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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1918
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Leu. 193, 20. August 1S18. sodann zu den Verleger-Zuschlägen und bedauert, das; hierbei so viele verschiedenartige Berechnungen bestehen. Hier müsste der Börsenverein den Versuch machen, Wandel zu schaffen, und insbesondere versuchen, die volle Rabattierung des Ausschlages zu erreichen. Er berichtet sodann über die Verhandlungen des Börsenvereins mit den Berliner Kriegsämtern, die noch keinen Abschluß gebracht hätten, ferner über die mit der Münchener Preisprüsungsstelle gepflogenen Besprechungen über die Frage, ob das Buch Gegenstand des täglichen Bedarfs sei. Hier müsse der Buchhandel aus innerster Überzeugung erklären, daß letzteres im allgemeinen leider nicht zutreffe. Sollte die Preisprllfungs- stelle möglicherweise in der nächsten Zeit dahinzielende Fragen stellen, so müßten diese auf das sorgfältigste und wohlüberlegt beantwortet werden. Der Redner ging hierauf zu den Ausnahmen von den Teucrungszuschlägcu über, deren der Bayerische Buch- Häudler-Vercin auch einige wenige in Vorschlag gebracht hat. Eine kurze Debatte schließt sich an diese Ausführungen, deren Nichtigkeit hierdurch im ganzen Umsange bestätigt wird, sodaß die allgemeine Durchführung der Teuerungszuschläge in ganz Bayern unbedingt gesichert ist. Herr Kommerzienrat Schöpping bringt hierauf folgende Resolution ein, die einstimmig angenommen wird: »Die 39. General-Versammlung des Bayerischen Buch händler-Vereins stellt einstimmig an den Vorstand des Deut schen Verlegervereins das Ersuchen, dahin zu wirken, daß der Verleger-Aufschlag ein einheitlicher werden möge, und daß insbesondere an das Sortiment der gleiche Rabatt wie bet dem Buche selbst, also mindestens 25—307» gegeben werde«. Herr Bruckmann berichtet hieraus über die Notwendig keit der Einrichtung von buchhändlerischen Fachkursen. Die unserem Berus zugehenden jungen Leute bedürfen, wenn sie in den kommenden schwierigen Zeiten etwas leisten sollen, unbe dingt einer gründlichen Vorbildung, die nur in Fachkursen zu erreichen ist. Bei dem großen Entgegenkommen der Münchener Schulbehörden, die Lokale, Licht, Beheizung und teilweise sogar Lehrkräfte und Lehrmittel unentgeltlich stellen, ist es für die buchhändlerischen Vereinigungen geradezu eine Ehrensache, tat kräftig mitzuwirken und die notwendigen Mittel zu bewilligen. Die Fassung des Jahresberichtes wird hierauf einstimmig genehmigt. Punkt 2. Herr Kommerzienrat Pustet gibt den Kassen bericht bekannt. Wie schon im Vorjahr, schließt derselbe auch in diesem Jahre mit einem Fehlbetrag ab. Die Vorstandschast hat sich seit vielen Jahren mit einem Jahresbeitrag von 7 beholfen. Die ungemein große Steigerung aller Ausgaben, be sonders für Porto, Drucksachen und Versammlungen, bei gleich gebliebenen Einnahmen zwinge den Vorstand, an eine mäßige Erhöhung des Jahresbeitrages heranzutreten, und er schlägt den Betrag von 10 -kk vor. Die Versammlung kann sich der Richtig keit der vorgebrachten Gründe nicht entziehen und genehmigt einstimmig den erhöhten Jahresbeitrag. Punkt 3. Der vom Schatzmeister verlesene Voranschlag für das kommende Geschäftsjahr findet ebenso einstimmige Genehmigung. Er bewegt sich im bisherigen Rahmen, als neu kommt ein Beitrag von 50 für buchhändlerische Fachkurse hinzu. Der erhöhte Beitrag reicht gerade zur Deckung der Kosten aus. Punkt 4. Wünsche nach weiteren Berichten Uber die O.-M. Versammlungen in Leipzig wurden nicht geäußert. Punkt 5: Satzungs-Änderung. Zu A4 beantragt der Vorstand die Worte »und Frauen« zu streichen, da es nicht mehr zeitgemäß sei, den selbständigen Frauen das Recht zu ver weigern, auch zu den Ehrenämtern des Vereins gewählt zu werden. Zu A K. Die Zahl der Vorstandsmitglieder beträgt künftig 6. Alle 3 Jahre scheiden künftig 2 Vorstandsmitglieder aus. