Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19180710
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191807101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19180710
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1918
- Monat1918-07
- Tag1918-07-10
- Monat1918-07
- Jahr1918
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redakttoneller Teil. X- 158, 10. Juli 1918. stehen manche Aufsätze, die mich gar nicht interessieren? — Also wie kann man einen solchen Satz hier hineinschreiben: In der Fachpresse dagegen ist kein Raum und keine Zeile vergeudet, keine Nummer geht unnütz und ungenutzt in die Welt, da sie sich nur an Fachgenossen wendet! Er geht dann weiter: Wenn die Bundesratsverordnung für die Tageszei tungen bet der Papterzuteilung (mit 557°) den Verbrauch von 1915 zugrunde legt, — dar ist falsch; denn eine einheitliche 55Prozentige Beschrän kung bei der Tagespresse existiert gar nicht; die Kontingentie rung der Tagespresse ist nach ganz anderen Grundsätzen vor genommen — dagegen für die Zeitschriften (»und andere Druck sachen!«) den Verbrauch von 1916, — — — Darin ist gleich ein halber Dutzend Fehler enthalten. Es heisst da: rund andere Drucksachen!« Die Fachpresse ist ja gar nicht unter den anderen Drucksachen. Fällt denn die Fachpresse nicht unter den Begriff der Zeitschriften? Die Bundesratsver ordnung, auf die Sie hier Bezug nehmen und von der in der Nr. 2 des Antrags die Rede ist, vom 28. Dezember 1917 bezieht sich überhaupt nicht auf Zeitschriften. Wenn da etwas von »sonstigen Drucksachen« steht, so sind auch damit Zeitschriften und Fachpresse gar nicht gemeint. Dagegen ist in sämtlichen Verordnungen, die sich mit der Kontingentierung des Buch- und Zeitschriftenverlags beschäftigen, ausdrücklich die Rede von Zeitschriften und anderen periodischen Druckschriften. Die mei sten Fachblätter wird man doch unter Zeitschriften klassifizieren, und soweit dies nicht geschieht, sind sie unter den sonstigen perio dischen Druckschriften. Also von irgendeiner herabsetzenden Be handlung der Fachpresse kann nicht die Rede sein. Es geht dann weiter: so ist diese verschiedene Behandlung als verfehlt anzusehen. — Die Behandlung ist genau dieselbe, wenn auch die beiden verschiedenen Jahre gewählt sind. Die Kontingentierung der Tagespresse ist nämlich erfolgt im Jahre 1916, die der Zeitschrif ten erst im Jahre 1917, und man hat in beiden Fällen gleich mäßig das nächstvorhergehende Jahr gewählt. (Zuruf: Das war ein Fehler!) — »Das war ein Fehler!« meinen Sie. Man hat dar nächstvorhergehende Jahr gewählt, zunächst einmal aus dem Gesichtspunkte: es ist das bequemste. (Zuruf: Leider I) In dem vorhergehenden Jahre haben jedenfalls schon mehr Firmen existiert oder in derselben Weise ihren Geschäftsbetrieb gehabt als etwa drei Jahre vorher. Wäre man auf das Jahr 1913 zurückgegangen, wie es viele wollten, so wäre es notwendig ge wesen, für eine ganze Anzahl von Firmen, die inzwischen neu entstanden sind, oder die ihren Geschäftsbetrieb vollkommen ver ändert haben, Ausnahmebestimmungen zu machen; man wäre aus den Ausnahmebestimmungen oder, anders gesagt, aus der Willkür gar nicht herausgekommen. Das war einer der Gründe, die dar letztvergangene Jahr wählen ließen. Wenn Sie nun meinen, daß die Fachzeitschriften dabei be sonders schlecht wcggekommen wären, so ist das auch ein Irr tum. In der zweiten Hälfte des Jahres 1914 und im Jahre 1915 sind die ganzen Zeitschriften im Rückgänge gewesen; da mals hat alles weniger Papier gebraucht, damals haben auch die Tageszeitungen ganz von selbst einen Minderverbrauch ge habt. Es ist ein Irrtum, der uns hier im weiteren Verlaus auch wieder entgegentritt, wenn angenommen wird, daß die Tageszeitungen durch die Steigerung der Auslage, die stattge- fundcn hätte, ihren Papicrverbrauch schon in kurzer Zeit auf die Höhe vor der Kriegszeit gebracht hätten; denn für die Tageszeitungen ist ja der Anzeigenmarkt in der zweiten Hälfte des Jahres 1914 und auch noch fast das ganze Jahr 1915 hin durch devastiert gewesen, genau so wie bei den Fachzeitschriften und bei den illustrierten Zeitschriften. Alle haben sie sich erst Ende des Jahres 1915 und weiter im Jahre 1916 wieder erholt. Wenn man nun einfach für alle ein günstigeres Jahr ge wählt hätte, was wäre dann der Erfolg