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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190116
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191901164
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190116
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-01
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. V 12, itz. Januar 1919. der Berufsverbände und Benutzung ihrer Arbeitsnachweise sowie der Wettbewerbsabrede. Zur Herstellung der Verbindung mit dem im Einzelfalle in Frage stehenden Geschäftszweig werden nichtständige Beisitzer ans Grund der von den beteiligten Vereinigungen ausgestellten Vorschlagslisten von Fall zu Fall vom Vorsitzenden ausgewählt. Die für die Tätigkeit und insbesondere das Verfahren des Schlich- tungsausschusses grundlegende Schlichtungsordnung ist in gemeinsamer Beratung mit den beteiligten Vereinigungen endgültig festgestcllt wor den. Ter SchlichtungsauSschnß gedenkt noch im Laufe dieser Woche seine Tätigkeit anfzunchmen. Er wird seine Hauptaufgabe darin zu er blicken haberr, wie schon der Name sagt, in gütlich schlichtender Weise unter den streitenden Parteien zu vermitteln. Lehr- und Lesebücher in Deutsch-Lsterreich. Der Staatsrat hat in seiner am 3. Januar abgehaltenen Sitzung beschlossen: 1. Grund sätzlich sind alle Schüler und Schülerinnen der Pflichtschnlen inner halb des ganzen Staatsgebietes von Staats wegen und ans Staats kosten mit den notwendigen Lehr- und Lesebüchern zu beteilcn, und zumr entweder völlig unentgeltlich oder gegen Leistung eines un bedeutenden Entgeltes (gewissermaßen als Anerkeiinungszins). 2. Der bestehende staatliche Schulbücherverlag wird aufrechterhalten und ist zweckentsprechend uinzugestaltcn. Er soll hauptsächlich der Aufgabe dienen, dem Staate die zur unentgeltlichen Beteilung der Schulkinder erforderlichen Lehr- und Lesebücher auf möglichst billige Weise zu be schaffen. Der Betrieb des Verlages ist derart einzurichtcn, das; ohne Erzielung eines Gewinnes durch die Einnahmen lediglich die Herst, l- lungskosten und Bctriebsauslagcn, welch letztere möglichst inzuschrän ken sind, gedeckt werden. Betriebsstörung. — Tie Berliner Bewegung hat ihre Wellen auch nach der Provinz geworfen. So wird uns aus Gotha geschrieben: Nach der Demonstrationsversammlung, die am 11. ö. M. vormittags auf dem Hanptmarkt stattfand, traf ein Zug der Demonstranten bald nach 11 Uhr vor dem Druckereigcbände der Firma Friedrich Andreas Perthes A.-G., Pcrthesstraße 2, ein und verlangte durch stürmische Zurufe von der Straße aus die sofortige Einstellung der Arbeit. Die Führer begaben sich in das Kontor der Druckerei, woselbst die Herren Direktor Klotz und Redakteur Bittner anwesend waren. Sie forder ten, 1. daß der Betrieb für den heutigen Tag alsbald eingestellt werde, 2. Herausgabe der zurzeit in der Druckerei befindlichen Flugblätter, 3. eine Erklärung über die Haltung der Zeitung bis zur Wahl der Nationalversammlung, und zwar durch einen bevollmächtigten Ver treter derselben vor der den Hof der Druckerei füllenden Menge. Herr Direktor Klotz ging mit einem Vertreter des Arbciterrats in die Drnckcreisäle, wo dieser das Personal ausforderte, in den heuti gen Sympathiestreik cinzutreten. Herr Direktor Klotz stellte dem Per sonal anheim, sich zu entscheiden, ohne irgend einen Nachteil dadurch befürchten zu müssen. Darauf wurde der Betrieb eingestellt, die heute fällige Gothaische Zeitung sowie das von der Negierung der Volks- beanftragten selbst herauögegebcne Regierungsblatt konnten daher nicht erscheinen. Auf den letzteren Umstand wurden die Führer ganz besonders hingewiesen, sie erklärten aber, die Verantwortung hierfür zu übernehmen. Die zur Beilage in der heutigen Nummer der Gothaischcn Zeitung bestimmten Flugblätter, die vom hiesigen Tage blatt angelicfert worden waren, wurden ausgeliefert und von den Demonstranten in der Mariengasse verbrannt. Der im Fabrikhose angesammclten Menge erklärte ein Mitglied des Arbciterrats (Herr Hertel), daß gemäß den vorhergcgangcne» Verhandlungen der verantwortliche Redakteur der Gothaischcn Zei tung moralisch gezwungen eine Erklärung abgcbcn würde. Herr Schriftleiter Bittner gab darauf folgende Erklärung ab: »Ich erkläre, daß die Zeitung weiter wahrheitsgemäß berichten wird, ohne Winkel züge, ohne Ansehen der Partei«. Darauf forderten die Führer die Menge auf, das Grundstück zu verlassen, was auch langsam geschah. Vertreter der Demonstranten, unter denen sich auch Mitglieder des Arbeiter- und Soldatenrats befanden, blieben zur Kontrolle noch so lange im Betrieb zurück, bis das gesamte technische Personal die Arbeit niedcrgelegt und der ganze Betrieb geschlossen war. Vorträge über Kundenwerbung. Welchen Arbeitsanteil kann Sie Kundenwerbung im Aufbau unseres Wirtschaftslebens über nehmen? Diese Frage wird auf breiter Grundlage eine werbewissen schaftliche Arbeitsfolge behandeln, die der Arbeitsbund für Werbe- lchre (Berlin-Pankow, Kaiser Friedrichstr. 