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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1918
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 91, 20. April 1918. Redaktioneller Teil. in ihrem Bestand Meiler? Warum führt sie massenhaft in ihrem Bestand wertlosesten Kitsch mit, während die wirtlich guten und gern gelesenen Romane — speziell Neuerscheinungen des Büchermarktes — teils gar nicht darin ausgenommen werden, teils nur in so vereinzelten Exemplaren, daß sie ständig vergrif» sen sind? Man wird sagen, das bringe die geringe Leihgebühr als notwendige Begleiterscheinung mit sich. Ich folgere umge kehrt: Die Leihgebühr mutz sich nach der Qualität der Leih- diicherei richten, nicht umgekehrt. Ich bin überzeugt, datz be trächtliche Leserkreise gern eine wesen tlicherhöhteLei h- gebühr entrichten würden, wenn sie dafür wirklich gute Neue, saubere Exemplare in geschmackvollem Einband bekämen und die neueste gute Romanliteratur dabei voll zur Auswahl hätte», ohne datz gerade diese Exem plare dauernd vergriffen wären. Hand in Hand damit mützte selbstverständlich eine strenge Kontrolle über die gute Behandlung der Bücher gehen, mlltzten solche Exemplare, die beschmutzt oder unangemessen zerlesen zurückkämen, rücksichtslos gegen Verfall des (ebenfalls wesentlich zu erhöhenden) Pfandbetrages dem unachtsamen Gebraucher belassen werden. Man mache einmal einen Versuch — vielleicht zunächst in renommierten Badeorten, wo sich ohnehin ja nur ein einiger matzen kaufkräftiges Publikum sammelt. Ich glaube, er wird erfolgreich sein. vr. Bg. Kleine Mitteilungen. Jubiläen. Tie Buch- und Kunsthandlung Gerhard Sche kel ig in Ratze bürg (Lauenburg) kann am 22. April ans ein 50jähriges Bestehen zuriickblicken. Sie wurde von dem Buchhändler Max Schmidt unter der Firma seines Namens gegründet durch An kauf der Neste einer ganz alten Buchhandlung. Schmidt wird als ein kluger und geistreicher Mann geschildert, der sich auch durch historische Arbeiten einen Namen gemacht hat. Ta seine Buchhand lung die einzige im Kreise war, so hob sich ihr Absatz rasch, sodaß Schmidt ein blähendes Geschäft hinterließ, als er am 10. April 1904 aus dem Leben schied. Sein Nachfolger, Louis Strube, ist wohl nicht so ganz die Wege seines Vorgängers gewandelt, sodaß Herr Gerhard Schctelig, der das Geschäft am 1. Oktober 1906 übernahm, eine schwere Aufgabe vor sich hatte. Mit Feuereifer ging er an ihre Lösung, indem er zunächst dem Geschäft durch einen schönen neuen Laden mit großen Auslagefenstern äußerlich ein besseres Ansehen gab. Weiter aber suchte er Kreise heranzuziehcn, die bisher dem Buche noch fern standen, und volksbildende Arbeit zu leisten. Auf diese Weise ist es Herrn Schctelig gelungen, dem Geschäfte großes Ansehen zu ver schaffen und sich das Vertrauen seiner Kundschaft zu erwerben. Auch einen kleinen Verlag hat er mit dem Geschäft verbunden, der außer verschiedenen Lokalschriftcn auch ein Werk über Liliencron heraus- gebracht hat. Wir wünschen Herrn Schctelig, der gegenwärtig im Heeresdienst steht, baldige Rückkehr zu seinem geliebten