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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1918
- Strukturtyp
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- 1918-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1918
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- Deutsch
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2l0, S. September 1918. Redaktioneller Teil. Die Erklärungen können mit beigesiigtem Bestelljettei (A von der Geschäftsstelle des Deutschen Verlegervereins ver langt werden. Eine Liste über die Firmen, die ihre Unterschrift dazu gegeben haben, wird in gewissen Zeitabschnitten veröffentlicht. Llrheberrechtseintragsrolle. Leipzig. In der hier geführten Eintragsrolle ist heute folgender Ein trag bewirkt worden: Nr. 576. Die Firma W. Bobach L Co. in Leipzig meldet au, daß Herr Martin Hildebrandt, geboren am 22. August 1854 zu Magdeburg, Urheber des im Jahre 1908 unter dem Titel »Vater Martins Briefe an seinen kleinen Michel«, zuerst im Selbstverläge, später in ihrem Verlage, Berlin, Leip zig, Wien, Zürich, anonym erschienenen Werkes sei. Tag der Anmeldung: 13. August 1918. Eintr.-R. 22. Leipzig, am 24. August 1918. Der Rat der Stadl Leipzig als Kurator der Eintragsrolle. (Deutscher Neichsanzejger Nr. 209 vom 4. Scpt. 1918.1 Goslar. Die Her bst Versammlung der Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine am 31. August und 1. September 1918. Er ist nicht zu leugnen, daß er für viele Teilnehmer eine gewisse Enttäuschung bedeutete, als statt der ursprünglich in Aussicht genommenen schönen Frankenstadt wiederum die alte Kaiser- und Harzstadt Goslar als Tagungsort bestimmt wurde. Gar viele hatten sich schon auf die Fleischtöpfe des gesegneten Frankengaues und vor allem auf seine Weine gefreut, sie hatten es sich so schön gedacht, abends nach des Tages Müh'und Arbeit Steinberger oder Boxbcutcl, je nachdem man Verleger oder Sor timenter ist, zu schlürfen und nach der Tagung, wenn cs die Zeit erlaubte, die reizvollen alten fränkischen Städte aufzusuchen und sich an den mannigfachen Kunstschätzen zu erfreuen. Vor allem die süddeutschen Berufsgenossen waren etwas verstimmt; ist es doch keine Kleinigkeit, jetzt bei den mangelhaften Bahn- Verbindungen nach Goslar zu gelangen, da man Tage opfern must, um von Stuttgart, München, Straßburg, Heilbronn, Hei delberg dorthin und zurück zu kommen. Aber schließlich war man doch auch froh, wieder an der altbekannten Stätte tagen zu können, und man hat cs wahrlich nicht zu bereuen gehabt. Den Herren Danehl und Koch gebührt wiederum der wärmste Dank der Versammlung, daß sie alles so vorzüglich vorbereitet hatten. Auch Herrn Piper und seiner trefflichen Küche haben wir wie derum die größte Anerkennung zu zollen. Wir sind, wie jedes Jahr, gut ausgenommen worden und haben uns in der wür zigen herben Harzluft Herz und Lunge gestärkt für die schweren Arbeitstage, die unserer harren. So denken Wohl alle Teil nehmer voll herzlicher. Freude an die Goslarer Tage zurück. Der Achtermann bietet in der Zeit der Herbsttagung stets den Anblick eines buchhändlerischcn Hauptquartiers. Da tagen schon vor der Versammlung der BörscnvereinS- und der Gilde- Vorstand und besprechen neben der Tagesordnung die vielen Eingänge und Umläufe, die zu erledigen sind; da tauschen Ver- leger und Sortimenter ihre Erfahrungen aus und unterhalten sich über die auf die Tagesordnung gesetzten Punkte. Am Sonn abend nachmittag fand dann die Sitzung statt, die Prager wie derum in bewunderungswürdiger geistiger Frische leitete. 