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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1918
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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X: 154, 5. Juli 1918. »edaktlineller keil. vö-sM»>-„ d. DIlchN. Buch4»ndkl. entsprochen habe, indem sie die Erzeugung von Tagesblockkalen» dein für 1918 gänzlich eingestellt habe. Der größte Teil der übrigen Anwesenden scheint aber den für Tagesblock bestimmten Papterbedarf bereits versorgt oder, wie man jetzt im Gerichts verfahren sagt, »eingedickt« zu haben. Der zweite Wunsch des Ministeriums ging dahin, die von den verschiedensten Vereinen ausgegebenen Geschenk- und die Geschäftsreklamekalender möchten für 1919 eingestellt werden. Freilich erklärte das Ministerium gleichzeitig, daß die Er zeugung von Kalendern zugunsten der Kriegsfürsorge, für den Flotten-Verein und ähnliche patriotische Zwecke wie bisher als sehr erwünscht angesehen werde. Ter Buchhandel würde selbst verständlich den zahlreichen Kalendern, die von Mineralwasser händlern an Ärzte unentgeltlich gesendet werden, keine Träne nachweinen, aber es hat sich bei der Debatte gezeigt, daß auch für manche dieser Reklamekalender das Papier bereitliegt. Offenbar haben die betreffenden Fabriken und Geschäfte seil langer Zeit Papier gehamstert. Daß auch solche verborgenen Vorräte zu Ende gehen werden, ist klar. Zu einem Verbot der Tagesblock- und der Reklamekalender will das Ministerium vorerst nicht schreiten; immerhin ist es möglich, daß, wenn der Krieg noch lange dauert, zu den vielen anderweitigen Verordnungen auch noch diese treten wird. Während ein Teil der stabilen Kundschaft, die Festange stellten, wie die Lehrer, Beamten usw., den Bücherbedarf zwei fellos eingeschränkt hat, wird dem Buchhandel Ersatz geboten durch zwei neue Schichten: die sehr kaufkräftigen Kriegsgewin ner und die Kunden der Feldbuchhandlungen, denen teilweise das Bücherkaufen bisher unbekannt oder ungewohnt war. Sie haben gewiß daran Geschmack gefunden und werden auch nach Friedensschluss den Büchern treu bleiben. Die österreichischen Feldbuchhandlungen sind nach meinen Erfahrungen in guten Händen und kommen ihrer geschäftlichen und militär-pädagogi schen Aufgabe mit Geschick und Umsicht nach. Ein Offizier mit akademischem Grad, der in der Friedenszeit ein genauer Ken ner des buchhändlerischen Marktes ist, berichtet mir über die österreichischen Feldbuchhandlungen, die er im Laufe der Kriegsjahre an verschiedenen Fronten ausgesucht und beobachtet hat. Vor allem eine sehr erfreuliche, negative Wahrnehmung- Auf dem Lager sind keine Erotica, keine Schundbücher zu fin den. Dann die positive; In mehr oder minder großer Aus wahl, und bei Offizieren wie Soldaten sehr beliebt, sind aufge stellt die bekannten populär-wissenschaftlichen Sammlungen von Teubner (Aus Natur und Geisteswelt), Göschen, die Insel-Bü cherei und die Philosophische Bibliothek von Kröner. Auch die verschiedenen kunsthistorischen Monographien und sogar große Kunstgeschichten sind vorrätig und finden regen Absatz. Da neben geschichtliche Werke in wissenschaftlicher Darstellung und selbstverständlich, da die Unterhaltung doch auch berechtigt ist, moderne Romane, Humoristica u. dgl. Wer der Meinung wäre, daß die österreichischen Feldbuchhandlungen nur billige Bücher führen, würde sich täuschen. Auf dem Gebiete der Medizin fand jener Offizier auf Lager einen großen anatomischen Atlas zum Ladenpreise von etwa 150 Kronen, ein Werk über Tuberkulose, das über 90 Kronen kostet, und der Verkäufer versicherte, daß er von diesen ieuern Werken an Militärärzte, die eine Zeitlang in ein Etappenspital kommandiert wurden, einen ganz hübschen Absatz erzielt habe. Der mir befreundete Leiter einer Feldbuch handlung, im Zivilberuf Professor der Kunstgeschichte, äußerte sich zu mir gelegentlich einer Bestellung: »Alles, nur nichts vom Krieg. Diejenigen, die den Krieg erleben, wollen nichts über ihn lesen«. — Jedenfalls haben die Feldbuchhandlungen man chen Verlegern neuen, ansehnlichen Absatz verschafft, und auch die Sortimenter finden in der Kriegszeit lebhafte, lohnende Tätigkeit. Trotzdem glaube ich, hoffe ich, daß bei einer Ab stimmung kein Buchhändler, wegen der scheinbaren Blüte des Geschäfts, den Krieg auch nur um einen halben Tag verlängert wissen möchte. Wien. Albert Zimmermann, Vom Eheglück. 9 —10. Tausend. 8°. 