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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Umschlag zu 248. Sonnabend, den lg. ONobei IIIdi Bücher der wende Romanreihe Nr. 4 Soeben wurden die vorausbestellicn Exemplare versandt von Ernst Schertel Die Sünde des Ewigen -der Dies ist mein Leib Ein satanistischer Roman. / Mit ?4 ganzseil. sehr eigenartigen Federzeichnungen vom Verfasser. Die einfache Ausgabe ist karronniert und auf leicht holzballiges Papier gedruckt. Preis (4.S0 Ul.) ns., dar S.— M- Partien jZ/)0, r»,rs, ZL0/Z00. Der Geschenkband ist auf besserem und im Format etwas größerem Papier gedruckt und außerordentlich gut gebunden. (Pappband mir Gold-Heißprägung, aüseitiger Farbschnilt, in Pappkarton.) Preis (V.40 Ul ) no., bar 4-40 Ul. Leine Partien. t/t^tl diesem seit langer Hand vorbereiteten Werke 4^1 ' biete ich der literarischen Welt eine außer ordentliche Erscheinung dar, deren Erfolges ich sicher bin. Denn dieser Roman ist nicht nur eine Erzählung von seltsam spannender Handlung und phantastischer Lildkraft, sondern er ist der Auftakt eines neuen religiös-mystischen Empfindens, das hier zum ersten Ulale mit einer düsteren Wildheit durchbricht. Der Satanismus, d. h. die grundsätzliche Anerkennung des Lösen als schöpferischer Urkraft, findet in dem Luche seinen Gipfel und wächst über sein Sondcr- -asein hinaus zu einem umfassenden Weltgcfühl. Die Ungeheuerlichkeit der Dimensionen, die Glu», Pracht und blutige Lrunst versunkener Lulle steigt auf und verwächst mit den zartesten Tönen einer seraphischen Ekstatik — in dieser Verschmelzung die gemeinsame Wurzel entblößend. Das Buch, das nicht mehr Literatur und noch nicht Mythos ist, steht auf der Grenze, die zwei welialter scheidet. So kann auch sein Held — wie alle Heiden des Uebergangs — nur tragisch enden, wie ein längst Verschollenes bricht das Neue in ihm auf, und untähig, es restlos zu verkörpern, erliegt er unter der Wucht der Gesichte der Urzeit. Aueliefcrung erfolgt nur via Leipzig durch meinen Kommissionär Lacl Friedrich Fleischer. Man bestelle beizeiten auf dem beiliegenden Vcrlangzcrrcl. Lei den billigen Preisen meiner Romanreihc ist ein Rcicgozuschiag schon in nächster Zcir wahrscheinlich. Paul Baumann Die wende «> Verlag « Berlin . ----- Bücher der wende Romanreihe Nr. 4 Ernst Schertel Die Sünde des Ewigen ^Aegenüber der mechanisch-naturalistischen Lcbcns- Haltung des vergangenen Jahrhunderts gelangt heute mit immer gewaltigeren Stößen eine Welt anschauung zum Durchbruch, die man als „mythisch- symbolhaft" bezeichnen könnte. So nähert sich der neue Mensch einer 8orm des Daseins, wie sie den großen Religionen der Ver gangenheit zugrunde lag und was den Mittelpunkt jener alten Lulle ausmachtc, das Lcibhaftwerdcn der Gottheit und die Vermischung mit ihr im Opfer, erscheint als Sehnsucht auch heule wieder am flackern den Horizont der nach Verzückung süchtigen Seele. Furchtbar und umgiutck von den Flammcngarben des Abgrunds steig» die jenseitige Welt wieder auf, niedcrrcißcnd, was ihr entgegcnslcht, wild und ge waltig — Satan näher als dem Gott der Versöh nung und Milde. Diese neue Ekstatik ist es, die in dem Roman „Die Sünde des Ewigen oder Dies ist mein Leib" von Ernst Schertel eine machtvolle Ge staltung gefunden hat. Leise und dämmerhaft beginnend wie ein schau kelnder Schallen, tastet die Handlung durch graue Mansarden, seltsame Prunkhäuser und rauschende Straßen der Großstadt, uin sich dann emporzurecken ln wahnsinnigem Aufriß, hinaus über die Lcgrenzt- hcit, mit Farbe» des Grauens und schauervoll rin nenden Limes, mit Worten, die wie Beschwörungen der Urzeit klingen und dröhnen und stampfen wie die Hämmer der Ewigkeit. Wonnen glänzen kristallen aus iichlstarrcn geöffneten Himmeln, silberne Leiber steigen nieder aus den Gefilden der Seligen, und Musik versunkener Eden klingt und jubelt wie Har fen einer neu erblühende» Welt. — Und dann sinkt das Ganze zusammen wie ein zerborstener Traum der Offenbarung. Schmerz stöhnt auf um den Tod des Letzten, und Tränen rinnen in grundlose Dunkelheit. was den wert des Luches ausmacht, ist neben dem merkwürdigen, spannungsvollen Aufbau des Geschehens und dem farbengesänigien Stil die Ver körperung jenes Neuen, Blutbaft - Religiösen, das emporgreif» zu den Sternen und »icderkaucht in das qualmende Lrunstmeer des Thaos, um aus Himmel und Hölle den Gott zu zeugen, der seiner Sehnsucht genügt. Umbrandct von verbrechen schreitet ein Mensch hier durch Nacht und Glut, zittert im Frost hauch tödlicher Einsamkeit und trinkt verzweifelnd an den Leichen der Lust, nur eines suchend, was ihn erlösen könnte: das Lild seiner Seele. Sehr eigenartige Federzeichnungen aus der Hand des Verfassers verstärken den mystisch-dämonischen Eindruck des Werkes-
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