Berufe und die alte Kraft zu neuer Arbeit! Entwurf eines Gesetzes bctr. Erhöhung der Post-, Telephon- und Telegraphcngcbührcn. — Der Büudesrat hat einer Reihe Steuergesetz entwürfen seine Zustimmung erteilt, von denen die Entwürfe über das Reichsstempelgesetz, das Wechselstempelgesctz, das ttmsatzsteucrgesetz und das Gesetz über die abgcänderten Post-, Telephon- und Telegraphcnge- bühren für den Buchhandel von besonderem Interesse sind. Beson ders schwer würde ihn die Erhöhung des Drucksachentarifs treffen, gegen die mit allen Kräften vorgegangen werden müßte, schon weil der durch das Gesetz erstrebte Zweck kaum erreicht werden würde und jetzt schon ziemlich deutlich darauf hingewicseu wird, daß die Erhöhung auch nach dem Kriege beibehaltcn werden soll. Der Börsenvercin hat sich wiederholt gegen jede Verteuerung des Verkehrs ausgesprochen und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch gegen den neuen Entwurf Stellung nehmen. Im einzelnen werden betroffen von der Erhöhung: Briefe im Ortsverkehr, Postkarten, Pakete, Drucksachen und Warensendungen. Ortsbricfe bis zu 20 Gramm erfahren einen Zuschlag von 2^ Pfg., über 20 Gramm 7^ Pfg. Die Gesamtgebtthr beträgt dann bei Brie feu bis 20 Gramm 10 Pfg-, über 20 Gramm 15 Pfg. Postkarten werden im Fernverkehr um 2^ Pfg. erhöht, also auf 10 Pfg. Drucksachen werden bis zu 50 Gramm um 2 Pfg., 100 Gramm um 2X> Pfg., darüber um 5 Pfg. erhöht. Das Porto beträgt also für Drucksachen bis 50 Gramm 5 Pfg., über 50 Gramm bis 100 Gramm 7^ Pfg., 100 bis 250 Gramm 15 Pfg., über 250 Gramm bis 1000 Gramm 35 Pfg. Geschäftspapiere werden um 5 Pfg. erhöht, also auf 15 Pfg., 25 und 35 Pfg. Warenproben bis 100 Gramm erfahren keine Belastung, kosten also 10 Pfg. Über 100 Gramm tritt eine Erhöhung um 5 Pfg. ein, also auf 15 und 25 Pfg. Mischsendungen erfahren eine Erhöhung um 5 Pfg., kosten also 15, 25 und 35 Pfg. Pakete bis zu 5 Kilogramm erste Zone werden um 10 Pfg. erhöht, bei den weiteren Zonen um 15 Pfg. Uber 5 Kilogramm tritt eine Er höhung um 20 und 30 Pfg. ein. Die Gebühr beträgt also für 5 Kilo gramm erste Zone 40 Pfg., alle weiteren Zonen 75 Pfg. Uber 5 Kilo gramm erste Zone 60 Pfg., zweite 1.10 Mk., dritte Zone 1.20 Mk. usw. Bei Postanweisungen wird die Gebühr bis 100 Mark um 5 Pfg., darüber um 10 Pfg. erhöht. Die Gebühren betragen also 15 Pfg. bei Beträgen bis 5 Mk., 25 Pfg. bis 100 Mk., 40 Pfg. bis 200 Mk., 50 Pfg. bis 400 Mk., 60 Pfg. bis 600 Mk., 70 Pfg. bis 800 Mk. Im Telegraphenverkehr wird das Wort auf 8 Pfg. erhöht (bisher 7 Pfg.). Der Mindestzuschlag wird von 10 auf 15 Pfg. erhöht. Im Fernsprechverkehr tritt ein weiterer Zuschlag von 10 Prozent hinzu, und zwar sowohl für die Pauschgebühr als auch für die Ge spräche. Die Erhöhung der Gebühren ist vom 1. Oktober an vorgesehen. Paketvcrkchr mit der Türkei. — Aus Anlaß zahlreicher Eingaben und Anfragen an die Postverwaltung wird darauf hi.igcwieseu, daß der Postpaketverkehr nach der Türkei noch gesperrt ist. Wie die türkische Postverwaltung mitgeteilt hat, wird sie wegen ihrer inneren Vcrkchrsverhältnisse auch in den nächsten