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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1918
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. s>!° 215, 14. September 1918. mal gefragt werden, warum denn unsre wissenschaftlichen Zeit schriften so wenig Ehrgeiz darin entwickeln. Sachlichkeit ist also die Tugend des Umschlags. Und er hat, nimmt er cs ernst mit seinem Berufe, so viel der Würden zu tragen, das; ihm der Kopf nicht nach billiger Unterhaltungs- knnst stehen soll: Wir sahen schon, zuerst ist's der Titel; dann die Inhaltsangabe; jedes Heft soll, möglichst auf der Vorder seite, ein klar gegliedertes Inhaltsverzeichnis aufweisen, und nur wer den Inhalt lieber nicht so offen zeigt, darf es sich schen ken. Ich sagte; klar gegliedert; denn die neue Sitte <und solche Sitten sind, ach, so ansteckend!), die Inhaltsangabe, also sämt liche Verfasscrnamen und Aufsatzübcrschriften im fortlaufen den Satz dem Leser wie eine kleine Geschichte vorzutragen, wirkt von Anfang an verstimmend. Hat man sich einmal klar ge macht, daß das Inhaltsverzeichnis ein wesentlicher Bestand teil jeder Zeitschriftennummer ist, so wird ihm auch der rechte Platz zuteil werden. Es ist durchaus unlogisch, sich um diese Notwendigkeit hcrumzudriicken und sie etwa gar, wie es jetzt häßliche Mode geworden ist, auf einer halben Papierseite rasch noch mit cinzuschmuggeln: eine ästhetische Unmöglichkeit. Erster Grundsatz bleibt doch Erfüllung der gegebenen Aufgabe. Wo Zweckkunst um diese Aufgabe herumgeht, beweist sie Mangel an Verständnis und Können. Ein Zeitschriftcnheft ist kein Buch, »nd sein Umschlag unterliegt anderen Gesetzen, als der Buch einband. Hat aber der Künstler wirklich keinen Platz für das Inhaltsverzeichnis, so bringe er es doch, mit künstlerischer An ordnung, auf der Innenseite an. Dann möge auch einmal der Kunst zuliebe das Jnseratengold, das meist dort leuchtet, ver blassen. Daß aber auf der Vorderseite mit bestem Geschmack das Verzeichnis angebracht werden kann, beweisen vornehmste Zeitschriften (Neue Rundschau, Weck, Dekorative Kunst u. a.). Schließlich ist auch nicht immer nötig, kleine und kleinste Notizen in solchem Inhaltsverzeichnis aufzunehmen. — Auf des Um schlags Vorderseite gehört ferner, in die Augen springend, nicht schamhaft irgendwo versteckt, die gesamte Zählung: Heftnummer und Monat, Bandnummer und Jahrgang, die Zahlen in soge nannten arabischen Ziffern, nicht in Worten und nicht in römi schen Rechenexempeln. Immer wieder trifft man mal auf ein verirrtes Heft, dessen Zeitalter erst in historisch-kritischer Me thode festgestellt werden must. Die Bandnummer soll einem Jahre entsprechen. Falls also Viertel- und Halbjahrsbände er scheinen, wäre nicht bändcweise durchzuzählen, sondern nach Jahren zu rechnen; die einzelnen Bände erhalten dann inner halb des Jahres noch eine laufende Bandnummer. Es sei in dessen daran erinnert, daß für jede Zeitschrift die Zählung nach dein Jahre völlig genügt und am bequemsten ist; und führte sich dieser Brauch allgemein ein, dann wäre auch die bibliothe karische Bestellung einfacher und sicherer. Doch sei der Stolz eines 80. Jahrgangs niemandem verwehrt. Der ständige Ver merk: »Erscheint seit 1842« tut freilich den gleichen Dienst, ist vielleicht noch vorteilhafter, da andernfalls immer gerechnet werden mutz, was nicht jedermanns Leidenschaft ist. Wird vom Oktober ab gezählt, so sollte jedes Heft für die Jahrgang-Be zeichnung zwei Jahreszahlen tragen. — überaus vorsichtig sind »Neue Folgen« zu behandeln. In den meisten Fällen entbehr lich und aus geschicktere Weise zu erledigen, läßt doch Ehrgeiz, Ncformfreude, Vorgängerverachtung und hie und da ein Quentchen sachliche Berechtigung nicht davon ab. Es wäre keine Schande, in vorkommenden Fällen auch einmal einen Bibliothekar zu Rate zu ziehen; denn für diese Gattung Leute ist doch überhaupt die ganze Zählerei. Doch habe man die Selbstüberwindung, bei Fortsetzungen oder Neuen Folgen irgend wie auf das Verhältnis zu den früheren Jahrgängen zu ver weisen, selbst wenn sie einem anderen Verlage entstammen soll ten. Die wissenschaftliche Welt wird es danken. — Noch etwas gehört vornehin auf den Umschlag <was fast immer fehlt): der Beigabenvermerk über alle ordentlichen und außergewöhnlichen zum Heft zählenden Beilagen. Überhaupt die Beilagen! Da