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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 82, 26. April 1919. gefallen lassen. Wenn man nach einer Formel sucht, die Oskar van Hascs Wesen nnd Wirten knrz nnd treffend bezeichnen soll, sv machte es etwa die sein, dag er, fest auf dem Baden großer Traditionen stehend, den Berns des Verlegers stets im großzügigen und idealen Sinne anfgefaßt hat nnd deshalb anch berufen war, ihn im kräftig sten Standesbcwnßtsein nach allen Leiten hin zn vertreten nnd zu fördern.^ Aus dieser Auffassung erwuchs zunächst seine gesamte Tätigkeit im eigenen Berlag, die unter selbstloser Hintansetzung jeg licher kapitalistischen Gesichtspunkte immer in erster Linie der sach lichen Förderung der Musikpslege nnd der Musikwissenschaft gedient hat. Aufgaben, vor deren Größe alle anderen znriickschreckte», wurden unter seiner Leitung unternommen nnd durchgefiihrt, man denke nur an die monumentalen Gesamtausgaben der musikalischen Klassiker oder die Denkmäler Deutscher Tonkunst, an die großen Brief-Gesamt ausgaben u. dgl. m., Unternehmungen von bleibendem historischen Werte, die meist nur unter beträchtlichen Opfern verwirklicht werden konnten, während gleichzeitig die von ihm ins Leben gerufene Volks ausgabe Breitkopf L Härtel- und die musterhafte» -Bibliotheken für den Konzertgcbrauch« allen Bedürfnissen des praktischen Musiklebens in vorbildlicher Weise dienten. Ans dieser Auffassung aber durfte er freilich auch das Recht hcrlciten, den Verleger als gleichberechtigtes Glied in der Kette der musikalischen Kultur unseres Volkes zu be trachten, ein Recht, das er in scharfem Kampfe gegen widrige Strö mungen kraftvoll verteidigt nnd behauptet hat. Ans dieser Auffas sung ging ganz naturgemäß auch seine umfassende ehrenamtliche nnd organisatorische Tätigkeit auf verlegcrischem und bnchgewerblichem Gebiet nnd seine fruchtbare Arbeit als Schriftsteller hervor, die sich gleichfalls an den Gedankenkreis und die>Interessen des eigenen Stan des anschloß. So steht er nach 50jühriger Zugehörigkeit zn dem altbe rühmten Hanse, das er vom 150. bis zum 266. Fahre seines Bestehens begleitet hat, als eine kraftvoll geschlossene, harmonische Persönlichkeit vor uns, ungebrochen durch Alter und Mühen nnd schwere Schicksals schlüge, die auch ihm nicht erspart geblieben sind. Selbst der Zusammen bruch des deutschen Kaiserreiches, das er 1870 mit erkämpft hat nnd mit dessen Lebensdauer seine eigene Geschäftstätigkeit so schicksalsvoll znsammcntrifft, hat seinen idealen Glauben an die Zukunft des deut schen Volkes nnd an die Aufgaben des deutschen Verlegerstandcs nicht zn erschüttern vermocht. Und wenn er sich nun, wie verlautet, dem nächst znrückziehen nnd dem seit 25 fahren mit ihm tätigen Neffen nnd dem kürzlich an seine Seite getretenen Sohne vertrauensvoll das Steuer überlassen will, so darf ihn der aufrichtige Wunsch begleiten, daß er die Verwirklichung dieser Hoffnungen noch glücklich erleben möge, in ehrenvoller Ruhe - »nach freudiger Arbeit«, wie sein schöner Wahlsprnch lautet. Gestorben: am 21. April nach nur dreiwöchiger schwerer Krankheit Herr Jo hannes Bur m ei st er in Stettin. Inhaber der gleich namigen Buchhandlung daselbst. Der Verstorbene übernahm am 1. April 1889 das Sortiment der Firma Otto Brandner in Stettin, das er unter seinem Namen weitersührte nnd durch Fleiß und Umsicht zn heben wußte. Besonders auf seinen Spezialgebieten: Protestantische Theologie, Pädagogik nnd Lehrmittel hat der Verstorbene große Umsätze erzielt. Nein'» seiner geschäftliche» Tätigkeit hat sich Bnrmcister anch der Allgemeinheit seines Standes gern gewidmet und im Verbände der Buchhändler Pommerns mit Eifer gewirkt, in dem er lange Fahre bis zuletzt den Vorsitz mit Umsicht nnd Energie führte. Bnrmeister war ei» eifriger Besucher der Ostermesse nnd hat dem Börsenverein seine Kräfte im Nechnnngsausschuß zur Verfügung gestellt, dem er von 1909 an ange hört nnd dessen Vorsitz er von 1918—1915 geführt hat: ferner in der Nacht vom 8. zum 9. April auf einer Geschäftsreise in Karlsruhe am Herzschlage im Alter von 19 Fahren Herr- Fr a n z Ä r ne g e r , Vertreter des Globus-Verlags in Berlin. Theo von Brockhusen ---. — Der Präsident der Berliner Freien Sezession, der Maler Theo von Brockhusen, ist am 20. April nach langem Leiden im Alter von 86 Jahre» gestorben. Der malerische Stil des Verstorbenen, der ein Schüler Liebermanns nnd van Goghs war, läßt sich etwa als verjüngter Impressionismus bezeichnen. Siegmund Schnitze f. Der bekannte