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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 50, 2. März 1914. er unter der gleichen Firma nach Leipzig verlegte und dort jahr zehntelang mit großem Erfolg betrieb, bis er ihn Ende vorigen Jahres an Stephan Geibel in Altenburg verkaufte. Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit hat er im Börsenverein der Deutschen Buch händler in manchen Ämtern gewirkt. Von 1884—1889 gehörte er dem Vermaltungsausschuß an, von 1887 an als Schriftführer, daneben übte er von 1888—1889 das gewichtige Amt des Vorsitzenden im Vereinsausschuß aus, um dann O.-M. 1889 in den neugewählteu Vorstand Kröner-Brockhaus einzutreten, dem er bis 1892 als erster Schriftführer angehört hat. ferner: am 24. Februar im Alter von 71 Jahren Herr Konrad Wittwer in Stuttgart, langjähriger Besitzer und Leiter der seinen Namen tragenden Sortiments- und Verlagsbuchhandlung da selbst. Wittwer übernahm am 1. September 1867 die seit 1. Juli 1857 bestehende Verlagsbuchhandlung von Conrad Uhler in Stuttgart, die er unter seinem Namen weiterführte und mit der er 1868 ein Sortiment verband. Durch unermüdliche, unternehmende und umsich tige Berufsarbeit hat er sein Geschäft aus kleinen Anfängen her aus zu einer angesehenen Firma erhoben. Der Verlag bewegt sich vorwiegend auf architektonischem Gebiet, auf dem er Hervorragendes geleistet hat, es sei nur an die Werke von Lambert-Stahl, Moderne Architektur (150 ^), Barock- und Nokoko-Architektur der Gegenwart (100 und die Werke von Hcrm. Bethke über den Hausbau er innert. Im Jahre 1901 übergab Wittwer das Geschäft seinen drei Söhnen, von denen zwei ihn schon seit 1898 unterstützten, um sich ins Privatleben zurllckzuziehen. SpreWal.^ Kann die Abrechnung am Kantate-Montag im Buch händlerhause noch als zeitgemäß bezeichnet werden? >Vg>. Nr. 44. 47 u, 49 > Dem Kantategast, der 28 Jahre die Börse besucht hat, sei auf seine Ausführungen im Sprechsaal des Bbl. Nr. 47 erwidert, daß wir unsere Mitglieder auffordern werden, sich, soweit es nicht schon geschieht, 5er für alle Beteiligten vorteilhaften Zahlweise durch Scheck zu bedienen. Wir bitten dann aber auch andererseits den Börsenverein und den Deutschen Verlegerverein, darauf hinzuwirken, daß alle Selbst rechner sich zur Annahme von Schecks bereitfinden. Von den im Fremdenverzeichnis Ostermesse 1913 verzeichneten Seibstrechnern gaben 59 Firmen weder eine Bankverbindung an, noch gestatteten sie Zahlung durch Scheck. Den Austausch der Zahlzettel würden die Kommissionäre unter einander gern früher als bisher vornehmen. Dies ist aber durch das Verhalten eines nicht geringen Teils der Herren Sortimenter jetzt unmöglich. Unserer dringenden Bitte, die Ostermeßlisten spätestens bis zu dem auf den Listen selbst, im Börsenblatt und durch direkte Anschreiben mehrfach bekanntgegebenen letzten Termin zu übersenden, wird leider von einer großen Anzahl Firmen nicht entsprochen. An diesen Nachzüglern aus dem Sortiment liegt es, wenn der Abschluß der Zahlungslisten bis zur letzten Stunde hinausgeschoben wer den muß. Wir bitten also vor allen Dingen die Herren Sortimenter, unse ren berechtigten Wünschen pünktlich nachzukommen, damit wir unserer seits in der Lage sind, den an uns herantretenden Forderungen nach Vereinfachung und Beschleunigung des Abrechnungsverfahrens ent sprechen zu können. Der Vorstand des Vereins Leipziger Kommissionäre. Kreditverhältnisse im katholischen Dnchhandel. Die Ausführungen des Oberrhein. Pastoralblattes 1914, Heft 2, die in Nr. 39 des Bbl. zum Abdruck gelangten, haben mich als frühe ren, wenn auch nicht direkten Leidtragenden sehr interessiert. Es ist eine nicht zu bestreitende Tatsache, daß die Geistlichkeit den Kredit des Sortimenters außergewöhnlich lange in Anspruch nimmt. Erlaubt sich der Geschäftsmann nach wiederholten, aber erfolglosen Mahnungen etwas schärfere Töne anzuschlagen, so muß er gewärtig sein, recht ungnädig angefahren zu werden. In den meisten Fällen dürfte mau mit einem Hinweis auf das Generalvikariat oder mit Klageandrohuug zu feinem Gclde kommen, den Kunden ist man dann aber, wenn er unbelehrbar ist, unwiderruflich los. Vor mehreren Jahren wurde ein Geistlicher, als er trotz wiederholter Mahnungen, die er unberücksichtigt ließ, nicht zahlte, etwas deutlich daran erinnert, sich der Pflichten gegenüber seinen Mitmenschen bewußt zu werden. Der Erfolg war der, daß er das Angebot machte, der Buch händler möge ihm den Wiederverkaufsrabatt einräumen, in diesem Falle sei er gewillt, sofort zu zahlen. Das Ansinnen wurde in einem Antwortschreiben