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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1918
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- Deutsch
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X; 85, 13. April 1918. Redaktioneller Teil. daß viele der gangbarsten Bücher nicht neu gedruckt werden können, und daß eine bedenkliche Knappheit an Waren eintritt, die viele Verleger mit steigender Sorge der nächsten Zukunft entgegenblicken läßt. Unter dem Druck dieser Verhältnisse hat sich eine immer wachsende Zahl von Verlagsbuchhandlungen zur Einführung von Teuerungszuschlägen gezwungen gesehen. Im Anfang des Jahres 1918 ist auch ein grotzer Teil des wissen schaftlichen Verlages hierzu übergegangen. Während der Verlag sich zu einem einheitlichen Vorgehen nicht zusammengeschlossen hat, hat dies das Sortiment in er folgreicher Weise getan, indem es im Herbst 1917 überall einen Teuerungszuschlag von 10°/« auf die Ladenpreise eingeführt hat, nachdem schon vorher der Kundenrabatt gänzlich abgeschafft worden war. Daß das Sortiment die ungeheuren Lasten des Krieges bei dem bisherigen Gewinn nicht dauernd tragen konnte, haben auch die Bücherkäufer eingesehen, und so hat sich der Zu schlag ohne Schwierigkeiten durchführen lassen, der im Ver gleich mit der gewaltigen Preissteigerung fast aller übrigen Waren immer noch ein sehr bescheidener genannt werden mutz. Die Lage des Sortiments ist hierdurch erträglicher geworden, und sie hat sich auch dadurch gebessert, daß das Weihnachtsge- schüft durchweg ein gutes gewesen ist. Wir können uns hierüber aufrichtig freuen, denn kaum ein Zweig des Handels hat bisher unter der Not des Krieges so schwer zu leiden gehabt wie der Sortimentsbuchhandel. Für die Zukunft ergeben sich aus diesen Verhältnissen schwerwiegende Fragen, deren Lösung nicht leicht sein wird. Sicher wird man annehmen müssen, daß die Herstellungskosten nie wieder aus den alten Stand herabgehen werden, und daß infolgedessen die Bücherpreise eine wesentliche Steigerung er fahren werden. Und wann wird die Zeit kommen, wo die Teue rungszuschläge wieder aufgehoben werden können? Das sind Zukunftsfragen, deren Lösung ein glücklicher Friede bringen mutz, auf den wir mit Zuversicht hoffen. Über den Umfang der Geschäfte der Bestellanstalt geben fol gende Zahlen Auskunft: I. Die Paketausfuhr betrug: ») von hiesigen Firmen ausgegebenes Gewicht 1088 075 KZ b) von auswärts eingetroffenes Gewicht 177 055 kg zusammen 1265 730 Kg Das Vorjahr wies eine Gewichtsmenge von 1 119 233 Kg auf, sodatz wir eine Zunahme von 146 497 Kg zu verzeichnen haben. II. Das Inkasso der von Berliner Firmen und von auswärts eingetrosfenen Barpakete betrug 2 248 958,36 im Vorjahre 1548 251,63 «« ergibt also eine Zunahme von 700 706,73 .F Der gesamte Barverkehr der Bestellanstalt, einschließ lich der eingezogenen Beiträge für die Korporation, die Bestell anstalt und verschiedene Vereine, betrug in diesem Jahre rund 2 409 750 III. Die Versendungen nach Leipzig an unseren dortigen Kommissionär erreichten die Höhe von 160 292 kg, gegen das Vorjahr 7225 kg weniger. IV. Durch unseren Leipziger Kommissionär trafen hier ein 112 621 kg, das sind 5890 kg weniger als im Vorjahre. V. Im direkten Verkehr gingen hier ein ») von auswärtigen Verlegern an hiesige Sor timenter (Neuigkeiten und Fortsetzungen) 128 479 kg 54 372 Kg weniger als im Vorjahre, b) von auswärtigen Sortimentern an hiesige Verleger (Remittenden) 49 176 kg gegen das Vorjahr 17 977 kg weniger. Im ganzen beförderte die Bestellanstalt im Jahre 1917 Bei- schlüsse und Zeitschriften im Gewichte von 1 538643 Kg gegen I 405 261 kg im Vorjahre, mithin mehr 133382 kg. Es waren daher im Durchschnitt, das Jahr zu 300 Arbeitstagen gerechnet, täglich 5129 kg zu befördern, während das tägliche Durchschnitts-Inkasso 8032,50 betrug. Das von auswärts eingetroffene Gewicht, sowohl an Neuig keiten wie an Remittenden, hat gegen das Vorjahr einen Rück gang erfahren, was durch die Kriegsverhältnisse ohne weiteres