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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
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33, 12. Februar ISIS. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. v. Ltschn. Buchhandel. gliedsirmcn derartige Aufforderungen der Okkupationsbchörden nicht erfüllt, sondern vielmehr alsbald dem Demobilmachungsamt gemeldet werden, damit von dort aus das Weitere veranlaßt werden kann. Der Generalsekretär: E. Hager. »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler in Hannover (gegr. am 21. April 1874). — In der außerordentlichen Generalversammlung, die am 4. d. M. im Kriegerheim stattfand, wurden folgende Mitglieder in den Borstand gewählt bzw. wiedergcwühlt: Wilhelm Riedel (Helwing'sche Verlagsbuchhandlung), Vorsitzender; A n d r e a s Schirm eisen (Heinrich Feesche), Schatzmeister; Friedrich Hillebrand (Louis Oertel), Schriftführer; Friedrich Krüger jnn. (Adolf Lponholtz Nachf.), Bücherivarl. Der Verein hat ans dieser Versammlung ferner beschlossen, seinen Namen abznändcrn bzw. zu ergänzen in »Saldo, Verein jün gerer Buchhändler, gesellige Vereinigung von Angehörigen des hannoverschen Buch-, Kunst- und M n s i k a l i e n h a n d e l s«. Sitzungen finden nunmehr wieder regelmäßig am 1. u. 3. Dienstag jedes Monats im »Kricgerheim« statt; Zuschriften sind an den Vor sitzenden zu richten; Bcischlüsse befördert die Helwingsche Verlags buchhandlung. Gäste sind allezeit herzlich willkommen. Gin Rencontre wegen »Verteuerung der geistigen Nahrung«. — In der Wiener »Zeit« lesen wir: Vor dem Bezirksgericht Josefstadt fand kürzlich die Verhandlung über eine EhrenbeletdigungSklage des Inhabers der Goldschmiedtschen Buchhandlung in der Wollzeile und des Angestellten dieser Firma Fritz Neuer gegen den Oberleutnant Or. Erwin Paschkis statt. Laut Inhalt der Klage habe vr. Paschkis der Firma Goldschmiedt »gemeinen jüdischen Wucher« vorgeworfen, den Angestellten Neuer einen »jüdischen L... buben« und »Hinter- landslümmcl«, den Chef der Firma kais. Rat Emmerich Leßncr einen »Hinterlandspatviotcn« genannt, gegen den letzteren die Hand zum Schlage erhoben und drohend auf seine Revolvertasche gegriffen. Der Angeklagte gab an, er habe am 22. Dezember in der Buchhandlung nach dem Preise der Wcihnachtsnummer einer englischen illustrierten Zeitschrift gefragt, und als Neuer ihm den Preis von 45 Kronen nannte, diesen Preis als exorbitant hoch bezeichnet. Neuer habe dar auf herausfordernd gefragt: »Fehlt Ihnen etwas?« Von jüdischem Wucher habe er nicht gesprochen, wohl aber habe er sich geäußert, man dürfe, wenn schon die leibliche Nahrung so sehr verteuert worden, nicht auch die geistige Nahrung maßlos verteuern. Der Rechtspraktikant Or. Ernst Pechkranz, der in Begleitung des Angeklagten in der Buch handlung erschienen war, gab als Zeuge an, 14r. Paschkis habe, als ihm der Preis von 45 Kronen für das Heft genannt wurde, zunächst nur dcn Ruf »Jcssas!« ausgestoßcn, worauf der Verkäufer Neuer höhnisch gefragt habe: »Ist Ihnen etwas passiert?« Dieses Benehmen des Angestellten sowie das des Klägers Leßner, der letzteren in Schutz nahm und die Angabe seines Namens veriveigerte, habe I)r. Paschkis nach seiner (des Zeugen) Ansicht mit Recht als lümmelhaft bezeichnet. Leßner sei zuerst gegen Or. Paschkis vorgegangen und habe ihn zur Tür hinausgcdrängt. vr. Paschkis erklärte, daß er gegen Leßner eine i Gegenklage eingebracht habe, über die eine abgesonderte Verhandlung angeordnet wurde. Bezirksrichter Ritter v. Hellmer verurteilte dcn Angeklagten zu zweihundert Kronen Geldstrafe. Von der Anklage wegen Beschimpfung: »gemeiner jüdischer Wucher« wurde cr^ weil dieser Ausdruck nicht erwiesen sei, freigesprochen. Personalnachri-ten. Gestorben: am 4. Februar nach kurzem Krankenlager im 65. Lebensjahre Herr Hermann Heiber in Freiburg i. Schl. Der Verstorbene übernahm 1883 von der Witwe des letzten Be sitzers die Buchhandlung Julius Haukel in Freiburg i. Schl., die er unter seiner Firma weiterführte und mit eisernem Fleiß zu einer in ihrem Kundenkreise nnd im deutschen Buchhandel geachteten gemacht hat. Sein Betrieb umfaßte Blich-, Kunst-, Musikalien- nnd Schreib warenhandlung, verbunden mit Leihbibliothek und Journalzirkel, daneben besteht eine Buchdruckerei mit elektrischem Schnellpressen betrieb, die ebenfalls gute Erfolge erzielte; ferner am 8. Februar nach kurzer schwerer Krankheit im 68. Le bensjahre Herr Verlagsbuchhändler Hermann De ge in Leipzig. Der Verstorbene gründete 1895 in Leipzig ein Kommissionsge schäft, dem sich ein Vertrieb von