gebührend gewürdigt und dem Antragsteller mitgeteilt, daß er sich dieses Mal doch die unrichtige Adresse aus gesucht habe. Was der Herr sich eigentlich bei dem Antrag, ihm bet sofortiger Zahlung 25L Skontos!) zu bewilligen, gedacht hat, dürfte zum mindesten schleierhaft sein. Zahlungsfristen von 5 und mehr Jahren gehören im katholischen Buchhandel nicht zu den Seltenheiten. Nur durch ein gemeinsames und geschlossenes Vorgehen der Sortimenter kann hier Wandel geschaffen werden. Ich hoffe indes gern, daß sich inzwischen die Verhältnisse gebessert haben. —s. Daß eine wesentliche Besserung der Verhältnisse auch in der neueren Zeit im katholischen Buchhandel nicht eingetreien ist, ja, daß die Verhältnisse im Gegenteil von Jahr zu Jahr schlechter geworden sind, beweist ein in Nr. 8 der -Allgemeinen Rundschau« (München)' vom 21. Febr. 1914 unter dem Titel »Die Krisis im Sortimentsbuchhandel, auch eine katholische Knlturfrage« erschienener Artikel. »Die Kundschaft«, heißt es darin, »steht zahlreich zu Buch, die Kasse ist leer. Die Lässigkeit des Publikums, das in den allermeisten Fällen gleich sofort oder in Bälde bezahlen könnte, wird so zu einem bedenklichen Krebsschaden. Wie mancher Buchhändler muß einzelne zah lungsfähige Kunden um Abschlagszahlung bitten, damit er die Wechsel für seine Bücher einlösen kann. Kein Geschäft ist derart vernunftwidrig und unwirtschaftlich geführt wie der Sortimentsbuchhandel der Gegenwart. Seine Verpflichtungen gegen die Verleger sind kurzfristig, meist vierteljährlich, die Bttcherkänfer aber lassen ihn viele Monate, oft jahrelang warten. Diese Zustände sind eine ernste Gefahr für den Buchhandel und bedrohen seine kulturelle Bedeutung. Er stirbt langsam ab. Zunächst trifft dieses Schicksal die katholischen Buch händler. Es soll hier nicht davon gesprochen werden, daß diesem Buchhandel mitunter auch von geistlicher Seite Konkurrenz gemacht wird, sondern nur von dem wirtschaftlichen Widersinn, daß der Buchhändler gegenüber seinen Lieferanten kurze Zahlungsfristen einhalten, dem Publikum aber lange Fristen gewähren muß. Das Bedürfnis nach Literatur ist in der katholischen Bevölkerung in den letzten Jahren stark gewachsen. Stets aber wird der katholische Sortimenter ein weniger kaufkräftiges Publikum und daher im all gemeinen einen geringeren Umsatz haben, wie der protestantische und liberale. Der Unterschied zwischen einer kurzen Zahlungsfrist, die er einhalten muß, und der langen, die das Publikum ihm auferlegt, bedrückt den katholischen Buchhandel daher am stärksten.« Als Mittel zur Abhilfe wird u. a. vorgeschlagen, daß sich die Buchhändler in den Kreis- und Ortsvereinen dahin einigen müßten, gewisse Arten von Büchern, besonders Schulbücher, nur gegen bar abzugeben und alle übrigen höchstens auf ein halbes Jahr zu stunden. Wie traurig die Verhältnisse bestellt sein müssen, geht am besten daraus hervor, daß der Artikelschreiber den Hanptteil der Abhilfe von dem bücherkaufenden Publikum erwartet. »Alle, welche die hohe Bedeutung des katholischen Buchhandels besonders auch für die Kulturbestrebungen der deutschen Katholiken erkennen, müssen sich daran gewöhnen, ihre Bücher wenn nicht sogleich, dann aber viertel-, und wenigstens halbjährlich zu bezahlen. Das gilt für alle gebildeten Katholiken, besonders für die Geistlichen, Beamten, Lehrer, zahlungs fähigen Geschäftsleute usw. Für weniger zahlungsfähige junge Leute wie Alumnen, angehende Lehrer, wird der Buchhandel immer Ent gegenkommen üben, dabei aber doch auf regelmäßige Jahresabzahlungeu sehen müssen.« Wir haben gewiß Ursache, allen denjenigen zu danken, die sich in freundlicher und wohlwollender Weise der Interessen des Buchhandels in der Öffentlichkeit annehmen und einem besseren Verständnis für die Bedürfnisse und Nöte des Buchhandels im Publikum die Wege bereiten helfen. Aber wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, daß diese Art der Inter essenvertretung zugleich auch etwas Beschämendes für den Buchhandel an sich hat. Wird ihm doch dadurch öffentlich, wenn auch in wohl meinender Absicht, das Zeugnis ansgestellt, daß er, unfähig zur Wahr nehmung seiner geschäftlichen Interessen, der Laune und Willkür seiner Kunden hilflos gegenüberstehe! Welcher andere Geschäftsmann würde wohl die Vertretung seiner ausschließlich ihm obliegenden wirtschaft lichen Interessen seinen Abnehmerkreisen überlassen und sich direkt oder indirekt in die Öffentlichkeit mit der beweglichen Bitte flüchten, man möge ihm doch endlich zu seinem Gelbe verhelfen! Red. 340
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