erklärt wird. Die Versendungen »von« und »nach« Leipzig sind gleichfalls etwas geringer geworden. Das tägliche Durchschnittsgewicht hat gegen das Vorjahr ein Mehr von 445 kg, das tägliche Durchschnittsinkasso ein Mehr von 2454,50 zu verzeichnen. Die Zahlen, die uns über die Geschäftsbewegung auf der Bestellanstalt Aufschluß geben, weisen nach, datz das von hiesigen Firmen aufgegebene Gewicht 1088 075 kg betrug. Damit ist es gegen 1916 um 218 846 kg gestiegen und um nur 64 279 kg gegen das Höchstgewicht im letzten Friedensjahre 1913 (1 152 354 kg) zurückgeblieben, während das Inkasso der Bar pakete -kk 2 248 958 betrug, sich gegen das Vorjahr um 457« und gegen die höchste Frtedensziffer 1913 (^k 1 643 339) um °(k 605 619 — 377» vermehrt hat. Zur Bewältigung dieser umfangreichen Arbeitsleistung stand uns in den ersten Monaten des Jahres noch ein Teil junger Leute, die unter dem Stammpersonal als Mitfahrer tätig waren und jetzt die Kassierer vertraten, zur Verfügung. Mit diesen wurde der Betrieb, wenn auch unter größten Schwierigkeiten, in vollem Umfang aufrechterhalten. Als aber im Mai auch diese jungen Leute eingezogen wurden und das Inkasso auch in den sonst stillen Sommermonaten ständig hoch blieb, mehrten sich die Anzeichen, daß die hohen Kostensummen, die in den Quartalszeiten bis zum Sechsfachen der täglichen Durchschnittssumme anschwollen, von dem zur Verfügung stehen den Personal nicht mehr bewältigt werden würden. Sollte der Betrieb auf der Bestellanstalt gewährleistet bleiben, so mußten Vorkehrungen zu seiner Einschränkung getroffen werden. Nach Beratung dieser Angelegenheit mit dem Hauptausschutz und dem Rechnungs- und Wahlausschuß berief der Vorstand zum 5. Sep tember eine Außerordentliche Hauptversammlung der Korpora tion ein, der er die überaus schwierigen Verhältnisse der Bestell anstalt darlegte. Nach sorgsamer Erwägung aller Möglichkeiten, den Betrieb der Bestellanstalt zu vereinfachen, stimmte die Ver sammlung dem Vorschläge des Vorstandes zu, der dahin ging, datz für 80 Firmen, die das größte Inkasso haben, Nachnahme beträge nicht mehr kassiert werden sollen. Diese Maßnahme trat mit dem 15. Oktober in Kraft; und wenn trotzdem im Mo nat November .4/ 130 600 (im Vorjahre 119 719), im De zember -Ik 169 100 (im Vorjahre 195 639) Nachnahmen zu ver rechnen waren, wodurch die Arbeitskräfte aufs äußerste in An spruch genommen wurden, so läßt sich ohne weiteres annehmcn, daß sie bei Aufrcchterhaltung des vollen Barpaketverkehrs ver sagt haben würden. Wird auch durch diese Einschränkung einem Teil unserer Mitglieder eine Mehrarbeit auferlegt, was der Vorstand sehr bedauert, so ist es uns durch diese Maßnahme doch gelungen, den Betrieb der Bestellanstalt durch die Fährnisse des stark gesteigerten Weihnachtsverkehrs und durch die Zeit der Schneeverwehung und ungünstigen Witterung hindurchzu bringen. Die Ordentliche Hauptversammlung am 7. März 1917 hatte der Erhebung eines Teuerungszuschlages von 107° zu den für das laufende Jahr veranlagten Beiträgen für die Bestellanstalt zugestimmt. Die sprunghafte, gar nicht vorherzusehende Steige rung aller Betriebskosten zwang den Vorstand, von der Außer ordentlichen Hauptversammlung am 9. September einen weite ren Zuschlag von 157° zu fordern, der gleichfalls bewilligt wurde, und für das Jahr 1918 hat der Vorstand mit Zustim mung des Hauptausschusses und des Rechnungs- und Wahlaus schusses die Erhebung eines Teuerungszuschlages von 607» zu den Beiträgen beschlossen, die nach den vor zwei Jahren aufge stellten Grundsätzen veranlagt worden sind. Er hofft, wenn nicht ganz besonders ungünstige Verhältnisse eintreten, hiermit den Fehlbetrag aus 1917 und die laufenden Ausgaben in 1918 zu decken. Die Mitglieder der Bestellanstalt haben sich in Würdigung der großen zu überwindenden Schwierigkeiten in dankenswerter Weise in die Einschränkung des Betriebes gefügt und haben in der Erkenntnis, daß die Bestellanstalt für den Berliner Buch- 179
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