes. Nicht selten kommt es vor, daß der Text eines vierseiti gen Prospekts die llntcrstempclnng auf der ersten Seite erfordert, und da der Bestellzettel ans der dritten Seite vorgedrnckt ist, so muß auch hier nochmals die Firma eingestempelt werden, »veil es da heisst: Unterzeichneter bestellt ans dem Verlage von Müller L Schulze, Ber lin, bei der Buchhandlung von . . . ldicscr Raum ist, nebenbei gesagt, fast immer zu klein bemessen, oft auch durch eine punktic-rte Linie noch mehr beschränkt). Abgesehen davon, daß durch diese Anordnung der Prospekt mit der Firma des Sortimenters zweimal abgestempelt werden muß, ist man bei vierseitigen Prospekten auch noch genötigt, jede? einzelne Exemplar anfznschlagcn, ein recht lästiger und ganz überflüssiger Zeit verlust. Ich schlage folgende Vereinfachung vor: Ans der Vorderseite steht unter dem Angebotschreiben entweder »Hochachtungsvoll« oder »Schnellstens liefert« oder etwas ähnliches; dann kommt ein freier Rann» von 3X9 em zum Eindruck des Sorti- mcntcrstempels. Der Bestellzettel-Vordruck befindet sich auf der Rück seite an genau derselben Stelle, und zivar so, daß, wenn er ausge schnitten wird, nur der Sortiments-Stempel ans der Vorderseite zu sehen ist, also »Hochachtungsvoll« oder »Schnellstens liefert« sortfällt. Sodann müsste der Vordruck ans der Rückseite lauten: »Unter zeichneter bestellt bei der umstehenden Buchhandlung: . . . .« Die Vcrlegerfirma sollte hier fortfallen, denn der Sortimenter, der den Prospekt verbreitet hat, kennt ja den Verleger ganz genau. Zum Schluß will ich nochmals die vorgeschlagenen, wirklich sehr wünschenswerten Änderungen ans Sortimenterprospcktcn znsammen- fassen: 1. Unscheinbarere Nennung der Verlcgcrfirma, in allen Fällen unter Fortlassnng einer genauen Adresse, wie Straße und Haus nummer. 2. Genügend großer Raum zun» Eindruck des Sortimentsstempels an geeigneter Stelle. 3. Einrichtung des Prospekt-Textes nach meinem letzten Vorschläge zur Vermeidung einer doppelten Stempelung. W. M. L.
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