gibt cs Beilagen von Beilagen, in geradezu kaktcenhaftem Wachstum, und wehe dem Armen, der solche Ungetüme zu regi strieren hat. Man schone ihn und bringe einige Ordnung in diese Horden. Vielleicht genügt dieser Hinweis, um manchen Schriftleiter auf die Wichtigkeit der Sache aufmerksam zu machen. Er stelle sich streng auf den Standpunkt des Benutzers und mache es ihm möglichst mundgerecht. — Manche Zeitschrif ten sind arme Philosophen und müssen das besondere Kleid ent behren. Da hilft nun nichts: all die gepredigten Notwendig keiten müssen in den Kopftitel gezwängt werden, und die Kunst, die nur sich selbst hat, schaffe desto mehr mit Geist, Klarheit, Schönheit und Übersicht. Hierin sollen sie den prunkenden Brü dern nicht nachstehen. Zur Wiederholung: Nutzer Haupt-, Unter titel und Inhalt verzeichne jedes einzelne Heft deutlich die ge- samte Zählung und den Beigabenvermerk, dazu kommen Ver legername und -adresse, wohlgemerkt alles auf der Vorderseite, um dem ersten Blick die gesuchten Antworten zu geben. Alle anderen Angaben, wie Preis, Bezugsart usw., können dann auf der Innenseite Platz finden. Zählung, Titel und Verlag hat natürlich auch der Kopf zu enthalten, da später vielfach die Umschläge entfernt werden und keine Auskunft mehr geben kön nen. Jedenfalls sei die Vorderseite des Umschlages nicht der heitere Tummelplatz von grossen und kleinen Geschäftsanzeigen, endlosen Listen von Mitarbeitern, Teilen von Inhaltsangaben, deren Fortsetzung irgendwo anders zu suchen und nicht zu fin den ist. In einer Ecke dieses fruchtbaren Krautackers wächst dann meist in aller Bescheidenheit ein kleiner Titel. Unglaub lich, was sich auch bekannte, wissenschaftliche Zeitschriften da leisten. Unglaublicher, daß die Leser damit zufrieden sind. So hat das Einzelheft seine bestimmten Pflichten. Der abgeschlossene Band hat sie ebenfalls: Band-Titel und Register. Auch die geringste unter den Zeitschriften kann sich ein Titel blatt, auch das geringste unter den Fachblättern soll sich ein Schlagwort-Register leisten (über dessen praktische Anfertigung ein andermal etwas gesagt werden soll). Dieses Register wird bei einer gutgeleiteten Zeitschrift dem letzten Heft des Jahr ganges bestiegen. Das ist leicht möglich, wenn es, wie sich das gehört, laufend von Heft zu Heft, während des Jahres bereits in Form einer Kartothek geführt wird. Kommt das Register zu spät, dann ist der abgeschlossene Band nicht gebrauchsfertig und geht vorerst einmal der Benutzung verloren. Bei kleinen Blättern, deren Schriflleitungen überlastet sind, wird sich leicht unter den regelmässigen Beziehern jemand finden, etwa ein pensionierter Beamter, der aus Lieb« zur Sache ein Register anlegt und mit Bczugspreisermätzigung belohnt wird. Jeder Verleger sei aber überzeugt, daß sich der Wert einer Zeitschrift durch ein Register vervielfacht, und daß vor allem auch ältere Bände so ihren Wert behalten, während in einem registerloseu älteren Jahrgang niemand mehr etwas suchen wird. Viele unserer besten Zeitschriften entsprechen den borgest«, genen Wünschen schon längst. Doch ist das nicht genug. Diese Forderungen sind Notwendigkeiten, die keine Zeitschrift verachten darf, solange sie Wert daraus legt, weiteste Verbreitung zu fin den und dauernde Anerkennung zu gewinnen. Was Hilst der trefflichste Gehalt, wenn die Wege zu seinem Genuß unnötig er schwert sind! Auch das beste Buch auf schlechtem Papier oder ohne klare Gliederung wird immer nur wenige Freunde zählen. Und dann sind das alles Wünsche, die leicht erfüllt werden kön nen: sie kosten nichts — nur ein bißchen Geist und ein wenig Geschmack. vr. Niederer. Für die buchbändlertsche Fachbibliothek. Vorhergehende Liste ISIS, Nr. 2V8. Bücher, Broschüren usw. Nk>88aui8c.lien vandesdidliottiek in VViesdaclen. 19. lalirZanx, Nr. 7 u. 8 vom ^uli/XuAULt 1918. veipri^, Verlag von Otto var- N3880>vttL. Xus (lein Inttalt: vr. o. Plate: Zeitkarten als kuell- poclr. — Professor vr. kollert: kromberZer >Verdedlatt. Buchhändler, Der Deutsche. Organ des Vereins der Deut schen Buchhändler. Herausgeber: vr. Bernhard Lehmann. 14. Jahrgang, Nr. 3 iNr. 78) vom 1. September 1918. Danzig, Verlag der vr. B. Lehmann'schcn Buchhandlung. Aus dem In halt: vr. B. Lehmann: Wahlrecht u. Sozialpolitik IV. III. Kom-
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