48 Teilnehmer waren erschienen; einen vermißte man schmerzlich in den Reihen: Karl Siegismund, der zurzeit in der Ukraine weilt und dort für das deutsche Buch wirkt und arbeitet. Prager begrüßte in herzlichen Worten die Versammlung, betonte, daß es die letzte .Herbstversammlung wäre, die der jetzige Vor stand leite, und bedauerte, daß er den Auftrag der Kreis- und OrlSvereine, die Versammlung in Würzburg stattfinden zu lassen, nicht habe ausführen können. Der Würzburger Kollege, mit dem der Vorstand in Verbindung getreten sei, habe aber erklärt, daß die dortigen Verpflegungsverhältnisse schlecht seien und daß der Magistrat keinerlei Vergünstigung gewähren wolle. Man habe sich dann nach Weimar gewandt, aber auch von dort eine Absage erhallen. Des halb habe man wieder auf Goslar zurückgegriffen, wo man immer guter Aufnahme gewiß sei. Im Namen der süddeut schen, besonders der bayerischen Kollegen bedauerte Nusser-Mün- chen nochmals, daß man nicht in Wllrzburg tage, man habe einen falschen Weg eingeschlagen; hätte man sich an den Bayeri schen Buchhändlerverein gewandt, so würde ohne Zweifel die Sache zur vollen Zufriedenheit geregelt worden sein. In Würz burg hätte noch vor wenigen Tagen eine große Versammlung stattgefunden, deren Teilnehmer sich sehr befriedigt über die vor treffliche Aufnahme geäußert hätten; weitere Versammlungen würden dort in nächster Zeit abgehalten werden. Es wäre im Interesse der Verhandlungen notwendig, daß man einen Ort wähle, der an einer Hauptstrecke liege und von allen Gegenden des deutschen Vaterlandes bequem zu erreichen sei. Es wurde dann zu Punkt 1 der Tagesordnung übergegan gen und Paul Ritschmann zu seinem Referat: »Der augenblick liche Stand der Teuerungszuschläge« das Wort erteilt. Der Redner entledigte sich der Aufgabe in vortrefflicher, klarer, durch aus sachlicher Weise, die frei von aller Polemik war. Er be tonte, daß leider der Teuerungszuschlag nicht überall erhoben werde. Es seien eine, gottlob recht kleine Schar Sortimenter noch Gegner, dann einige Verleger, einer habe sogar den Tcuerungs- zuschlag einer Behörde gegenüber als unzulässig bezeich net, ferner einige Warenhäuser, so u. a. Althoff in Leipzig, während sämtliche Berliner Warenhäuser Aufschlag näh men. Er streifte auch kurz das Vorgehen der schön wissenschaftlichen Verleger und erwähnte deren letztes Rundschreiben, um dann einzelne Punkte näher zu be leuchten. Die Zahl der Sortimenter, die sich sträube, sei zwar klein und nähme beständig ab, aber diese paar brächten dem soliden Sortiment Schaden und täten dem Ansehen des Buch handels schweren Abbruch, indem sie vielfach auf Kosten ihrer satzungstreuen Kollegen Geschäfte machten und überall verkün deten, der Buchhändler verdiene mehr als genug, und es sei Wucher, wenn er die Aufschläge berechne. Ob der vermehrte Absatz dieser Geschäfte die enorm vermehrten Spesen des Sor timents nur annähernd decke, sei zu bezweifeln, in jedem Fall hätten sich die aus purem Eigennutz handelnden Herren die Sympathie des anständigen Buchhandels verscherzt, da Verlag und Sortiment in dieser Frage vollständig einig seien. Neben diesen Herren kämen diejenigen in Frage, die aus Ängstlichkeit vor Unannehmlichkeiten mit den Behörden und dem Publikum nur zögernd an den Teuerungszuschlag Herangehen, jede Zei tungsnachricht über Androhung der Behörden wegen »Über schreitung« mit Zittern und Zagen lesen und sich schon auf der Anklagebank sehen. Auf diese Schar der Wankelmütigen und Kleinmütige», die gottlob von Tag zu Tag sich mindere, cinzu- wirkcn, sei Sache der Verbände und einer zielbewussten Propa ganda, sei es seitens des Börsenvereins, sei es seitens der Gilde. Es sei richtig, daß die Behörden vielfach Versuche machen, gegen den Teucrungszuschlag vorzugchen, und der Redner ver kennt durchaus nicht die großen Schwierigkeiten, die dadurch entstehen und die auch in gewisser Weise den Börsenvereins- vorstand hindern, energisch gegen die Übertreter der Notstands- orduung vorzugehen. Er ersucht aber dringend, nunmehr diese ab wartende Politik fallen zu lassen und kräftigere Töne anzuschlagen. Wollte man warten, bis das Kriegs-Ernährungsamt und Kriegs- Wuchcramt, Behörden, die übrigens gar nicht maßgebend seien, 541
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