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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1926
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- Deutsch
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41, 18. Februar 1926. Redaktionellei Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Der Verkauf erfolgt aber zu 9— Franken, sodaß ein Verlust von 0.40 Franken übrig bleibt, und hierbei ist angenommen, daß der Verleger alle 5000 Exemplare verkauft und olle Gelder auch eingehcn. Aber es gibt sowohl nichtbezahlte als auch nichtvcr- kaufte Exemplare. Zieht das Buch nicht, dann ist der Verlust groß. Ein Gleichgewicht kann nur durch einen wirklichen Verkauf von 10 000 Exemplaren erzielt tuenden, was einen Druck von rund Ui 000 Exemplaren bedingt. Die Herausgabe wird zum guten Geschäft bei über 20 000 und zum glänzenden Geschäft bei über tO OOO Exemplaren, immer vorausgesetzt, daß es nicht zu viel nicht- bezahlte und nichtverkaufte gibt. Kann man nun die Herstellungskosten ver ringern? Was das Papier angeht, so besteht hierfür keiner lei Hoffnung. Das Papier kostet heute durchschnittlich das Zehn fache des Vorkriegspreiscs. Frankreich ist auf das Ausland ange wiesen, wobei ein ungesunder Protektionismus in der Zollpolitik eine verhängnisvolle Rolle spielt, und wobei zu betonen ist, daß nur sieben oder acht große internationale Zwischenhändler hiervon profitieren. Auch hinsichtlich des Druckes und des Bindens ist nicht viel zu erhoffen. Anders verhält es sich mit dem Sorte- m e n t. Fm allgemeinen nimmt der Sortimenter nur in Kommission und bezahlt je nach dem Absatz, wobei die Verrechnung quartals weise erfolgt. Rechnet der Sortimenter pünktlich ab, dann ist nicht viel cinznwcnden; ist das nicht der Fall, dann kennt sich -er Verleger nicht mehr aus, und was den Autor angeht, so weiß er nie, woran er ist. Macht der Verleger Vorstellungen, so ver zichtet der Sortimenter aus weitere Belieferung, da die Überpro duktion ja sowieso zu groß sei. Der Sortimenter seinerseits sagt: -Ich will gerne von den Kontmissionsscnditngen absehen, aber dann soll man mich allein wählen lassen, dann soll man mir nichts aufzwingen, wie dies mit den Mafscnscndungen üblich ist. Man sollte keinen Schund und Ramsch verlegen, inan sollte sich für minderwertige Erzeugnisse an andere Verkaufsstellen wenden, an den Gemüsehändler etwa. Wir werden überschwemmt, eine Kon trolle ist bei bestem Willen nicht mehr möglich, und dann haben wir ebenso wie die anderen Anrecht aus Ruhe und auf Ferien«. Unter diesen Verhältnissen leidet am meisten der Autor. Uni sie zu ändern, schlägt Herr Alphaud die Einführung des nur festen Verkaufes vom Verleger an den Sortimenter und eine klare Abrechnung bei Nennung des Namens des Autors vor. Der Ver leger begnüge sich meist damit, etwa: lO Bände zu 9 Franken, 12 Bände zu 20 Franken usw. zu fakturieren, und der Buchhändler tue das gleiche, indem er mittcilc, daß er etwa für 900 Franke» verkauft habe, um die sogenannten restlichen 600 Franken etwa übertragen zu lassen. Auch die zurnckgesandten Bücher seien nie mals einzeln angegeben, sondern nur der Preis und die Kategorie seien auf dem Zettel zu lesen. Angesichts der obigen Herstellungskosten-Ausstellung erhebt sich natürlich die Frage, auf welche Weise die Verleger leben können. «Die einen sind ihre eigenen Drucker, die anderen ihre eigenen Sortimenter, womit sic die 37?? Rabatt ersparen, oder auch den Gewinn des Druckers, oder beides zugleich. Andere geben sichergchcndc populäre Werke mit großer Auflage heraus. Wieder andere unternehmen die Herausgabe freier Werke oder solcher, deren Urheberrechte sie billig erworben haben. Je mehr Saiten der Verleger aus seiner Leier hat, uni so geringer sein Risiko. Die großen Verlage haben alle viele solcher Saiten, von dem Mangel an solchen rührt die Gebrechlichkeit wirtschaftlicher Natur her«. In literarischer Hinsicht bedauern die Verleger ebenso wie die Sortiment« die zu große Zahl von Literaten oder Schriftstellern. Jedermann ist heute Schriftsteller, jedes Jahr schickt die französische Provinz drei- bis vierhundert junge Leute nach Paris, die hier mit ihrer Feder ihr Glück ausbauen wollen. Aber immer kleiner ist die Zahl der Berufenen. Alles schreibt heute. Die ehemaligen Beamten schreiben, die ehemaligen Ossiziere, die gegenwärtigen Beamten und Offiziere, die Anwälte, die Abgeordneten und Senatoren, die Künstler, die Lehrer, kurz alles, und dabei sind diese den Büchermarkt überschwemmenden -Schriststeller« meist in