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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 248, 23. Oktober 1918. Aus dem uiere.tändischeu Buchhandel. 11. (I siche Nr. 9l.) Jahresversammlung der VeeeeniginZ ter bavorctarin^ van de bvIunZan des lloelcliaudels. — S. Warcndarf f. — Louis D. Petit 1". — 79. Ge burtstag I. E. Robbers'. — Gründung der ersten niederländische» Landwirtschastlichcn Hochschule. — lict llitgoversbedrist. — llin- tisebe Lcliool in tüinstcrönin. — Statistik der dtnatseliappiz voor Ooede I-ectuur in Amsterdam. Am II. Juli hielt unsere Voreonipnnx ter bsvarderinA von de belangen des Loeletinndels ihre 101. Jahresversammlung zu Amsterdam ab, die trotz der Verkehrs- und Lebensmittelschwic- rigkeilen, die auch , hier zu Lande bestehen, außergewöhnlich gut besucht war, wahrscheinlich weil ein Antrag zur Einführung eines Tcuerungszuschlags auf der Tagesordnung stand i mehr als 20V Mitglieder waren anwesend. Unser Erster Vorsteher A. B. van Holkema, Amsterdam, er- ösfnelc die Versammlung mit einer Rede, in der er die Meinung aussprach, daß zwar das Jahr 1917 für den Buchhandel, Verlag sowohl wie Sortiment, befriedigende Resultate ergeben habe, daß aber anderseits die Schwierigkeiten und namentlich die Unkosten größer würden, sodaß mau seinerzeit wahrscheinlich über 1918 nicht dasselbe würde sagen können. Er erwähnte aus dem Jahresbericht des Vorstandes einen Briefwechsel mit dem Deutschen Vcrlegervcrcin, der die Hoff nung gebe, daß 6as Schlendern nach Holland nicht als im Interesse des deutschen Buchhandels liegend angesehen werde, sodaß nach Fricdcnseintritt eine Lösung dieser Frage anzu nehmen sei. Die finanziellen Schwierigkeiten des Vereins sind noch nicht überwunden. Zwar steht das neue Looktnüs unter Dach und Fach und ist vom Keller bis zum Dachstuhl vermietet und be zogen, aber die enorm gestiegenen Kohlenpreise erhöhen die Unkosten der Heizung dermaßen, daß cs unmöglich erscheint, diese Beträge ganz aus die Mieter abzuwälzen, wodurch wahr scheinlich die Rechnung des Hauses mit einem Fehlbetrag schließen wird. — Infolge einer Anregung der noch lebenden früheren Erste» Vorsteher wurden von verschiedenen Vereine» und Personen Gaben in natura und in Geld gespendet zur Aus stattung des Vorstaudszimmers im neuen Hans. Am Schluß seiner Rede erinnerte van Holkema an diejenige seines Vorgängers, der daraus hingcwicsen halte, daß die Stel lung unseres Vereins infolge der veränderten Zeiten und des Entstehens anderer mehr spezieller Vereine sich geändert habe, sodaß zu fürchten sei, daß er die führende Stelle im Buchgewerbe verliere, und man Bedacht nehmen müsse, dem vorzubeugcn. Deshalb habe der Vorstand einen Ausschuß, bestehend aus den Herren A. B. van Holkema, Wouter Nijhosf, I. C. Tadema und vr. A. G. C. de Vrics, ernannt, um diese Frage zu studieren und Vorschläge zu einer Reorganisation des Vereins zu machen. Nachdem 42 neue Mitglieder in den Verein ausgenommen wor den waren und ein Brief des Ilondes van Üookverkoapersbe- dionden, worin Festsetzung eines Gehalts-Minimums für die verschiedenen Arten von Gehilfen verlangt wurde, zur Vor lesung, aber, da ungeeignet dazu, nicht zur Behandlung ge langt war, wurden an Stelle der abtretendcu Vorsteher A. B. van Holkema, Allen de Lange und H. N. Schaafsma gewählt I. M. Mculcnhoff, Amsterdam, Paulus Müller, Amsterdam, und I. Wisser, Arnhem, von denen P. Müller außerdem zum Schatz meister bestellt wurde. Unter den die Tagesordnung füllenden Anträgen war von allgemeinerem Interesse nur derjenige, der den Vorstand z» Maßregeln beausiragtc, durch die cs dem Sortiment möglich gemacht werde, unter dem Schutz des Vereins einen TencrungS- zuschlag von wenigstens ü Prozent zu erhebe». Nach längerer Debatte, bei der die Meinungen stark aufeinaudcrplatztcn, und nachdem ein Zusatzantrag, den Miudestzuschlag auf lü Prozent festzusetzen, verworfen worden war, wurde der Antrag mit großer Mehrheit angenommen. Der Vorstand hatte im Laufe der Debatte erklärt, er werde sich mit den Vorständen des Ver leger- und Sorlimentervereins in Verbindung setzen, um die 640 Angelegenheit wenn irgend möglich durch gegenseitige Verstän digung zu regeln, gab aber seine