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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. sächlich französische Literatur pflegte und darin ein großes Lager hielt und auch das übrige Sortiment der Hauptstadt ver sorgte. weiß er viel Interessantes zu erzählen. Er plaudert über ihren großen Kundenkreis, über Hofleute, Diplomaten und Adel, Künstler und Schriftsteller, die er oft durch Anekdoten charak terisiert, berichtet eingehend über Bllcher-Erfolgc jener Periode und bietet ein anschauliches Bild des damaligen Buchhandels mit seinen Hauptläden und ihren Inhabern, wie Hagerup, Ja cob Lund, Reitzel, Lynge, der Verleger Jmm. Röe, Fr. Wöl- dicke u. a. Besonders lebendig gezeichnet sind die beiden Chefs der Firma Höst. Durch fremdsprachliche Ausgaben der Werke von Allen, Weitemeyer, Broberg, Troels-Lund, Jul. Peter- scn u. a. hat Chr. Höst draußen in der Welt über Dänemarks Geschichte, Geographie, Sprache, Kultur und Wissenschaft mit großen Opfern Kenntnis zu verbreiten gesucht und sich auch um das dänische Buchhandwerk verdient gemacht. Zum Schluß gibt der Verfasser seine Eindrücke vom 50jährigen Stiftungsfest des Buchhändlervereins 1887 und die gereimte scherzhafte Festrede des norwegischen Gastes Alberl Cammermeher über das da malige literarische Verhältnis zwischen Dänemark und Nor wegen. Sein 25jähriges Bestehen feierte am 15. März »Kopenhagens Buchhändlerverein« (früher »Sor timenterverein« genannt) mit einem Festmahl, an dem der schwe dische Schwesterverein sowie der Kultusminister und der Erste Vorsteher des Vereins Sophus Bonfils teilnahmen. Das Teil nehmerverzeichnis war in Form einer getreuen Kopie von Kraks dänischem Zeilgenosscn-Lexikon (»Llaa Log«) gehalten, während die Tischkarte die Gestalt des Vereinsabzeichens, der Eule, auf wies, die im Schnabel die Nummer der Tischordnung des betr. Gastes hielt. Auch eine Nachbildung des hier weiter unten besprochenen neuen Büchleins »über Tabak« mit feinen Zigar ren und einem humorvollen Tischlied verdient ebenso Erwäh nung wie die aus lauter Buchtiteln zusammengesetzte Tischrede von Frl. Branth mit der Aufforderung, dem Geist der Zeit zu folgen und die Titel abzulegen. Dem Kopenhagen» Buchhandel in Bildnissen seiner Haupt- Vertreter, mit Innenansichten einiger Ladengeschäfte, ist aus dem Jubiläums-Anlaß die in Tiefdruck hergestellte Sonntagsbeilage »vcio vA bsemias« Nr. 11 der »Lsrllogsko Ticksnäo« gewidmet; ein Gegenstück zu ihrer Nr. 4ö von 1917, die Bilder aus dem Verlagsbuchhandel der Metropole geboten hatte. Gleichzeitig blickte die dänische »Fachschule für Buch gewerbe« auf 25 Jahre zurück, an der die Lehrer der Setzer und der Buchbinderklasse E. Selmar und D. L. Clement das ganze Vierteljahrhundert gewirkt haben. Ein ihrem Gründer, Xylographen F. Hendrikscn, gewidmetes schönes Buch gab dazu ein früherer Schüler, Buchdrucker Chr. Christensen (Pilestr. 14), heraus, St. St. Blichers Novelle »Der Pfarrer in Vejlby« (Preis 29 Kr. mit 25 Prozent Rabatt) auf van Gelder Zonen-Büttcnpapier mit Buchschmuck im Stile des 17. Jahrhunderts, der Zeit der Handlung, und einem Bildnis in Kupferstichart samt 30 Initialen in Farbendruck und zweifarbigem Überzugpapier des Einbands, alles von Kongstad. Bekannt sind die z. T. hier früher erwähnten Veröffentlichungen des däni schen Buchgewerbevereins, die fast alle in der Fachschule herge stellt worden sind. Eine andere Erzählung Blichers, »cknlo- kcnierno«, in ähnlicher Ausstattung von Kongstad, darunter 9 ganzseitigen Zeichnungen, versandte in kleiner Auflage Andr. Fred. Hösts Verlag. Eine kleine Auswahl von HeinrichHeinc hat als Liebhaber Prof. H. Weitemeher übersetzt und I. L. Ly- becker in Liebhaberausgabe verlegt. Die Zahl der Ausgaben für Bücherfreunde ist überhaupt stark gewachsen. Sie erhielten jetzt erstmalig ein Jahrbuch (»Laibog kor Logvennsr«. 168 S. V. Pio, auf Büttenpapier. 