Gynäkologe Wirk!. Geh. Rat Prof. Ilr. Bernhard Siegmund Schnitze ist im Alter von 92 Fahren in Jena gestorben. Er wirkte seit dem Fahre 1858 an der Thüringer Hochschule. Durch seine wissenschaftlichen Arbeiten hat cr emen Ruf erlangt, der weit über die Grenzen Deutschlands hinanS- gchl. Roland Eötvös -s. - Fn Budapest ist der Naturforscher Roland Eötvös, ein Sohn des bekannten Romanschriftstellers, am 9. April im 71. Lebensjahre gestorben. Neben einer reichen nnd frucht baren Lehrtätigkeit behandelte er wichtige physikalische Probleme und fand n. a. das nach ihm benannte Gesetz über die Beziehung zwischen der Oberflächenspannung von Flüssigkeiten nnd ihrer chemischen Zu sammcnsetzung. Adolf Stölzcl -f. — Am 20. April ist Professor 1),-. Adolf Ltolzel in Berlin im 88. Lebensjahre gestorben. An der Spitze der preußischen FustizprüfniigSkommission stehend, legte er seine Grundgedanken in den Werken »Schulung für die zivilistische Praxis (1891 ff.) und »Uber Proberclationen- (1. Anfl. 1902) nieder, die znm unentbehrlichen Rüst zeug aller sich auf den Assessor vorbereitenden Fnristen gehören. Von seinen weiteren Werten nennen wir: »Preußisches Eheschließung-: recht« (2. Anfl. 1871), »Schillers Berufung nach Berlin« (1905) und ;1910). SprechsMl. „Vorschläge für Verbesserungen im Sortimenisbetriebe." (Vgl. zuletzt Nr. 75.) Mit dem Nachforschen nach den empfohlenen Bestellungen hat der Herr Kollege Quelle ohne Zweifel ein verdienstliches Werk getan Es scheint in den von ihm angczogenen Füllen an dem verspäteten Eintref- scn der Sendungen die Ansrauschstelle keine Schuld zu haben, lim aber fcstzustellen, wer an den mehr als einmal in der Woche später als gewöhnlich einlreffenden Paketen die Schuld trägt, möchte ich Herrn Quelle ersuchen, doch einmal die von Leipziger Sortimentern eingehen den Zettel zu kontrollieren. Er möge von seiner Absicht die von ihm ins Auge genommenen Firmen benachrichtigen, diese teilen ihm dann mit, w a n n die bestellten Bücher cingetrosfen sind Tatsache ist, daß sich der Verkehr im Buchhandel vor Bestehen der Anstauschstellc rascher abwickelte nnd die Sendungen früher cintrafen als jetzt. ES muß uns allen doch daran liegen, die Wünsche unserer Abnehmer auf das rascheste.zn erledigen: das gilt für den Kommis sionär, Verleger und Sortimenter. Die Anstauschstelle mag ihre guten Seilen haben, vielleicht hätte der Leipziger und mit ihm der gesamte Buchhandel bei dem Personal mangel die schweren Kricgszeilcn überhaupt nicht aushaltcn können, aber Vorschläge zur Verbesserung werden auch ihren wärmsten Freun den willkommen sein. Ein Teil der wegen Langsamer Expedition an die Austauschstelle j gerichtete» Klagen mag anch seinen Grund in der Arbeit der Bestell- anstalt haben. Ich wenigstens erhalte in meiner »Börse« sehr oft für Midcre Firmen bestellte Zettel. Auch die fehlende Angabe des Kom missionärs mag an der Verzögerung sehr oft die Schuld tragen. Es ist wohl kaum anznnehmen, daß bei Leipziger Firmen die empfohlenen Zettel längere Zeit liegen bleiben: das ist der Grund mei ner an Herrn Quelle gerichteten Bitte. Leipzig. L c o p o l d H a g e m a n n, i. Fa. Serig'sche Buchhandlung. Wo« soll daraus werden? Die Klagen des Publikums wegen Überteuerung der Bücher iibcr dcn Normalzuschlag hinaus mehren sich besonders bei Zeitschriften. Wir haben z. B. eine Zeitschrift, die jährlich ./( 7.86 ord. kostet, und die, da Doppelhefte dabei sind, ein zehnmaliges Austragc» erfordert. Wenn eine Austraggcbühr von 86 Pfg. oder 1 .// gefordert wird, so ist dies höher als die Postzustellniigsgebühr, entspricht aber ungefähr dein Kreuzbandporto. ES ist uns aber eine Reihe Fälle bekannt, wonach höhere Aufschläge, bis zu 2 .//, genommen werden. Eine Hamburger Firma beispielsweise berechnet ihre» Abonnenten .// 9.86, nimmt also außer ihrem Normalnutzen einen Aufschlag von 27'/». Glauben die be treffenden Firmen, daß das Publikum eine derartige ttbertenerung sich auf die Tauer gefallen läßt? Die meisten Leute wissen doch, daß der Sortimentsbuchhandel mindestens R)".. Rabatt vom Ladenpreis genießt: es wird also einen Brntlonntzcn von 56"/„ und mehr übermäßig finden und znm direkten Bezug durch Kreuzband oder Postabonncment, bziv. znm Zeitschriftenhandel übergehen. Außerdem werden sich die großen Zcitschriftenverlcger in Zukunft wohl überlegen, ob sic nicht in Groß städten eigene Filialen errichten, die das Anstragen nsw. besorgen, um dadurch einer Überforderung des Publikums vo.rznbcugen. XV/..
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