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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19181207
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191812075
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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NedattwneUer Teil. Xe 283, 7. Dezember 1918. kcnswcrtcn Aufrufe die Bitte au unsere Berufsgenossen gerichtet, ihren deutschösterrcichischen 5kollcgcu »nach Möglichkeit cntgcgenzu- kommcn und ihnen nicht durch rigorose Maßregeln die Fortführung ihrer Geschäfte zu erschweren«. Scheinbar bisher ohne besonderen Erfolg, denn von unseren Mitgliedern kommt Klage über Klage wegen Kontosperrung und nur Barlieferuug des Verlages. Nun ist bekanntlich bei der vorübergehenden Störung der Devisenzcn- trale eine sofortige Überweisung gröberer Markbcträge zurzeit ausgeschlossen und somit die oft geforderte Voreinsendung der Be träge bei den heutigen Postverhältnissen für die meist ja befristeten Aufträge des Sortiments im vorhinein einfach unmöglich. Auch wir bitten daher die deutschen Verleger, doch guten Firmen, mit denen sie Jahrzehnte in »angenehmster Geschäftsverbindung« ge standen haben, keine kleinlichen Hindernisse im Betriebe zu bereiten, zumal da, wie der Vorstand des Vereins der östcrrcich.-ungarischcu Buchhändler schreibt, »die Hindernisse nur der »lomcntauen Lage des Geldverkchrs, keineswegs aber etwa der finanziellen Lage Ihrer Schuldner entspringen«. Es ist daher im all seitigen Jitter esse gelegen, lang jährige Verbindungen nicht kurzsichtig zu unterbinden. Aufhebung des Zeitnngskolportagcvcrbots in Österreich. - Der Vizeprä,ident des »Zeutralvereines der Zeitungsunternehmungen in Wien«, Herr Hans Feiler, Chefredakteur des »Karlsbader Tag blatts«, stellte in der am Freitag, den 22. November d. I., in Wien abgehaltenen Vorstandssitzung der »Vereinigungen« den Antrag auf Einbringung eines Gesuches bei dem deutschösterrcichischen Staats rate um Aufhebung des Zeitungskolportageverbotes, der einstimmige Annahme fand. Das betreffende Gesuch wurde durch die Herren Hans Feller und Franz Bernecker, Direktor der »Neichspost«, beim Staatsratspräsideutcn, Herrn Karl Seitz, überreicht. Der Buchhandel in Rußland. In einem Briefe aus Moskau von Mitte November teilt ein dänischer Kurier mit, das; die Buch handlungen in Moskau von der Sowjetregierung beschlagnahmt worden seien und jetzt nur »freisinnige« Literatur verkaufen dürften. In Petrograd lägen die Verhältnisse etwas anders; dort könne man noch alte Ausgaben französischer Klassiker kaufen, aber die Preise seien fünfmal so hoch als in Paris. B. Einschränkung des Umfanges der Zeitungen. Im Neichswirt- schaftsamt ist eine neue Verordnung ausgcarbeitet worden, deren Ver öffentlichung dieser Tage bevorstcht. Sic bedeutet eine geradezu un geheuerliche Einschränkung der Zeitungen, und zivar dürfen künftig hin Zeitungen, die in dem kleinen sogenannten Berliner For mat gedruckt werden, bei einmal täglichem Erscheinen in der Woche -14 Seiten, bei zweimal täglichem Erscheinen 88 Seiten umfassen. Zei tungen größeren Formats dagegen müssen sich bei einmal täglichem Erscheinen auf 32 Seiten, bei zweimal täglichem Erscheine» auf 04 Leiten einschränken. Das Neichswirtschaftsamt begründet diese Maß nahme damit, das; es nicht möglich sei, Kohlen an die Papierfabriken heranzubringen. Verband bayrischer Autoren. In München ist am 25. No vember der Verband bayrischer Autoren ins Leben getreten, den; sämt liche in Bayern wohnenden lyrischen, epischen und dramatischen Schriftsteller angehören sollen. Dieser Verband hat sich der »Bayrischen Künstlergewcrkschaft« (Kunstkammer) angeschlossen, die sich die Ver tretung der Standesinteressen und die Förderung der gesamten Kunst zur Aufgabe gestellt hat und von der Negierung anerkannt worden ist. Noch lange kein besserer Postkarten-Karton in Aussicht! - Der Süddeutsche Schutzvcrband für die Postkarten-Jndustrie schreibt uns: Auf unsere Bitte an den »Neichsausschuß für Papier-Verarbei tung«, es möchte den Postkartcu-Verlcgern reichlich.rechtzeitig ange- zcigt werden, wann wieder guter Karton für Postkarten angefertigt und geliefert werden dürfte, ist uns folgende Antwort von der Ncichs- Papicrstelle geworden: Wir sind beauftragt mitzutcilen, das; es vorläufig noch völlig un übersehbar ist, wann