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vor sitzenden. Beide Änderungen werden einstimmig zum Beschluß er hoben. Punkt 6. Derselbe gibt Gelegenheit zu einer eingehenden Aussprache über die uns bewegenden großen Fragen. Bezüg lich der Tcuerungszuschläge konnte bestätigt werden, daß Schreibwarengeschäfte, Warenhäuser und sonstige Zwischen händler bei persönlicher Aussprache ohne Schwierigkeiten zur Einführung des Aufschlages zu veranlassen waren. Bei den weitverbreiteten Kalendern wird es Sache der Verleger sein, den Buchbindern,. Landkrämern und sonstigen Verkäufern be stimmte Vorschriften zu machen. Im übrigen müssen wir zu nächst die Arbeit der durch den Börsenvereinsvorstand cinberu- fencn Kommission zur Festsetzung der Ausnahmen vom Aufschlag abwarten, die erst volle Klärung der schwebenden Fragen brin gen wird. Wegen der von Zeit zu Zeit austauchenden gehässigen und falschen Zeitungsartikel über die Nichtberechtigung des Auf schlages wird darauf hingcwiesen, daß die Verhandlungen mit den betreffenden Rcichsstellen in regstem Gange sind, aber bis her noch zu keinem endgültigen Ergebnis geführt haben. Kurze, rein sachliche Erwiderungen und Aufklärungen besonders in der Lokalpresse werden gute Dienste leisten. Man steht hier wirklich vor einem Rätsel, daß dem Buchhandel für die geistige Nahrung ein Aufschlag von nur 10"/», den er zu seiner Existenz unbedingt braucht, verweigert wird, während für leibliche Nahrung unter Mitwirkung der Behörden 100—5007° glatt bewilligt werden. Besuch der Schriftleiter der Tagespresse zwecks entsprechender Aufklärung, wird als bestes Gegenmittel empfohlen. Die fernere Aussprache berührte die Auslieferung von Ver lag an die nichtbuchhändlerischcn Wiederverkäufer und Buchbin derkommissionäre. Eine völlige Verweigerung des Verlages sei in vielen Fällen nicht angängig oder sogar unmöglich. Es wird aber Kürzung des Rabatts und Verweigerung von Remil- tenden empfohlen und von den anwesenden Verlegern zugefagt. Ein weiterer Wunsch geht dahin, daß wir Streitigkeiten mit dem Buchgewerbe, Buchdruckerei, Buchbinderei und Papier- sabrikation nicht in der breiten Öffentlichkeit austragen möch ten, da diese hierfür kein Verständnis hätte und sich lediglich falsche Ansichten bilden würden. Punkt 7. Die Wahl des nächsten Versammlungsortes wird dem Vorstand überlassen. Herr vr. Ament schlägt mit warmen Worten Bamberg vor und erhält die Zusage, daß die schöne Mainstadt nach bester Möglichkeit im Auge behalten wer den soll. Punkt 8. Ergänzungswahl zum Vorstand. Von ab gegebenen 21 Stimmen treffen 19 auf Herrn Kommerzienrat Fr. Pustet-Regensburg, der die Wiederwahl dankend annimmt. Der 1. Vorsitzende, Herr Bruckmann, schließt hierauf gegen I Uhr die Versammlung, spricht feine Freude über den schönen, harmonischen Verlaus sowie über den besseren Besuch derselben aus und wünscht, daß es auch künftig im Bayerischen Buchhänd ler-Verein so bleiben möge. Am Vorabend der Hauptversammlung waren sämtliche bayerischen Mittelschulbuchverleger unserer Einladung zu einer Aussprache über die geschäftlichen Fragen der Gegenwart gefolgt. Die großen Schwierigkeiten, die mit der Beschaffung der Rohmaterialien beginnen, um sich bei Buchdruckern und insbesondere Buchbindern ins Unglaubliche zu steigern, fanden eingehende Beleuchtung. Bei der Preisfestsetzung konnte die be stimmt ausgesprochene Anschauung der Versammelten erkannt werden, nur unerläßliche Steigerungen eintreten zu lassen, denn eine zu große Verteuerung der Schulbücher müßte unbedingt vermieden werden. Auch die Frage der Verfasser-Honorare fand eingehende Würdigung, wobei festgestellt worden konnte, daß einer Er klärung des Kultusministeriums zufolge der von diesem be willigte Preisausschlag nur einen Ausgleich für die höheren Herstellungskosten und Spesen bilden dürfe, aber keine Begrün dung zu einer prozentualen Erhöhung des Honorars gäbe. Die Versammlung, die jedem der Teilnehmer reiche An regung bot und in schönster Eintracht verlief, wurde nach drei stündiger Dauer von Herrn Kommerzienrat Schöpping, der den Vorsitz führte, geschlossen. St.
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