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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1927
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- 1927-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1927
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X- 174,28. Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Kleine Mitteilungen. Beendete Geschäftsaufsicht. — Die Geschäftsaufsicht liber das Vermögen des Buchhändlers Eduard Johannes Stettner, Inhabers der Firma Craz L Gcrlach in Freiberg, Burgstraße 22, ist mit eingetragener Rechtskraft des Zwangsvcrgleichs vom 4. Juli 1927 beendet. Amtsgericht Freibcrg, am 21. Juli 1927. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 172 vom 26. Juli 1927.) Ausstellung »Der Rhein, sein Werden und Wirken« zu Koblenz Juli und August 1927. Schon >die »Reichsausstellung Deutscher Wein 1925« bewies, daß die Koblenzer es verstehen, einer Ausstellung den passenden Nahmen zu geben. Am »Deutschen Eck«, begrenzt von den Fluten des Rheins und der Mosel, baut sich jetzt unter Benutzung der früheren großen Stadthalle ein schmuckes Ausstellungsgelände auf, das diesmal dem vielgestaltigen Thema »Der Rhein, sein Werden und Wirken« gewidmet ist. Die drei Rhein-Länder Schweiz, Deutschland und Holland haben aus ihren Wirtschafts-, Geschichts-, Kultur- und Kunst-Museen unter lebhafter Beteiligung aller größeren Rheinstädte, der Industrie- und Handelsorganisationen, wirtschaft licher, kultureller und künstlerischer Verbände eine schier unüberseh bare Fülle von Anschauungs-Material herbeigeschafst. Der Leiter des Nhein-MuseumS e. V. Koblenz, Archivrat Dr. Spies (Ver fasser des Werkes -»Nheiukunde« 1922—24), ist der Urheber des Ge dankens zur Veranstaltung dieser hochinteressanten Ausstellung und zugleich der verantwortlich Zeichnende. Die wesentliche Gliederung der Ausstellung ist etwa folgende: Geographie, Mineralogie, Geologie, Paläontologie (Sondergruppe: Bodenschätze), Klimatologie, Sied- lungswesen, Naturschutz, Die bildliche Darstellung der Rheinlands chast im Wandel der Zeiten, Heutige rheinische Dichtung, Städtebilder im Nheintal, Rheinische Jagd, Biologie, Der Rhein und die Wirtschaft, Brücken, wirtschaftliche Bedeutung des Rheins für die Schweiz, Wasferkraft- nutzung, Deutscher Stromteil, Holländische Wirtschaft und der Rhein, Schiffahrt, Häfen, Niederländischer Stromteil, Strombau, Hydro graphie und Hydrologie, Fischerei, Landwirtschaft, Weinbau und Forstwesen, Trinkwasserversorgung, Abwässerbeseitigung, Chemie, Bakteriologie. Die ersten sieben wissenschaftlichen Gruppen haben neben ihrem hervorragenden Anschauungsmaterial in erster Linie das den wissenschaftlichen Buchhandel stark interessie rende Karten material und die einschlägige wissen schaftliche Literatur ausgiebig berücksichtigt und zur Schau gestellt. Für den Antiquariats- und Kunst Handel wird die Gruppe »Bildliche Darstellung der Rheinland schaft im Wandel der Zeiten« von großem Interesse sein. Mit dem 16. Jahrhundert beginnend zeigt diese mit großer Sorgfalt und Liebe zum Thema zusammengestcllte und erläuterte Abteilung zunächst den imposanten großen Stadtplan von Köln am Rhein, Arnold Mercator »kolonia ^rippina, anno ci. 1571 exaot. cie8er.