Wochen fremde Pakete noch nicht übernehmen können; mit einer Aufhebung der Sperre ist daher vor Mai wohl nicht zu rech nen. Die Wiedereröffnung des Verkehrs wird durch die Zeitungen bekannt gemacht werden. Das Neichspostamt benutzt nach wie vor jede Gelegenheit, um die Wiederherstellung eines regelmäßigen Paketver kehrs mit der Türkei nachdrücklich zu fördern. Riga (vgl. Nr. 18). — Das amtl. »Verordnungsblatt für di« von den deutschen Truppen besetzten Teile Livlands und Estlands« 1918, Nr. 16 vom 30. März 1918, enthält folgende Verordnung betr. Ver längerung der Stundung der bankmäßigen Geldfordernngen an Ban ken und Kreditinstitute im Gebiet des Gouvernements Riga: Die Geldforderungen an Banken und Kreditinstitute aus bankmäßigem Geschäftsverkehr, die durch die Verordnungen vom 28. Oktober und 25. Dezember (Verordnungsblatt Ziffer 5 und 127) bis zum 31. März 1918 gestundet morden sind, gelten als bis znm 30. Juni 1918 ge stundet. Armee-Hauptquartier, den 28. März 1918. Der Oberfehls haber: gez. Graf Kirchbach, Generaloberst. Diese Verlängerung des Bank-Moratoriums bedeutet also eine weitere Sperrung auch sämt licher Girokonten, von der natürlich auch der Rigaer Buchhandel mit betroffen wird. Münchener Bnchhändler-Vercin (E. V.). In der ordentlichen Mitgliedcr-(Haupt-)Versammlung vom 12. April wurden in den Vor stand die folgenden Herren gewählt: 1. Vorsitzender: Gustav Nus- ser, 2. Vorsitzender: Kommerzienrat Carl Schoepping, Schatz meister: Max Staedke, 1. Schriftführer: Paul Th. Acker- m ann , 2. Schriftführer: Georg W. Dietrich, Beisitzer: E r n st 9! einhardt. Eine Versammlung der Leiter der deutschen KriegSsammlungen fand am 13. und 14. April in Leipzig statt. Ten Vorsitz führte Museumsdirettor Professor vr. Schramm vom Deutschen Kultur- museum in Leipzig. Die Versammlung beschloß die Gründung eines Verbandes der deutschen Kriegssammlungcn in die Wege zu leiten und beauftragte einen aus Oberstleutnant Buddecke-Berlin, Bibliothekar Itt. Glauning-München, Felger von der Weltkricgsbüchcrei in Ber lin, Universitätsprofessor ve. Mentz-Jena, Oberbibliothekar I)r. Schulze-Berlin und Museumsdirektor Professor Dr. Schrainm-Leipzig gebildeten Ausschuß mit den nötigen Vorarbeiten. Die nächste Ver sammlung der Vertreter deutscher Kriegssammlungen soll Mitte Mai in Berli n abgehalten werden. Kurswährnng in Österreich. In »Musikhandel und MnUk- pflcgc« Nr. 5 veröffentlicht der österreichische Anwalt des Vereins der Deutschen Musikalienhändler nachstehende Ausführungen: In einer Reihe von Entscheidungen Nr. 283, 59 und 302, ver öffentlicht im »Zentralblatt für die jur. Praxis«, Jahrgang XXXV, Nov. u. Dez. 1917, wie auch in der Entscheidung vom 13./3. 1917 N. VIII. 15 Nr. 336 betreffs der Kursberechnung fremder Valuten, hat der Oberste Gerichtshof hinsichtlich der Frage der Umrechnung von ausländischen Valuten, darunter auch von Mark in Kronen, eine Anschauung zugrunde gelegt, die von weitgehender Bedeutung ist und auf die bei Abschluß neuer Geschäfte Bedacht genommen wer- 211
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