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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1918
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117, 33. Mat 1918. Redakttoneller Teil. »SN-»«!»» d. DtstS». im übertretungsfalle ebenfalls die Rechnung gesperrt werden soll. Um die Einziehung der Forderungen bei den Schuldnern der kriegführenden Länder zu erleichtern, sind vom Auswärtigen Amt bestimmte Verfügungen erlassen worden. Wir haben unsere Mitglieder darauf hingewiesen. Auch die Mili tärverwaltung in Rumänien hat sich erboten, Forderungen deut scher Buchhändler zu vertreten. Gegen einen von Frankreich beabsichtigten Eingangs- zoll aufBücher haben wir uns durch eine Eingabe an das Auswärtige Amt gewendet. Wir glauben, daß es kein besseres FSrderungsmittel unse res Einflusses im Ausland geben kann, als das Buch. Wir empfehlen deshalb unseren Mitgliedern, auch ihrerseits die be stehenden Beziehungen zum Ausland zu pflegen und neue Ver bindungen zu suchen. Die Bestimmungen der Behörden wegen der Ausfuhr von Büchern und Zeitschriften sind zahlreich, und Verschärfungen sind eingetreten. Durch ein Zusammenarbeiten dieser Behörden mit dem Buchhandel ist aber im allgemeinen ein erträglicher Zustand herbetgesührt worden, und man kann es den Behörden nur Dank wissen, daß sie den Bedürfnissen des Buchhandels nach Möglichkeit Rechnung zu tragen bemüht waren. Freilich ist die Verfügung des Reichspostamtes, wonach Aufklebungen auf Briefsachen nach dem Verbündeten und neu tralen Ausland verboten sind, trotz unseres energischen Protestes in der Hauptversammlung noch nicht wieder aufgehoben. Doch ist zu hoffen, daß auch hier bald Wandlung eintritt. Außerdem ist seit geraumer Zeit dafür Sorge getragen worden, daß durch besondere Einrichtungen Einheitlichkeit der Zensur gewährleistet ist. Gerade der Umstand, daß die einzelnen Generalkommandos dasselbe Buch verschieden beurteilten, hatte zu vielen Mißhel- ltgkeiten geführt. Der Zahlungsverkehr mit Österreich-Ungarn hat sich ebenfalls erträglich gestaltet; es ist namentlich zu be grüßen, daß die Zensurgrenze gegenüber diesem unseren Ver bündeten gefallen ist. Der Gedanke des Börsenvereins, eine Feldbuchhand lung im Osten auf genossenschaftlicher Grundlage zu errichten, hat sich nicht als durchführbar erwiesen. Den Aufruf zum Opfertag für die Lieferung von Lese st off an Heer und Flotte haben wir unterstützt und .unsere Mitglieder ausgefordert, bei ihren Angeboten an das Rote Kreuz und die sonstigen einkaufenden Vereine das Sorti ment nicht ganz auszuschalten, sondern ihre Angebote so zu stellen, daß ein Vermittler-Rabatt bet Bezug durch das Sorti ment noch möglich ist, und, soweit als angängig, die Bücher Idurch das Sortiment zu liefern. I Mit dem Börsenveretn der Deutschen Buch händler zu Leipzig haben wir auch im abgelaufenen Kahre nahe Fühlung gehalten und sind überzeugt, daß der Buch handel am besten für seine Zukunft sorgt, wenn die bestehenden lüereine Hand in Hand miteinander arbeiten und sich nicht gegenseitig bekämpfen. Deshalb haben wir unseren Mitgliedern luich warm empfohlen, die Versammlungen der Kreis- und Orts- «ereine zu besuchen und, wo es noch nicht geschehen ist, die Mit- Mliedschaft dieser Vereine zu erwerben, damit diese nicht reine Morlimenter-Vertretungcn sind. Der Erfolg, der allgemeine so wohl wie der nicht zu unterschätzende persönliche und geschäft liche, wird sich sicher einstellen. Gerade diese Vereine sind in der Mage, die starken Gegensätze der beiden Gruppen Verlag und Sortiment zu Überdrücken und das Gemeinsame aufrecht zu er lallen. I Um dem Sortiment, das jetzt unter Personalmangel, Damcntlich bei den Ostermeßabrechnungen, fühlbar leidet, entgegenzukommen, haben wir wie im vorigen Jahre Er leichterungen gewährt, indem wir