wieder gute Ware hergestellt werden kann, und daß deshalb auch eine vorherige Ansage an die Interessenten zu nächst außerhalb jeder Möglichkeit liegt. In der letzten Sitzung ist festgestcllt worden — eine öffentliche Erklärung der »Neichs- kommission« ist bereits an die Fachpresse zur Versendung gelangt —. das; in den nächsten Monaten weder m:t einer Vermehrung der Pa- pierlicferung noch mit einer Verbesserung der Qualitäten gerechnet werden kann, weil sich durch das jetzige Chaos trotz des Waffenstill standes die Verhältnisse eher verschlechtert als gebessert haben. Ter Neichsausschuß wird sich bemühen, Jhueit möglichst frühzeitig anzu kündigen, wann voraussichtlich eine Verbesserung der Lage des Pa- piermärktcs zu erwarten ist. Man wird also vorerst sich noch mit den auf Kricgskarton ge druckten Karten begnügen müssen, zn deren Verschleuderung nicht der geringste Anlas; vorliegt. b. A. Arbeitszeit in den Schreibwarcnlädcn. — Um dem Wunsche der Angestellten nach Einführung der achtstündigen Arbeitszeit zu ent sprechen, hat die Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Neichsverbandcs für den Papier- und Bureaubedarfshandel beschlossen, in den Laden geschäften folgende Arbeitszeit cinzuführen: von 8>ä Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags und von 3 Uhr bis OX> Uhr nachmittags. Um die für Reinigungs- und Aufräumungsarbcitcn erforderliche Zeit zu haben, werden die Läden erst um 8')4 Uhr morgens geöffnet und bereits um 0 Uhr abends geschlossen. Persoimlnachrichten. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Dem Inhaber der Firma C. E. Klotz Nachf. F. Wahle in Magdeburg, Herrn Fritz Wahle, Leutnant und 1. Ordonnanzoffizier beim Stabe der 58. Jnf.-Division, wurde das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Karl Busse 1. Im Alter von 40 Jahren ist Karl Busse den Folgen einer Grippe erlegen. Mit ihm ist ein außerordentlich frucht barer Dichter und Literarhistoriker dahingegangcn, von dessen Wer ten besonders »Gedichte« und »Neue Gedichte« sowie die Novcllcn- bäude »In junger Sonne«, »Stille Geschichten«, »Die Schüler von Polajewo«, »In der Grenzschenke«, »Röschen Rode« und »Im polni schen Wind« genannt seien. Vielen Anklang fanden auch die zwei bändige »Geschichte der Weltliteratur« und die während des Kriegs erschienene reizende Novellensammlung »Winkelglück«. Edmond Nostand 1. Aus Paris wird gemeldet, daß der fran zösische Dramatiker und Akademiker Edmond Nostand im 55. Lebens jahre verstorben ist. Seinen ersten Erfolg errang er mit dem drci- aktigen Verslustspiele »I-es Uoman68<iu68«, dem sich 1895 das gleich falls drciaktige Versdrama ln 1>rine68se kointaine« anschloß. Eine» unbestrittenen Erfolg errang er mit dem Drama »Tie Samariterin«, dem er das romantische Schauspiel »Eyrano von Bergerac« folgen ließ, das seinen Namen auch in Deutschland bekannt machte. Weniger Beifall fanden seine weitere Stücke »I^igloii«, in dem er das kurze Leben des jungen Königs von Nom verherrlichte, und l'kianteclkr«, eine Verskomödie, die er für Coguelin schrieb. Hermann Fitting f. Der berühmte Nomauisl und Slrafrechts- lehrer der Universität Halle, Gcheimrat Professor Hermann Fitting, Scnior der staats- und rcchtswisseuschaftlichen Fakultät, ist unmittel bar vor seinem 60jährigen Professoren-Jubiläum, im Alter von 87 Jahren gestorben. Sein Hauptwerk Der Neichszivtlprozeß« erschien 1907 in 13. Auflage. Gustav Kawcrau f. Kurz vor Vollendung des 72. Lebens jahres ist in Berlin Geheimer Oberkonsistorialrat I). lüeol. ot, i>üil. Gustav Kawerau, ordentlicher Honorarprofessor für praktische Theo logie au der Berliner Universität, Propst an St. Petri und Mitglied des evangelischen Oberkirchenrates, nach längerem Leiden gestorben. Einer der besten Kenner des Neformationszeitalters, hat er in der großen Weimarer Lutherausgabe zahlreiche Bände mustergültig hcr- ausgegcben. Ebenso verdienstlich sind die von ihm in Gemeinschaft mit Professor Köstlin veröffentlichten Arbeiten des Vereins fiir Ne- formationsgeschichte. Während des Krieges hat er in einer anregen den Studie »Luthers Gedanken über den Krieg« znsammengestellt. Drlw- ' in'a m tt, S e e I» n ,1 ». Sümtlict) in pcipzin.g ' Adresse ^d'-r Nedaktivn und Expedition:^ VcipzilN «verichtSivcä 2» tBlichhättdtcrhmks). 740
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