einer gesicherten, sehr oft in einer glänzen den materiellen Lage. »Wir sind gerne bereit«, so antworteten die Verleger, »alles zu tun, was wir tun können, aber man soll uns 222 jene namhaft machen, die wirkliche Schriftsteller sind. Tie ,8ociets ckos tlsus cks heitres' hat von uns verlangt, daß das Autorenhonorar im gleichen Verhältnis zum Verkaufspreis bleibe, und wir haben diesem Verlangen nachgegeben. Mehr können wir, nicht tun, wenn uns die Schriftsteller nicht selbst helfen, eine neue Lkai-tu Nagn» aufzustcllen, mit der den Mißbräuchen Einhalt getan wird, die gewisse Gewohnheiten ändert und die Klarheit schasst in den Beziehungen zwischen uns und den Autoren«. Dieser »Offene Brief« hat schon ein großes Echo geweckt. A» Antworten, Ratschlägen, Beurteilungen und an Feststellungen der tatsächlichen Verhältnisse jeder Art wird es gewiß nicht fehlen, über Dinge, die weiterhin von Interesse für den deutschen Buch händler sind, werde ich später noch berichten. Um die materielle Lage der französischen Autoren zu heben, wurden in den letzten Tagen viele Vorschläge gemacht. Was die Steuer angeht, so soll diese entweder stark ermäßigt werden, oder' cs soll für den französischen Schriftsteller überhaupt voll kommene Steuerfreiheit herrschen. Begründet wird dies damit, daß unter allen Besitztümern von Privatpersonen lediglich das literarische Eigentum nach einer bestimmten Zeit — in Frankreich 55 Jahre (die Kriegsjahre zählen nicht niltj — der Allgemeinheit zufallc und daß dessentwegen der Schriftsteller Anspruch aus eine Entschädigung habe; gewähre man ihm keine Steuerfreiheit, so habe man auch kein Anrecht aus die Produktion des Autors. Weiter wurde- vorgeschlagen, alle wirtschaftlichen und juristischen Angelegenheiten zwischen Autor und Verleger von :der bekannten »Soeiöis ckss Leus cke bettle 8«, der Gesellschaft der Schriftsteller, erledigen zu lassen. Dieser Verband wurde im Jahre 1838 gegründet und genießt großes Ansehen, auch verfügt er über großc finanzielle Mittel, seine Aktivposten beliefen sich nach der letzten Bilanz auf 5 769 862 Franken. Man hak ausgerechnet, daß dieser Verband allenfalls jährlich für Frankreich allein über vierzig Millionen Franken an Honoraren einkassiercn würde. Weiter wurde betont, daß das französische Buch viel zu billig sei; auf jeden Fall müßten Preise zur Anwendung kom men, die der allgemeinen Lebenshaltung entsprechen würden, sich also nach einem diesbezüglichen Index richteten. Es mag in diesem Zusammenhang daraus hingcwiescn werden, daß von der »Zoelete ckrumutique« und der »8 06 löte bzrlqne schon seit langem die Honorare für ihre Mitglieder eingezogen werden. Die erste dieser Heiden Gesellschaften kassierte im letzten Berichtsjahre den Betrag von rund 35 und die andere denjenigen von rund 36 Millionen Franken ein. Ihren Statuten gemäß behalten diese Verbände von den für Paris eingezogencn Summen drei Prozent und von den von der Provinz und vom Ausland cingezogenen Summen acht Prozent für sich selbst zurück. - Ein noch wcitergehcndcr Vorschlag besteht darin, für alle Gewerbe, die mit dem Drucker zu tun haben, Jndexprcisc festzusctzen; zu diesem Zweck soll eine zwischengcwerbliche Kammer geschaffen werden, die in periodischen Zeiträumen die einzuhaltenden Preise festsetzen würde und die auch das Publikum über die Gründe für die neuen Preise zu unterrichten hätte. Hinsichtlich des oben erwähnten ofsenen, an Herrn Poincar « gerichteten Brieses über die klägliche Lage der französischen Schriftsteller und Journa listen sei noch «wähnt, daß der frühere Präsident der französi schen Republik schon die Antwort gegeben hat, bei den Arbeiten eines Komitees Mitwirken zu wollen, in dem alle großen Organi sationen der Verleger, Autoren, Journalisten n-sw. vertreten sein würden. Uc.-Paris. Neue Steuer» und Aufwertungsliteratur. Von vi. Kurt N u n g e. Die Steuerreform beginnt sich allmählich in Horm von Steuer bescheiden und Vorauszahlungen auszuwirken, sodas; die Steuerzahler genötigt werden, sich eingehend mit den neuen Gesetzen und vor allem den praktischen Streitfragen des Steucrrechls zu befassen. Literarische Hilfsmittel sind dabei unentbehrlich, von denen die Einzelkommeiuare mehr für die Hand des Juristen und Steuerberaters bestimmt sind, während der Kaufmann leichtvcrständliche, das Wesentliche klar heraus stellende und namentlich aus Zweifelsfragen bei der Deklaration Aus tunst gebende Handbücher benötigt. Deshalb ist eine Gesamtdarstellung
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