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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1918
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Redaktioneller üleii. X- 93, 23. April 1918. in den Satzungen klar ausgesprochen ist, daß dadurch kein Lteferungszwang begründet wird.*) Verlangt man den Schutz des Börsenvereins für den Teue- rungszuschlag, so verlangt mau damit grundsätzlich etwas voll kommen Neues, das nicht wie der Ladenpreis aus dem Boden des Gesetzes steht, sondern seine Ursache in den völlig veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen hat und — darin ein rechtes Kriegs kind — sich sein Dasein und seine Berechtigung erst erkämpfen muß. Dabei kann dahingestellt bleiben, ob Ladenpreis -i- Teue rungszuschlag einen neuen Ladenpreis darstellt oder nicht, weil nicht die äußere Bezeichnung, sondern die innere Berechtigung des Preises entscheidend ist. übernähme der Börsenverein den Schutz des Teuerungszuschlags, so würde er sich damit nicht nur mit seiner Tradition in Widerspruch setzen und seinem An sehen in der Öffentlichkeit schaden, sondern auch der Sache des Sortiments einen schlechten Dienst erweisen. Denn während er ihm jetzt als Treuhänder nach Kräften zur Seite stehen und sich für seine berechtigten Forderungen gegenüber dem Verlag wie in der Öffentlichkeit einsetzen kann, wäre er, gefesselt an den Schutz unkontrollierbarer Teuerungszuschläge, in allen seinen Bewegungen gehemmt und ständig in seinem Besitzstand be droht. Mit einer papiernen Verordnung kann er ihm nicht helfen. Entwvsschung. Vcivcuischuagowöitervuch für Amt, Schule, Haus, Leben. Von Eduard Engel. Erstes bis zehntes Tausend. 8°. 618 SP. u. 11 S. Verlagsanzeigen. Leipzig 1918, Hesse L Becker, Verlag. Ladenpreis kart. 3.-, geb. ^ 3.60. Alles Mahnen und gelegentliche Wettern Verständiger, die Würde der deutschen Muttersprache zu ehren und zu wahren, und auch alle die vielen Verdeutschungsbücher, die sich seit mehr als vierzig Jahren in diesen Ehrendienst gestellt und als brauchbare Helfer erwiesen haben, habe» das beschämende Wuchern des Fremdworts in der deut schen Sprache nicht aufzuhalten vermocht. Viel Schuld an dem Übel trägt »eben unverzeihlicher allgemeiner Lässigkeit die Gedankenlosigkeit eilfertiger oder auch wichtigtnendcr Zeitungsschreiber, viel auch die Wissenschaften, reine und angewandte, deren letztere zumal, auf ihre Weltgeltung pochend, fast täglich mit neue» Wortbildungen ans entlegenen Sprachen hervortreten. An schließend finden wir Gewerbe und Handel, besonders beim Rühren der Werbetrommel, unerschöpflich bemüht um neue Namen fremd- klingenden Gepräges. Buchdruck und Buchhandel haben sich ihnen von alters her angcschlosscn, und letzterer hat einigen Besonderheiten dieser Art Leben gegeben, die unausrottbar scheinen. Taß Eduard Engel in seine!» neuen Buche »Entwelschung» auch für sie gute Ver deutschungen bercithäit, mag dessen kurze Besprechung in unserem Fachblatte rechtfertigen. Herkömmliche Kachbczcichnungcn wie Sortiment, Kommission, Spedition, Expedition, Antiquariat und ihre Ableitungen, Ansdrücke wie Rcmittendcn, Tisponenden, Rabatt, Meßagio, Saldo, Faktur, Exemplar, defekt, konform und viele andere undeutschc Benennungen, die im Buchhandel gang und gäbe sind — nicht zu vergessen das sprach liche Ungetüm »ä .vollllition- —, sollten als Fremdlinge ausge merzt, aus Nimmerwiedersehen getilgt und durch gute Verdeutschung ersetzt werden. Unter den etwa zehntausend Fremdwörtern des Engel- schcn Buches finden wir alle diese wnchcrkrästigen Anslandspflanzcn und ihren brauchbaren deutschen Ersatz. Daneben unzählige, auch dem Buchhandel geläufige welsche Kachausdrlicke der KaufmannSwclt, die durch lange Gewohnheit zwar ein gewisses Bürgerrecht erworben haben, denen Engel icdoch durch treffsichere und annehmbare Verdeut schung zu Leibe geht. Das; Eduard Engel nicht nur gelegentlich, sondern fast durchweg mehr gibt als bloße Häufung von Verdeutschungen zur gefälligen Auswahl, daß er es an sprachwissenschaftlicher und sprachgeschicht- licher Belehrung nicht fehlen läßt, sich als Vcrdentscher nicht mit *> Ob eine Licserungspslicht des Verlags sonst besteht, hängt von den Gründen der Verweigerung ab. Ans bloßer Willkür oder Ehieaue darf sich der Verleger der Licfcrnngspflicht nicht cntschlagen. Eine eingehendere Eröricrung dieses Themas gehört indes so wenig In den Rahmen dieses Anfsatzcs wie die Frage über die Angemessen heit des Verlegerrabatts und die Ursachen des TencrnngSzuschlags. Wenigem begnügt, sonder» als bewährter Kenner ans dem staunens werten Reichtum des deutschen Sprachschatzes schöpft und dem Be nutzer mit einer Fülle wertvoller Anregungen dient, war von dem geschätzten Verfasser der Werke »Deutsche Stilkunst», »Gutes Dentsch- und »Sprich deutsch» nicht anders zu erwarten. L. Persoiralimchrichten. Auszeichnungen. — In Ergänzung unserer Mitteilung in Nr. 86 teilt uns die Firma F r i e d r. Viewcg K Sohn in Braun - schweig mit, das; ihr ebenfalls »als Dankeszeichen fiir Verdienste um die Deutsche Chemische Gesellschaft« die Hofmannhaus-Plakette verliehen worden sei. Mit dem Mecklenburgischen Militär-Verdicnstkrenz 2. Klasse wurde ausgezeichnet Herr Otto Prüf;, Landstnrmmann in einem Jnf.