71II) in der Zeit vom 6. Febr. bis 27. März jeden Donnerstag abends von 6—7 Uhr im Jn- gcnienrhans, Sommerstr. 4 u, veranstaltet. E. E. Hcrm. Schmidt und Werbeanivalt Weidenmiiller werden in acht Vorlesungen sprechen über »1914—1919, Wcrbewissenschaftliche Zeitfragen*. Die Vorträge sollen dem Kaufmann Anregungen dafür geben, auch an seinem Ar beitsplatz die starten Kräfte der aufblühenden Werbelehre und der neuzeitlichen Kundenwerbung anszunutzen, um unser Wirtschaftsleben zum allgemeinen Nutzen wieder fruchtbar in Gang zu bringen. Personalnachrichten. Gestorben: am 11. Januar nach längerem, im Felde erworbenem Leiden, iin Aller von 38 Jahren Herr Verlagsbuchhändler Emil Roth in Leipzig, Inhaber der Tykschen Buchhandlung ebenda selbst, die er am 8. April 1909 von Friedr. Heinr. Albert Meyer übernommen und seitdem mit großem Geschick und Erfolg ge führt hatte, bis ihn Krankheit zwang, davon abzustehen. Dem Verstorbenen, einer frischen und sympathischen Persönlichkeit, ist der Tod als Erlöser von übwerem Siechtum genaht. Georg Platte I. — In der Nacht vom 3. zum 4. Januar ist im Zenit des Lebens ein Mann verschieden, der wie Hermann Hesse, Richard Bredenbrückcr, Peter Altenberg n. a. den Weg zur Schrifl- stclierei über den Buchhandel gefunden hat. Kollegen, die in der zwei ten Hälfte des vorigen Jahrzehnts im Leipziger Buchhandel tätig ge wesen sind, werden sich vielleicht noch eines Lehrlings bei Beruh. Lie blich erinnern, der trotz seiner jungen Jahre eine gewisse Rolle in der Bewegung zur Besserung der Lage der Angestellten im Buchhandel ge spielt hat, des Frankfurters Georg P l o t k e. Doch den tempera mentvollen Jüngling litt es nicht lange im Buchhändlerberuf. Der Drang nach Freiheit führte ihn zeitig zu der französischen Metropole, dem Eldorado der Künstler hin. Dort verlebte er die Jahre des Stur mes und Dranges. In seine Heimat zurückgekehrt, trat er zuerst mit einem Gedichtband »Helldunkle Jahre* (Josef Singer, Straßburg i. Elf.) an die Öffentlichkeit. Bald folgte seine Doklvrarbeit über »H. Heine als Dichter des Judentums« (Earl Ncißner, Dresden), in der er, der Sohn eines Vorkämpfers des liberalen Judentums, gleichsam ein Bekenntnis zur Religion seiner Väter ablegte. In den letzten Jahren beschäftigte ihn literarisch besonders die Herausgabe des Briefwechsels zwischen Paul Heysc und Theodor Storni, dessen zweiter, abschließender Band im vergangenen Jahre erschien (I. F. Lehmann, München). Seine letzte größere Arbeit war die Herausgabe eines neuen Unter nehmens der Literarischen Anstalt Rüttcn L Lo-ening, Frankfurt a. M., des ersten Bandes des unter dem Titel »Deutsche Bühne- erschienenen Jahrbuches der Frankfurter Städtischen Bühnen. Dieses Werk weist uns auf das Feld, aus dem sich Plotke, neben seiner Beschäftigung mit der Dichtung des 19. Jahrhunderts, in den letzten Jahren ganz beson ders betätigte. Die jüngste Dichtkunst, vor allem das Drama der Expressionisten, fand in Plotke einen ihrer eifrigsten Förderer; diesem jüngsten Deutschland suchte er in Vorträgen und vor allem in seiner Stellung als Dramaturg zuerst des Neuen Theaters, dann der Städti schen Bühnen seiner Vaterstadt Frankfurt a. M. Bahn zu brechen. - Auch im Kriege hat Plotke seinen Mann gestellt, bis ihn Krankheit in die Heimat znrückführtc. Die Revolution fand in ihm einen eifrigen, temperamentvollen Vorkämpfer der »Unabhängigen«, der auch für die Interessen seiner Bühncnkollegen warm eintrat. Nun hat eine tückische Krankheit den 31jährigen jäh einer vielseitigen Tätigkeit entrissen. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, manchen seiner früheren Leipziger Kollegen, die ihn mit den Jahren aus den Augen verloren hatten, das Bild des liebenswürdigen, talentvollen Menschen wieder ins Gedächtnis zurückznrnsen und zu ergänzen. E. B. Sprechsaal. Firma Ernst Sohre früher Th Curdt« in Erfurt. Auf unsere Anfrage im Bbl. Nr. 8 ist uns aus dem Leserkreise eine so große Zahl Zuschriften zugegangen, daß daraus auf einen Masscn- erlaß von Zahlungsbefehlen der obigen Firma geschlossen werden kann. Da viele Einsender bestreiten, der Firma etwas schuldig zu sein, so empfiehlt es sich, mit der Firma Theodor Krische, Univer st t ä t s b n ch h a n d I n n g in Erlangen Fühlung zu nehmen, die, gleichfalls mit einem Zahlungsbefehl der Firma Ernst Sohre bedacht, die Aufnahme der Anfrage in Nr. 8 veranlasse. Von den uns einge sandten Zuschriften haben wir Herrn Theodor Krischc Kenntnis ge geben und ihn gebeten, sich mit den Herren Einsendern behufs cvcnt. gemeinsamer Schri-ttc in Verbindung zu setzen. Alle weiteren Zuschrif ten in dieser Angelegenheit bitten wir der Einfachheit halber gleich falls nach Erlangen zn richten. Red.
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