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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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1S3. 11. Juni 1918. Redaktioneller Teil. vvrsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Dann habe ich Ihnen noch mitzuteilen, daß die Entschließung der Herren Nitschmann und Genossen ebenfalls zu rückgezogen ist. Damit wäre der Punkt 8 unserer Tagesordnung erschöpft. Wir kommen nun zu Punkt 9: Neuwahlen. Das Ergebnis der Neuwahlen liegt vor. Es wurden abgegeben 260 Stimmzettel mit 993 Stimmen. Die absolute Mehrheit beträgt 497 Stimmen. Es sind gewählt: I. in den Vorstand: als Erster Vorsteher Herr Hosrat Arthur Meiner in Leipzig mit 975 Stimmen (Bravo!), als Zweiter Schatzmeister Herr Max Röder in Mülheim a. d. Ruhr mit 992 Stimmen (Bravo!); II. in den Rechnungs-Ausschuß: Herr'Robert Lienau in Berlin mit 986 Stimmen, Herr Max Paschke in Berlin mit 992 Stimmen; III. in den Wahl-Ausschuß: Herr vr. Ernst Bollert in Berlin mit 992 Stimmen, Herr Alsred Voerster in Leipzig mit 993 Stimmen; IV. in den Verwaltungs-Ausschuß des Deutschen Buchhändlerhauses: Herr Alsred Hossmann in Leipzig mit 993 Stimmen, Herr Rudolf Linnemann in Leipzig mit 992 Stimmen; V. in den Verwaltungsrat der Deutschen Bücherei: Herr vr. Alexander Francke in Bern mit 993 Stimmen, Herr Arthur Georg! in Berlin mit 993 Stimmen, Herr Karl W. Hierscmann in Leipzig mit 993 Stimmen, Herr Robert Kröner in Stuttgart mit 993 Stimmen, Herr Kommerzialrat Wilh. Müller in Wien mit 992 Stimmen, Herr Kommerzienrat Paul Oldenbourg in München mit 993 Stimmen, Herr Or. Paul Siebeck in Tübingen mit 993 Stimmen, Herr Or. Bernhard Tepelmann in Braunschweig mit 992 Stimmen, Herr vr. Ernst Vollert in Berlin mit 993 Stimmen. Ich möchte nun die Herren, die gewählt worden sind, fragen, ob sie dis auf sie gefallene Wahl annehmen. Hofrat Arthur Meiner-Leipzig: Meine hochgeehrten Herren! Ich danke denjenigen, die mir ihre Stimme gegeben haben, herzlich, bin aber auch denjenigen nicht gram, die sie mir nicht gegeben haben, denn ich gehöre selbst mit zu ihnen. (Bravo !> Als der Wahlausschuß an mich mit der Frage herantrat, ob ich eine Wahl in den Vorstand annehmen würde, habe ich lange bei mir geschwankt, und es ist nur der Beredsamkeit des Herrn Di. Vollert zu verdanken, daß ich schließlich ja gesagt habe; denn die Größe der Aufgabe und die Verantwortung schreckten mich, namentlich in einer Zeit, wo fast alles aus den Fugen zu gehen droht. Aber ich betrachte es gewissermaßen als vaterländischen Hilfsdienst, für den Beruf tätig zu sein, auch dann, wenn die Gesundheit, wie auch bei mir, in diesem Krieg einen Stoß erlitten hat. Ihre fast einstimmige Wahl läßt nun alle Bedenken schweigen, und ich spreche Ihnen meinen tiefempfundenen Dank dafür aus. Ich weiß die bohc Ehre wohl zu würdigen und werde meine ganze Krast daransctzcn, zum Besten des Berufes zu wirken. Meine Herren, Sie werden von mir nicht verlangen, daß ich Ihnen in dieser Stunde ein Programm vorlege. Ich wäre dazu nicht in der Lage, wenn ich auch durch meine Tätigkeit im Verlegervereinsvorstand und in vielen Ausschüssen des Börsenvereins mit dem, was den Buchhandel bewegt, wohl Bescheid weiß. Aber ich kenne nicht die Vorstandsaktcn und würde meine Vorstandskollegen binden, wenn ich hier gewisse Erklärungen abgäbe. Aber zwei große Sätze möchte ich doch betonen, aus die Sie sich, wie ich hoffe, alle vereinigen können. Der erste ist der: Wir brauchen einen starken Börsenverein! (Lebhaftes Bravo!) Der Börsenverein ist ein eigenartiges Gebilde; denn in ihm sind Produzenten, Konsumenten und Zwischenhändler vereinigt. Das ist für manche Beschlüsse schwierig. Er bietet aber dafür nach außen die Gesamtvertretung des Buchhandels. Der Börsenvercin muß daher ein Schutz- und Trutzbündnis sein gegenüber den Behörden, gegenüber dem Publikum. Namentlich muß der Börscnverein aber immer mehr Einfluß auf die Gesetzgebung zu gewinnen suchen. Er muß auch Einfluß gewinnen gegenüber anderen Berufen, die uns das Leben sauer zu machen trachten. Denn der Buchhandel ist eine Macht; das hat er jetzt, im Kriege, erst selbst kennen gelernt, eine Macht, geistig und materiell. Dem Buchhandel sind die edelsten Erzeugnisse des deutschen Wirtschaftslebens anvertraut. Wissenschaftliche, technische, Ilnterhaltungs-, Lehr- und Schulbedürfnisse sind ihm unterstellt, und diese Kulturgüter muß er wahren. Aber auch materiell ist der Buchhandel eine Macht; denn sein Umsatz ist größer, als man es vielfach annimmt. Wir können uns freilich nicht mit der Schwerindustrie vergleichen. Aber ich weise nur darauf hin, daß hier in Leipzig jeder fünfzigste Einwohner seinen Verdienst aus dem Buchhandel zieht, und in anderen Städten ist es ähnlich. Der Buchhandel ist also eine Macht, und diese Macht muß nach außen geschlossen vertreten werden. Wenn dies aber geschehen soll, und wenn der Buchhandel gedeihen soll, dann — und das ist der zweite Grundsatz, den ich aussprcchen möchte — ist es not wendig, daß seine Zweige in Frieden und Eintracht zusammenarbeiten. (Bravo! — und: Sehr gut!) Fortschritt ist nicht in: Kampfe gegeneinander, sondern nur in gemeinsamem Streben miteinander zu erreichen. (Lebhaftes Bravo.) Das haben Sie ja auch heute durch die einstimmige Annahme der Notstandsordnung bewiesen. Gewiß haben Verleger, Sortimenter, Kommissionäre, Antiquare, Reisebuchhändler verschiedene Interessen. Der Börsenverein und sein Vorstand soll die Diagonale daraus ziehen. Dazu gehört aber das Vertrauen zum Vorstand und seinem Vorsitzenden und eine Zurückstellung gar zu weitgehender Wünsche. Dieses Vertrauen, das Sie mir heute aussprechen, bitte ich auch in Zukunft mir zu erhalten. Ich werde jedenfalls danach trachten, daß es mir erhalten bleibt. Die Wünsche allerdings müssen Sic selbst zurückstellen, wo sie zu weit gehen. Eine Bitte habe ich aber noch an Sie: Sie möchten mir eine Schonzeit gewähren. (Heiterkeit.) lind ich bitte auch um Unterstützung bei meinen zukünftigen Vorstandskollegen. Es ist notwendig, daß ich mich erst von der Tätigkeit im Ver- S4I
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