Modenzeitungen zugeselltc. Vor un gefähr 19 Jahren überließ er kränklichkeitshalber das Geschäft seinem Sohn, Johannes, trat aber mährend des Krieges wieder in die Leitung des Geschäfts ein, als sein Sohn dem Ruf zu den Fahnen folgen mußte; ferner vor Weihnachten, ein Opfer der Grippe, Herr Hans Weinländer, Geschäftslciter der Firma Johannes Heyn in Klagen fürt, die in ihm einen äußerst tüchtigen und treuey Mitarbeiter verliert; ferner im 79. Lebensjahre Herr Ludolf Wald mann in Berlin-Wilmersdorf, der dort die Firma L. Wald- uianns Verlag betrieben und u. a. seine eigenen Opern »Jnco- gnito« und Die Ulanenbraut« verlegt hat. Waldmanu war einer der volkstümlichsten Liederkomponisten, dessen Melodien, wie »Fischerin, du kleine«, »Wer weiß, ob wir uns Wiedersehen« u. v. a., überall gesungen, gespielt und gepfiffen wurden. Wald manu hat ein bewegtes Leben geführt, das ihn mit vielen Städ ten Deutschlands, Englands und Amerikas in Berührung ge bracht hat. Xaver Henry Leroux f. — Nach einer Meldung aus Paris ist da selbst der Tousetzer Xaver Henry Leroux verstorben. Seine vieraktige Legende »Evangeline« ist 1901 in Brüssel, seilt Musikdrama »William Natcliff« während des Krieges 1917 in Nizza aufgeführt worden. In Paris sind von ihm das lyrische Drama »Der Kamin«, sowie eine Oper »Kleopatra« und noch andere Werke gespielt worden. Josef Poppelreuter — Der Direktor des Wallraf-Nichartz-Mu- senms in Köln a. Nh. Prof. Or. Josef Poppelreuter ist im 52. Lebens jahre nach längerem schweren Leiden gestorben. Er hat sich auf dem Gebiete der Römcrkunde durch glückliche Funde nnd eingehende For schungen einen geachteten Namen erworben. Ludwig Geiger f. — In Berlin ist der Literarhistoriker Professor I)r. Ludwig Geiger im 71. Lebensjahre einem Herzschlage erlegen. Geiger hat eine außerordentlich fruchtbare Tätigkeit entfaltet und u. a. die Geschichte der Juden in Berlin (1871) sowie eine Geschichte des geistigen Lebens Berlins (1893—95) geschrieben. Auch über Petrarca, über Renaissance und Humanismus iu Italien und Deutschland, über Schiller, Körner, Rousseau, Chamisso und andere Dichter hat er neues Licht verbreiten helfen und sie z. T. in Neudrucken herausgegeben. Seine besondere Liebe galt jedoch Goethe und seinem Kreise, dem er zahlreiche Abhandlungen und Neuausgaben gewidmet hat. Ernst Neukamp f. — Am 6. Februar ist in Leipzig Reichsgeeichts- rat I)r. Ernst Neukamp nach kurzer Krankheit im 67. Lebensjahre ge storben. Neukamp hat auf juristischem Gebiete eine rege Tätigkeit ent faltet und eine Reihe tiefschürfender Abhandlungen über Gesetzgebung und Rechtsprechung herausgcgeben. Als einer der ersten Juristen, die sich gegen die Einbeziehung von Büchern in die »Gegenstände des täg lichen Bedarfs« wandten, ist er in Vertretung dieser Anschauung auch mit dem Börsenblatt in Zlerührung gekommen, für das er die viel beachteten Aufsätze über »Übermäßige Preissteigerung« und das eben genannte Thema im Jahrg. 1917, Nr. 57 u. 58 u. 1919, Nr. 8 u. 10 schrieb. Beide Arbeiten, gleich ausgezeichnet durch strenge Wissen schaftlichkeit wie durch Rücksichtnahme auf die praktischen Bedürfnisse des Buchhandels, haben nicht nur in juristischen Kreisen Aufsehen er regt, sondern sind auch von der Rechtsprechung anerkannt und berück sichtigt worden. ^ 6-rechsaal. Der Buchhandel in der Provinz Posen. Aufklärung und Bitte. sVgl. Nr. 21 „. M.> Seit Ende Dezember ist der Güterverkehr mit Posen eingestellt. Zahlreiche Eil- und Frachtballen lagern irgendwo unterwegs und kön nen uns nicht zugestellt werden. Abgesehen von den in diesen Ballen enthaltenen Neuigkeiten und feste» Bestellungen für Lager »nd Kn»d- schast, fehle» uns die so wichtigen Zeitschriftensortsetziliigen. Trotz grosicr Kosten sind wir bestrebt gewesen, alles Erreichbare nunmehr in Postpaketen kommen zu lassen. Nach 2—Ztvöchigem War ten habet, wir wohl manches erhalte», doch der politischen Verhältnisse wegen ist setzt auch der gesamte Paket-, Telegramm- »nd Fern sprechverkehr völlig eingestellt, und der Briefverkehr ist auf offene Geschäftsbriefe, Postkarten und Drucksachen lKrcnz-. bänder) beschränkt. Wir geben das hier zur Kenntnis, damit bei Bestellungen die Hera °ren Verleger sich danach richten. Andererseits bitten wir aber NM gcsl. Nachsicht, wenn wir setzt nicht imstande sind, den Verpflichtungen so prompt wie früher iiachznkonimen. Es fehlen die Dezcmberscndnn-- gen, die L.-M.-Rcmittcndcnsakinren, sodast wir nicht mit den O.-M.- Arbeltcn beginnen können t wir sind auch nicht in der Lage, in, Börsen- III
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