500 Ausl., vergriffen), das eine Abhandlung von Oberbibliothekar Lange über Aufgaben der dänischen Bibliophilie, eine Skizze über F. Hendriksen, einen Artikel Kongstads über dänische Bücherherstellung (scharfe Kri tik der »Luxus««Ausgaben und neuzeitlichen Stildruckcrei), eine Schilderung der Vatikanbibliothek u. a. Beiträge enthält. Eigentümlich war im letzten Jahre die Vorliebe mancher Verleger für winzig kleine Bücher, anscheinend um dem Gc- 358 X- 142, 21. Juni 1918. schmack der Leser an literarischen Bizarrerien oder dem gewaltig steigenden Papierpreis Rechnung zu tragen. So begann Andr. Fred. Höst L Sön eine »Rosen - Seri e«, Gedichlbändchen in Duodez, in Seide gebunden (a 1.50 Kr.), worin Aarestrup, Hci- berg, Jngemann, P. Nt. Möller, Oehlenschlägcr Aufnahme fan den, mit Titelblatt und Vignetten von Aongstad; Hage L Clau sen eine neue M i n i a tu r b i b l i o t h e k in weißem Einband mit Farbendruck und farbigen eingeklebtcn Zeichnungen, in kind lich-modernem Stil, die vielleicht im Bändchen »Dänische Volks lieder« am Platze sind, aber wenig zu Blichers natursicherem Realismus im »Tagebuch eines Dorfküsters« und gar nicht zu Frau Ghllembourgs »Alltagsgeschichte« passen. Recht hübsch ist »Pios Vignettenbüch er«-Serie, die typographisch die »livres-L-vignottW« des 18. Jahrhunderts nachahmt und Poesie wie Prosa, in- und ausländische, alte und neue Werke umfassen will Das neueste Büchlein darin ist, von Kaj Friis-Möller her ausgegeben, eine Huldigung des Tabaks in kulturhistorischer wie lyrischer Weise (»Om Tobak«. Eine Sammlung dlieotiana von dänischen Autoren. 172 S. 4 Kr.; Pro). Thöger, Larsen, Axel Juel, H. H. Seedorf besingen die Pfeife, die Zigarre, die Ziga rette, Kai Hoffman sogar das Priemchen; Museumsleute schildern die Geschichte des Rauchens und der Rauchutensilien in Däne mark; das einleitende Sonett ist Jean Nicol gewidmet; Axel Nygaards Vignetten in Schwarz und Rot geben dem Inhalt den entsprechenden Rahmen. Eine Ausstellung von Wiener Kunst und Kunst ge- werbe wurde in Kopenhagen im Dezember 1917 abgehalten, auch bildete sich kürzlich hier ein dänischer »V e r e i n f r an z ö- sische Kunst«, der. mit Dir. Etatsrat Wilh. Hansen und Mu seumsdirektor Karl Madsen als 1. und 2. Vorsteher, durch Aus stellungen, kunstgeschichtliche Schriften usw. Interesse für fran zösische Bildkunst verbreiten will. Von einem auch als buch gewerbliches Erzeugnis hervorragenden Werk über französische Kultur und Kunst des norwegischen Kunsthistorikers Jens Thiis, das auf vier Bände berechnet ist, erschien bei Gylden« dal der erste Band, von der Gotik bis zum Klassizismus rei chend, mit gut gelungenen Autotypien auf unsatiniertem Text papier (190 S. und 50 Tafeln in 4". 35 Kr.). Zur Herausgabe eines illustrierten Werks für amerikanische Studierende über die Kunst der drei skandinavischen Länder hat ein norwegischer Kaufmann C. H. Smith in San Francisco der ^merioan-8ean- ckinaviao vonnckatioa 5000 Doll, gestiftet mit der Auflage, daß für Dänemark E. Hannover, für Norwegen I. Thiis, für Schwe den Carl Laurin den Text schreiben solle. In dem jungen, hauptsächlich zur Unterstützung der Witwen und Kriegerfrauen gegründeten deutschen »St. Petri« Frauenveretn«, hier, hielt Frl. Charlotte Weigert (Dozentin vom Kaiser Friedrich-Museum, Berlin) einen Lichtbilder-Vor« trag: »Vergleichende Gedanken über germanische und romanische Kunst«. Eine von finnischen Künstlern reichillustrierte Finnland« Nummer (vom 24. Februar; Kr. —.50) ließ »Illustrerer Tiäencke« (Nörrevoldgade 38) erscheinen mit Beiträgen von dem finnischen Kunsthistoriker vr. Lhman, dem Sprachforscher Prof. Vilh. Thomscn und vr. med. Einar Runeberg, einem Enkel des Dich ters. Der finnische Verein in Kopenhagen huldigte zu seinem 75. Geburtstag dem Philosophen Harald Höffding für seine Verdienste ums Rote Kreuz in Finnland und seine Arbeit für die Lektüre für Kriegsgefangene in Rußland. Im dlvräisk vorlag (126 Seiten mit Porti. 10 Kr.) erschie nen von Erik Rindom »Gespräche mit Professor Höffding«, die dieser gutgeheißen hatte. über ihre Eindrücke in Finnland und die Schreckensherrschaft der Roten spra chen in großen Versammlungen Schriftleiter Sven Poulsen und der dänische Schauspieler Adam Poulsen, der im letzten Jahre das schwedische Theater in Helsingfors geleitet hat. Von deutschen Bühnenwerkcn ist hier im letzten Winter u. a. Goethes Faust, Erster Teil, in würdiger Weise^ wenn auch durch die Beleuchtungsvorschriften für Bühnen in starker Kürzung, vom Dagmarthcater gegeben worden; »Jett- chen Gebert« wurde im Folketheater über hundertmal aufge«
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