- Negiment, z. Z. Kontrolleur einer Feldbnchhandlung, Mitinhaber der Fa. Ed. Noigt's Nachf. Priiß und Werner in Wiesbaden. Gestorben: am 15. April nach längerem Leiden -Herr C. F. Adolf No st, Scniorchef der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leip zig, im 60. Lebensjahre. Ein reiches Buchhändlerlcben ist abgeschlossen, einer der Tüchtig sten unseres Standes ist nicht mehr. Der Verstorbene hatte in den geachteten Häusern Fr. Schnlthcs; in Zürich und W. Mauke Söhne in Hamburg gearbeitet und trat, 1879 nachLeipzig zurückgekehrt, dem Teilhaber Hermann Nosts, Gustav Herre, in der Leitung des Hinrichsschen Sortiments zur Seite. Als Herre am 19. Januar 1881 gestorben war, wurde Adolf Nost alleiniger Leiter des Sortiments und erhielt Prokura. Mit großem Eifer nahm er sich des erweiterten Pflichtenkrcises an, Tüchtiges auch in der Ausbildung seines Personals leistend, dem er nicht nur der gestrenge Vorgesetzte, sondern auch ein verständnisvoller Freund und Berater war. Negcn Anteil an dem Privatleben seiner Angestellten nehmend, war er ihr Begleiter ans Ausflügen oder von ihm selbst veranstalteten Vergnügungen, sodas; wohl jeder, der in dieser Zeit in Hinrichs' Sor timent gearbeitet hat, gern an sie znrückdenken wird Am 1. Januar 1887 als Teilhaber in die Firma ausgenommen, hatte er die Freude, im Jahre 1891 in Gemeinschaft mit seinem Vater und dem in diesem Jahre eingetrctcnen Bruder David das 160jährige Jubiläum seines Hauses unter großer ehrenvoller Beteiligung des Buchhandels, der Autoren und der städtischen Behörden feiern zu können. Anfang 1891 übernahm Adolf Nost die Leitung des Verlages, während sein jüngerer Bruder David ihn in der Leitung des Sortiments ablöste. Obwohl er den Verlag in den alten Bahnen weitcrführte und ausgestaltete, galt seine besondere Sorgfalt doch den in seinem Verlage erschienenen Bibliographien, die er unablässig bestrebt wa" weiter ansznbanen und zu verbessern. Eine seiner ersten Neuerungen war es, daß er den Titel der bis dahin unter dem Namen »Allgemeine Bibliographie für Deutschland« erscheinenden Wochenschrift in »Wöchentliches Ver zeichnis der erschienenen und vorbereiteten Neuigkeiten des deutschen Buchhandels« umänöerte, wie cs noch jetzt jeder Donnerstagnnmmcr des Börsenblattes bciliegt. Nur schwer hat er sich entschlossen, die ihm ans Herz gewachsenen Bibliographien an den Börsenverein ab- zutretcn und sich von seinem Lcbenswcrk zu trennen. Taß er seine große Arbeitskraft auch in den Dienst der bnchhändlerischen Vereins tätigkeit stellte, versteht sich bei einem Manne wie Nost von selbst. In den Jahren 1892 bis 1898 hat er im Nechnungsausschnß des Börsenvereins, seit 1894 als dessen Schriftführer gewirkt, während er dem Vereinsansschnß von 1960 bis 1906 angehörte. Daneben war er auch von 1001 an Mitglied des Wahlausschusses, in dem er von 100? an als Schriftführer tätig war. Außerdem war er 1906 und 1907 Mitglied der Kommission für die Knnstbibliographie des Börsenblat tes. Aber mit dieser Aufzählung feiner Ehrenämter ist die Wirksam keit Nosts nicht erschöpft, stets fand man ihn hilfsbereit, wo man sei ner bedurfte: cs sei nur an seine Mitwirkung bei der Umgestaltung unseres Adreßbuchs erinnert. Wie so vielen hat auch ihm der Weltkrieg ein schweres Opfer anferlegt. Sein Sohn, Hermann Nost, Proknraträger der Firma, ist, nachdem er sich die Sporen durch eine praktische Neueinrichtung des Registers erworben hatte, den Heldentod gestorben, ein Schlag, der wohl zu dem verhältnismäßig frühen Tode des Vaters beigctragen haben mag. Ein aufrechter, ehrlicher Mann, von wahrer Religiosität erfüllt, die ihm ticfinnere Gewisscnssache war, so steht sein Bild vor uns und wird auch Nachlebenden Geschlechtern noch in diesem Lichte er scheinen. B^autwortltcher Redakteur: Emtl Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsche« BuchhändlerhauS. Drr-k: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der .baktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2g (Buchhändlerhau»; 216
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