152 S. Verlag von Strecker u. Schröder in Stuttgart. Ladenpreis kart. 2.80; geb. 3.60; geb. m. Goldschnitt ^ 4.50. Unser schriftgewandter Berufsgenosse Herr Albert Zimmermann, Geschäftsführer der Deutschnationalen Buchhandlung G. m. b. H. in Hamburg, dessen jüngste Veröffentlichung »Wie komme ich nach dem Kriege weiter?« vor einiger Zeit hier besprochen wurde*), hat uns das obengenannte, gleichfalls neue Werk seiner Feder mit dem Be merken vorgelegt, daß es vielen Sortimentern kaum bekannt sein dürfte. Gleichwohl erweist die Titelangabc: »9. bis 10. Tausend« er freulich regen Absatz. Cs ist ein schmuckes, inhaltreiches Buch in vor trefflicher Druckausstattung. Es liegt nun allerdings nicht im Nahmen der Aufgaben dieses Fachblattes, die Aufmerksamkeit der Leser für ein Lehrbuch der Ehe zu beanspruchen und dem Verfasser in seinen Gedanken über hunder terlei Möglichkeiten einer Störung des Ehefriedens und Eheglücks zu folgen. Indes bestimmt uns nicht nur die buchhändlerische Verfasser schaft, sondern auch ein anderer, gewichtiger Grund, dem In halt wenigstens in flüchtigen Andeutungen einigermaßen ge recht zu werden. Wie Legionen anderer Frauen, so hat der Weltkrieg auch viele Buchhändlersgattinnen »mobilgemacht« und mitten in die Berufsgeschäfte ihres Mannes gestellt. Ihren jetzt ohnehin bedrückend vermehrten Pflichten als Hausfrau und Mutter hat er damit eine neue, schwierige Aufgabe hinzuge fügt, die für sie eine ungeheure, verantwortungsvolle Arbeitsver- mchrnng bedeutet. Die nicht hoch genug anzuerkennende Aufopferung, mit der viele von ihnen, auch Töchter, in nun schon jahrelanger be ruflicher Vertretung wirken, gibt ihnen Anspruch auf kollegiale Zu gehörigkeit. Daß sie dem Inhalt des verheißungsvollen Buches be sondere Aufmerksamkeit entgegenbringen, dürfen wir annehmen. Der Verfasser bewältigt den vielseitigen Stoff in acht Hauptab schnitten, deren Inhalt im Flusse der stilgewandten Darstellung in seinen zahlreichen Einzelheiten gründlich und in angenehm unterhalt samer Form durchgearbeitet wird. Alte Eheleute, zu denen Schreiber dieser Zeilen sich rechnen darf, könnten finden, daß der Verfasser fast zuviel der Gefahren und der Steine des Anstoßes für das glückhafte Ehcschifflein sieht, bisweilen nnnötig warnt und etwas allzu reichlich mit seinen Lehren dienen will, Lehren, deren etwa ungeschickte Befol gung eine nicht vorhandene Gefahr erst hcraufbefchwören könnte. Aber cs ist ja seine Aufgabe, möglichst allen Verhältnissen, unter denen Ehen geschlossen werden, allen denkbaren Verschiedenheiten der Gat ten nach äußerer Stellung, nach Besitz, Erziehung, Bildung, Gemiits-- nnd Charakteranlage, und dann auch mancherlei nicht alltäglichen Vor kommnissen im Ehelebcn gerecht zu werden. Das wahre Eheglück — freilich zunächst unter Hingabe des Son nenscheins der Flitterwochen gegen manche Wolke am Himmel — fin det der Verfasser mit allen Erfahrenen erst im Erscheinen des Kinder segens. Ihm hier in seinen Betrachtungen zu folgen, bietet besonde ren Genuß und mag auch alten Ehcjnbilarcn freundliche Erinnerung bringen. Auch kinderlosen Ehen widmet der Verfasser seine Aufmerk samkeit. Sie bedürfen eines vervielfachten Maßes gegenseitiger Nei gung und Rücksicht. Die Form der Darstellung verdient ebenso uneingeschränktes Lob wie die Fülle der Gedanken, denen sie bient. Die Zeit dürfte nicht fern sein, die keinen Junggesellen oder Witwer in heiratsfähigem Alter mehr duldet. Zimmermanns Buch ist also von zweifelloser Gegenwartsbedeutung und wird seinem zehnten Tausend vermutlich noch manches weitere Tausend anreihen dürfen. —r—. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Vorhergehende Liste 1918, Nr. 150. Bücher, Broschüren usw. Blätter für Bücherfreunde (Inter kolia kructus). 18. Jahrgang, Nr. 1 vom Juni 1918. Verlag: F. Volckmar, Leipzig. Aus dem Inhalt: Richard Plattensteiner: Peter Roseg ger. Zum 75. Geburtstage — 31. Juli 1918. — Max Herrmann: Wilhelm von Polenz. Echo, Das literarische. Hcransgegeben von 7>. Ernst Heil born. 20. Jahr, Heft 19 vom 1. Juli 1918. Berlin, Egon Flei sche! L Co. Aus dem Inhalt: Werner v. d. Schnlenbnrg: Go- bineau und die Gräfin de La Tour. — Alois Brandl: »Die stillen Königreiche«. (Bespreche des gleichnamigen Romans von Per- konig.) — Richard Müller-Freienfels: Die nationale Besonderheit der neneren deutschen Dichtung. — Paul Feldkeller: Moderne Sexualmetaphysik. *) Vgl. Nr. 58 d. Bl. vom 11. März 1918. Friedrich Schiller. 387
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