« (Größe 175X150 cm), sowie einen anderen mächtigen Stadtprospekt des heiligen Köln aus der gleichen Zeit in einem Nachdruck von Levy-Elkan, Köln 1850 (»0 kelix aßrippina nodilis romanorum ko lonial) in der Größe von 350X60 cm. Mehrere hübsche Kupfer stiche von Math. Merian und Franz Hogenberg reihen sich diesen beiden viel bewunderten Meisterwerken alter deutscher Zeichen- und Kupferstichkunst würdig an. Aus der Sammlung Hofstede de Groot im Haag, dem Rijks-Museum zu Amsterdam und dem Rheinland- Museum Köln ist eine prachtvolle Schau von Gemälden, Federzeich nungen, Kreidezeichnungen und Aquatintas von I. Bisschoop, Nol. Rogmann, L. Doomer, A. Kuyp, A. von Borssom, A. Waterloo, I. Greffier van Gojen, Peter Schenk van Aken und Wenzel Hollar, den Meistern der Landschafts'darstellung des 17. Jahrhunderts, zu sammengestellt. Der Raum »18. Jahrhundert« zeigt in Gemälden, aquarellierten Tuschzeichnungen, lavierten Federzeichnungen, Blei stiftzeichnungen und farbigen Kupfern das Schaffen von Joh. Ad. Ackermann, Ernst Fries, Joh. I. Schalch, Gg. Dillis, PH. H. Brinck- mann, G. M. Kraus, Joh. Faber, I. Chr. Reinhardt, Chr. Gg. Schütz, Karl Schütz, Blätter aus der Sammlung »Nheinansichten, Wien 1798 von Janscha-Ziegler«, aus dem Album »Rheinland schaften von Chr. Gg. Schütz, gestochen von Th. Sutherland 1809« und dem prächtigen englischen Nhein-Ansichteuwerk »I. Gardner, Vio>v8 taken on and nvar tke river Rkioe, London 1788«. Wie Romantik und Biedermeier die Nheinlandschaft auf ihre sinnende und fröhliche, zuletzt gar süßliche Art erfaßt und in Gemälden, Gouache-Zeichnungen, Aquarellen, Kupferstichen und dem harten Stahlstich sestgehalten haben, ist an den zahlreich ausgestellten Schöp fungen von Ant. Diezler, Friedr. Thuran, Heinr. Diezler, Hasen- vslug, I. I. Sperly, Joh. Ad. Klein, I. Verheyeu, A. Witthosf, I. M. Bachoscn, L. F. de Cauwer, G. W. Issel, Conrad Horny, Joh. G. Günther und den Anstchtenwerken Joh. Ludw. Bleuler (»VoyaZe cku likin«, Schafshausen 1825), Rob. Batty (»Seener^ ok tks likine, Levium g. Holland«, London 1825), I. L. Ferd. Villcneuve (1.6 likin, Paris 1835), Joh. W. Chr. Roux (»Vollständiges Gemälde der Rheinlandschaft«, Heidelberg 1821), Stanfield (klcetckos on tke Ro sette and likine«, 1835) und Kaspar Scheurens großem Folio-Album mit Aquarellen vom Rhein, seinen Städten, Dörfern und romanti schen Burgen vortrefflich demonstriert. Die Säle ^Realismus«, »Ex pressionismus« und »Impressionismus« bringen Gemälde, Handzeich nungen, Original-Radierungen von Hans Thoma, Will). Steinhaufen, Fritz Boehle, Rud. von Normann, Herm. Deiters, Emil Lugo, I. W. Schirmer, E. Dücker, E. Bosch, Heinr. Hartung, Aug. v. Wille, Charles Hoguet, Gustav Schönleber, Max Slevogt und der jungen Malergrupye am Niederrhein (Emmerich, Cleve). In einem schmuck dekorierten Raume hat die Hofbuchhaublung W. G r o o s, Coblenz, das ge samte Werk der jüngsten rheinischen Dichtcrgeneration in Erst- und Einzelausgaben ausgestellt. Diese BuchaussteUung erfreut sich vieler Beachtung, wird sie doch gleichzeitig unterstützt durch die in Coblenz stattfind ende Tagung und verschiedene Veranstaltungen der rhein ländischen Dichter. Der Leiter des Nheinmuseums Coblenz hat eine besonderes umfangreiche Gruppe »Städtebilder im Rheintal« zusam- mengestcllt, die es versucht, an Hand von Originalen und Reproduk tionen ein umfassendes konzentriertes Gesamtbild der Städte im Nheintal vom Bodensee bis zur Mündung zu geben. Im Gegensatz zur Abteilung »Die bildliche Darstellung der Rheinlandschaften im Wandel der Zeiten« ist bei dieser Gruppe nicht auf die künstlerische Note und die Wandlung in der Kunstauffassung der Landschaft Wert gelegt, sondern das Gegenständliche ist maßgebend. Besonders reiz voll sind unter den 90 verschiedenen Nummern die mit miniutiöser Feinheit gezeichneten und gestochenen Blätter von Wenzel Hollar (1630), F. W. Delkeskamp (1820), Jacob Becker und F. C. Dielmann. Alfred Schmidt. Aus Großbritannien. — Die Herren Benjamin Dawson und Ernest Uriah Maggs, Inhaber des bedeutenden Antiquariats Maggs Bros, in London, wurden zu Hofbuchhändlern des Königs Alfons XIII. von Spanien ernannt. — Von dem streng wissenschaftlichen Ver lag der Oxford Preß wurde die Sonnenfinsternis zu einer recht wirksamen Zeitungsanzeige im Verlegerblatt benutzt. Ein Gelehrter, etwas karikiert, sieht die verdunkelte Sonne durch ein Fernrohr an, und der Text besagt: Am 29. Juni ist eine Sonnenfinsternis (Eklipse), aber es wird keine Eklipse im Verkauf unserer Verlagswerke ent stehen. In Großbritannien spukt noch die Frage des neuen Gebet buches, das zuerst wegen seines Inhalts Staub aufwirbelte, und nun kommen rechtliche Haarspaltereien, die ihm das Leben schwer machen. In England spielt man mit den ältesten Gesetzen Fangball, da dieser moderne Staat niemals ein Gesetz förmlich aufgehoben hat. Das erste Gebetbuch wurde im Jahre 1662 eingetragen, und das Recht zu seiner Ausgabe erhielten die Druckereien der Oxford und der Cam- vridge-Uuiversität und die königlichen Drucker Eyre L Spottiswoode. Andere Druckereien durften immer nur einzelne Teile des Gebet buches drucken. Nun hat sich eine Meinungsverschiedenheit ergeben über die Copyrightfrage (im englischen Sinne). Hoffentlich einigen sich die Nechtsgelehrten, und die Engländer dürfen endlich das neue Gebetbuch benutzen, au dessen Neuausgabe zwei Meuschenalter ge arbeitet haben. Wie die alten Gesetze immer noch ab und zu hervorgesucht wer den, so hält mau auch an alten Gebräuchen fest. In der Körper schaft der Stationers, in Stationers Hall, fand jüngst eine feierliche Handlung statt. »Stationers Hall« ist der älteste Zusammenschluß von Buch- und Papierhändlern und war die erste Einrichtung des Urheberschutzes in der Kulturwelt. In älteren englischen Büchern findet man meist den Vermerk: Eingetragen in Stationers Hall. Die Einrichtung ist durch Bern überflüssig geworden, man hält aber, wie gesagt, au alten Einrichtungen fest. Der Premierminister Bald- win wurde feierlich als Ehrenmitglied in Stationers Hall ausgenom men und ihm die alte Tracht als »Liveryman« verliehen. Der Fest lichkeit wohnte auch der früher schon so Ausgezeichnete Lord Balfour bei. Das neue Ehrenmitglied sprach dann aus dem Tee, der ihm zu Ehren der Handlung folgte, den Wunsch aus, allen Mitgliedern dieser ehrenwerten Zunft (Wor8kipkul Company ok StationerZ) vor gestellt zu werden. Sch. Was liest die russische Jugend? — Nach den Wochenberichten zur kulturellen Verbindung der Sowjetunion mit dem Auslände schreibt die »Lehrerzeitung« über den Schüler als Leser: Die Jugend liest jetzt unter bedeutend gesünderen Verhältnissen. Im Durchschnitt liest sie ein Buch in der Woche, bei 2 bis 3 Stunden täglicher Lektüre. 943
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