gewesen? Sie müssen doch von der Voraussetzung ausgehen, daß die Kriegswirt- schaftsstclle sich sagte: es ist nur ein gewisses Quantum Papier vorhanden für den ganzen Bedarf der Buch- und Zeitschriften- 400 Verleger; wenn ihr euch nach einem anderen Maßstab kontin- gentiert, dann müssen wir eben den Prozentsatz der Einschrän kung höher setzen. Also es wäre zum mindesten bet der zweiten Kontingentierung, wo die Ziffern genauer feststandcn, anstatt 25 Prozent ein höherer Prozentsatz herausgckommen — und vielleicht jetzt auch —; also in Summa wäre die Gesamtheit da durch gar nicht günstiger gestellt gewesen. Dann geht es weiter: Seit Kriegsbeginn haben von 4600 politischen Zeitungen eine große Anzahl ihre Druckauflage verdoppelt. Nein! Ich sagte ja schon: das kann vielleicht bet einer Anzahl Zeitungen richtig sein, nicht aber allgemein. Die Rationierung auf 557» kommt deshalb jetzt fast dem Pa pierverbrauch vom Jahre 1913 gleich. Es steht zahlenmäßig fest, daß diese Behauptung Unsinn ist. (Widerspruch.) Das geht aus den statistischen Zahlen, die für 1913 vorliegen, hervor. Dazu wird die Lieferung nicht nur amtlich garantiert, sondern die Verleger werden auch nebenbei noch beim Papier ankauf mit Millionen aus der Reichskassc unterstützt. Meine Herren, den Verlegern von Tageszeitungen ist ja viel unangenehmer mitgespielt worden als allen anderen Verlegern. Im Jahre 1915 und im Jahre 1916 sind ihnen von heute auf morgen sämtliche Verträge ausgehoben worden, Verträge, die vielfach noch auf Jahre liefen, wie es ja bei den Tageszeitungs verlegern üblich ist, daß sie ihre Papierkontrakte auf Jahre machen. Manche Verleger sind dadurch um Hunderttausende oder vielleicht überhaupt um unberechenbare Ziffern geschädigt worden. Sie sind außerdem der Einwirkung auf den Markt vollkommen beraubt worden. Sie mußten nunmehr von der Regierung verlangen, daß sie ihnen den Papierpreis irgendwie regulierte, da sie vollkommen machtlos dem guten Willen der Papierfabrikanten ausgeliefert waren. In früheren Jahren hat man, wenn der Papierpreis sich änderte, mit seinem Lieferan ten darüber verhandelt und hat gesagt: Unser Vertrag läuft noch ein Jahr — oder zwei Jahre —; wir wollen dir jetzt schon den höheren Preis bewilligen, wollen aber die Abmachung dann um zwei Jahre verlängern, — oder: du mußt uns den Preis jetzt schon heruntersetzen; dafür wollen wir dir den Vertrag ver- längern! — Alle diese Verhandlungen waren abgeschnttten.-Die Regierung hatte ein gewisses Interesse daran, die Struktur ganz besonders der kleinen und mittleren deutschen Presse so zu erhalten, wie sie zu unserem politischen Glücke vorhanden ist: sie glaubte sich gezwungen, zu diesem Zwecke einzugreifen, und dem Schaden, den sie dabei angerichtet hat, stehen gewisse Ver pflichtungen gegenüber. Ich kenne diese Verhältnisse ganz genau und halte es deswegen für ein Glück, daß uns nicht Gleiches für den Zeitschriften- und den Buchverlag geschehen ist; denn im allgemeinen ist doch festzuftellen, daß w i r wenigstens noch das Papier bekommen, das wir kontingentmäßig zu beanspruchen haben. Bei den Tageszeitungen ist leider auch das nicht der Fall. Es geht dann weiter: Durch die bei Kriegsbeginn erfolgte Absperrung der Aus- landabonncnten, durch die seitens der Verleger mit Rücksicht auf den Papiermangel geübte Sparsamkeit sowie durch das Einstellen des Erscheinens von etwa 2500 Fachzeitschriften ist der Papierverbrauch bei den erhalten gebliebenen bis Ende 1916 zum äußersten Tiefstand zurückgegangen. Meine Herren, glauben Sie denn, daß der Stand der Zcitschrif- tenverleger eine andere Seelenberfassung hat als der Stand der Verleger von Tageszeitungen? Der übt doch auch nur die jenige Sparsamkeit, die ihm der Geschäftsgang auferlegt, und er hat sich eingeschränkt, weil der Papierpreis sehr gestiegen ist und weil er in seinem Umfange zurückgegangen ist. Er hat sich eingeschränkt, solange er eben nicht nachher durch die Papicr- beschränkung zu weiteren Einschränkungen gezwungen war. Das ist bei allen Verlegern in gleicher Weise der Fall gewesen. Die Begründung fährt fort: Die Papierrationierung mit 557« auf diesen Tiefstand vom Jahre 1916 zu berechnen, bedeutet demnach nur noch 167.". des Gesamtverbrauchs von 1913.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder