X- 276, 29. November 1918. Fertige Bücher. Soeben erschien in meinen Roman-Ausgaben: Der Leibeigene d^omcm von >alduin ^roTer Preis geh. N. 5.—, geb. M. 6.50 ord., bar geh. M. 5.50,7 Lxpl. M. 2 l. -, geb. M. 4.55, 7 Lppl. M. 27.-. Der beliebte wiener Schriftsteller und Verfasser der vielgelesenen Detektiv-Vagobert-Geschichten hat in diesem kur; vor seinem Tode in „Reclams Universum" veröffent lichten Roman ein Werk geschaffen, das ihn aus der Höhe seiner spannenden Lrzählerkunst zeigt. Der önhalt: einer der reichsten österreichischen Großhindustrielien begegnet während einer Reise, die er mit seiner Tochter unternimmt, einem Herrn aus adligem Geschlecht, der sich ruiniert hat und deshalb seinem leben ein Lnde machen will. Lr läßt sich aber davon überzeugen, daß eine Sühne durch das leben angemessener sei denn durch Selbstmord und verschreibt sich in einer eigen artig packend geschilderten Unterredung dem Groß industriellen als leibeigner. Lr wird in dieser Ligenschast dessen Vertrauensmann in einer Reihe von teilweise sehr delikaten Angelegenheiten, in deren Abwicklung er den Spürsinn eines glänzenden Detektivs entwickelt. Seine Stellung ist nach außen die eines sehr gut situier ten Kavaliers, nur seinem Herrn gegenüber hat er die Pflichten des Leibeigenen, der unbedingt jeden Auftrag auszusllhren hat. Wie er diese Ausgaben löst und wie er sie mit seinem persönlichen Lhrgesühl ln Linklang bringt, ist trefflich erzählt. Linen besonderen Reiz ver leiht dem Roman die Schilderung der Beziehungen, die sich zwischen dem „leibeigenen" und der vergötterten Tochter des Großindustriellen knüpfen und die schließlich dazu führen, daß der Herr dem leibeigenen seine Tochter und die neu verdiente 8reiheit schenkt. Der gut ausgestattete und sehr wirkungsvoll erzählte Roman wird auch in Buchform wie seinerzeit beim Erstdruck in Reclams Universum großen Anklang finden, leider konnte die Auflage nur gering bemessen werden, ich bitte daher 8irmen, die für das für Äaffenabfatz geeignete Ä)erk besonderes Interesse haben, möglichst umgehend ihren Bedar) aufzugeben. T Philipp ^.eclam jun. Leipzig i^rtur 'ZZraufewetter Die gro^e Liebe preis geh. N. 5. — , geb. N. 6.50 ord., bar geh. N. 5.50, 7 Lppl. N. 21. — , geb. N. 4.55, 7 Lppl. M. 27.-. Weitere Besprechungen: . Ls ist ein Zeichen der Zelt, daß just ein Pfarrer dieses neue Menschheltsideal ausstellt. Allerdings ist Brausewetter nebenher auch ein bedeutender Schriftsteller. Sein Roman würde trotz seiner er habenen Lehrmeinung ein dürres Holz sein, wenn es dem Verfasser nicht wie sein ist der unerklärliche Lishauch, der über der Hochzeitstafel bei Lckarts Vermählung liegt, dem Leser verständlich gemacht, wie wahr und ergreifend sind die für des Werkes innere Vernunft so wichtigen Haupt hat der Verfasser nichts versäumt, das Tun seines Helden aus tieferen Gründen zu erklären, sehr sorgfältig ist sein Schicksal in seiner eigenen Brust vorbereitet. Aber auch die Rebengestalten hat Brause ein ausgerelftes, bis in jede Linzelheit durchdachtes Werk, das wie eine Tragödie wirkt." (velhagcn ä Rlasings Monatshefte.) Mr das Ä)eihnachtsgej X wird der von der gesamten Presse einmütig vor züglich besprochene Roman des hochgeschätzten Schriftstellers eins derjenigen Bücher sein, die mit an erster Stelle stehen. Ich empfehle rechtzeitig und reichlich zu bestellen. Dhilipp )xeclam jun. Leipzig gt>5 Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel, hd. Nahraana.