den Abrechnungslermin hin ausgeschoben haben (in diesem Jahre sogar bis zum i. Juni). Wir haben weiterhin Listen derjenigen Sortimenter veröffent licht, denen es nach den eingesandten Darlegungen nicht möglich war, pünktlich abzurechnen, und haben ersucht, diesen Firmen Stundung zu gewähren. Mit unserem Vorgehen soll nun aber nicht gesagt werden, daß eine Abrechnung überhaupt nicht not wendig sei. Im letzten Jahre hatten einige Firmen 5 Monate nach der Ostermesse trotz verschiedener Erinnerungen es noch nicht für notwendig gehalten, das Jahreskonto 1916 abzu- schließen. Wir haben endlich unsere Mitglieder aufgefordert, die Remittendensakturen rechtzeitig zu verschicken und in der Rücksendung gestrichener DiSponenden entgegenkommend zu sein, andererseits unverlangte Sendungen jetzt noch mehr als sonst zu vermeiden. Zur schnelleren Abwicklung des Verkehrs über Leipzig haben der Verein der Buchhändler und der Ausschuß für das Börsen blatt in Verbindung mit uns eine Liste der Abkürzungen der Leipziger Kommissionäre aufgestellt, und wir haben unsere Mitglieder aufgefordert, nicht nur die Ausliese- rungszettel, sondern auch die Barpakete, Rechnungspakete, Zeit- schristen-Fortsetzungen und Abschlußzettel mit diesen Abkürzun gen zu versehen. Auch dürfte es die Abrechnung erleichtern, wenn die Verleger auf ihre Fakturen (namentlich Remitienden fakturen) und sonstigen Drucksachen Straße und Hausnummer der Geschäftsräume, Postschecknummer und Bankkonto aufdrucken wollten. Der Bücherbettcl scheint im Krieg besonders zu blühen. Aus den zahlreichen Zuschriften unserer Mitglieder haben wir besonders hervorstechende in den »Mitteilungen» abgedruckt und empfehlen auch an dieser Stelle wiederholt, hier die größte Zu- rückhaltung zu üben. Der unzweifelhaft steigenden Wertschätzung des Buches beim Publikum braucht der Verleger nicht gerade durch Verschleuderung seiner Ware entgegenzutrcten. Auch mit der Lieferung von Besprechungsstllcken sollte der Verleger vor sichtig sein und namentlich die Lieferung von 2 Exemplaren für eine Zeitschrift grundsätzlich ablehnen. Die Her st ellungsko st en Verleger treiben ihr Un wesen weiter; wir warnen wiederholt vor ihnen. Einen dieser Verleger haben wir auf Grund von Z 6 Ziffer 2ck der Satzun gen ausgeschlossen. Aus dem Kreise unserer Mitglieder ist mancher zum vaterländischen Hilfsdienst eingezogen worden, es sind dadurch unserem Stande weitere Kräfte verloren gegangen. Alle Verlage als kriegswichtig zu bezeichnen, war nach der Ge setzgebung leider nicht möglich, und nur von Fall zu Fall konn ten Entscheidungen getroffen werden. Soviel uns bekannt ist, sind eine ganze Anzahl von Verlagen als kriegswichtige Be triebe anerkannt worden. Die Deutsche Bücherei, zu der alle deutschen Verleger in enger Beziehung stehen, hat sich weiterhin entwickelt. Frei lich hat sich der Krieg bei ihr besonders fühlbar gemacht, und die Lesesäle haben wegen Personal- und Kohlenmangels -eit weilig wieder geschlossen werden müssen. Die Bedeutung, die die Anstalt für den gesamten deutschen Buchhandel hat, schein! aber noch nicht von allen Verlegern recht eingeschätzt zu werden. Es handelt sich hier nicht um eine Bibliothek, wie wir sic er freulicherweise in Deutschland in großer Zahl besitzen, sondern kurz gesagt um dis Bibliothek des deutschen Buch handels. Ter deutsche Buchhandel hat sie mit Unterstützung des Staates Sachsen und der Stadt Leipzig geschaffen, und seine Erzeugnisse sollen hier lückenlos gesammelt werden, ein Beginnen, dessen sich keine andere Bibliothek Deutschlands rüh- men kann. Auch ist durch die Deutsche Bücherei das Ansehen de? Buchhandels in weiteren Kreisen gewachsen; dieses Ansehen muß aber erhalten bleiben, und es muß dafür gesorgt werden,
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