Meinung dahin kund, daß cs schwer halten werde, eine Form zu finden, die den Zuschlag so verschreibe, daß eine Ntchi-Erhcbung desselben strafbar werde. Außerdem wurde noch ein Ausschuß für die Hausverwal tung eingesetzt und dessen Reglement festgcstellt, sowie die durch einen besonderen Ausschuß durchgesehene Verkchrsordnung durchberaicn und angenommen, wobei als Hauptneucrung Be stimmungen angenommen wurden, daß ans Antrag des Geschü- digtcn der Vorstand als Schiedsrichter Recht sprechen und den Übertreter nach den Bestimmungen der Statuten bestrafen kann. Zum Schluß will ich nicht unerwähnt lassen, daß aus An trag von K. Groesbcck, Amsterdam, ein Ausschuß, bestehend aus G. Th. Bokn, Amsterdam, S. L. van Looh, Amsterdam, und Monier Nijhosf, 'sHage, ernannt wurde, um das Geschäftsge baren der verschiedenen Vorstände im Zusammenhang mit dem Bau des Loellbuis und dessen Vorbereitung zu untersuchen, da der Antragsteller der Meinung ist, es seien dabei die Interessen der Vereeniging nicht genügend gewahrt worden. Der Vor stand erklärte, dagegen nichts einwendeu zu wollen, da er nichts zu verbergen hätte. Am 24. Juli ist S. Warendorf, Scniorchcf der Firma van Holkema L Warendorf in Amsterdam, ein hervorragender Ver leger, aus dem Leben geschieden. Geboren 1861, erhielt er seine Ausbildung als Buchhändler'bei Tj. van Holkema, Amsterdam, und machte sich 1887 selbständig. Nach dem Ableben seines früheren Chefs wurde er durch dessen Witwe in die Firma, dir von da an van Holkema L Warendorf lautete, ausgenommen und führte sie seit 1991 mit dem Sohne A. B. van Holkema fori. Während der Jahre 1891—1894 war er Schatzmeister der Ver eeniging und hätte wiederholt Sitz und Stimme im Vorstand des vitgeverdonds, zuletzt bei seinem Tode als Schatzmeister. Warcndorf war ein Mann von großer Arbeitskraft und Um sicht, sodaß ihm manche Unternehmung gelang. Auch um den niederländischen Buchhandel in Belgien hat er sich als einer der Gründer der diedorlandscbe Loekbandel in Antwerpen, deren Aufsichtsrat er bis zu seinem Tode angehörtc, verdient gemach'. Im Alter von 71 Jahren verschied am 16. Juli in Leiden Louis D. Petit, Bibliothekar der slaatselmppij voor Hederland- sebo I-ettericunde und Konservator an der Universitätsbibliothek zu Leiden. Der Verstorbene, der sich als Bibliograph große Verdienste erworben hat, war aus dem Buchhandel hervorge gangen und hat 1872—1879 denselben auch selbständig betrieben. Von 1877—1879, in welch letzterem Jahr er nach Leiden ging, war er auch Bibliothekar der Vereeniging. Kaum einen Monat vor seinem Tode war er bei seinem 2Sjährigen Jubiläum als Bibliothekar der obengenannten ^laatsckappij von vielen Seiten gefeiert und ihm durch die Gesellschaft, deren Bibliothek durch ihn vollständig neu organisiert und katalogisiert worden war, eine Ehrenurkunde überreicht worden. Wegen seiner Verdienste um diö Bibliographie hatte unsere Vereeniging ihn zum Ehren mitglied ernannt. Seinen 89. Geburtstag feierte in voller körperlicher und geistiger Frische am 26. Mai I. G. Robbers sen. Im Septem- bcr 1869 gründete er in Rotterdam die Firma seines Namens als Importgeschäft für englische Literatur. Diese Verbindung mit England hatte zur Folge, daß er niederländische Über setzungen der damals so beliebte» Prachlwerke in Lieferungen verlegte, die einen großen Erfolg halten. Vielen Beifall fanden auch seine Neu-Ausgaben der Werke von Jules Verne, die er für 30 990 Gld. aus dem Verlag von P. Vau Santen kaufte. Aus seine Initiative hin wurde im März 1889 die erste niederlän dische Aktiengesellschaft im Buchhandel gegründet, nämlich die llitgevers slaatsalmpnlj LIssvior zu Rotterdam, jetzt in Amsterdam ansässig. Dorthin siedelte Robbers auch mit seinem eigenen Geschäft über, mit dem er später die Firma Feikema, Caarelseu L Co. vereinigte, die den französischen Import be trieb. Als Direktor der dlaatsebappij LIsovier gab er den Au- stoß zum Ankauf von 4Vinitter krins doillustrserds Lnexclopäodie (unser Brockhaus oder Meyer), von dem jetzt die vierte Auflage erscheint, und gründete die blühende Zeitschrift LIsavier's Uaandscbrikt in der Art der amerikanischen diagarines, damals
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